Wärme durch erneuerbare Energien: Klotzen, nicht kleckern
Bis 2030 kann mehr als die Hälfte der Wärmeversorgung ohne die Fossilen erfolgen, sagt der Bundesverband Erneuerbare Energien. Das schöpft Hoffnung.

Dem Bericht zufolge stehen bei der Wärmegewinnung alle Formen der erneuerbaren Energien vor einem großen Ausbau, sodass sie bis 2045 fossile Energieträger nahezu ersetzen könnten. Heute liegt dessen Anteil bei 16,5 Prozent. Laut Ampelkoalitionsvertrag soll der Anteil bis 2030 auf 50 Prozent steigen.
„Das ist ambitioniert, aber möglich“, sagte Peter, die früher Vorsitzende der Grünen gewesen ist. Dem BEE-Szenario zufolge könnte 2030 der Anteil bei 54 Prozent liegen. „Die technischen Lösungen sind vorhanden und noch lange nicht am Ende angekommen“, sagte sie. Beim Ausbau müsse „geklotzt und nicht gekleckert“ werden.
Große Hoffnungen liegen auf Wärmepumpen. Bislang sind 1,3 Millionen in Gebäuden installiert, bis 2030 sollen es 6 Millionen und bis 2045 bis zu 18 Millionen sein. „Die Weichen dazu sind gestellt“, sagte Karl-Heinz Stawiarski vom Bundesverband Wärmepumpe. Probleme bereiten allerdings Personalmangel und Lieferschwierigkeiten von Material. „Wir müssen viele Heizungsbauer umschulen“, sagte er.
Flächen sollen künftig für Biodiversität genutzt werden
Der Anteil der Biomasse an der Wärmegewinnung könnte bis 2045 verdoppelt werden. „Es gibt viele ungenutzte Potenziale“, sagte Horst Seide vom Fachverband Biogas. Kritiker:innen halten es allerdings für unethisch, Felder nicht für die Nahrungsmittel-, sondern für Energiegewinnung zu bestellen.
Das große Potenzial der Biomasse könne auch gehoben werden, ohne dass Flächen zur Nahrungsmittelgewinnung genutzt werden müssen, sagte Seide. Er geht davon aus, dass künftig große Flächen für die Biodiversität zur Verfügung gestellt, also nicht bewirtschaftet werden. „Wenn die Blume der Biene gedient hat, hat sie immer noch Energie“, sagte er.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Emotionen und politische Realität
Raus aus dem postfaktischen Regieren!