Weltweite Nutzung fossiler Energien: Kommt bald der Wendepunkt?
Die Internationalen Energieagentur schätzt, dass vor 2025 die Nutzung fossiler Energie abnimmt. Nur: Für den Klimaschutz reicht das nicht.
Der Bericht arbeitet mit mehreren Szenarien. In dem STEPS-Szenario, das auf der erklärten Energiepolitik der Länder basiert, sinkt die Kohlenutzung in den kommenden Jahren deutlich. Die Nutzung von Erdöl und Erdgas stabilisiert sich, einerseits wegen der Verbreitung von E-Autos und andererseits weil viele Länder als Folge des Ukrainekriegs unabhängiger von Erdgas werden wollen.
Der „Bruch“ Europas mit russischem Gas sei mit einer Geschwindigkeit eingetreten, die noch im vergangenen Jahr nur wenige für möglich gehalten hätten, heißt es in dem Bericht. Russland „scheitert“ zudem daran, das zuvor nach Europa gelieferte Gas in andere Länder umzuleiten. Bisher war die IEA bei der Gasnutzung noch von einem Wachstum bis 2050 ausgegangen.
Empfohlener externer Inhalt
Die IEA berät die Industrieländer bei der Energiepolitik, gilt als eher konservativ, was die Energiewende angeht und hat in den vergangenen Jahren regelmäßig das Wachstum erneuerbarer Energien unterschätzt.
IEA-Chef Fatih Birol erklärte, die Energiemärkte und die Politik hätten sich durch die russische Invasion verändert – und zwar „nicht nur für die heutige Zeit, sondern für die kommenden Jahrzehnte“. Diese Veränderungen könnte einen „Übergang zu einem nachhaltigeren und sichereren Energiesystem“ beschleunigen, heißt es in dem Bericht.
Insgesamt sinkt so die Nutzung fossiler Energieträger in der Analyse allerdings bei Weitem nicht so schnell wie nötig, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Diese sehen vor, dass Emissionen weltweit bis 2050 auf Null absinken. Laut IEA müsse immer noch mit einer Erderhitzung von etwa +2,5 Grad gerechnet werden.
Die IEA fügt hinzu, dass die Transformation deutlich schneller voranschreiten wird, wenn das Wachstum bei der Solar- und Windenergie sowie bei Autos und Akkus anhält. Das dürfte leicht klappen, da das Wachstum in all diesen Bereicht von Jahr zu Jahr ansteigt.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
meistkommentiert
BSW in Thüringen
Das hat Erpresserpotenzial
Friedenspreis für Anne Applebaum
Für den Frieden, aber nicht bedingungslos
BSW in Sachsen und Thüringen
Wagenknecht grätscht Landesverbänden rein
Rückkehr zur Atomkraft
Italien will erstes AKW seit 40 Jahren bauen
Klimaschädliche Dienstwagen
Andersrum umverteilen
Tech-Investor Peter Thiel
Der Auszug der Milliardäre aus der Verantwortung