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Seenotrettung im MittelmeerMehrere Einsätze vor Malta

Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ nimmt 40 Geflüchtete auf. „Sea-Watch“ filmt einen brutalen Einsatz der sogenannten libyischen Küstenwache.

Im zentralen Mittelmeer wurden wieder mehr als 40 Menschen aus Seenot gerettet Foto: Flavio Gasperini/SOS Mediterranee/dpa

Rom dpa | Die Hilfsorganisation SOS Mediterranee hat im zentralen Mittelmeer mehr als 40 Menschen aus Seenot gerettet. Die Crew der „Ocean Viking“ habe die Personen bei zwei Einsätzen in maltesischen Gewässern aufgegriffen, teilte die Organisation in der Nacht zu Freitag mit. Demnach störte ein Patrouillenboot der libyschen Küstenwache die erste der beiden Rettungsaktionen. Unter den Geretteten seien 15 Minderjährige und fünf Frauen, von denen eine schwanger sei, hieß es weiter.

Die in Berlin ansässige Organisation Sea-Watch verbreitete über ihre Kanäle in den sozialen Medien ein Video, auf dem ein kleines, mit mehreren Menschen besetztes Boot zu sehen ist, das von einem größeren Schiff verfolgt wird. Sea-Watch nahm das Video von dem Vorfall im Mittelmeer nach eigenen Angaben aus ihrem Flugzeug „Seabird“ auf.

Der Organisation zufolge verfolgte die libysche Küstenwache das mit Migranten besetzte Boot in der maltesischen Such- und Rettungszone. Die Küstenwache habe Schüsse in Richtung des Bootes abgefeuert. Zu sehen ist auch ein Beinahe-Zusammenstoß der beiden Boote.

Der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sagte, man kenne die Aufnahmen und die EU werde den Vorfall untersuchen. Eine Zusammenarbeit zwischen der Union und Libyen wird vor allem von Nichtregierungsorganisationen heftig kritisiert. Im Mandat der EU-Mission „Irini“ ist vorgesehen, dass die EU die libysche Küstenwache bei der Ausbildung unterstützt.

Die libysche Küstenwache verurteilt die Tat laut einem Bericht des Libya Observer und will demnach rechtliche Schritte gegen die Patrouille einleiten.

Immer wieder fangen die libysche und die tunesische Küstenwache Menschen ab, die von den Küsten der Länder in Booten Richtung Europa ablegen. Hilfsorganisationen kritisieren das, weil nach ihren Angaben den Menschen etwa im Krisenland Libyen Gewalt droht. Bei den gefährlichen Überfahrten geraten die Menschen mitunter in Seenot und verlieren ihr Leben. In diesem Jahr starben nach UN-Angaben mehr als 720 Migranten im zentralen Mittelmeer.

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2 Kommentare

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  • In der maltesischen Such- und Rettungszone haben die Libyer nun wirklich nichts verloren. Da ist bei der "Ausbildung" durch die EU ja wohl alles schiefgelaufen. Und das Fach Menschenrechtskunde muss ganz oben auf den Ausbildungsplan.

    Nachdem viele Boote aber nicht hochseetüchtig sind, ist das küstennahe Abfangen durch die libysche und die tunesische Küstenwache (in eigenen Gewässern) schon sinnvoll, weil es sehr wahrscheinlich Menschenleben rettet. Diese Menschen werden von Schleppern mit illusorischen Versprechen auf zerbrechliche Schlauchboote gelockt und dann ihrem Schicksal überlassen.

    • @Winnetaz:

      Klartext von dpa!



      Sie interpretieren m. E. diese grauenhafte Situation risikabler Flucht:



      ... weg von Armut,politischer Verfolgung, weg von der Tödlichkeit harter klimatischer Veränderungen in Zentralafrika....



      ..eben im Sinne 'wohlstandseuropäischer' ideologischer



      Überzeugungen der Sozialen Normalität!



      Ist ja leider so, dass das EU Recht, in der Orientierung an U.N.O. Menschenrechten (!), unfähig ist das Problem der Fluchtursachen zu lösen.



      Menschen, ausserhalb des 'Wohlstands-



      Kontinuum's, verzweifelt das eigene Leben riskierend, werden mit FRONTEX und der libyschen Polizei... quasi behandelt und 'entsorgt' wie Müll!



      (erinnert irgendwie an Nazipraxis der Entsorgung lebensunwertenLebens?)



      Und die NGO Seenotrettung, als die praktische Hoffnung der U.N.O. wird politisch diskriminiert...