Verhandlungen über Plastikabkommen: Greenpeace warnt vor unverbindlichem Abkommen
Ein Abkommen soll die globale Plastikverschmutzung stoppen. Doch die Verhandlungen drohen aufgrund offener Streitfragen zu scheitern.
In vier Verhandlungsrunden wurde zuvor ein Textentwurf erarbeitet, der jedoch nach wie vor etliche ungeklärte Passagen und offene Streitpunkte enthält. Viele Staaten, darunter Saudi-Arabien und China, hatten sich in der Vergangenheit stets gegen strikte Vorgaben zur Begrenzung der Plastikproduktion ausgesprochen. Sie fordern stattdessen einen Fokus des Abkommens auf die Frage nach effizienter Abfallwirtschaft.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat davor gewarnt, dass die finale Verhandlungsrunde des UN-Plastikabkommens scheitert oder nur ein unverbindliches Abkommen herauskommt. „Die Verhandlungen bieten die Chance, die Plastikkrise weltweit zu stoppen“, sagte Moritz Jäger-Roschko, Greenpeace-Experte für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz, laut einer Greenpeace-Mitteilung vom Sonntag. „Doch Lobbyist:innen und Öl-Staaten wollen das Abkommen verwässern. Aber wir können uns kein weiteres Taktieren und Verzögern leisten: Jeden Tag ohne ein starkes Plastikabkommen versinkt die Welt tiefer im Müll“, sagte der Experte.
„Bei den Kernproblemen Plastikproduktion, bedenkliche Chemikalien und Finanzierung gehen die Positionen noch auseinander“, sagte Moritz Jäger-Roschko. Die Plastikproduktion befeuere die Klimakrise. Ein wirkungsvolles Plastikabkommen setze verbindliche Vorgaben zur drastischen Verringerung der weltweiten Plastikproduktion. Dazu gehörten ein globaler Maßnahmenplan zur Verringerung, Mehrweg-Quoten für Verpackungen und Verbote für vermeidbares Einwegplastik.
Weltweit werden laut OECD jährlich knapp 400 Millionen Tonnen Plastikmüll verbraucht, Tendenz steigend. In Deutschland fallen nach Informationen des Umweltbundesamts knapp 6 Millionen Tonnen an Kunststoffabfällen an.
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