Weltweite Nutzung fossiler Energien: Kommt bald der Wendepunkt?

Die Internationalen Energieagentur schätzt, dass vor 2025 die Nutzung fossiler Energie abnimmt. Nur: Für den Klimaschutz reicht das nicht.

Ölpumpen stehen auf einem Feld in der Dämmerung

Noch wird der fossile Rohstoff gebraucht: Ölförderung in Texas Foto: Nick Oxford/reuters

BERLIN taz | Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine könnte die Energiewende beschleunigen. Das schreibt die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem Jahresbericht. Demnach soll die Nutzung fossiler Energieträger bis 2025 einen Höhepunkt erreichen und dann absinken.

Der Bericht arbeitet mit mehreren Szenarien. In dem STEPS-Szenario, das auf der erklärten Energiepolitik der Länder basiert, sinkt die Kohlenutzung in den kommenden Jahren deutlich. Die Nutzung von Erdöl und Erdgas stabilisiert sich, einerseits wegen der Verbreitung von E-Autos und andererseits weil viele Länder als Folge des Ukrainekriegs unabhängiger von Erdgas werden wollen.

Der „Bruch“ Europas mit russischem Gas sei mit einer Geschwindigkeit eingetreten, die noch im vergangenen Jahr nur wenige für möglich gehalten hätten, heißt es in dem Bericht. Russland „scheitert“ zudem daran, das zuvor nach Europa gelieferte Gas in andere Länder umzuleiten. Bisher war die IEA bei der Gasnutzung noch von einem Wachstum bis 2050 ausgegangen.

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Die IEA berät die Industrieländer bei der Energiepolitik, gilt als eher konservativ, was die Energiewende angeht und hat in den vergangenen Jahren regelmäßig das Wachstum erneuerbarer Energien unterschätzt.

IEA-Chef Fatih Birol erklärte, die Energiemärkte und die Politik hätten sich durch die russische Invasion verändert – und zwar „nicht nur für die heutige Zeit, sondern für die kommenden Jahrzehnte“. Diese Veränderungen könnte einen „Übergang zu einem nachhaltigeren und sichereren Energiesystem“ beschleunigen, heißt es in dem Bericht.

Insgesamt sinkt so die Nutzung fossiler Energieträger in der Analyse allerdings bei Weitem nicht so schnell wie nötig, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Diese sehen vor, dass Emissionen weltweit bis 2050 auf Null absinken. Laut IEA müsse immer noch mit einer Erderhitzung von etwa +2,5 Grad gerechnet werden.

Die IEA fügt hinzu, dass die Transformation deutlich schneller voranschreiten wird, wenn das Wachstum bei der Solar- und Windenergie sowie bei Autos und Akkus anhält. Das dürfte leicht klappen, da das Wachstum in all diesen Bereicht von Jahr zu Jahr ansteigt.

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