Verdi-Warnstreiks im Verkehr: Ausfälle bei Flughäfen und der Bahn
Im aktuellen Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst werden am Mittwoch vor allem Flughäfen bestreikt. Es ist mit Ausfällen vor allem in Nordrhein-Westfalen zu rechnen.
An den Berliner Flughäfen wird zwar nicht gestreikt, doch werden nach Angaben der Flughafeninformation etwa 100 Flüge vorsorglich gestrichen. Vor allem die Fluggesellschaften Eurowings, Lufthansa und Air Berlin sind betroffen. Da auch andere Flüge ausfallen oder sich verspäten könnten, empfiehlt die Berliner Flughafengesellschaft den Passagieren, in jedem Fall den Status ihres Fluges zu überprüfen.
Verdi hat die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes an den Flughäfen in NRW ab Schichtbeginn zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Bestreikt werden etwa Luftsicherheitskontrollen, sowie Bodenverkehrsdienste unter anderem auf dem Flugfeld, beim Gepäck und in der Verwaltung.
Verdi will mit den Warnstreiks den Forderungen im aktuellen Tarifkonflikt Nachdruck verleihen. Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben drei Prozent mehr Lohn und Gehalt für zwei Jahre geboten, was die Gewerkschaften ablehnten. Bereits am Dienstag hatte es vielerorts zu Arbeitsniederlegungen gegeben.
De Maizière is not amused
Am Flughafen Köln/Bonn legte die Feuerwehr die Arbeit bis 7.30 Uhr nieder, wie eine Sprecherin des Airports mitteilte. Starts und Landungen waren nicht mehr möglich, die Terminals aber geöffnet. Betroffen waren 30 Passagierflüge. Auch im Laufe des Tages werden große Teile der Flughafenbelegschaft in Köln/Bonn ihre Arbeit niederlegen. Dies betreffe insbesondere die Flugzeugabfertigung und den Gepäckdienst, sagte der Sprecher. Bislang wurden 103 von 276 geplanten Flügen gestrichen.
Dagegen startete der Flughafen in Düsseldorf weitgehend planmäßig in den Tag. Bislang wurden 48 der insgesamt 590 Flüge annulliert. Inwieweit noch weitere Verbindungen betroffen sind, könne man bislang noch nicht absehen, hieß es am Flughafen. Offiziell geht der Streik dort bis 14.00 Uhr weiter.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat die massiven Verdi-Streiks an Flughäfen und in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes als „völlig unangemessen“ kritisiert. „Für die Bestreikung ausgerechnet von wichtigen Flughäfen und Berliner Kliniken gibt es keinen vernünftigen Grund“, erklärte de Maizière am Mittwoch in Berlin.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja