Syrien nach Assads Sturz: Russland zieht Truppen in Syrien ab
Internationalen Medien zufolge haben russische Militärschiffe und Lastwagen die Stützpunkte in Tartus und Hmeimim verlassen. Waffen sollen nach Libyen gebracht werden.

Der Marinehafen in Tartus und der Luftwaffenstützpunkt Hmeimin in Latakia sind militärisch besonders wichtig: Der Hafen ermöglicht den Zugang zum Mittelmeer und Nordafrika. Ein Vertrag mit Ex-Machthaber Baschar al-Assad sicherte Russland den Hafen für mindestens 49 Jahre zu. Hmeimin spielte eine zentrale Rolle bei gemeinsamen völkerrechtswidrigen Luftangriffe.
Russische Frachtflugzeuge sollen Radargeräte für die Luftabwehr und Waffen nach Libyen verlegen, zitiert das Wall Street Journal Regierungsvertreter der USA und Libyens. Der dortige Warlord Chalifa Haftar ist Russlands Verbündeter. Russische Beamte hätten versucht herauszufinden, ob Hajat Tahrir al-Sham (HTS) für eine Lösung offen sei, sagten zwei US-Beamte mit Geheimdienstinformationen CNN. HTS hatte die Militäroffensive angeführt, die Assad gestürzt hatte.
Kremlchef Wladimir Putin sagte am Donnerstag, Russland wolle die Militärbasen erhalten. Darüber müsse mit den Kräften gesprochen werden, die jetzt die Kontrolle hätten. Er habe vorgeschlagen, die Basen für humanitäre Hilfe einzusetzen.
Russland hatte mit Vetos im UN-Sicherheitsrat mehrmals humanitäre Hilfslieferungen in Syriens Nordwesten blockiert. Dort herrschte seit 2017 eine selbsternannte HTS-Regierung.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören