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USA und Nord Stream 2Grenell droht deutschen Firmen

Nach Medien-Informationen wiederholt der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, seine Drohungen. Nord Stream 2 gefährde die Sicherheit.

Das Schiff „Audacia“ von Allseas verlegt Rohre vor Rügen für die neue Gaspipeline Foto: dpa

Berlin dpa | Im Streit über die Ostseepipeline Nord Stream 2 setzt der US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, deutsche Unternehmen immer stärker unter Druck. Nachdem er bereits Ende Dezember mit Sanktionen gedroht hatte, schrieb er nun mehreren an dem Projekt beteiligten Konzernen nach Informationen der Bild am Sonntag einen Brief. „Wir betonen weiterhin, dass Firmen, die sich im russischen Energieexport-Sektor engagieren, sich an etwas beteiligen, das mit einem erheblichen Sanktionsrisiko verbunden ist“, zitierte die Zeitung aus dem Schreiben. „Im Ergebnis untergraben Firmen, die den Bau beider Pipelines unterstützen, aktiv die Sicherheit der Ukraine und Europas.“

Nord Stream 2 soll Gas direkt von Russland über die Ostsee nach Deutschland transportieren. Mehrere deutsche Unternehmen sind an der Pipeline beteiligt. Der Bau der 1.200 Kilometer langen Trasse hat längst begonnen. Die USA und die Ukraine, aber auch einige östliche EU-Staaten wie Polen wollen es stoppen. Sie argumentieren mit der Bedrohung, die von Russland ausgehe. Für die Ukraine und andere osteuropäische Länder sind Transitgebühren für russisches Gas zudem eine wichtige Einkunftquelle.

Grenell schrieb weiter, die EU mache sich in der Energiesicherheit von Russland abhängig. Firmen müssten sich klar machen, welche Gefahr das Projekt für die europäische Energiesicherheit darstelle, und welche Reputationsverluste und Sanktionen damit verbunden wären. Ein Sprecher Grenells sagte der Zeitung: „Der Brief ist nicht als Drohung aufzufassen, sondern als klare Botschaft der US-Politik.“

Bei der Projektgesellschaft Nord Stream 2 ist der russische Konzern Gazprom formal einziger Anteilseigner. Die Gesellschaft hat Finanzierungsvereinbarungen unterzeichnet mit den deutschen Konzernen Wintershall und Uniper sowie der niederländisch-britischen Shell, Engie (einst GDF Suez) aus Frankreich und OMV aus Österreich.

Lesen Sie hier auch die Reportage über die Auswirkungen des Baus auf dem Greifswalder Bodden.

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90 Kommentare

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  • Mir wurde der eindruck vermittelt, dass trump von putin bezahlt wird.



    Und dann das.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Es ist schon interessant, wie hier all die, die sonst immer gegen Kapital und Konzerne wettern, auf einmal fordern, die deutsche Politik solle sich entschiedener für die kapitalinteressen der Nord-Stream-Konzerne einsetzen.

    Wenn Russland im Spiel ist, ziehen die gängigen Argumentationsmuster offenbar nicht. Schön zu beobachten! :)

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Wie immer haben Sie zur Sache nichts zu sagen. Stattdessen der Versuch, Andersdenkende zu diskreditieren. Und das mit primitiven küchenpsychologischen Mitteln, die mehr über Sie aussagen als über die Kommentatoren, die Sie hier lächerlich machen wollen. Armselig.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Das ist durchaus eine wichtige Beobachtung und für unsere Debatte viel interessanter, als das Aufplustern, weil irgendein Ammi Unsinn redet.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Nein, bei einer Debatte zählen Argumente und die Bereitschaft, Andersdenkende bzw. deren Argumente zu respektieren.



          Ihre rein privaten Interessen, die hier nichts zur Sache beitragen, sind fehl am Platze.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Ohne jetzt die allermeisten Kommentare hier gelesen zu haben, kann ich von meiner Warte aus her halt sagen dass die für die USA nuneinmal Kapitalismus immer nur bedeutet dass am Ende sie weltweit bestimmen und gewinnen, das ist dem Vernehmen nach seit nun über 120 Jahren so, mithin seit dem Amerikanisch-Spanischen Krieg (die USS Maine, ein echtes Beispiel US Amerikanischer Unwertarbeit).

      Wenn nun Russland das Spiel halt auch spielt und dann entweder für uns günstigere Preise oder für Russland höherer Gewinn heraus kommt und die strategischen Interessen der USA in ihrem Grand Chessgame again Russia dabei keine Beachtung finden, ist das halt ironisch lustig.

      Wobei ich natürlich auch die Reportagen kenne, die besagen dass das ganze von Anfang an unwirtschaftlich und nicht einmal Nord Stream 1 ausgelastet sei. Zudem ist eine weitere Destabilisierung der Ukraine nicht in unserem Interesse, nichts desto trotz müssen wir halt mit den Konsequenzen unseres und des EU Handelns soweit klarkommen und die Menschen in der Ukraine noch viel mehr, was aber letztlich auch nur auf die USA, den Brocken und seine Transatlantiker Buddies zurück geht.

      Mithin Selbstschuld der USA, legitimes Eigeninteresse Handeln Russlands und vll. werden dann irgendwann die EU Oststaaten, die man hätte ab 04 schon alleine wegen ihrer ureigenen Russophobie nie aufnehmen dürfen, weder in EU noch NATO, irgendwann einmal mit sich selbst beschäftigen, sollte des Schutzhundes Bisse folgenlos bleiben.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Unter dem Artikel zum Protzen und Angeben mit seinem Reichtum "Gold-Steak" verpflichtet geht es ähnlich kapitalfreundlich zu.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Hampelstielz:

        Kann sein. Von besonderem Interesse ist für mich aber die Kohärenz der Argumentation. Es gibt hier Gesprächspartner*innen, die normalerweise strikt antikapitalistisch argumentieren, in dieser Diskussion aber die Position/Perspektive wechseln.

        Ich finde es gut, wenn Menschen auch intellektuell mal über den Tellerrand gucken und sich plötzlich in den Schuhen der anderen wiederfinden.

  • Eine Bedrohung geht doch hier allenfalls von den loose cannons im Pentagon aus. Nord Stream 2 und Transitgebühren für die Ukraine und Polen schließen sich überhaupt nicht grundsätzlich aus. Was die Energiesicherheit in Europa betrifft, so sind neue Transportwege dafür auf jeden Fall nur von Vorteil.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      "Nord Stream 2 und Transitgebühren für die Ukraine und Polen schließen sich überhaupt nicht grundsätzlich aus."

      Nur, wenn die Liefermenge erhöht wird. Oder was haben Sie im Sinn?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Größere Liefermengen ergeben sich ganz von selbst, zumal der Bedarf in Europa an günstigem und vergleichsweise sauberem Gas stetig steigen wird. Was die „Abhängigkeit vom russischen Gas“ angeht, so ist diese doch - wenn überhaupt - immer eine beidseitige.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Die Ukraine will von Russland unabhängig sein und verzichtet gewiss gerne auf die Transitgebühren.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Sandor Krasna:

          Wenn Sie meinen. :)

          Europa sollte ebenfalls schnellstmöglich von russischen Gas unabhängig werden.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Es steht den amerikanischen Anbietern frei, ein ökologischeres Verfahren zur Gewinnung von Schiefergas zu entwickeln, mit einer besseren Ökobilanz als über Nordstream II nach Deutschland zu liefern, und das Gas zu einem günstigeren Preis als Russland anzubieten. Dann ergibt sich das mit der "Unabhängigkeit" von Moskau von allein.

  • Einerseits ist Putin der größte politische Bösewicht der Moderne, andererseits hat man anscheinend kein Problem damit ihn durch Projekte wie "Nord Stream 2" zu finanzieren.

    • 9G
      96177 (Profil gelöscht)
      @h3h3y0:

      .. der größte von den USA kreiierte Bösewicht (nach Saddam Hussein und wie sie alle heißen, die im Pentagon schon für diese Rolle benutzt wurden) .. haben Sie vergessen hinzuzufügen. Einfach mal zu Chomsky "Hybris" greifen, um aufs Laufende zu kommen...

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ja, wo leben wir denn hier, dass wir uns von einem Statthalter einer Regionalmacht etwas sagen lassen?

    Zeit, mal den politischen Fokus auf die Transatlantiker zu richten und aufzuzeigen, wie sie seit Ende des 2. Weltkriegs dafür sorgen, dass Deutschland am US-amerikanischen Gängelband hängt. Einer von denen möchte Kanzlerkandidat der SPD werden.

    Jammern einstellen! Wir haben die Wahl.

  • Igittigitt ! Was sagt Mr Grenell da für´n Blödsinn? Will er die notwendige Naturgasversorgung der BRD/EU Zivilgesellschaft (das notwendige Gas aus Russlands Norden) blockieren oder verbieten ? Es ist doch technisch unmöglich , das Gas aus den USA, mit Tankschiffen in die BRD/EU geschippert, den Bedarf an Gas in BRD/EU decken kann !



    Und so? "Frieren und Zähneklappern" für die USA ? "NEIN DANKE" !



    Ausserdem ist Gas aus Russlands Norden billiger als US Gas! Und zudem ist Russland direktes Nachbarland der EU! Und der Handel mit Russland dient dem Frieden !



    Mr Grenell erscheint mir als ne´ art "(Angst) Satiriker" heisser Luft !

  • Ich finde es immer wunderbar wie beim Trump der Putin zum bedrohlichen kaltblütigen russischen Tschekisten aufgebauscht wird und hier, wo man sich quasi an seine Infusion begibt, beschwichtigt wird - "alles bloß Geschäft".

    • @agerwiese:

      Nuja, es IST bloß "Geschäft" - einerseits. Auf der anderen Seite ist man es von den USA nicht gewohnt, dass sie sich aufführen wie Putin und ganz plump ihre Hegemonialansprüche (und den jeweiligen Knüppel, mit dem sie sie durchsetzen wollen) auf den Tisch knallen.

      Die frühere Praxis der USA war, Hegemonie auf Konsensbasis auszuüben, also die Welt beispielsweise für Coca Cola zu begeistern und dann den Profit des Exklusivlieferanten einzustreichen - gleiches mit Demokratie und militärischer Vorherrschaft. Stattdessen kommen Trump und seine Leute jetzt, knallen Europa einfach ein braunes, überzuckertes Getränk vor die Nase und sagen "Was anderes gibt's nicht. Also Trink! Und zahl! Sonst setzt's was."

      Es sollte halt nur nicht vergessen werden, dass uns solches Verhalten von Russland längst wohlvertraut ist. Nach den Maßstäben, die Putinversteher gewöhnlich an IHR Idol anlegen, ist also "bloß Geschäft" eine völlig zutreffende Beschreibung... :-)

      • @Normalo:

        "ist man es von den USA nicht gewohnt, dass sie sich aufführen wie Putin und ganz plump ihre Hegemonialansprüche (und den jeweiligen Knüppel, mit dem sie sie durchsetzen wollen) auf den Tisch knallen."

        Da weiß man jetzt, wie sich z.B.Polen oder Ungarn fühlen denen man ständig ihre Entscheidungen (auch interne Reformen) aus Berlin kritisiert...

        www.stuttgarter-na...-637c4373152a.html

        BTW,die Anzahl der deutschen Stiftungen, die z.B.in Polen *politisch* aktiv sind, dürfte locker zweistellig sein.

        • @agerwiese:

          Ja, ähhm, Polen. Genau. Wichtiger Hinweis.

          Wüsste nur gerne, was er mit dem Brief von Grenell zu tun hat...

          • @Normalo:

            "Hegemonie auf Konsensbasis" usw...

            kommt ja von Ihnen ;)

            • @agerwiese:

              Der Vergleich hinkt trotzdem so stark, dass einseitiger Amputationsverdacht besteht:

              - Polen und Ungarn sind auf eigenen, dringenden Wunsch EU-Mitglieder und als solche verpflichtet, gewisse staatsorganisatorische Standards einzuhalten. Die Überprüfung dieser Standards steht nicht nur ihnen selbst zu sondern geht alle EU-Mitglieder etwas an. Eine Gas-Pipeline in der Ostsee ist dagegen kein NATO-Asset oder sonst ein Gegenstand, über den Deutschland oder deutsche Firmen den USA irgendwie Rechenschaft ablegen müssten.

              - Die freie Meinungsäußerung ist geschützt. Wer etwas gegen polnisches oder ungarisches Zündeln am Rechtsstaatsprinzip hat, darf das sagen. Grenell sagt aber nicht, Grenell droht mit Sanktionen. Soweit die EU den beiden Ländern mit Sanktionen droht, dann sind das solche innerhalb der Vertragsverpflichtungen.

              - Die Stiftungen, von denen Sie reden, sind meines Wissens im Wesentlichen nicht-staatlich. Wenn Privatleute in einem anderen Land Stiftungen unterhalten, ist das aber kein hegemoniales Gehabe sondern im Gegenteil der Versuch, über klassische Lobby-Arbeit und normale Nutzung rechtsstaatlicher Mittel vor Ort private Interessen durchzusetzen.

              Es mag sich blöd für die Ungarn und die Polen anfühlen, die hinter dem angeprangerten Kurs ihrer Regierungen stehen, aber so ist das nunmal: Mitgliedschaft in einem Club wie der EU bringt nicht nur Geld und Privilegien, sondern auch Pflichten, denen man sich nur durch Austritt entziehen kann. Ein einfaches "Ich (/mein Wahlvolk) will aber nur die Privilegien!" reicht leider nicht. Die Griechen mussten dieselbe unangenehme Erfahrung machen, allerdings noch deutlich heftiger.

              Und so richtig begreife ich immer noch nicht, wo Sie mit dem Verweis eigentlich hinwollten...

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Auch wenn ich kein Putinversteher bin, wohl aber Freund der Russen und der russischen Seele: Verstehe ich nicht.

        Gibt es hierzulande einen Zwang zum Wodkaverzehr? Oder Borscht? Oder zum jährlichen Besuch des Bolschoi?

        Irgendetwas muss mir da entgangen sein.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Ja, der schnuckelige nationale Froschblick. Meinen Sie wirklich, nur weil etwas ausgerechnet uns Deutschen in letzter Zeit nicht passiert ist (im Gegensatz zu Ukrainern, Tschetschenen, Georgiern und im Zweifel einem Haufen mehr, de einfach nur nicht aufgemuckt hat, sondern tut, was er an freundschaftlichen Winken aus Moskau bekommt), dass es nicht zum Arsenal des lupenreinen Demokraten im Kreml gehört??

          Davon abgesehen übersehen Sie etwas: Es geht nur indirekt um Zwang. Die bedrohten Firmen machen aktuell Geschäfte in den USA. Das heißt, sie verdienen Geld dort, das ihnen fehlt, wenn die USA sie sanktionieren. Die USA können ihnen, mit anderen Worten, nur wild drohen, weil sie ihnen bislang einen schönen Reibach ermöglichen.

          Auch das ist natürlich immer noch weder nett noch die feine Englische oder gar ein Ausbund an republikanischer Markttreue, aber es ist genau das, was Putin machen würde, wenn er solche Nachfragemacht hätte. Er hat es jedenfalls schon häufig genug demonstriert, wenn er mit Angebotsmacht (z. B. als kaum ersetzbarer Rohstofflieferant seiner Nachbarn) arbeiten konnte.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Ich staune stets darüber, dass Sie schon Dinge wissen, die nicht passiert sind und - wahrscheinlich - auch nicht passieren werden.

            Ach ja, wenn ich mich nicht täusche, ist der Titel des Artikels "USA und Nord Stream 2". USA, nicht Putin.

            Interessiert Sie das fortwährende OFFENSICHTLICHE so wenig, dass Sie in den Konjunktiv ausweichen???

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Ich bin sehr dankbar, dass ich von Herrn Putins wirtschaftlicher Macht über uns weitgehend im Konjunktiv schreiben kann, Herr Leiberg.

              Und wenn ich den dann - mit übrigens sehr wohl passierten Referenzen - verwende, um die wahrscheinlichen Auswirkungen eines Alternativszenarios zu beschreiben, dann ist das nur grammatisch richtig. Und dass ich mich dazu befleißigt sehe, liegt an der - auch - sehr offensichtlichen Tendenz einiger Mitdiskutanten, dieses Alternativszenario als attraktiver als die Realität einzuschätzen.

              Was ich vermisse, ist ein fundierter Widerspruch zu meiner Prognose. Wie sieht's damit aus?

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Normalo:

                Ich geb jetzt mal @NORMALO:

                Ich bin traurig und verärgert, dass ich über die ökonomische und politische Macht Ihrer US-amerikanischen Freunde in Deutschland NICHT im Konkunktiv schreiben kann, da sie bittere Realität ist.

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Da hilft nur eins: Nase abwischen, aufstehen, weitermachen. Ihre Trauer deutet aber an, dass für Sie ein gangbarer nächster Schritt auch nicht so richtig auf der Hand liegt.

                  Genau da setzt mein vermalledeiter Pragmatismus an...

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @Normalo:

                    Aufhören, Sie Pragmatiker!!! Gezeichnet: Der Zweifler.

                    P. s. Ich kann auch 'trocken' weinen. Kein Witz. Hab ich mal von einer Frau gelernt. Aber das ist ein anderes Thema

      • @Normalo:

        "Die frühere Praxis der USA war, Hegemonie auf Konsensbasis auszuüben"

        Halte ich für eine gewagte These, die sich mit zahlreichen Beispielen widerlegen lässt.

        • @Sandor Krasna:

          Meine Äußerung war in dieser Pauschalität nur auf Europa bezogen. Dass die USA allenfalls im Vergleich zu anderen Weltmächten der Geschichte, nicht aber relativ zu anderen heutigen Staaten besonders friedfertig rüberkommen, will ich gar nicht bestreiten.

          Im Großen und Ganzen aber werden Sie vielleicht eingestehen können, dass die Zahl der Staaten, die sich die USA mit Brause, Burgerketten und Elektronik "zu Untertan" gemacht haben, die der militärisch unterjochten deutlich überwiegt - mal von denen, die sich freiwillig unter ihren militärischen Schutz gestellt haben, um ihre Unabhängigkeit zu wahren, ganz zu schweigen. Das sollte man man von vergleichbaren Imperien erst einmal sagen können...

          • @Normalo:

            Dem amerikanisch imperialistischen Modell, welches seit WW2 (komplett global nach dem Mauerfall) existiert, das Etikett friedfertiger als... zu labeln ist schon ne ziemlich erzwungene Ehrenrettung dieser "modernen" Bürger, Brause, Elektronik Gewaltherrschaft. Und nimmt man mal dieses unsachliche Prinzip des Vergleichs von Gewaltleveln historischer Herrschaften an, dann ist es schon ein schlechtes Argument einen Gewalttäter gutzuheißen, nur weil einem noch was Gewalttätigeres einfällt, das er hätte tun können. Man haut dem Kind eine runter und tröstet es dann mit dem Verweis, man hätte es ja auch totschlagen können.

            • @Colonel Ernesto Bella:

              Habe ich irgendwas gutgeheißen?

              Ich habe es nur in eine historische Perspektive gerückt. Es gibt offenbar Menschen hier, die glauben, nur weil ihnen die Politik der USA zu dominant ist, sei es besser, sich stattdessen Russland an den Hals zu schmeißen. An der Stelle scheint mir der Hinweis durchaus berechtigt, dass die USA im Verhältnis zu der militärischen Dominanz, die sie ausüben KÖNNTEN, in der Vergangenheit deutlich mehr Zurückhaltung als vergleichbare Super- oder Weltmächte gezeigt haben - Russland bzw. die Sowjetunion ausdrücklich eingeschlossen.

              Macht korrumpiert nunmal. Das kann man beklagen aber auf globaler Ebene kaum ändern. Von daher halte ich es schlicht für kindisch, von einer Weltmacht zu erwarten, dass sie außenpolitisch der Schweiz (als Beispiel) nacheifert. NATÜRLICH will sie von dem Aufwand profitieren, den sie treibt. Die Frage ist wie. Und sorry, wenn Sie meinen, an jeder Ecke ein McDonalds aufzumachen sei "Zwang", dann halten Sie offenbar ihre Mitmenschen für eine Horde Lemminge.

              Ähnlich naiv kommt mir der Vergleich zu Straftaten von Einzelpersonen vor. Internationale Politik funktioniert nicht wie eine nationale Zivilgesellschaft. Wer den dicksten Knüppel hat, bestimmt selbst, was er für richtig hält; der Rest schaut im Zweifel zu. Oder aber er rüstet auf oder verbündet sich so lange, bis er einen dickeren Knüppel schwingen kann. Aber dann ist dieser Rest auch nicht mehr als der "Neue" mit dem dicksten Knüppel. Eine bindende Weltordnung mit einer ausführenden Weltpolizei - vergleichbar dem, was Ihre Beispielstäter zu befürchten hätten - ist bis auf weiteres reinste Utopie.

              Am Ende ist es MIR lieber, den dicksten Knüppel in der Hand einer der stabilsten pluralistischen Demokratien der Welt zu sehen als bei Ländern, die eine - bis heute endlose - Geschichte von Autokratie und Totalitarismus haben. Der Egoismus der USA ist natürlich beschränkt dadurch, dass er der Egoismus von 300 Millionen ist. Alleinherrscher sind da immer stringenter.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Normalo:

                Ihre Kunst sehe ich mittlerweile ausschließlich im Schönschreiben. Die fraglose Eleganz, in der Sie die Millionen Toten der US-amerikanischen Weltbeglückung wegschreiben, ist beeindruckend.

                Dass Sie an der Lösung von Problemen interessiert wären, sehe ich leider nicht. Sie möchten vergleichen - und auf Seiten der (Ihrer Meinung nach) weniger Schlechten sein.

                Mein Ansatz ist da ein Anderer: ich werfe mich politisch niemandem an den Hals, sondern achte auf den Rest meiner Unabhängigkeit, Mr. Transatlantik.

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Persönliche Unabhängigkeit in Ehren, aber wie wollen Sie das auf die internationale Ebene erheben? Freie Volksrepublik Leibergistan?

                  Hier oben hat noch niemand nach Lösungen gefragt, sondern im Zweifel nur Putin als vermeintlich besseren oder mindestens gleichwertigen Partner ins Spiel gebracht. Weiter unten habe ich schon einen anderen Lösungsansatz gebracht - bessere innereuropäische Integration zur Schaffung einer zunächst wirtschaftspolitisch, langfristig auch militärisch ernstzunehmenden Einheit. Wir haben 400 Millionen Menschen in unserem kleinen Erdteil, die eine Menge auf die Beine stellen können, wenn sie sich auf- und zusammenraffen. Letzeres hat schon mal besser geklappt als aktuell, aber auch jahrhundertelang deutlich schlechter.

                  Aber so weit sind wir noch nicht, selbst wenn man die Zukunft der EU optimistisch sieht und unterstellt, dass sie aus dem Brexit die richtigen Lehren zieht (nämlich das Uneinigkeit und nationale Eigenbrötlerei für uns alle, aber noch mehr für den einzelnen Eigenbrötler, Gift sind). Im Moment haben wir eine geschwächte EU, die allein zwischen den drei externen Großmächten, die von unterschiedlichen Warten aus um die Vorherrschaft streiten, nach "divide et impera" leicht zerrieben werden kann, bevor sie wieder erstarkt. Also sehe ich keine Alternative, als sich einstweilen jene Großmacht auszusuchen, die noch am ehesten(!) bereit ist, uns zu respektieren und als ihren Interessenbereich zu verteidigen, ohne auf echtem Vasallentum zu bestehen. Und das sind nunmal trotz Trump immer noch die USA. Trump können wir abreiten, die russische Autokratie nicht (vom chinesischen Alleingang zur Hegemonie mal ganz zu schweigen). Denn so, wie sich Russland in den vergangenn Jahrhunderten entwickelt hat, kann Putin sich noch lange halten, und ersetzen wird ihn im Zweifel der NÄCHSTE ambitionierte Autokrat.

                  Das ist meine Einschätzung. Wie sieht's bei Ihnen aus?

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @Normalo:

                    Er kann es einfach nicht lassen. ;-)

                    'Leibergistan' klingt ausnehmend schön. Hätte ich nie auszusprechen gewagt. Erinnert mich an meine Liebe zu südostrussischen Menschen und Gegenden. Ja, die F(V)olklore.

                    Ich brauche keinen Putin. Deshalb würde ich den Großteil Ihrer Ausführungen des zweiten Absatzs zu Westeuropa sofort unterschreiben.

                    Nicht so Absatz 3: ein erwachsener Staat (mit 74 Jahren eigentlich schon in Rente) sollte sich auch erwachsen verhalten. Die Idee einer politischen und sozialen (nicht nur wirtschaftlichen) EU teile ich. Einer EU auf eigenen Füssen, ohne fremdes Protektorat.

                    Wie Sie richtig schreiben: "Wir haben 400 Millionen Menschen (hab's nicht erst überprüft, sondern geglaubt) ..., die eine Menge auf die Beine stellen können." JA, das könnten sie.

                    Über den Freiheitsbegriff sollten wir uns bei Gelegenheit mal austauschen. Den politischen, nicht den persönlichen.

                    Meine größte internationale Sorge gilt übrigens China, die im Windschatten der - vermeintlichen und tatsächlichen - Rabauken geräuschlose Politik macht. Wie Schwarz-Grün in meiner Heimat.

          • @Normalo:

            "Meine Äußerung war in dieser Pauschalität nur auf Europa bezogen."

            Wenn mit "Europa "Westeuropa gemeint ist, dann mit einigen Abstrichen ja. Aber auch Russland hat sich gegenüber (West)europa ja bislang recht freundlich verhalten, und Verträge und Absprachen in der Regel eingehalten.

            • @Sandor Krasna:

              Die USA waren auch Osteuropa gegenüber nie Kolonialherr, was man von Russland NICHT behaupten kann. Und dass es Westeuropa bislang "recht freundlich" behandelt hat, KÖNNTE daran liegen, dass Westeuropa eben nie allein dastand und daher für die Drohgesten, die osteuropäischen Ländern gegenüber immer prima funktionierten, nicht so empfänglich gewesen wäre. Wenn man keinen machtpolitischen Zugriff hat, ist "recht freundlich" ganz sicher kein Nachweis von ehtisch motivierter Zurückhaltung.

      • @Normalo:

        Geben Sie mir doch bitte mal ein Beispiel, wo der russische Außenminister der Bundesrepublik mit Sanktionen gedroht hat, wenn deutsche Unternehmen nicht ihre Geschäftspartner wechseln.



        Denken Sie einfach einmal nach, bevor Sie hier mit "Putinfreunde" kommen.



        Oft hilft Sachlichkeit weiter.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Russland hat immerhin einen Nachbarstaat angegriffen und Teile desser Territoriums besetzt, weil dieser sich anderen Geschäftspartner zuwenden wollte. Ist nicht ganz das Gleiche wie Sanktionen, ist aber auch nicht gerade freundschaftliches Verhalten.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            "Russland hat immerhin einen Nachbarstaat angegriffen und Teile desser Territoriums besetzt, weil dieser sich anderen Geschäftspartner zuwenden wollte."

            Und das machen die USA nicht?

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Sandor Krasna:

              Die USA haben jedenfalls kein Territorium eines Nachbarstaats annektiert. Wir sind uns aber einig, dass die Außenpolitik der USA ebenfalls verbrecherisch ist.

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Wie sind denn Puerto Rico, Guam, und die Virgin Islands zu den USA gekommen? Und verfügen die Menschen, die dort leben über die selben Rechte wie ein "normaler" US-Bürger?



                Und vom Nachbarstaat Mexico wurden Teile Texas, Kaliforniens, Colorados usw. ja durchaus annektiert. Auch wenn das zugegebener Maßen schon eine Weile her ist.

                Wir sind uns aber einig, dass imperialistische Politik verbrecherisch ist.

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @Sandor Krasna:

                  "Wie sind denn Puerto Rico, Guam, und die Virgin Islands zu den USA gekommen? Und verfügen die Menschen, die dort leben über die selben Rechte wie ein "normaler" US-Bürger?"

                  Sagen Sie es uns. Diese Gebiete wurden jedenfalls nicht im 21. Jahrhundert besetzt. Wenn wir nun anfangen alle imperialen Entwicklungen des 19. und 20. Jahrhunderts zu besprechen, haben wir viel zu tun.

                  • @74450 (Profil gelöscht):

                    "Wenn wir nun anfangen alle imperialen Entwicklungen des 19. und 20. Jahrhunderts zu besprechen, haben wir viel zu tun."

                    Okay. Bleiben wir im 21. Jahrhundert kommen die USA in einen direkten Vergleich mit Russland aber auch auf einen höheren Bodycount, sowie auf eine höhere Quote von Verstößen gegen das Völkerrecht. Ich will Russland hier nicht schön reden, aber das Argument aus moralischen Gründen besser auf die USA als Handelspartner zu setzen, statt mit Russland Geschäfte zu machen leuchtet mir nicht ein.

        • @Rolf B.:

          Ich sprach vom gewöhnlichen Hegemonialverhalten Russlands allgemein. Dass Deutschland von (offenen) Akten dieser Art bislang verschont geblieben ist, hat viele Faktoren. Es macht aber leider Russlands Verhältnis zum Multilateralismus insgesamt kein Stückchen besser.

          Und wenn Sie jetzt ernsthaft eine Aufzählung aller knüppelharten russischen Übergriffe auf unliebsam eigensinnige in- und ausländische "Quertreiber" der vergangenen Jahre und Jahrzehnte haben wollen, tut's mir leid. So wenig Geschichtsbewusstsein ist unter meinem Niveau.

          • @Normalo:

            "Ich sprach vom gewöhnlichen Hegemonialverhalten Russlands allgemein."

            Wie sah denn das "gewöhnliche Hegemonialverhalten" der USA auf den Phillipinnen, in Vietnam, in Bezug zu Mexiko, in Chile, Panama, Süd Korea, Puerto Rico, Kuba, Irak, Afghanistan, Grenada, Haiti und Libyen aus? Und was soll das überhaupt für ein Begriff sein? "Gewöhnliches Hegemonialverhalten"

            • @Sandor Krasna:

              Whatabouttism - und zwar die Sorte, für die der Begriff extra erfunden wurde, weil sie so nervt.

              Ich wüsste nicht, was amerikanische "Sündenfälle" mit dem Verhalten der russischen Regierung anderen Staaten und internen Widersachern gegnüber zu tun hat. Wenn Sie widerlegen wollen, was ich DAZU geschrieben habe, bleiben Sie bitte beim Thema.

    • @agerwiese:

      Russland, das für hiesige Propagandisten eigentlich Putin ist, hat sich bisher stets an Lieferverträge gehalten. Trotz einseitiger Drohungen unserer transatlantisch beeinflussten PolitikerInnnen.

      • @Rolf B.:

        "hat sich bisher stets an Lieferverträge gehalten"

        Mindert das etwa die Abhängigkeit?

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Es gab mal das "alte Europa", damals, unterm Gerd und dem Chirac ...

  • Mannometer, worüber regt Ihr Euch denn hier so auf??



    Hier geht's nicht um Politik, hier geht's ums Geschäft, d.h. ums Geld, und zwar ums grosse.



    Wir leben im Kapitalismus, und zwar im selbstgewählten, vielleicht guckt Ihr noch mal im Lexikon nach.....

  • Hätten wir einen standfesten Außenminister, wäre Grenell schon längst einbestellt worden. Offensichtlich weiß er, dass er sich alles erlauben kann.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Deutschland hängt noch am Rockzipfel Amerikas und weiß noch nicht, daß es erwachsen werden muss. Aller Anfang ist schwer.

    • @Rolf B.:

      Grenell einzubestellen, brächte gar nichts. Er ist nur der Bote. Würde er sich stärker zurückhalten, kämen dieselben Aussagen halt per Tweet aus Washington. Und dort sind deutsche Unternehmen nur kleine Fische. Die eigentliche Nachricht geht an Russland und sagt "Ich habe selbst Gas, das ich nach Westeuropa verkaufen will, und mehr Nachfragemacht (die ich auch gerne voll einsetze). Also haltet Euch zurück!"

      Eigentlich sollte man genau darüber froh sein. Denn so eine Äußerung positioniert die Trump-Regierung ganz klar aufseiten von US-Gasexporteuren GEGEN wesentliche russische Interessen. Sie zeigt also, dass Trump nicht so vollständig in der Tasche Putins steckt, wie manche befürchten mögen. Egal wen von beiden man für den schlimmeren autokratischen Egomanen und Weltgerfährder hält: Aus europäischer Sicht ist die schlimmste Alptraum-Vision eindeutig, dass diese beiden wirtschaftlich und machtpolitisch gemeinsame Sache machen.

      • @Normalo:

        Es ist doch nur ein kapitalistischer Vorteil...wenn die russische Pipeline steht, müssen die USA ihr Gas billiger anbieten, um überhaupt Interessenten zu finden. Eine Win Win Situation.

        • @Motz Christian:

          In einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung ist ein kapitalistischer Vorteil auch nicht zu verachten und schonmal politische Manöver wert...

          Worauf es mit aber ankam ist, dass mögliche Gasexporte in den westeuropäischen Wirtschaftsraum für die USA im Vergleich zur Gesamtwirtschaft nicht annähernd so eine Bedeutung haben wie für Russland. Grenells Äußerung findet auch medial in den USA kaum statt. Mit anderen Worten schadet die Trump-Regierung Russland mit so einer harten Position gegenüber Nord Stream II mehr als sie dem eigenen Land oder sich selbst nützt. Dass sie das trotzdem durchzieht, kann daher für den Rest der Welt ein Indiz sein, dass die Bande zu Kreml doch nicht SOO eng sind, wie Manche befürchten.

  • Hmm, wo sind denn die ganzen Kommentatoren, die sonst immer ganz genau wissen, dass Trump von Putin gesteuert wird? ;)

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @BigRed:

      Das eine schliesst das andere ja nicht aus. Oder haben Sie Hinweise für eine nachvollziehbare, schlüssige und widerspruchsfreie Politik á la Trump ?

  • hätte unsere Regierung Eier würde man diesen Hetzer ausweisen und zur Persona non Grata erklären. Ich weis nicht warum wir hier solche Personen dulden sollten?

    • @danny schneider:

      Es ist eher die Frage, wer hier wen duldet.



      Grenell, als der eigentliche Herr im Haus, sorgt lediglich für etwas Ordnung. Es kann schließlich nicht geduldet werden, dass der Vasall sich selbstständig macht.



      Der guten Frau Merkel sollte klar sein, wie es jenen "Verbündeten" ergeht, die nicht mehr nach der Pfeife des Anführers tanzen wollen.

      • @luetzowplatz:

        Interessant, welche westeuropäische Regierung ist denn in den letzten 20 Jahren so alles gestürzt worden?

        • @Sven Günther:

          Welchen Grund gab es in den letzten 20 Jahren? War jemand in Europa unartig? Na also.



          Im Übrigen habe ich nicht von Europa geredet.

          • @luetzowplatz:

            Dann ist es für uns aber egal und Schröder und Chirac waren unartig, als man Bush jr. öffentlich seinen Irakkrieg abgelehnt hat.

            • @Sven Günther:

              Öffentlich abgelehnt und gleichzeitig die Überflugrechte für die Bomber gewährt. Dazu noch die Bewachung der Ami-Kasernen übernommen um diese personell zu entlasten.

            • @Sven Günther:

              Nun sollte man ehrlich genug sein einzugestehen, dass es nicht notwendigerweise die mangelnde Machtposition war, die die USA bislang daran gehindert hat, Europa als Vasallen zu behandeln, sondern auch der amerikanische Wunsch, hier als "freundlicher Riese" gesehen zu werden, mit dem man gerne kooperiert. Jetzt aber haben wir es mit einer US-Regierung zu tun, die sich so herrschsüchtig aufführt, wie wir es eher von Russland gewohnt sind. Also gelten andere Regeln.

    • 9G
      91491 (Profil gelöscht)
      @danny schneider:

      Vielleicht weil er mit Minister Spah befreundet ist?

      • @91491 (Profil gelöscht):

        den sollte man auch ausweisen. Solch braune Socken brauchen wir hier nicht

      • 9G
        91491 (Profil gelöscht)
        @91491 (Profil gelöscht):

        Minister Spahn natürlich!

    • @danny schneider:

      Um zu erfahren, wie schlecht mittlerweile die Ausbildung des diplomatischen Dienstes in den USA sein muss..!? *lol



      Lasst den Grenell doch Quatschen. Es handelt sich um ein privatwirtschaftliches Projekt, das zudem von "Berlin" gar nicht so einfach gestoppt werden könnte.. #facepalm

  • Verstehe ich nicht.



    Inwiefern bedeutet eine geplante Pipeline durch die Ostsee von Russland nach Deutschland eine Bedrohung für Polen und die Ukraine? Müsste dann die bestehende Pipeline durch die Ukraine nicht eine viel größere Bedrohung darstellen?

    • @Sandor Krasna:

      Weil 1) den beiden Ländern dann Durchleitungsgebühren entgehen, und 2) man dann der Ukraine und Polen das Gas abdrehen kann, ohne die EU zu verärgern.

      • @BigRed:

        Punkt 2 ist aber ein Märchen, die ukrainische Naftogas kauft seit November 2015 kein Gas mehr von Gazprom.

        Die bekommen das Gas aus Polen, Ungarn und der Slowakei. Das ist zwar auch Gas, das größtenteils aus Russland kommt, aber das mit dem Hahn abdrehen ist nicht so leicht, wie das oft dargestellt wird.

        www.heise.de/tp/fe...-Land-3992394.html

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."Expansion" wie 'USA'?!

  • Der Verzicht auf die Pipeline gefährdet die innere Sicherheit, die Umwelt, etc., da das US-Fracking-Gas ca. 50% teuer ist und enorme Umweltschäden bei der Gewinnung verursacht.

  • In der Sache hat der reaktionäre Herr recht - obwohl ich das ungern von einem 'Trompeten'-Follower schreibe. Und sich gegen die Expansions- und Machtpolitik Putins zu stellen scheint mir notwendig. Schauen wir uns doch die wichtigen Vorgänge seiner Regierungszeit an: Terror gegen die Bevölkerung wegen einiger Terroristen im Kaukasus, Bestzung und Abtrennung zweier Gebiete des unabhängigen Staates Georgien, Unterdrückung der eigenen Bevölkerung und Justiz, kriegerische und propagandistische Eroberung der Halbinsel Krim, Krieg im Südosten der Ukraine. Die beiden letzten Ereignisse sind zudem ein Vertragsbruch eines gegenseitigen Abkommens über die Unverletzlichkeit der Territorien. Außerdem ist er ein Lügner, denn so muss man Leute nennen, die bewußt die Unwahrheit sagen. (Ein Bsp: Erst verneint er die Anwesenheit russischen Militärs auf der Krim, später bestätigt er diese mit süffisantem Lächeln.) Ich bin jemand, der das russische Volk und seine Kultur mag, sogar mit ein wenig Mitleid verehrt. Mitleid da die Russen beinahe immer unter brutalen menschenfeindlichen Regimen leben musste. Aber die derzeitige Regierung unter dem Demagogen Putin ist weiter auf Expansion bedacht! Und die betrifft uns nicht etwa indirekt! Und unsere Regierung und Wirtschaft kuscht vor ihm wegen en bischen mehr Geld für diejenigen, die ihre Taschen sowieso schon voller Geld haben. Und am peinlichsten: Ein ehemaliger Kanzler verdingt sich als Putins Lakaie!

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @fvaderno:

      Ich hatte in dem Artikel der taz gar nicht bemerkt, daß es um die Russen geht. Ich dachte, es gehe um einen superarroganten Grenell, der sich anmaßt, Europa zu zwingen, amerikanische Politik umzusetzen. Und zwar mit Zwangsmaßnahmen. Wer ist dieser Grenell eigentlich? Und kann man den nicht einfach ausweisen?

      • @91672 (Profil gelöscht):

        Grenell ist nur ein Bote. Ihn auszuweisen, wäre völlig sinnlos.

        Außerdem - und deshalb hat @FVADERNO recht, Ruslland zu thematisiseren - findet der eigentliche Konflikt hier zwischen den USA und Russland statt. Europa, bzw. die Profite aus seinen Gaskäufen und die politische Macht, die die Kontrolle über das Gas vermittelt, ist nur die Beute - und nicht gewohnt, auch ganz offen als solche behandelt zu werden.

        Ob man den Einsatz von Nachfragemacht, also der größte Kunde zu sein, als "Zwang" bezeichnet, dürfte Geschmackssache sein. Sicher ist es eine Form von positiver Druckausübung, aber eine, die die USA in der Vergangenheit (im Gegensatz zu Russland z. B. gegenünber der Ukraine) einfach nur deutlich subtiler betrieben haben.

        • 9G
          91672 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Ihre Sichtweise ist natürlich verheerend. Deutschland soll also gleichgestellt werden mit Nordkorea, Iran, China, neuerdings Türkei und geduldig den Weltregierungswahn und die Sanktionswut der Amerikaner ertragen?



          Haben Sie noch nicht bemerkt, daß sich Amerika um 180 Grad gedreht hat? Da wirds aber Zeit!

          • @91672 (Profil gelöscht):

            Mir ist das schon klar. Ich habe nur die Situation beschrieben.

            Was Europa daraus macht, steht auf einem völlig anderen Blatt. Aus meiner Sicht sollte es endlich seine Hausaufgaben machen, seine Steuer- und Wirtschaftspolitik integrieren und beiden Ländern einen entsprechenden Block gegenüberstellen. Sonst werden Trump oder Putin sich weiter einzelne "Opfer" heraussuchen und sie in die Knie zwingen.

            Wir Deutschen allein gehen den Weg aller Satellitenstaaten (und da könnten Sie ruhig so ehrlich sein, auch solche innerhalb der RUSSISCHEN Interessensphäre zu nennen...), wenn wir glauben, uns sicher unter jemandes Flügel stellen zu können. Dazu ist unsere Wirtschaft eine zu fette Beute.

            Die USA wollen übrigens gar nicht die Welt regieren. Das wollten sie - im Gegensatz zu allen Weltmächten vor ihnen - noch nie. Sie wollen nur ihre Rolle als wesentlicher Weltmarkt-Teilnehmer systematischer und offener dazu nutzen, von diesem Markt maximal zu profitieren. Dazu dient dieser Vorstoß. Wenn Putin eine ähnlich nachfragestarke Wirtschaft im Rücken hätte, würde er es genauso handhaben.

            Und wenn Sie glauben, CHINA würde irgendwas "geduldig ertragen", was die USA aktuell an Todeskampf ihrer globalen Hegemonie veranstalten, dann haben Sie - befürchte ich - den Schuss nicht gehört. China erträgt allenfalls vorübergehend die Tatsache, dass es NOCH nicht in allen Bereichen stärker ist als die USA - und ändert das Stück für Stück. Und wenn es damit mal fertig ist, werden Sie herausfinden, wie Weltregierungswahn in der Umsetzung wirklich aussieht.

            • 9G
              91672 (Profil gelöscht)
              @Normalo:

              Kompliment: Sie lesen wenigstens einen Tweet ganz, wenn Sie darauf antworten.



              Welche Rolle die Vysegradstaaten, Russland, Deutschland, die Ukraine, die winzige Krim, die amerikanischen Kriege im nahen und mittleren Osten (aus amerikanischer Sicht) haben, dazu gibt es zahllose Berichte von Wissenschaftlern und amerikanischen Generälen und die Geschichte ist richtig kriminell.



              Ich rate Ihnen, wenn ich darf, eine sehr genaue, analytische und aktualisierte Betrachtung des heutigen Amerika und des heutigen Verhältnisses zu unseren Nachbarn im Osten aus europäischer Sicht.



              An Rußland führt schon wegen der geografischen Lage wirklich kein Weg vorbei.

              • @91672 (Profil gelöscht):

                "An Rußand führt schon wegen der geografischen Lage wirklich kein Weg vorbei."

                Das stimmt. Die Frage ist nur, aus welcher Position. Alles unterhalb von Augenhöhe wäre ein schwererer Fehler als jede Loyalität zu den USA. Und zwar gerade WEGEN der geografischen Lage - aber auch wegen dem dortigen Hang zu autokratischen Strukturen. Die USA werden sich von ihrem Anflug derselben absehbar wieder bekrabbeln. Russland versagt dagegen seit Jahrhunderten jämmerlich darin, auch nur für kurze Zeit mal eine aufgeklärte, nicht-autokratische Regierungsform aufrechtzuhalten.

                Was Ihre Hinweise über "zahllose Berichte" betrifft: Sie machen eine Menge nebulöser Andeutungen, für deren einzelne Verfolgung mir leidergottseidank die Zeit fehlt. Ihre Erwähnung der "winzigen" Krim lässt freilich erahnen, welche Richtung diese Andeutungen verfolgen - und woher sie kommen.

                Merken Sie sich bitte, dass NIEMAND, dem Frieden und Freiheit in Europa am Herzen liegt, Jemanden ernst nehmen kann, der versucht, die Krim und/oder ihre Annexion zu verniedlichen. Dann kommt Ihnen so ein Lapsus vielleicht auch nicht mehr vor. Ansonsten wünsche ich noch fröhliches Propagandaschaufeln...

                • 9G
                  91672 (Profil gelöscht)
                  @Normalo:

                  Herr Normalo, mindestens 2 Vorträge könnten Sie sich bei vorhandenem Interesse von Youtube herunterladen: Der ehemalige NATO-Oberbefehlshaber Wesley Clark, der die europäischen und asiatischen Vorhaben der Amerikaner, die seit 1991 geplant waren und z.T. durchgeführt wurden, genau beschreibt (am 3.10.2007) und der im gleichen Film gezeigte Vortrag von George Friedman mit Powerpointgrafiken, daß man auch gleich sieht, wofür die USA die Ukraine und die Vysegrads benützen werden (am 4.2.2015).



                  Leicht zu finden unter den beiden Namen der Vortragenden.



                  Danke für die Diskussion.

    • 8G
      87233 (Profil gelöscht)
      @fvaderno:

      alles richtig. Nur, ist Trump besser? Sein Politik zielt auf eine Schwächung EUROPA, NATO, UN usw. usw. Trump ist genauso einen Verbrecher wie Putin - und Grenell als seine Handlanger verdient nur Kontempt. Wie sein Chef.

  • 8G
    87233 (Profil gelöscht)

    Tja, gerade dann wenn ich gedacht habe dass es nicht noch naiver, dummer oder plumper werden kann, kommt Grenell und übersteigt sein Chef.



    Die Administration wozu Grenell gehört hat eindrücksvoll bewiesen wie gefährlich die für Europa sind. Unterstützung für BREXIT, Unterstützung für Rechts-Radikale Regierungen im Osten, Abwertung und Beleidigungen gegenüber die EU und seinen Mitglieder.



    Dann, die blinde, bedingungslose Unterstützung für einen Verbrecher-Regime in Saudi-Arabien, für einen Politik in Israel der mit nichten mit Sicherheit zu tun hat usw.

    Und gerade dann kommt Grenell und droht. Es geht Grenell und seinen Clique nur ums Geschäft. Wenn diese Firmen einknicken, wenn die Regierung in Berlin sich das beugt haben wir endgültig versagt. Bei alle Kritik an Putin: es wird nach ihm weiterhin einen Russland geben. Mit denen müssen und wollen wir besser arbeiten als jetzt der Fall ist. Das gleiche gilt für den USA.

    Herr Grennel: klare Botschaft an Dir und Dein Chef: Du kannst mich mal.

    • @87233 (Profil gelöscht):

      Das klingt, als dächten Sie, Grenell würde hier auf eigene Faust handeln, ohne entsprechende Order von seinem Chef. Glauben Sie das wirklich?

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @87233 (Profil gelöscht):

      Diplomaten kann man doch ausweisen oder wenigstens zum Rapport einberufen, wenn sie ein Ansinnen äußern, das dem Staat schadet, in dem sie zur Zeit beschäftigt sind.

      • 8G
        87233 (Profil gelöscht)
        @91672 (Profil gelöscht):

        das wäre optimal. nur, grenell hat bereits viel Schaden angerichtet. und bisher ist er noch hier. Daher höchst Verachtung!