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Skandal um Tötung von FerkelnAn die Wand geklatscht

In deutschen Ställen werden offenbar massenhaft Ferkel getötet – weil die hochgezüchteten Sauen oft mehr Nachkommen als Zitzen haben.

Ist der Wurf zu groß, werden einfach ein paar Ferkel an die Boxenwand geschmettert. Bild: dpa

Die Frau zählt. Für jedes Ferkel bewegt sie ihren Zeigefinger kurz nach unten. Nach ein paar Sekunden steigt sie über die Wand der Stallbox, greift ein Ferkel am Hinterteil. Es fiept. Dann schlägt die Frau den Kopf des Tieres auf den Stahlrahmen der Boxenwand. Anschließend wirft sie das rosa Körperchen in einen schwarzen Eimer.

Dass die Frau zählt, zeigt: Die Ferkel werden nicht getötet, weil sie zu krank wären, um zu überleben. Sie sind einfach zu viel. Eine Sau hat in der Regel nur 14 Zitzen. Die Tiere sind aber so hochgezüchtet, dass sie auch schon mal 20 Ferkel pro Wurf gebären. Zu viele, um alle zu säugen. Der Landwirt könnte die „Überzähligen“ von Hand oder mit einem Trinkautomaten durchfüttern. Aber das ist zu teuer. Also sortiert er die kleinsten Ferkel aus. Und tötet sie durch einen, oft auch mehrere Schläge an die Boxenkante oder auf den Boden.

Das ARD-Fernsehen zeigt solche heimlich aufgenommenen Bilder aus mehreren deutschen Ferkelzuchtbetrieben am Montagabend. Die taz konnte die Dokumentation exklusiv vorab sehen. Tierschützer haben in rund zehn Betrieben mit versteckter Kamera gefilmt, fast überall nahmen sie auf, wie Ferkel durch Aufschlagen getötet werden. Oft ist zu erkennen, dass die Tiere umgebracht werden, weil sie „überzählig“ sind; immer ist die Methode extrem grausam. Betroffen sind neben kleinen Bauernhöfen auch Unternehmen, die zu den zehn größten der Branche in Deutschland gehören. Da kann man wohl nicht mehr von Einzelfällen sprechen.

„Insgesamt reden wir von Hunderttausenden von Tieren, die wahrscheinlich Überlebenschancen gehabt hätten und zu Unrecht gestorben sind oder getötet worden sind“, sagt Cornelie Jäger, Veterinärin und Tierschutzbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, in der Dokumentation.

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands bezweifelt die Zahlen. Jeder Sauenhalter wolle möglichst viele Ferkel am Leben erhalten, teilte Sprecherin Jana Püttker der taz mit. „Die Aussage von Frau Jäger widerspricht dem.“

Skandalbilder aus deutschen Ställen

Die Videos wurden vor allem von der Tierrechtsorganisation Animal Rights Watch aufgenommen. Sie hatte bereits mehrmals aus Ställen Skandalbilder geliefert, die sich später als echt herausstellten. Auch die ARD-Autoren, Monika Anthes und Edgar Verheyen, hatten schon Missstände etwa beim Geflügelfleischkonzern Wiesenhof gezeigt und lagen damit richtig.

Karl-Heinz Waldmann leitet die Klinik für kleine Klauentiere der Tierärztlichen Hochschule in Hannover. Nebenbei ist der Professor Vorsitzender der Fachgruppe Schweine der Bundestierärztekammer. Er hat keinen Zweifel daran, dass manche Landwirte „überzählige“ Ferkel töten. Und er weiß, wie das Problem entstanden ist: „In den letzten Jahren sind die züchterischen Bemühungen vor allem in Dänemark so erfolgreich gewesen, dass die Würfe zahlenmäßig immer größer geworden sind“, sagt Waldmann der taz. In den 1980er Jahren seien bei Altsauen 12 bis 13 Ferkel üblich gewesen. „Heute sind 16 Ferkel nicht selten, in der Spitze bis 20.“ Da sei es klar, dass einige kleiner seien – und keine Zitzen abbekämen.

taz am wochenende

Scheidung als Drama? Im Gegenteil, sie kann Kinder selbstständiger machen, sagt Scheidungsforscher Ulrich Schmidt-Denter. Wie der Wissenschaftler sämtliche Scheidungsklischees zerlegt, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 12./13. Juli 2014. Außerdem: Warum der Sparzwang der Kassen neue Schmuggelpfade für die Pillenmafia schafft. Und: 75 Euro weniger fürs neue Topfset! Wir bringen Ihnen bei, wie man auch im Kaufhaus erfolgreich feilscht. Dazu natürlich: Jogi gegen Messi in der taz.brasil. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

„In der landwirtschaftlichen Presse wurde hochgelobt, dass die Würfe immer größer wurden“, berichtet Waldmann. Denn: „Je mehr Ferkel die Landwirte verkaufen, desto mehr Geld verdienen sie.“ Deshalb haben die Züchter immer stärker auf Fruchtbarkeit selektiert. Am Ende sei das übertrieben worden, sagt der Veterinär.

„Wer billig Fleisch kauft, macht sich zum Mittäter“

Viele Ferkelerzeuger sehen sich gezwungen, da mitzumachen. Sie nehmen so wenig pro Tier ein, „dass praktisch nichts überbleibt“, rechnet der Lebensmittelökonom Markus Mau in dem Film vor. Und Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, sagt der taz: „Wer billig Fleisch einkauft, der macht sich zum Mittäter.“ Handel und Verbraucher trügen Verantwortung. „Und mit den viel zu niedrigen gesetzlichen Standards ist auch der Gesetzgeber Mittäter.“

Immerhin haben die von den Grünen geführten Agrarministerien Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens Anfang Juli per Erlass klargestellt: Nur weil ein Ferkel „lebensschwach“ – also zum Beispiel kleiner als normal – ist, darf es nicht getötet werden. Denn das sei kein „vernünftiger Grund“, den das Tierschutzgesetz zur Bedingung für das Töten eines Tieres macht. Die Tötung könne aber zulässig sein, wenn das Ferkel „nicht überlebensfähig“ ist: etwa wenn es wegen einer Fehlbildung keinen After hat. Dann dürfe es jedoch nicht erschlagen, sondern müsse per Schlag auf den Kopf betäubt und sofort danach durch Blutentzug getötet werden.

Zwar arbeitet Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsministerium nach eigenen Angaben an einem ähnlichen Erlass, der Anfang August in Kraft treten soll. Aber die meisten Bundesländer fehlen noch.

Tierschutzvorschriften werden missachtet

Selbst wenn alle nachzögen: Wie sollen die neuen Regeln kontrolliert werden? Die Veterinärämter können nur Stichproben machen. Die meisten Ferkel werden getötet, wenn kein Kontrolleur anwesend ist. Die Erfahrung lehrt, dass Tierschutzvorschriften in der Landwirtschaft sehr oft missachtet werden.

Auch deshalb rät Jürgen Voß, der Vorsitzende von Animal Rights Watch: „Wer solche Tierquälerei nicht will, darf kein Fleisch essen.“ Bio ist für ihn als Veganer keine Alternative. Zudem würden auch Ökobetriebe ihre Ferkel von konventionellen Züchtern beziehen.

Das jedoch ist laut EU-Ökoverordnung nur noch zulässig, um einen Bestand oder eine Herde aufzubauen. Deutschlands größte Ökoanbauverbände, Bioland und Naturland, versichern, dass die Mehrheit ihrer Mäster Ökoferkel verwende. Die kämen meist von Rassen, deren Würfe kleiner seien.

Problem: Bioschweinefleisch kann schnell das Vierfache des Konventionellen kosten. Marktanteil: lächerliche 0,6 Prozent.

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63 Kommentare

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  • Strafanzeigen wegen Totschlagens. Diese Doppelmoral widert mich an. Da werden von Natur aus reinliche Tiere gezwungen, in ihrem eigenen Kot dahinzuvegetieren, während ihnen die Spaltböden regelmäßig zum Verhängnis werden. Schwänze werden kupiert und Zähne abgeschliffen, damit sie, aufgrund der durch die Haltungsbedingungen entstandenen Verhaltensstörungen, andere Tiere nicht malträtieren, obschon Schweine (eigentlich) sehr soziale Tiere sind.

    Behandlung mit Antibiotika und Psychopharmaka, da sie diese Art der Haltung sonst gar nicht überleben könnten. Symptombehandlung. Die Ursache wird nicht behoben. Der deutsche Staatsbürger lechzt nach billigem Fleisch, um noch dicker zu werden.

    Und da wird großes Aufheben gemacht, weil einige Ferkel eines schnellen Todes sterben? Und die Haltung geht also in Ordnung? Wenn ich ein Schwein wäre, wäre mir das schnelle Ableben lieber als 2 Jahre in dunklen, nach Kot stinkenden Hallen zu versauern, während meine Artgenossen mich piesaken.

  • Herr Jürgen Foss, Vorsitzender von ARIWA, Ihnen scheint es ja wirklich NUR um den Tierschutz zu gehen:

    Link entfernt.

     

    Erklären Sie uns doch mal, wie Ihre Organisation bei Stiftung Warentest abgeschnitten hat, und warum kein DZI Spendensiegel vorhanden ist...

    • @ich: Link entfernt. Bitte vermeiden Sie Links zu Seiten, auf denen gehetzt wird.
    • @ich:

      Gegen diese Internetseite besteht seit einigen Tagen eine einstweilige Verfügung; Sie können sich also an diesen Unwahrheiten nur noch kurz erfreuen. Ansonsten wäre mir nicht bekannt, dass Stiftung Warentest uns getestet hätte - falls Ihnen so etwas vorliegt; bitte gerne hier posten. Das DZI Spendensiegel ist unserer Ansicht nach unseriös. Falls Sie konkrete Vorwürfe gegen unseren Verein haben: bitte gerne. Ansonsten ist es halt nur ein unqualifiziertes Geschreibsel und Nebenkerzen werfen, wenn man argumentativ nicht mehr wirklich weiter weiß.

      • @Jürgen Foß:

        Herr Foss, sollte es Ihnen wirklich nur um den Tierschutz bei diesem Skandal gehen, würden Sie die Tierhalter bei ihrer Forderung, Arzneimittel zum Einschläfern den Sauenhaltern legal verfügbar zu machen, unterstützen. Stattdessen schlachten Sie es medial zu Ihren Gunsten aus. Sie klagen es an, wenn Ferkel (hoffentlich nicht lebensfähig) durch Kopfschlag getötet werden, egal ob mit oder ohne nachfolgendem Ausbluten. Und Sie würden es genauso anklagen, wenn ein solches Ferkel eben nicht euthanasiert, sondern sich über Stunden noch in den Tod quälen würde, und dieses widerum mit Flimchen medial zu Ihren Gunsten spendenbringend ausschlachten. Wie auch immer, Sie werden es zu vermarkten wissen. Ich würde wetten Sie unterstützen die Forderung der Tierhalter zur legalen Euthanasierung durch z.B. Embrutamid nicht, wie es andere Tierschützer machen, wetten daß? Ich sag nur: Echte Tierschützer setzen Geld für die Tiere ein, Tierschutzbetrüger benutzen Tiere für Geld, zeigen Sie uns bei dieser Thematik mal, auf welcher Seite Sie stehen! Und: Nein, die Bevölkerung wird sich auf absehbare Zeit nicht vollständig mit der veganen Lebensweise anfreunden können. Damit bleibt die intensive Tierhaltung bis auf weiteres notwendig und bestehen. Also Herr Foss, Top die Wette gilt!

  • Unerträglich - zum Einen der Umgang mit den Tieren und zum Anderen die Mitschuldvorwürfe die in diesem Zusammenhang immer und immer wieder an die Verbraucher weitergegeben werden, die in diesem Lande ohne hin keine Chance haben, wirklich umfassend informiert zu sein und sich tierschutzgerecht zu ernähren, wenn sie nicht gerade reiche Menschen sind. Angesichts der Tatsache, dass in Deutschland viele Menschen unterhalb des Existensminimums leben halte ich solche Vorwürfe an die Verbraucher für eine Farce. In Deutschland ist der Tierschutz für Haustiere auf einem Niveau angekommen, der wirklich schon überdenkenswert ist (eine normale Familie findet keinen Hund mehr unter 1000 Euro oder bekommt keinen im Tierheim, weil sie Kinder hat) und auf der anderen Seite werden Nutztiere einfach totgeschlagen. Männliche Küken durch die Schreddermaschine getötet. Tausende jeden Tag. Was für eine verdrehte und verlogene Selbstdarstellung, versuchts mal mit Vorwürfen an die Adresse der Täter und nicht an den Verbraucher, dessen Rücken ist nicht mehr breit genug für all die Vorwürfe.

  • Guten Tag in die Runde,

     

    die Staatsanwaltschaft hat im Mai die Ermittlungen eingestellt, da es keine Hinweise auf Straftaten ermittelt werden konnten:

    http://www.animal-health-online.de/gross/?p=27698

    • @Manfred Stein:

      Genau. Das ist ja hier bereits mehrfach erwähnt und diskutiert worden (siehe auch mein letzter Kommentar). In Niedersachsen ermittelt man noch; der Ausgang dort ist aber für die grundsätzliche Diskussion auch egal. Staatsanwaltschaften sind nicht dazu da moralische Grundsatzfragen unserer Gesellschaft zu beantworten. Denn zuerst muss sich die Gesellschaft sich die Frage stellen, ob man solche Praktiken möchte oder nicht. Wenn Staatsanwaltschaften keine Möglichkeit sehen dies zu ahnden, ist das ja auch ein Aussage und ein weiterer Punkt, über den zu diskutieren ist. Sie, Herr Stein, und die restliche Pro-Tierfabriken-Lobby, müssen den Menschen nach dem Beitrag heute abend zuerst einmal erklären, warum das, was man dann dort sehen wird, so macht und warum dies offenbar Ihrer Meinung nach ok ist. Ich bin gespannt darauf.

  • Ein kleiner Hinweis: Es hat niemals jemand von Animal Rights Watch (ARIWA) oder der ARD behauptet, Aufnahmen aus dem Report Mainz Beitrag 2013 würden aus Alt Tellin stammen. Hinsichtlich Alt Tellin ging es bei Report Mainz im Dezember 2013 einzig um einen ehemaligen Mitarbeiter, der der ARD über Alt Tellin berichtet hatte. ARIWA hatte mit Alt Tellin gar nichts zu tun. Der Satz "Die Filmaufnahmen von Tötungen stammten nicht aus der Zucht-Anlage in Alt Tellin, so die Staatsanwaltschaft" ist daher vollkommen richtig und soll in diesem Zusammenhang lediglich zum Ausdruck bringen, dass für Alt Tellin eben keine Aufnahmen vorliegen. Hier hat weder jemand etwas Falsches angeben, noch vorgetäuscht, noch ist irgendetwas unstimmig.

     

    Wenn man dann als „Ermittler“ seinerzeit übrigens hergeht und aus einem Kadavercontainer, in dem hunderte toter Ferkel unterschiedlichen Alters und Gewicht liegen, zwecks Untersuchung gerade die raus zieht, die besonders klein und untergewichtig sind, braucht man sich über ein Ergebnis nicht wundern, was lautet: „die Ferkel waren untergewichtig“. Untergewicht ist übrigens kein Grund nicht überlebensfähig zu können. Es ist nur zu teuer sich angemessen um die Schwachen zu kümmern. In Niedersachsen war man dahingehend sorgfältiger – dort läuft die Anzeige noch. Ob es aber strafrechtlich von Belang ist oder nicht, ist aus meiner Sicht völlig gleich. Die Frage ist vielmehr: wollen wir das, was man auf den Bildern sieht oder nicht – egal ob rechtlich verboten oder erlaubt. Das ist die Frage die ARIWA der Gesellschaft stellt.

  • Die meisten Menschen essen Fleisch, weil es ihnen schmeckt, nicht weil es angeblich lebensnotwendig ist. Ein hochwertiges Stück Fleisch, gut zubereitet, ist purer Genuss, nicht mehr, nicht weniger. Eine ausgewogene Ernährung mit Fleisch ist genauso gesund wie eine ausgewogene vegetarische oder vegane Ernährung.

    • @MRO:

      Bezog sich auf den Kommentar von Alexandra Dibelius weiter unten.

  • Es stellt sich aber doch die Frage, warum falsche Angaben gemacht wurden? Und wo und unter welchen Bedingungen diese Aufnahmen tastsächlich entstanden sind? Darf man diese Art der "Berichterstattung" nicht als unredlich bezeichnen? Zitat: "Die Filmaufnahmen von Tötungen stammten nicht aus der Zucht-Anlage in Alt Tellin, so die Staatsanwaltschaft." Von angeblich ist da nichts zu lesen. Lediglich in Verbindung mit "angeblicher Mitarbeiter". Da bleiben viele Fragen offen.

  • Es spricht schon Bände, wenn eine Mitarbeiterin die Finger zu Hilfe nehmen muss um zu zählen, dass lässt nur vermuten das die Dame mega Unterbelichtet ist oder das ganze nur zur Show für die Kamera macht.

    Wenn dann der Redakteur auch noch selbst in die Diskussion eingreifen muss,.........

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Jörg 70:

      Vielleicht sollten Sie erst einmal das Bildmaterial sehen, bevor Sie sich so detailliert darüber äußern. Dann werden Sie sehen, dass die Mitarbeiterin nicht etwa die Finger als Gedächtnisstütze benutzt (wie Sie hier spekulieren), sondern - ganz normal - abzählt. Normal ist übrigens auch, dass taz-Redakteure bei taz.de mitdiskutieren.

  • Hallo,

     

    Die pathologisch-anatomischen Untersuchungen im Dezember 2013 von fünf getöteten Ferkeln, die auf Anordnung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz erfolgte, erbrachte, dass die untersuchten Tiere zwischen 430 und 650 g wogen und demnach extrem untergewichtig und damit nicht lebensfähig. In soweit war die Tötung der untersuchten Ferkel gerechtfertigt.

    http://www.animal-health-online.de/gross/?p=26928

     

    mfg

     

    ms

    • @Manfred Stein:

      ob gerechtfertigt oder nicht ist immer eine Entscheidung aus menschlicher Sicht und daher nie tierschutzrelevant. Aber die ART WIE ein Tier getötet wird, ob man es als Tier ernst nimmt und Leid und Schmerz vermeidet, oder ob man es wie Müll behandelt, DIE IST ausschlaggebend! Daher ist es mir am Ende völlig wurscht ob nun der Tierhalter in dem einen oder anderen Fall sich einen Grund aus den Fingern saugen konnte oder nicht die Frage ist WIE GING ER mit den Tieren um! Und es werden IMMERNOCH tonusmässig alle männlichen Küken bei Wiesenhof und Co durch den Schredder gejagt, das ist unfassbar!

  • Als hätte man einen Beitrag aus dem Kaugummiautomaten gezogen, sehr schlecht bis gar nicht recherchiert, strotzt nur so mit Vorurteilen und Voreingenommenheiten, selbst ein Mindestmaß an Objektivität lässt dieser Autor außen vor: Man hätte den Pabst auch zur besten Sexstellung fragen können.

  • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt

    Lesen Sie den ersten Absatz: Die Mitarbeiterin des Betriebs zählt, bevor sie die Ferkel mit dem Kopf auf die Boxenwand schlägt. Sie wählt eben keine "lebensunfähigen" Tiere aus. "Wurfausgleich" findet hier offenbar nicht statt.

    Und selbst wenn hier "lebensunfähige" Tiere getötet werden sollten: Die Methode halten ja wohl auch Sie für indiskutabel, oder? Übrigens: Illegal war die schon immer. Die Erlässe stellen das nur noch einmal klar.

  • Alle Ferkel sind "Born to Die". Was macht es letztlich für einen Unterschied, ob man Ferkel zum Verkauf und Verzehr tötet, oder aus anderen Gründen? Es geht immer nur um's Geld, so traurig das auch ist.

    Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit Landwirten halte ich die Vorwürfe in dieser Form aber für wenig glaubwürdig. Größere Massenbetriebe errichten eher Futterstationen, als Tiere einfach so wegzuwerfen.

  • Das Töten dieser "überzähligen" Ferkel ist schlimm, aber die Misshandlung der Tiere ist in der Massentierhaltung leider die traurige Normalität - wer das einfach leugnet wie manche Kommentatoren hier, macht sich doch nur selbst etwas vor. Auf die Ferkel, die das zweifelhafte "Glück" haben, nicht sofort getötet zu werden, wartet auch nur ein trostloses "Leben" eingesperrt auf 0,75 Quadratmetern, bevor sie dann einige Wochen später genauso brutal getötet werden...

     

    Für jeden, der wie ich solche Zustände nicht mittragen kann und das Töten von Tieren grundsätzlich ablehnt, ist die einzig logische Konsequenz daraus eine vegetarische oder vegane Ernährung. Hoffentlich werden die Menschen irgendwann einsehen, dass auch Schweine, Hühner, Kühe etc. als bewusste und empfindungsfähige Lebewesen eine anständige Behandlung verdient haben.

     

    Früher wurde es auch als gerechtfertigt angesehen, Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Nationalität, Religion etc. zu misshandeln oder zu töten - bis man irgendwann eingesehen hat, dass das falsch ist. Genauso falsch ist es aber, Tiere zu misshandeln und zu töten, nur weil sie zu einer anderen Spezies gehören!

  • Dass Biofleisch oder besser veganer

    Fleischersatz so teuer sind liegt vor allem daran, dass die großen Mastbetriebe -je größer desto mehr -

    jede Menge Subventionen aus Steuergeldern erhalten. Warum werden nicht die Lebensmittel subventioniert, die nicht mit Grausamkeit und Brutalität hergestellt

    wurden ? Ich jedenfalls kann keine

    Tierleichenteile mehr essen, es wird mir schlecht, wenn ich daran denke, wie sehr das Tier leiden müsste. Die meisten Menaschen verdrängen das Tierleid - schließlich wollen sie sich ja nicht ihr leckeres Essen verderben lassen. Ekelhaft !

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Die Fleischis drehen wieder hohl... :)

     

    "Nehmt mir bloß nicht mein tägliches Schnitzel weg, sonst stampfe ich ganz zornig mit dem Fuß auf den Boden!"

     

    Der Deutsche braucht sein Schnitzel wie das Kleinkind den Lolli an der Supermarktkasse. Der Deutsche würde auch noch auf sein Soilent Green-Schnitzel bestehen, wenn es keine Sauen mehr zu fressen gäbe.

  • Wie kann ein Journalist so dumm und naiv sein, zu glauben, hier würden lebensfähige Tiere getötet? Die Landwirte leben, so dachte ich immer, vom Verkauf der Tiere. Deren Tötung kostet- zumindest die Entsorgung. Untertste Recherchearbeit von Herrn Maurin! Nun Zur Ferkeltötung: Stimmt, nicht lebensfähige Ferkel dürfen seit 2013 nicht mehr per nur per Kopfschlag getötet werden, sondern müssen zusätzlich z.B. durch einen Schnitt in die Kehle entblutet werden. Nur warum teilt uns der fachferne, schlecht ermittelnde, ariwanahestehende Journalist Maurin das seinen Lesern nicht mit? Als nächstes: Schweine können schon mal 25 Ferkel bekommen, aber nicht alle Sauen gleichzeitig! Da gibt es ebenso auch zu kleine Würfe mit beispielsweise 5 Ferkeln. Dann macht der Landwirt den sogenannten Wurfausgleich, und versetzt und tauscht Ferkel aus, um alle funktionierenden Zitzen der Sau mit jeweils einem Ferkel zu besetzen. Sind dann noch Ferkel übrig, werden Sauen aus der Vorgruppe genommen, die noch einen zweiten Wurf säugen können. Ein objektiver Journalist hätte seinen Lesern dieses nicht vorenthalten. Aber wenn man seine Informationen nur von den, auf kollektives Mitleid spezialisierte, Spendensammler bezieht, kann so ein journalistischer Supergau schon mal passieren...

    • @ich:

      Ordentliche Recherche könnte so einfach sein. Danke für den Beitrag.

  • Es ist immer wieder traurig, solche Berichte zu lesen.

    Ist es wirklich entscheidend, wie häufig diese Praxis vorkommt? Reicht es nicht, dass sie wahrscheinlich ist?

    Nach über 25 Jahren als Vegetarier habe ich mir Anfang des Jahres vorgenommen, mich ab jetzt vegan zu ernähren. Ich hoffe, es findet sich noch der/die eine oder andere, der/die das ähnlich sieht. Wer auf diese ganze unmenschliche Quälerei keine Lust mehr hat, kann guten Gewissens eigentlich nur Veganer werden.

    • @shashikant:

      Quälen Sie sich bitte nicht allzusehr mit ihrem Gewissen, wenn Sie mal wieder den Duft eines Stück KÄÄÄÄÄÄSEs einatmen, oder eines saftigen abgehangenen Steacks. Als nächstes empfehle ich den Jainismus u darin insbesondere die Praktik des Samlekhama ein Hungerfasten verbunden mit völliger körperlicher Passivität um sich der Welt ganz zu entäußern, weil nur so dem Geist weitere karmische Verunreinigungen (negativ o positiv) erspart bleiben. Einer unter vielen Wegen um seiner Umwelt keine Belastung mehr zu sein.

      • @ingrid werner:

        Danke, ich hoffe dass Ihr Kommentar beim ein oder anderen ankommt. Man muss nicht vegan werden oder einer Sekte beitreten, nicht mal radikaler Tierschützer muss man sein. Es reicht die pure normale Ethik vollkommen aus um zu sehen, dass man kein unnötiges Leid verursachen muss, erst recht nicht, wenn man davon lebt. Aber in diesem Land mit seinem auf der einen Seite völlig überzogenen Haustier Tierschutz und den aremen Seelen, die auf der anderen Seite als Nutztiere gehalten werden, versteht da mal wieder etwas nicht.

      • @ingrid werner:

        Ich kann gar nicht mehr nachvollziehen, wie man Leichen essen kann und außerdem stinkt Fleisch erbärmlich.

      • 3G
        3618 (Profil gelöscht)
        @ingrid werner:

        Haben Sie eigentlich auch noch was anderes auf Lager als persönliche Angriffe gegen Menschen, die dieses System verabscheuen und ihre persönlichen Konsequenzen daraus ziehen?

        Dass solche Beitrage hier stehen bleiben dürfen, wundert mich schon sehr.

        Und achja, das waren bestimmt alles nur Stofftiere, die da tot geklatscht werden.

        Die spielen nur.

        Ein halbes Leben im Kastenstand, in dem sich solch ein Muttertier weder umdrehen noch sich mal an einer juckenden Stelle beißen oder kratzen kann, geschweige denn mal bewegen und umher laufen,ist ja auch nicht weiter schlimm. Hauptsache, wir kriegen das in Massen und billig, ist ja auch egal, ob es, das Tier in Form von Gehacktem, Wurst, Schnitzel dann auf dem Müll landet, war ja billig. Kein Schaden.

        Ich sage lieber nicht, was ich gegenüber solchen Leuten empfinde, die das verteidigen und mit Zynismus auf die reagieren, die das nicht mehr mittragen wollen.

        • @3618 (Profil gelöscht):

          Es hat leider noch kein Veganer und kein Vegetarier die Situation verändert. Im Gegenteil. Schauen Sie, was z.B. mit dem Tiermarkt in Deutschland passiert ist, seit der Tierschutz so überaktiv hier tätig ist: Hundewelpen kosten nun zwischen 600 un 1200 Euro, ein Markt ist entstanden, den es vorher gar nicht gab! Riesige Mengen von Tieren werden überall im europ. Ausland für den deutschen Tierschutzmarkt produziert. Auch die, die angeblich aus dem Tierschutz kommen, kosten dann 400 Euronen und es verdienen ganze Clans daran. Und die Deutschen machen munter mit, weil sie glauben "etwas zu verändern" in Wahrheit ist es aber nur sehr naiv das zu glauben, denn am Ende sind es auch wieder nur Konsumenten.

  • Erschütternd. Und das Schlimmste daran ist: Man weiß noch nicht mal, ob einem diese Tiere leid tun sollen, oder ob man sich für sie nicht sogar freuen müsste, weil ihnen ein längeres "Leben" in diesem abgrundtief pervertierten Tierausbeutungssystem erspart bleibt. Die Leute, die dies verteigigen und verharmlosen, hätten vor 200 Jahren auch die Sklaverei als natürlich und gerechtfertigt verteidigt. Irgendwann wird die Menschheit jedenfalls den gleichen Blick auf unseren Umgang mit den sog. "Nutztieren" haben, wie wir ihn heute auf die Sklaverei haben.

  • Das genannte Video von Ariwa hat sich im Nachhinein als Fälschung herausgestellt! Die Staatsanwaltschaft hat das bei ihren Ermittlungen herausgefunden. Die Aufnahmen stammten nicht aus dem angegebenen Stall. Der Kameraführung nach zu urteilen, waren sie gestellt. Grausam genug!

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    wie geil ist denn die Aussage:

     

    "Er will uns zu Veganern umerziehen"

    • @9076 (Profil gelöscht):

      Voll schlimm ;)

      Ab ins Veganer Gulag hihi

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Einfach mal KEIN Fleisch essen, wie wärs damit?

    Dann bleiben die Blutfettwerte geschmeidig, das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall wird gesenkt.

     

    Warum meinen wir unsere esentiellen Fettsäuren, ausschließlich über Fleischkonsum decken zu müssen?

     

    Warum nicht vermehrt pflanzliche Fette zur Deckung des Tagesbedarfs heranziehen.

     

    Weil wir so erzogen wurden?

     

    Weil Muttern immer gesagt hat:

    "Fleisch ist ein Stück Lebenskraft"

     

    Wer dann noch behauptet Fleisch sei der wichtigste Lieferant von B1, B6, B12, EISEN etc....

    es tut mir Leid das zu behaupten, aber damit gestehen die Leute sich ein, nicht den gerinsten Ansatz von Ahnung zu haben.

     

    Selbst in der Schulmedizin ist das Wissen um einen maximal moderaten Fleischkonsum angekommen.

  • Alles der üblich Lug und Betrug.

     

    Öko Betriebe dürfen seit vielen Jahren keine Ferkel mehr aus der Konventionellen Haltung aufstallen, wer was anderes Behauptet hat entweder keine Ahnung oder Lügt ganz bewusst.

     

    Schweinezüchter können überhaupt kein Interesse daran haben, dass mehr Ferkel geboren werden als Zitzen vorhanden sind, den jedes überzählige Ferkel verringert das Geburtsgewicht des gesamt Wurfs und verringert so die Überlebenschange von den Geschwistertieren.

     

    Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass es Würfe gibt, bei denen mehr Ferkel geboren werden als Zitzen vorhanden sind, jedoch gibt es auch Würfe bei den es genau umgedreht ist. Im normal Fall werden dann die Ferkel ohne Zitze an diese Sauen versetzt, oder an Sauen deren Ferkel schon fressen (die Ferkel werden weg versetzt und die Sau wird dann zur Amme).

     

    Die Landwirte die wie im Film anders handeln, werden früher oder später (besser früher) vom Markt verschwinden, den Geld verdient man in der Schweinezucht nur mit lebend verkauften Ferkeln.

     

    Das weis auch der Filmemacher, aber warum serviert er uns diese Bilder?

     

    Er will uns alle zu Veganern erziehen, aber viel wichtiger ist das Geld was er verdient mit den Schockbildern und vor allem den Spenden.

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Jörg 70:

      Scheint nicht immer zu funktionieren, das mit dem Ausgleich der verschiedenen Würfe - wie man in dem Film sehen kann

    • 9G
      9076 (Profil gelöscht)
      @Jörg 70:

      Für ist und bleibt die Erde also eine Scheibe

    • @Jörg 70:

      Dem Gesagten kann man nur zustimmen.

      • @Krick Friederike:

        Die Lobby ist kommentiert schon. Applaus Applaus Applaus

        • @Ed Saxum:

          Wenn man zustimmt, ist man Lobby? Da machen Sie es sich aber sehr einfach, Ed Daxum

          • @Krick Friederike:

            Seid ihr 2 verschiedene Menschen oder nur einer? Wie viel kann bei euch so verdienen? Bin viel im Netz und suche noch einen Job.

            • @Ed Saxum:

              Ich bin eigentlich noch ganz klar im Kopf, bin auch nicht schizophren. Also denke ich, ich bin nur einer. Ansonsten ist diese Frage mehr als blöd und hat auch mit dem Thema nichts zu tun

  • Ich kann ehrlich gesagt keine Verbesserung darin sehen, wenn die Ferkel, wie gefordert, erst durch einen leichteren Schalg auf den Kopf betäubt werden (wer weiß schon wie gut das funktioniert), um dann nach einem Schnitt durch die Halsschlagader auszubluten. Und bei aller Tierliebe leuchtet mir dann ehrlich gesagt auch nicht ein, warum ein kleines Ferkel mühsam mit der Flasche aufgezogen werden soll, um dann ein kurzes, stressiges, ödes Leben in einer Mastzucht zu erleben. Vermutlich unter erhöhtem Antibiotikainsatz, da ihm die Muttermilch fehlte.

    • 3G
      3618 (Profil gelöscht)
      @Ellen Collenberg:

      Eben drum kann nur der aus diesem perversen Systemaussteigen, der mindestens viel weniger Fleisch isst wird, am besten eben keines.

  • Schade Herr Maurin, das können Sie besser. Hier wird mal wieder das eventuell mögliche Extrem zum Normalen erhoben. Nach welchen Kriterien wurden bespielsweise die zehn Betriebe ausgewählt (es gibt rund 11.000 Sauenhalter in Deutschland)? Und die Tierrechtsorganisation Animal Rights Watch ist ja nicht gerade durch objektive Darstellung der Zusammenhänge bekannt. Das häte man durch erwähnen dürfen. Der Wissensvorsprung der TAZ wurde hier nicht genutzt, um weiter zu recherchieren (ein paar passende O-Töne reichen da nicht aus). Sonst hätte z.B. erwähnt werden müssen, dass die Ferkelverlust in Biobetrieben doppel so hoch sind wie in konventionellen. Auch dehalb ist Biofleisch teurer, so erkauft sich der Verbraucher unbewusst mehr Tierleid. Der Bericht wirkt eher wie die Vorgruppe beim Konzert, um das Publikum schon mal für den Top act kräftig einzuheizen. Die Kollegen vom Bayerischen Rundfunk können das besser, einfach mal reinschauen: http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/unser-land/ferkelgesundheit-100.html

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @Krick Friederike:

      Unter den gezeigten Betrieben sind schon sehr große, die Einfluss in der Branche haben. Die Namen sollen am Montag in der Sendung genannt werden.

       

      Höhere Ferkelverluste etwa durch Erdrückung durch die Sau in Biobetrieben sind meiner Meinung nach ethisch anders zu bewerten als absichtliche Ferkeltötung durch Aufschlag auf den Boden durch den Landwirt.

      • @Jost Maurin:

        Ich bin gespannt auf die Sendung und auch darauf, ob die genannten Betriebe zu Wort kommen und ob es sich um Tötungen handelt, zu denen die Schweinehalter verpflichtet sind, also lebensunfähige Tiere zu töten. Sie haben da nun einen Wissensvorsprung, weil Sie die Sendung schon gesehen haben. Ich bin da eher skeptisch. Ob der Tod von Ferkeln, hervorgerufen durch suboptimale Haltungsbedingungen, Bio oder konventionell ist da egal, ethisch anders zu bewerten ist, sei dahingestellt. Das ist noch einmal ein anderes Thema.

  • Grauenhaft, und übrigens nicht neu, diese Praxis ist schon länger bekannt. Was der Käufer dieses Fleisches dafür kann, leuchtet mir allerdings nicht so ganz ein. Schon mal auf die Idee gekommen, dass manche sich diese Moral nicht leisten können? Die Schuld bei den KonsumentInnen zu suchen ist völlig der falsche Ansatz, die haben nämlich auf die Produktion keinen Einfluss und können sich NICHT frei aussuchen, was sie von wem zu welchen Bedingungen kaufen (wäre alles vom bloßen Willen abhängig, sähe die Welt wohl anders aus). Schuldig sind die, die solche Tötungen praktizieren - wobei die natürlich nicht unbedingt aus Sadismus heraus handeln, sondern aus ökonomischen Erwägungen. Vielleicht wird's mal Zeit für eine Wirtschaft, die auf anderen Grundlagen basiert als Privateigentum, Konkurrenz und Profitstreben.

  • Wahnsinn, werden die Verantwortlichen, die Betriebe und Mitarbeiter wenigstens zur Rechenschaft gezogen, dass gegen Tierschutzgesetze verstoßen wurde? Wer eine Bank überfällt erhält mehrere Jahre Haftstrafe, mit Leben wird so umgegangen. Wahnsinn unsere verkehrte Welt!

  • Tatsache ist, dass die meisten Konsumenten von Fleisch (aber auch allen anderen Nahrungsmitteln) überhaupt nicht wissen wollen woher ihre Nahrungsmittel kommen. Prämisse: Hauptsache billig-und viel. .

  • So, und wo ist jetzt der Skandal? ich meine der neue Skandal? Wer Fleisch ist, für den sterben Tiere,und das die wenigstens bis dahin glücklich gewesen sind, das ist wohl nicht mal bei den 0.6% Biofleisch zwingend der Fall,denn in Bioställen geht es auch nicht unbedingt zimperlich zu.wer schon Fleisch essen muss und es für i.O. hält für seinen persönlichen Genuss Leben auslöschen zu lassen, der mag sich bitte wenigstens nicht einreden, dass es dem "Fleischlieferanten" gut ging, nur weil ein Biosiegel auf der Discounterwurst abgedruckt ist. gutenAppetit! P.S.: Ich esse Käse und trinke Milch, ich bin auch nicht besser...

    • @willanne:

      Genau so ist es, es gibt kein reines Gewissen, das man sich erkaufen kann. Leider wird hierzulande gerne und immer wieder auf den nächstbesten mit dem finger gezeigt. Dass die Diskussion hier in diese Richtung geht ist auch wieder typisch und schade, denn es geht hier schlicht um krminelle Machenschaften, Gewalt und Sadismus an Tieren zu wirtschaftlichen Zwecken. Da geht es nicht um die Verbraucher, nicht um Veganer nicht um Vegetarier sondern in erster Linie einmal um die Bestrafung von Menschen, denen der Respekt vor dem Lebewesen und dem Tierschutz fehlt. Die Schuldzuweisungen an den Verbraucher werden immer nur dafür genutzt um letztlich vom Täter abzulenken und am Ende ist der Verbraucher wie immer der Dumme. Ich kann´s nicht mehr hören. In einem Rechtsstaat sollte es möglich sein, die Tiere per Gesetz zu schützen ohne dafür Menschen verantwortlich zu machen, die ohnehin schon Schwierigkeiten haben mit dem bisschen Geld was man hier noch verdient als Normalmensch bis zum Ende des Monats zu kommen.

    • @willanne:

      Sie scheinen auf Selbstkasteiung zu stehen. Geben Sie mir doch ihre Adresse, ich schicke Ihnen gerne eine Geißlerpeitsche- aus feinstem Schweinsleder.