Vergütung für Bioenergie: Neue Förderregeln für Biomasse
Energie aus Raps oder Holz: Schwankungen bei der Stromerzeugung könnten damit ausgeglichen werden. Minister Habeck will die Förderung neu aufstellen.
Biomasse ist Energie, die aus Pflanzen entsteht. Das können landwirtschaftlich angebaute Pflanzen wie Mais oder Raps sein oder auch Abfälle und Reststoffe aus Land- und Forstwirtschaft. Daraus kann Energie in Form von Biogas oder Pflanzenöl entstehen. Im ersten Halbjahr 2024 stammten neun Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland aus Biomasse. Insgesamt wurden etwa 58 Prozent mit erneuerbaren Energien abgedeckt.
Zwischen 2004 und 2011 habe es einen starken Zuwachs der Biomasse an der Stromerzeugung gegeben, erklärte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Für viele ende jedoch nach 20 Jahren die Förderung, das Interesse an Ausschreibungen für eine anschließende Förderung sei viel größer als das Angebot. „Viele Anlagenbetreiber und deren Wärmekunden bangen um ihre Zukunft. Wir sehen diese Sorgen.“ Allerdings sei Biomasse „eine begrenzte und wertvolle Ressource“, die intelligent eingesetzt werden müsse, so der Sprecher. Die Idee: Biomasse soll zum Einsatz kommen, um die schwankende Erzeugung etwa von Windrädern und Solaranlagen auszugleichen.
Bei der künftigen Förderung sollen Anlagen mit einem Anschluss an ein Wärme- oder Gebäudenetz bevorzugt werden. Anlagen, die flexibel nach Bedarf produzieren, sollen mehr Förderung bekommen. Geld soll es außerdem nur noch für Tageszeiten geben, zu denen Strom gebraucht wird. Wer aus dem alten System in das neue wechseln will, soll das in der laufenden Förderperiode tun können. Die Vorschläge sollen Teil der geplanten Reform des Energiewirtschaftsgesetzes werden. Thüringens Energieminister Bernhard Stengele (Grüne) hatte zuvor von Habeck verbesserte Förderbedingungen gefordert. Ohne Planungssicherheit drohten Biogasanlagen zu verschwinden.
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