piwik no script img

Spitzenduos für die SPDVisionäres Allerlei

Jan Feddersen
Kommentar von Jan Feddersen

Mit den bisherigen Kandidat*innen findet die SPD ganz sicher nicht aus ihrer inhaltlichen Leere. Warum es eine Grande Dame wie Gesine Schwan braucht.

Sie verkörpert Verve und Intellektualität: Gesine Schwan Foto: imago images/Michael Gottschalk

S elbst wenn richtig ist, dass die so­zial­demokratische Suche nach einem Spitzenduo das Publikum über diese Partei hinaus eher langweilt als mitreißt, ja, gar mitfiebern lässt: Falsch wäre es, zu glauben, in der SPD herrsche ebenfalls ein gleichmütiges Desinteresse an der Frage, wer die Nachfolge von Andrea Nahles antritt – wer also letztlich das Erbe der SPD-Granden Kurt Schumacher, Willy Brandt oder Gerhard Schröder antreten kann und will.

Hört man sich um, ergibt sich das gleiche Bild, wie es auch in den medialen Bildern zu erkennen ist: nicht allein Verzweiflung, sondern Erschöpfung und Trostlosigkeit. Schmerzlich wird realisiert, dass die Partei von Kanzlerin Angela Merkel gar Mitleid mit ihren politischen Partnern von der SPD empfindet: Wenn der klassische Gegner einen zu schonen beginnt, wird es, was den eigenen Glauben an eine gloriose, wenigstens überlebensfähige Zukunft angeht, echt übel.

Tatsächlich zeigt das Tableau der möglichen Kan­di­dat*innen für die künftige Doppelspitze das versammelte Elend einer Partei, die selbst kaum mehr zu wissen scheint, warum es sie noch geben muss:

Da erklären Olaf Scholz, Hubertus Heil und das Trio der Übergangsparteiführung, Manuela Schwesig, Thorsten Schäfer-Gümbel und Malu Dreyer, für den höchsten Parteiposten nicht zur Verfügung zu stehen; Franziska Giffey scheint, ihres schwebenden Doktortitelaberkennungsverfahrens wegen, ebenso wenig zu wollen. Einer wie Stefan Weil, weltberühmt rund um Hannover und politisch viel weniger glamourös, als die meisten seiner ihn lobenden Beobachter*innen glauben machen wollen, will ebenso wenig.

Kluge, erfahrene Kandidaten – ohne Durchsetzungskraft

So bleibt denn bislang nur Personal aus der zweiten bis dritten Reihe: der wirtschaftsnahe Robert Maier, außerdem der ewige Karl Lauterbach, der mit der Umweltpolitikerin Nina Scheer Ansprüche angemeldet hat. Simone Lange, die schon gegen Nahles als Oberbürgermeisterin von Flensburg tapfer ins Rennen ging (und verlor), will die Liebe der Partei zusammen mit ihrem Bautzener Kollegen Alexander Ahrens gewinnen.

Alles noble Menschen, klug und erfahren, keine Hallodris, keine politischen Anti-Etablishment-Leute, wie es Jeremy Corbyn in der britischen Labour Party war, bevor er den Thron der ehemaligen Arbeiterpartei erobern konnte. Aber diese Kan­di­dat*innen sollen in der Parteiführung relevante, also auch durchsetzungsfähige Impulse setzen gegen die amtierenden Bundesminister?

Als hätte die SPD nicht größere, viel größere Probleme als das Dasein in der sogenannten Großen Koalition

Aus dem Willy-Brandt-Haus, der kulturell immobilsten Institution der SPD? Die sollen Einfluss haben auf einen wie Olaf Scholz, letztes echtes Schwergewicht in seiner Partei, prominent seit Gerhard Schröders Kanzlerjahren? Das glauben sie sicher nicht einmal selbst.

Die einzige Differenz, die etwa das Duo Lauterbach/Scheer zu seinen Konkurrent*innen hervorhebt, ist: Raus aus der Groko, ein Ende der Gefangenschaft in der Regierung, die ja notwendigerweise oppositionelle Gefühle weckt, aus welchem politischem Spektrum auch immer. Als hätte die SPD nicht größere, viel größere Probleme als das Dasein in der sogenannten Großen Koalition. Nämlich eine programmatische Leere, besser: ein visionäres Allerlei, formuliert zugunsten jener Menschen, die von der grünen Wucht um Robert Habeck und Annalena Baerbock nicht angefixt sind.

Opposition ist scheiße

Denn was möchte die SPD, wenn sie aus der Großen Koalition ausscheiden würde und Neuwahlen anstünden? Hat der einflussreiche Seeheimer-Genosse Johannes Kahrs nicht recht, wenn er – was er seit dem rot-grünen Ende 2005 tut – sagt: Opposition ist scheiße? Und selbst wenn die SPD im Bundestag in der Opposition säße – gewählt von wahrscheinlich nur noch 12 Prozent: Was wäre damit programmatisch gewonnen?

Ein Blick auf die politische Praxis der SPD, egal auf welcher Ebene, besagt: nichts. Denn woran es ihr mangelt, ist eine die Mitglieder einigende Vision, für die sie stehen will. Einerlei, welche Zukunftsfrage aktuell erörtert wird, in erster Linie haben atmosphärisch und programmatisch, was das linke und linksliberale Spektrum angeht, die Grünen den Zeitgeist auf ihrer Seite. Sie sind immer schon da, ihnen traut man (vieles zu), ob nun berechtigt oder unberechtigt.

Die SPD hingegen ist, wie schon viele analysiert haben, die Partei der Bürovorsteher*innen, der Organisator*innen und Moderator*innen von Prozessen, die sie indes kaum mitzugestalten vermögen.

Dreyers Idee – ein scheinradikaler Verzweiflungsruf aus Ratlosigkeit.

Die SPD verhandelt ihre Zukunft innerparteilich, ohne dass an ihr gesellschaftliche Sehnsüchte hängen. Dass jetzt Malu Dreyer, die durchaus erfolgreiche Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, davon redet, man könne sich auch Rot-Rot-Grün vorstellen, ignoriert, dass diese Koalition vom Wahlpublikum nicht gemocht wird.

Letzte Chance: Schwan

Davon abgesehen, dass die meisten Grünen die politische Traumgespinstlandschaft nicht (mehr) wollen, weil sie so wahnsinnig gestrig wirkt: Wer um die mittlere Kaderlandschaft von Linkspartei und SPD weiß, kann nicht ernsthaft annehmen, da käme bei ihnen Freude auf ob der politischen Gestaltungsmöglichkeiten. Dreyers Idee – ein scheinradikaler Verzweiflungsruf aus Ratlosigkeit.

Es gibt jedoch eine Kandidatin, die gern zusammen mit einem Mann die SPD führen würde: Gesine Schwan. Sie verkörpert Verve, Intellektualität und ist niemandem in der SPD etwas schuldig. Sie kann reden, hat Charisma und Leidenschaft, strahlt mit ihren 76 Jahren mehr Frische und Angriffslust aus als die gesamte Bundestagsfraktion zusammen.

Schwan ist das Gegenteil eines Appa­ratschiks, was ihr größtes politisches und kulturelles Kapital sein dürfte. Dass man sie nach ihrer Mitteilung, sie könne sich vorstellen, zu kandidieren, respektlos und fast misogyn ignorierte, statt sie als politische Chance, als letzte Chance, zu begreifen, verstört fast am allermeisten.

Anders als die Grünen hat die SPD das Potenzial, auch in gesellschaftlichen Unterschichten Gehör zu finden. Dass sie das nicht mehr schafft, ist schade, sehr schade.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, Meinungs- und Inlandsredaktion, Wochenendmagazin taz mag, schließlich Kurator des taz lab und der taz Talks.. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!
Mehr zum Thema

55 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Wäre es nicht konsequenter und ehrlicher, das Forum ganz dicht zu machen?

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Ich sehe das genauso. Gewisse Leute dürfen hier seit geraumer Zeit Beleidigungen und Unterstellungen gegen andere taz-Leser "heraushauen" und es wird nichts dagegen unternommen. Die taz-Leser wiederum, die im Sinne der linken und sozialkritischen taz Kommentare schreiben, werden ständig zensiert. Ich schaue mir das noch eine gewisse Zeit an, und wenn das hier nicht besser wird, dann ist die taz nicht mehr meine Zeitung.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Ricky-13:

        Abgesehen davon, dass Sie sich damit in zahlreicher Gesellschaft befinden, frage ich mich, ob genau das gewollte Geschäftspolitik der neuen Beliebigkeit der Supermarkt-taz seit wenigen Jahren ist.

        Ob das schon ein Verstoß gegen die Netikette ist? :-)

  • Lieber Feddersen,

    Können `se mal erläutern, was eine "Traumgespinstlandschaft" sein soll ?



    Sind das Nebenwirkungen ?



    [...]

    Kommentar gekürzt. Bitte achten Sie auf Ihren Ton. Die Moderation

  • Warum nicht eigentlich Thilo Sarrazin und Roland Kaiser?

    Ich bin im Ruhrgebiet groß geworden. In den siebzigern waren die Städte dort alle Erbhöfe der SPD. Da war dermaßen rechtes Pack dabei, dass wir sagten, dass sich Reps oder NPD nie dort durchsetzen könnten, weil ein derartige Linksrutsch in der Bevölkerung nicht vorstellbar wäre.

    Die SPD soll sich auf ein paar Beamte und die beamtenähnlichen Facharbeiter aus Großbetrieben kümmern von der IG Metall oder IG Chemie. 10% sind für die dicke ausreichend. Je kleiner die Parteien werden, desto mehr müssten es auch werden. Für die Auswahl bei Wahlen nur gut.

    • @Age Krüger:

      Das letzte Mal als eine Partei versuchte mit linkspopulistischen Konzepten versuchte, sich so an die Wähler ran zu wanzen, ging dies mächtig in die Hose. Die Linkspartei verlor in relativer Sicht den höchsten Anteil an Wählern an die AFD. Populismus nährt immer nur Populisten!

  • Warum fehlt auf einmal Kevin Kühnert?



    Deutsche Wohnen sozialisieren und für 1€ entschädigen.

  • Welch ein komischer Glaube, man müsse nur einen neuen Parteichef, eine neue Doppelspitze oder ein Triumvirat inthronisieren, und sofort stünde die SPD mitten im 35. Aufbruch wieder im Glanz der Lichter.



    Solange nicht auch die Nullen der beiden Führungsebenen darunter konsequent ausgewechselt werden, täte die SPD besser daran, sich einfach abzuwickeln und nicht mehr länger zu nerven.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    [...]

    Kommentar gelöscht. Bitte bleiben Sie beim Thema und kommentieren Sie konstruktive Diskussionsbeiträge. Die Moderation

    • @76530 (Profil gelöscht):

      [...]

      Kommentar gelöscht. Bitte bleiben Sie beim Thema und kommentieren Sie konstruktive Diskussionsbeiträge. Die Moderation

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        [...]

        Kommentar gelöscht. Bitte bleiben Sie beim Thema und kommentieren Sie konstruktive Diskussionsbeiträge. Die Moderation

    • @76530 (Profil gelöscht):

      [...]

      Kommentar gelöscht. Bitte bleiben Sie beim Thema und kommentieren Sie konstruktive Diskussionsbeiträge. Die Moderation

  • „... strahlt mit ihren 76 Jahren mehr Frische und Angriffslust aus als die gesamte Bundestagsfraktion zusammen.„

    Worte eines Chuck Norris Fan?

  • „Es gibt jedoch eine Kandidatin, die gern zusammen mit einem Mann die SPD führen würde: ...“

    Jan Feddersen weiß was Politikerinnen wünschen?

  • Die SPD ist dafür verantwortlich dass Deutschland zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Und warum sind die Gewerbesteuern dort wo die Linkspartei mitregiert immer noch zu niedrig? Die SPD und ihr Kuckucksei aus dem Osten führen dazu, dass die Wirtschaftsbosse die Macht übernehmen.



    :-)

  • Ich hoffe sehr, dass die SPD niemals wieder in der Lage sein wird ihre "Visionen" umzusetzen. Es gibt genug Kriege in der Welt und Jobcenter in Deutschland.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Sandor Krasna:

      Für die Kriege sind dann die Grünen und die AfD zuständig ,eventuell noch die Linke. Dabei ist zu beachten, dass Südamerika (Venezuela, El Salvador, Nicaracua), ja auch seine Sonnenseiten hat. Warum sollte man dann da nicht um Gerechtigkeit und bedingungsloses Grundeinkommen ohne Jobcenter kämpfen.

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Sommerinterview Manuela Schwesig,man will es nicht, aber der Zyniker haut durch. Frau Schwesig sollte sich ein neues Volk wählen! Vieleicht noch ein zwei Interviews um die 9% zu erreichen. Der geneigte Wähler spürt die in die Länge gezogene Inhaltslosigkeit dieser Aussagen..



    Blick zurück:



    DDR Panta Rhei

  • Wenn man sich in einem taz-Artikel auf Kahrs beruft...

    Zu Schwan - die Dame scheint mir immer hervorragend mit dem Strom geschwommen zu sein und mal dann bisschen gegen, wenn Aufmerksamkeit (nach Kühnertscher Manier) erzeugt werden sollte.

    Die SPD ist eigentlich nicht reformierbar und ein Wandel wie bei Labour scheitert an der federalne Struktur der Partei.

  • Gesine Schwan, 76 Jahre. - Ja, die jungen Menschen werden sich kaum noch einkriegen und sofort die SPD wählen. Gesine Schwan ist sicherlich eine integre Frau und bei ihr muss man aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters auch keine Sorge haben, dass sie das 'Amt' der SPD-Vorsitzenden nur als Sprungbrett für einen lukrativen Aufsichtsratsposten in der Wirtschaft haben möchte. Karl Lauterbach mag auch ein netter Kerl sein, aber leider ist er auch eine Schlaftablette und in abendlichen Talkshows ersetzt er regelmäßig das Sandmännchen. Es ist aber schon total egal wer die SPD anführt, denn solange diese Partei keine Kehrtwende um 180 Grad vollzieht, wird das alles nichts mit der 'Auferstehung' werden. Die SPD hat im Großen und Ganzen den Kontakt zu den kleinen Bürgern verloren, und deren Ängste und Sorgen schon lange nicht mehr im Blick. Die Armut in diesem Land nimmt von Jahr zu Jahr immer mehr zu, aber keiner aus der SPD zieht endlich mal die Notbremse. Auch beim Klimaschutz wird nicht wirklich etwas unternommen - nur Sprechblasen hört man von der SPD.

    Die SPD sollte endlich einen Schlussstrich unter der Schröder-Agenda-2010-Politik ziehen (Hartz IV, gesenkte Lohnnebenkosten, liberalisierte Zeitarbeit, Minijobs, Privatrente, Senkung des Spitzensteuersatzes für die Reichen etc.pp.). Und wenn sie das nicht kann oder will, dann sollte sie endlich unter ihrer Partei einen Schlussstrich ziehen und nicht mehr so tun, als ob sie noch eine soziale Partei wäre.

    taz: "Schmerzlich wird realisiert, dass die Partei von Kanzlerin Angela Merkel gar Mitleid mit ihren politischen Partnern von der SPD empfindet …". - Das ist doch reines Kalkül von der Union, denn solange man noch keinen neuen Steigbügelhalter hat, muss man eben den alten Steigbügelhalter behalten, auch wenn der schon auf wackeligen Beinen steht und kurz vorm umfallen ist.

    • @Ricky-13:

      „Die SPD hat im Großen und Ganzen den Kontakt zu den kleinen Bürgern verloren, und deren Ängste und Sorgen schon lange nicht mehr im Blick.“

      Typische Sätze von „Wir sind das volk“-[...], die merkwürdige dubiose Alternativen verhökern würde ich mal sagen

      Kommentar geändert. Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl und äußern Sie anderen User*innen gegenüber keine Beleidigungen und Unterstellungen. Die Moderation

      • @Rudolf Fissner:

        "... würde ich mal sagen."

        Ich interessiere mich schon lange nicht mehr dafür, was Sie sagen.

        • @Ricky-13:

          Ja ja, Immer schön sich als der Bewahrer der Interessen der winzigkleinen Bürger hinstellen. Dann wird man schnell ein Scheinriese.

    • 0G
      06455 (Profil gelöscht)
      @Ricky-13:

      Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

  • Das ist jetzt schon der 3. oder 4. Artikel der Schwan auf einen schild hebt, auf den sie nicht gehört. Nochmal zur Erinnerung: Diese Frau, Mitbegründerin der Seeheimer, hat alles was die SPD in den letzten 20 Jahren machte, und sie letztlich dorthin brachte, wo sie jetzt ist, ganz toll gefunden. Da kann man auch Andrea zurückholen.

    • 0G
      05653 (Profil gelöscht)
      @Duckunwech:

      Die taz würde jeden auf diesen Schild heben, der sich mit "Frau" anreden lässt.

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    Dann sollte die SPD wieder die Vermögenssteuer erheben und die Spitzensteuersätze korrigieren, mit deren Senkung sie zusammen mit den Grünen das Primat im Staat an die Wirtschaftsbosse verloren haben, weil die neidisch auf die Gehälter ihrer US-amerikanischen Kollegen schielten. Folgen sieht man auch in der aktuellen Reigierung, die zu Handlangern der Wirtschaft degradiert ist. Wenn die Wirtschaft die Abwanderungs- und Arbeitsplatzpsychose auch nur andeutet, knickt die Politik sofort ein.

  • Der Beitrag lässt ausser Acht, obwohl kurz angesprochen, dass der Parteikader viel zu verstaubt ist. Was nützt die beste Persönlichkeit an der Spitze, wenn die restlichen Minister:innen dagegen arbeiten? Incl. Jusos. Frau Lange hat gute soziale Ideen, da will die SPD nicht mehr hin. Muss man akzeptieren...

  • „SPD ist Currywurst“



    und Currywurst kommt allmählich schwer aus der Mode. Iss so! Da machste nix dran.

    • @Rainer B.:

      Ähnlich wie die Thüringer Rostbratwurst a‘la Linkspartei.

      • @Rudolf Fissner:

        Wüßte nicht, dass die Linkspartei jemals Thüringer Rostbratwurst plakatiert hätte.

        • @Rainer B.:

          Stimmt auch wieder. So viel Humor bekommt nur DIE PARTEI hin.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            'Unser Mann' aus der Zunft der Parteienforscher ...

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    In der gebotenen Kürze:

    Frau Schwan gehört - abseits ihrer politischen Positionen - für mich zu den respektablen Persönlichkeiten im politischen Berlin. Soviel zur Form.

    Was Inhalte angeht, meint der Autor offenbar in der Tradition von Helmut Schmidt, es sei nicht die Zeit für "visionäres Allerlei".

    Das kann manN so sehen, muss es aber nicht. Die Frage aller Fragen ist deshalb auch nicht, WARUM es eine Grande Dame braucht - sondern WER. Ein kleiner, aber sehr feiner Unterschied.

    P.s. Ich kann gut ohne 'Grande Dame' leben. Es geistern bereits genügend Darstellerinnen dieser Art herum. Also: Nej tak.

    zum Thema 'Verve' ggf. später.

  • Ich kann Artikel über SPD-Parteivorsitzkandidaten gar nicht fertig lesen, so egal ist es mir geworden, wer die SPD "führt" bis er-sie wieder gekickt wird.

  • Herr Feddersen hatbmit allem, was er im ersten Teil schreibt vollkommen recht. Nur seine Conclusio ist vollkommen falsch.

    Eine Partei in so einem Zustand braucht halt keinen Erben, sondern einen Liquidator.

    Selbst wenn man die Frau Schwan zugesagten Eigenschaften als wahr unterstellen würde, würde dies der SPD nicht helfen. Frau Schwan ist schlichtweg zu alt. Ferner kommt der selbst auferlegte Zwang der CoPartnerschaft hinzu.

    • @DiMa:

      An sich fände ich die Kombi ganz nett: Frau Gesine Schwan als sympathische, hochgebildete Omi von Welt, zusammen mit einer ganz jungen Kandidatin als Überraschung in Doppelspitze.

      • @Motz Christian:

        Und wer von beiden macht die kommende Kanzlerkandidatin? Die "Omi" oder das Kitakind?

  • Die SPD ist vielleicht nicht mehr nötig.

    Die Krise ist aber hausgemacht. Man kennt seine eigene Klientel nicht mehr und kleistert nur noch die gleichen Phrasen.

    Im Landtagswahlkampf versucht es die SPD sogar mit einer platten Negativkampagne. Das geht nicht.

  • "... hat die SPD das Potenzial, auch in gesellschaftlichen Unterschichten Gehör zu finden"

    Hmm. Gucken wir mal, was die SPD aktuell so umtreibt:



    - Dieselverbot, Autoverbot



    - Frauenquoten in Aufsichtsräten



    - Offene Grenzen für alle



    - Islam, Islam, Islam



    - Gendergerechte Sprache



    - Alles teurer machen



    - "Kampf gegen Rechts"

    Ich weiss nicht, wo hier die "Unterschicht" ihr "SPD-Potential" erkennen soll.

    • @Frank Erlangen:

      Diese Themen interessieren eigentlich nur Grünen-Wähler, tja!

      • @Monika Frommel :

        Nö. Diese Themen sind die Fettnäpfchen der Rechtspopulisten. Sie werden gerne immer wieder en’block aufs Brot geschmiert.

  • "Anders als die Grünen hat die SPD das Potenzial, auch in gesellschaftlichen Unterschichten Gehör zu finden." Dieses Potential hat die SPD mit dem neoliberalen Kurs von Schröder nachhaltig verspielt. Zu Recht fühlten und fühlen sich ALG II Empfänger von der Arbeiterpartei verraten und versklavt in einem auf Schikane und Angst basierendem "Fördern + Fordern" Projekt dass die negative Seite der Globalisierung als individuelle Schuld denen zuschiebt welche ihren Job verlieren oder schlechte Chancen haben einen zu bekommen. Zugleich zähmt dieses von der SPD eingerichtete System auch die komplette Mittelschicht denn Arbeitslosigkeit kann jeden treffen kaum einer traut sich aufmüpfig zu werden wenn Arbeitsbedingungen im eigenen Job nicht stimmen aus Angst vor dem Absturz ins Gängelsystem.

    • @Nina Janovich:

      Nur dass die Grünen eben an der Regierung von Schröder beteiligt, waren, die diese neoliberale Politik gemacht haben.



      Warum wird es dann nur der SPD angelastet, aber nicht den Grünen?

      Den Widerspruch muss man erklären können, wenn man Schröder für den Niedergang verantwortlich macht.

      • @Age Krüger:

        für die spd ist der arbeitszwang und also die entwürdigung des menschen zum zweck seiner vermarktung ein unverhandelbarer teil ihrer ideologie.sie befriedigte mit den hartz-gesetzen nicht nur kapitalistische interessen an einem möglichst grossen niedriglohnsektor und möglichst rechtlosen arbeitnehmern



        sondern auch die sadistisch-masochistischen präferenzen ihrer kernwählerschaft.diese überlebt durch würdelose selbstquälerische unterwerfung unter die kapitalherrschaft knapp über der armutsschwelle und gönnt den armen kein gutes leben.



        die wähler*innen der grünen sind von der armut weiter entfernt und daher weniger inhuman gegenüber den armen.



        beim hartzismus haben die grünen nur aus opportunismus und nicht wie die spd aus überzeugung mitgemacht.



        überzeugungstäter*innen sind gefährlicher als opportunist*innen



        da man die spd von ihrer hartzistisch-laboristischen ideologie nicht kurieren kann -ist es am besten wenn diese partei verschwindet



        die tendenz geht erfreulicherweise ja schon in diese richtung



        keine andere partei hat der sozialen gerechtigkeit,sicherheit und gleichheit mehr geschadet als die spd.dafür bekommt sie jetzt verdientermassen die rechnung.

        • 9G
          97287 (Profil gelöscht)
          @satgurupseudologos:

          Wahnsinn, wir haben also den Wohlstand dann allein der CDU/CSU zu verdanken. Urlaub, 35- 40h- Woche im öffentlichen Dienst, Mindestlohn, Auto, Telefon oder Handy, Urlaub in Malle für den Plebs sowie Datsche, Häuschen in der Provence und Toskana für die Grünen, für die armen Berliner 4-Seitenhof in der Uckermark oder Prenzlau,das KG- Mehl 505 für 39Cent,Roggenmehl69 Cent,Eier für 20 Cent(Bio 35),Butter 250 gr. 1,65 und Obst und Gemüse zum Abensd hin zum halben Preis, Schulpflicht und Bildung und nicht schon mit 14 Jahren eine Lehre beginnen, Kita und Gesundheitswesen für umsonst( für diejenigen die es nicht schaffen einen Arbeitsplatz zu ergattern oder sich schlichtweg überfordert fühlen. für die Schwächsten gibt es Hartz IV, und das werden wir in den nächsten 20 Jahren auch noch verbessern. Ich selbst würde ja gerne nach Kuba oder Venezuela, auch Nicaragua, gehen nur wird mir dahin (auch wegen der SPD) keine Rente überwiesen bzw. bekomme ich sie nur zum amtlichen Kurs umgetauscht. Für dies war allein die SPD verantwortlich(nach Meinung vieler Foristen)Es wird Zeit dass mal die Anderen(AfD, Linke,) das Sagen haben, bzw. die Macht ergreifen. Manchmal muss man ja zum Glück gezwungen werden. Ich würde zum Beispiel einen Zaun um dieses schreckliche Hartzistische, von verräterischer Partei(SPD) regierte Deutschland ziehen. Jedes Jahr eine Befragung durchführen und nur wer glücklich ist bekommt Essensmarken



          in der Stadt Berlin, bzw. darf zuziehen. Arbeitspflicht gibt es nur auf dem Land und zur Strafe(z.b. wer sich vor Arbeit drückt). Keine andere Partei hat der sozialen Gerechtigkeit(Steuerpolitik),Sicherheit(her mit der Bürgerwehr) und Gleichheit(Homolasie) als die SPD. Das ist die Meinung der Foristen.

        • @satgurupseudologos:

          "



          da man die spd von ihrer hartzistisch-laboristischen ideologie nicht kurieren kann -ist es am besten wenn diese partei verschwindet

          die tendenz geht erfreulicherweise ja schon in diese richtung "

          Da habe ich keinerlei Probleme mit, aber:'



          Diese von Ihnen so beschriebene sadistische Kernwählerschaft hat sich ja nicht in Luft aufgelöst. Die meisten Wählerwanderungen von der SPD weg gehen zu den Grünen. Da hier nun an die 25% der Wähler zu finden sind (und ich glaube nicht, dass im letzten halben Jahr ca.15% mehr Wähler sich weiter von Armut entfernt haben) dürften das bisherige sozialdemokratische Wählerklientel jetzt bei den Grünen zu finden sein. Mal sehen, wann die ihre sadistischen Tendenzen gegenüber ärmeren Menschen austoben, sofern noch nicht geschehen.

    • 9G
      94778 (Profil gelöscht)
      @Nina Janovich:

      Sie haben Recht mit dem ,was Sie schreiben.



      Vergessen wir aber nicht, dass SPD Politik -oder auch die anderer Parteien nur möglich ist, wenn sichs Volk das so gefallen lässt.



      Alle haben brav wie die Schafe geschwiegen als die SPD uns zum- wievielten Male verraten hat?

      Solidarität würde vielleicht helfen.



      Aber wir, die wir uns zu Arbeitnehmern haben degradieren lassen, immer nur besorgt, das uns die paar Krümelchen genommen werden könnten, die sie uns gerade noch gönnen, mobben uns lieber gegenseitig ins burn out oder prügeln auf Minderheiten ein, als kriegten wirs bezahlt, anstatt dass wir die ganze Bäckerei fordern würden.



      WIR- machen schliesslich die tägliche Arbeit. WIR schaffen deren Mehrwert.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Die CDU ist eben nicht der "klassische Gegner", sondern durch Jahre der GroKo der klassische Partner der SPD geworden. Darin liegt doch das Problem begründet.

    • 9G
      94778 (Profil gelöscht)
      @970 (Profil gelöscht):

      Ich seh die "Schwarze Katze".....



      Das Problem liegt nicht bloß daran dass CDU und SPD "Partner" geworden sind.



      Das Problem heisst: "War einmal ein Revoluzzer im Ziviler Lampenputzer"...



      Wie kam es zu einem echten System Wechsel von unten und innen heraus kommen?



      Es fehlt die kritische Masse , die bei Problemen immer in die autoritär faschistoide Richtung läuft.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @94778 (Profil gelöscht):

        ... n i c h t immer... ?

        Andersherum haben wir es - wie tagtäglich zu besichtigen ist - ja.

        • 9G
          94778 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Ja. Vielleicht weiß was Sie meinen.



          Die Massen die auf AfD und so was abfahren?



          Die sind aber nicht kritisch.Die ticken über Ressentiments und sind leicht zu regieren. Der kritische Mensch aber nicht.Das macht ihn ja erst zu einem kritischen Menschen.... u.a.

      • 9G
        94778 (Profil gelöscht)
        @94778 (Profil gelöscht):

        .....Im Zivilstand Lampenputzer...

    • @970 (Profil gelöscht):

      tja - dann werden sich die einen nun zur CDU, die anderen zu den Grünen oder der LINKEn bewegen: kein Schaden!