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SciFi-Autorin über Geschlechterkampf„Wer Macht hat, missbraucht sie“

Im Bestsellerroman „Die Gabe“ von Naomi Alderman sind Frauen körperlich stärker als Männer. Sollte das die Lösung sein?

Stark! Foto: Imago/Westend61
Carolina Schwarz
Interview von Carolina Schwarz

taz: Frau Alderman, in Ihrem Roman „Die Gabe“ bekommen Mädchen und Frauen die Fähigkeit, Männer mit Stromstößen aus ihren Fingern zu verletzen oder zu töten. Wünschen Sie sich manchmal, Sie hätten diese Fähigkeit?

Naomi Alderman: Ja, auf jeden Fall. Als ich mir vorgestellt habe, dass es diese Kraft wirklich gäbe, habe ich realisiert, in wie vielen Situationen im Leben ich Angst habe. Ich glaube, auch Männer merken, dass sie viel weniger Angst haben als Frauen.

Wann würden Sie diese Kraft einsetzen?

Mein Buch beginnt damit, dass ein Mädchen von ihrem Pflegevater vergewaltigt wird. In Notwehr bringt sie ihn um. Und in diesem Moment möchte ich ihr zujubeln. Wenn in den vergangenen Monaten Frauen im Zuge der #MeToo-Debatte von ihren Erlebnissen mit sexualisierter Gewalt erzählt haben, dann habe ich mir immer gewünscht, ich könnte ihnen „die Gabe“ geben.

Sie thematisieren in „Die Gabe“ sexualisierte Gewalt und einen sehr unsympathischen Charakter mit dem Namen Weinstein. Als hätten Sie #MeToo vorhergesehen …

Meine Mentorin war Margret Atwood und sie ist ein bisschen verrückt. Vielleicht hat sie mir beigebracht, selbst ein bisschen so zu sein (lacht).

In Ihrer utopischen Welt kehren sich die Geschlechterverhältnisse um. Jungs verkleiden sich als Mädchen, um stärker zu wirken, oder sollen nicht mehr allein auf die Straße gehen. Sollen Männer durch den Roman verstehen, wie es ist, als Frau im Patriarchat zu leben?

Es gab einige männliche Leser, die das Buch schockierend fanden und sich fragten, warum ich so schreckliche Dinge aufgeschrieben habe. Und dann wurde ihnen klar: Alles was Männer in diesem Buch erleben – das passiert in der Realität. Gerade in diesem Moment passiert es irgendeiner Frau auf dieser Welt.

Aber wenn es in der Realität passiert, warum haben Sie es als Science-Fiction aufgeschrieben?

Für mich ist Science-Fiction ein weibliches Genre, geprägt von Mary Shelley („Frankenstein“), Margret Atwood („The Handmaids Tale“) oder Octavia Butler („Patternmaster“), die ich alle schon seit Langem bewundere. Das Spannende an dem Genre ist nicht, wenn du schreibst, wie Aliens miteinander kämpfen. Sondern es sind Szenarien, die zeigen, wie unser Leben in einer anderen Gesellschaft aussehen könnte. Und so ein Gedankenexperiment habe ich in „Die Gabe“ ausprobiert.

In Ihrem Gedankenexperiment übernehmen Frauen die Macht, weil sie körperlich stärker sind. Braucht es auch in der Realität körperliche Kraft, um machtvoll zu sein?

Muss ein Mann, der Macht haben will, jemanden ins Gesicht schlagen? Meistens nicht. Aber trotzdem ist faszinierend, was Studien zeigen: Je größer ein Mann ist, desto mehr verdient er. Physische Merkmale machen also noch immer einen Unterschied dabei, wie wir Menschen wahrnehmen. Doch es sind nicht nur der Körperbau und die physische Kraft, die einen mächtig machen. Geld ist Macht, Schönheit ist Macht und die Fähigkeit, gewalttätig zu sein, ist Macht. Du musst also kein Mann sein, um mächtig zu sein. Aber es hilft.

Bild: Justine Stoddard
Im Interview: Naomi Alderman

geboren 1974, lebt in London. Ihr Buch „Die Gabe“ (engl. „The Power“) erzählt von einer Welt, in der Frauen über besondere Kräfte verfügen. Durch diese Gabe wurden die bestehenden Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen umgekehrt. Der Roman gewann den Baileys Women’s Prize for Fiction, sowohl Barack Obama als auch die New York Times kürten es als eines der zehn besten Bücher des Jahres 2017. Heyne Verlag, 16,99 Euro.

Nun sind Frauen in unsrer Welt im Schnitt körperlich schwächer als Männer. Wie wäre es, wenn die Schwächeren die Welt regieren würden?

Das kommt darauf an, wie sie an die Macht gekommen sind. Ich glaube nicht, dass Frauen grundsätzlich besser sind als Männer. In meinem Buch können Frauen gewalttätig sein, und im Spiel um Macht gewinnen sie gegen die Männer. Doch damit verschieben sie nur die Machtverhältnisse. Wir aber brauchen eine Welt, in der wir kluge Gedanken mehr wertschätzen als einen Schlag ins Gesicht. Wenn wir also beginnen, Eigenschaften zu schätzen, die in der Regel weiblich eingestuft werden, würde uns das zu einer besseren Welt führen. Dafür müssen aber nicht zwangsläufig Frauen an der Macht sein.

Macht das denn gar keinen Unterschied? Gäbe es sexualisierte Gewalt, wie sie bei #MeToo zur Sprache gebracht wird, auch, wenn mehr wichtige Positionen in Hollywood mit Frauen besetzt wären?

Ich denke schon, dass diese Gewalt nicht in solchem Ausmaß passieren würde, wären Männer und Frauen in gleichwertigen Positionen. Komplett eindämmen kann man sie aber nicht. Wenn statt Männern nur noch Frauen das Sagen hätten und beispielsweise über die Rollen der Blockbuster entscheiden würden, dann würden sich die Machtverhältnisse einfach umdrehen. Und wer Macht hat, der missbraucht sie, einfach weil er es kann. Deswegen müssen wir es für die Missbrauchten einfacher machen, über ihre Erfahrungen zu sprechen. Und wir müssen ihnen zuhören.

Kann es denn dann eine Welt geben, in der alle Geschlechter zufrieden leben können?

Der schottische Science-Fiction-Autor Ian M. Banks fragt in seinen „Culture Books“, wie eine Welt aussähe, wenn es vollkommene Geschlechtergerechtigkeit gäbe. In seiner Welt gibt es Medikamente, mit denen es jedem Menschen möglich ist, sein Geschlecht zu ändern. Wann immer und so häufig man möchte. Dann sind wir nicht mehr Männer oder Frauen – sondern einfach Menschen. Eine schöne Vorstellung. Doch solange es Machtunterschiede gibt, wird es auch Ungerechtigkeit geben.

Wie könnte man denn die Machtunterschiede aus dem Weg räumen?

Sie komplett abzuschaffen ist, glaube ich, nicht möglich. Wir müssen die Unterschiede erst einmal benennen – und dann können wir versuchen, sie zu ändern.

Können Sie ein Beispiel geben?

Es ist in unserer Welt normal, zu sagen, dass Männer durchschnittlich stärker sind als Frauen. Anstatt den Machtunterschied zu erkennen und zu versuchen, ihn zu verändern, verstärken wir ihn. Beispielsweise mithilfe von Schönheitsstandards. Während es für Frauen normschön ist, klein, zierlich und süß auszusehen, sollen Männer aussehen, als könnten sie Frauen durch den Raum werfen. Wir halten also an einer Welt fest, in der Männersportarten gewalttätige Sportarten sind. Ich möchte lieber Männer eislaufen sehen und Mädchen, die in der Schule Karateunterricht nehmen. Das wäre eine kleine Möglichkeit, die unfaire Machtverteilung anzugehen.

Frauentag 2018

2018 wird ein Jahr, in dem der feministische Kampf wieder auf den Körper zurückgeworfen wird. Wir stecken mitten in einer neuen Abtreibungsdebatte: Antifeminist*innen versuchen mit dem Paragrafen 219a systematisch, die Arbeit von Ärzt*innen zu behindern, die Abtreibungen durchführen. In unserer Sonderausgabe zum Weltfrauentag blicken wir deshalb genauer auf die Situation dieser Mediziner*innen in Deutschland. Wir erkunden, wo sich die feministische Bewegung wieder mit anatomischen Fragen beschäftigen muss und wie das ohne Backlash möglich ist. In der taz geht es deshalb um Abtreibung, Genitalien und Sex – am 8. März auf elf Sonderseiten in der Zeitung und im Internet unter taz.de/Frauentag2018.

Seit 2017 haben wir auf der einen Seite die #MeToo-Bewegung und Women’ s Marches, bei denen über eine Million Frauen in den USA auf die Straße gegangen sind. Auf der anderen Seite steht Donald Trump, ein sexistischer und rassistischer Mann, als Präsident der USA. Auch in Europa gibt es einen Rechtsruck mit Parteien, die ein sexistisches, christlich-fundamentalistisches Frauenbild vertreten. Bewegen wir uns in Sachen Gleichberechtigung und Frauenbild im Kreis?

Donald Trump ist eine furchtbare Person. Aber ich habe Hoffnung: Selbst Donald Trump sagt nicht, dass Frauen nicht wählen dürfen sollten. Selbst Donald Trump sagt nicht, dass wir Vergewaltigung in der Ehe wieder legalisieren sollten. Selbst Donald Trump sagt nicht, dass Frauen in der Ehe keinen eigenen Besitz haben sollten. Ich finde es ermutigend, dass selbst unter diesem sexistischen und rechten Mann bestimmte Dinge nicht mehr in Frage gestellt werden. Das heißt: Auf lange Sicht bewegen wir uns in die richtige Richtung.

Also sollten wir einfach abwarten?

Nein. Wir dürfen uns nicht länger auf dem ausruhen, was die vorherigen Generationen für uns erkämpft haben. Auch dafür ist Trump in gewisser Weise verantwortlich: Er hat uns Frauen aufgeweckt. Und eines ist klar: Wir müssen wieder kämpfen!

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68 Kommentare

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  • Interessante Gedankengänge.

  • Wer Macht hat missbraucht sie. dem kann ich nur völlig zustimmen. Jeder Mensch wird immer so handeln.

    • @Katarina G:

      Dem kann ich nicht zustimmen.

       

      Es gibt viele Menschen, die lieber nicht erfolgreich sind, als Macht zu missbrauchen. Und das sind keine unsicheren, "laschen" Menschen, ganz im Gegenteil.

       

      Das hat etwas mit Verantwortung und Gerechtigkeitsgefühl zu tun…

  • " Nun sind Frauen in unsrer Welt im Schnitt körperlich schwächer als Männer. Wie wäre es, wenn die Schwächeren die Welt regieren würden?

     

    Das kommt darauf an, wie sie an die Macht gekommen sind. Ich glaube nicht, dass Frauen grundsätzlich besser sind als Männer. In meinem Buch können Frauen gewalttätig sein, und im Spiel um Macht gewinnen sie gegen die Männer. Doch damit verschieben sie nur die Machtverhältnisse. Wir aber brauchen eine Welt, in der wir kluge Gedanken mehr wertschätzen als einen Schlag ins Gesicht. Wenn wir also beginnen, Eigenschaften zu schätzen, die in der Regel weiblich eingestuft werden, würde uns das zu einer besseren Welt führen. Dafür müssen aber nicht zwangsläufig Frauen an der Macht sein."

     

    Was wäre schlecht daran, zu versuchen, in dieser Richtung zu leben und zu denken?!

     

    Es geht doch um die Sache. Es ist doch gerade die Macht an sich, die uns zu Zombies macht…

     

    Gleichberechtigung/Gleichstellung mit machtfreien Mitteln (Bildung, Gespräch, Empathie, Altruismus, etc., etc.) "herstellen" – das muss doch gehen, wenn man/frau will?!

     

    Diese Machtnummer Mann gegen Frau, Frau gegen Mann – wer hat Recht, wer unrecht, zieht sich doch ständig durch diese Diskussionen hier – das muss aufhören, konstruktive Lösungsansätze, nicht aufeinander einschlagen im immer gleiche System…

     

    Und Danke Frau @ANAMOLIE für Ihre treffenden Analysen und Berichte.

     

    Es stimmt, frau/man kann intelligent sein wie frau/man will – biste kein Machtmensch, haste kaum eine Chance… und was, wenn frau/man einfach nur in Ruhe leben will, ohne ständigen Energie raubenden Konkurrenzkampf?!

  • angela merkel ins amt zu hieven war neunmalklug:

     

    a. was wollt ihr frauen, sie ist doch eine frau

     

    b. was wollt ihr ostdeutschen frauen und männer, sie ist doch eine von euch

  • Wenn jemand mit einem Ansatz um die Ecke kommt und versucht einem die Welt entlang einer einzigen Achse zu erklären müssen bei jedem kritisch denkenen Menschen die Alarmglocken angehen. Menschen die sowas tun nennt man üblicherweise Populisten.

    Gegen bestimmten Populismus hat man bei der taz was, gegen den der AfD zum Beispiel. Das finde ich verständlich. Gegen feministischen Populismus hat man nichts, man feiert ihn sogar, sei er auch noch so plump und offenkundig postfaktisch. Der Zweck heiligt die Mittel.

     

    "Physische Merkmale machen also noch immer einen Unterschied dabei, wie wir Menschen wahrnehmen."

     

    Da lehnt sich die Dame aber weit aus dem Fenster. Die Behauptung ist zwar wahr, große Männer verdienen besser als kleine, aber für den Schluss den sie daraus zieht fehlen Beweise.

    Wer glaubt das Diskriminierung sei _der_ Grund für alles was einem nicht in den Sinn passt wird denkfaul. Nicht selten heißt es dann stumpf: Wo Ungleichheit ist da muss auch Diskriminierung sein.

    Das kann wahr sein, kann teilweise wahr sein, kann aber auch komplett falsch sein. Wenn man sich nicht die Mühe macht das in konkreten Fällen zu analysieren dann wird das eigene Weltbild zum Lottospiel.

    Bestes Beispiel ist der Klassiker, die Gender Pay Gap. Es gibt dazu Multifaktor-Analysen, die um die 20 Faktoren identifizieren. Diskriminierung ist einer davon aber es gibt eben auch noch diverse andere Faktoren, die teilweise deutlich mehr Gewicht haben.

     

    "Wir aber brauchen eine Welt, in der wir kluge Gedanken mehr wertschätzen als einen Schlag ins Gesicht."

     

    Herzlich willkommen in der Gegenwart! Für einen Schlag ins Gesicht bekommen Sie bis zu 10 Jahre Haft, je nach Ausmaß der Verletzung. Je höher der IQ einer Person ist und je gewissenhafter man ist sind, desto höher ist auch das Gehalt, im Durchschnitt.

    Es sei denn Frau Alderman meint mit "Klugen Gedanken" das Wiederkäuen Ihrer Ideologie, das lohnt sich wahrscheinlich wirklich nicht, in jeder Hinsicht, nicht nur Finanziell.

    • @Januß:

      "Je höher der IQ einer Person ist und je gewissenhafter man ist sind, desto höher ist auch das Gehalt, im Durchschnitt."

      Weiter oben nach Beweisen verlangen, und nun diese These ? Die klügsten und gewissenhaftesten Köpfe sind demnach im Durchschnitt alle reich geworden. Aber nu?

      • @lions:

        "Weiter oben nach Beweisen verlangen, und nun diese These ?"

         

        Dieser Beitrag (https://pumpkinperson.com/2016/02/11/the-incredible-correlation-between-iq-income/) fasst es ganz gut zusammen und ist gleichzeitig eine vernünftige Antwort auf Ihren Strohmann: "Die klügsten und gewissenhaftesten Köpfe sind demnach im Durchschnitt alle reich geworden"

         

        Ein hohes Gehalt ist nicht das gleiche wie reich sein. Das wissen Sie auch, Sie regen sich doch regelmäßig darüber auf das man durch Arbeit nicht reich wird.

        Reich wird man durch das Investieren von Überschüssen. Ein Erbmillionär, der sein ganzes liquides Vermögen wegkonsumiert bleibt deshalb auch nicht lange einer,... Große Vermögen überleben deshalb auch meist nicht mehr als drei Generationen.

        • @Januß:

          "Ein hohes Gehalt ist nicht das gleiche wie reich sein."

          Ich habe extra im Superlativ geschrieben, wenn Sie noch mal lesen wollen. Meine Schlussfolgerung ist die Konsequenz.

          Dass man gewisse Mechanismen der Macht beherrschen muss, ich schreibe mal nicht skrupellos, um in höhere Gehaltsklassen zu kommen, dass werden Sie doch nicht bestreiten. Und auch solche Charakterspezifika werden Sie gewiss nicht mit einem übernormalen IQ erklären wollen, oder?

          • @lions:

            "Dass man gewisse Mechanismen der Macht beherrschen muss, ich schreibe mal nicht skrupellos, um in höhere Gehaltsklassen zu kommen, dass werden Sie doch nicht bestreiten."

             

            Wenn es um eine Spitzenosition in einem Konzern geht dann ist das sicher teilweise wahr. Dann muss man eine gewisse Rücksichtslosigkeit haben, über welche die meisten Menschen nicht verfügen. Das ist, wie auch die eignung für alle anderen Berufe, eine Frage der Persönlichkeit. Es geht hier nicht um entweder oder, beides ist relevant. Nur rücksichtslos sein bringt einen nicht in eine solche Position. Man muss ganz im Gegenteil, äußerst kompetent sein, damit diese negativen Charakterzüge zu tolerieren sind.

             

            Es kommt aber eben auch drauf an was man unter "höhere Gehaltsklassen" versteht. Die Top 10% Einkommen könnte man sicher als solche bezeichenen. In bestimmten Branchen ist es quasi gesetzt das man irgendwann in seiner Karriere dort ankommt. Auch ohne großen Konkurrenzkampf. ITler, Anwälte, Ingenieure, Ärzte,... sind davon durchweg betroffen.

             

            Was glauben Sie denn? Das diese Jobs nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden?

            • @Januß:

              Ich habe in einem größerem Unternehmen gearbeitet (2300 Beschäftigte) zuletzt als freigestellte Betriebsrätin im Personalausschuss und Mobbingbeauftragte.

              Von unten herauf, ist meine Beobachtung gewesen, hat meist das gleiche stattgefunden. Nicht der Fachexperte ist aufgestiegen, sondern der nach oben Eifernde, z.T. Schleimende, und das auf allen Ebenen. Machtskrupel sind darin der sichere Weg des Stillstandes. Nahezu niemand wurde nach oben berufen, weil er den Job so gut machte, sondern darin der eher Mittelmäßige mit starkem Karrieredrang respektive Führungsanspruch.

              Nicht mit der Gießkanne werden die Jobs verteilt, das implizierte ich gar nicht, sondern mit dem sicheren Gespür für Machtwillen oder eben nicht. Einen sensiblen, doch hochintelligenten Mitarbeiter wollte man nicht mal als Teamleiter Produktion sehen.

              • @lions:

                Hmm ja das kenne ich teilweise auch so, teilweise anders. Man hat ein großes Problem an der Stelle. Entweder man befördert den der fachlich gut ist (was aus sicht der Verantwortlichen oft nicht ersichtlich ist) oder man nimmt den der auch gerne in eine Führungsposition will. Ich kenne sogar Firmen die absichtlich Idioten befördern, weil sie die technisch begabten nicht entbehren können. Das gibt es alles, keine Frage.

                 

                Das Problem an solch einer Vorgehensweise ist das die Firmen kein abgeschotteter Mikrokosmos sind. Wenn Firma xy nur kompetente Menschen befördert dann werden die anderen Firmen mittelfristig in Nöte kommen, wenn sie nicht das gleiche tun. So verabschieden sich Firmen, die korrupt sind oder nur die Arschkriecher befördern langsam vom Markt. Das habe ich bei der Konkurenz zuhauf erlebt.

                 

                Ich arbeite in der IT und habe schon zwei Unternehmen verlassen, weil sie eben genau das getan haben. Vielleicht kennen Sie den Spruch "Die guten gehen." und so ist es auch. So einen Sch**ß lasse ich mir nicht bieten. Es gibt auch Menschen die bleiben, weil sie Familie haben oder einfach Angst vor Risiken haben. Wie gesagt es gibt immer mehrere Faktoren die entscheiden.

                 

                "Einen sensiblen, doch hochintelligenten Mitarbeiter wollte man nicht mal als Teamleiter Produktion sehen."

                 

                Natürlich nicht, weil der die Interessen seiner Mitarbeiter gegenüber seinen Vorgesetzten vertreten muss. Wenn der aus Sensibilität nicht sagen will was sache ist, um anderen zu gefallen wird das nichts. Es ist tatsächlich so das "typisch weibliche" Attribute, wie sensibilität, negativ mit beruflichem Erfolg korrelieren. Das ist aber eben auch wahr für Männer die sehr sensibel sind.

                 

                Eine Sache noch: Als Betriebsrätin haben Sie, ähnlich wie Polizisten, hautsächlich mit Negativbeispielen zu tun. Das sollte man nicht aus dem Auge verlieren.

          • @lions:

            Und noch:

            Der Schiller war von kleinem Geist, denn er ist arm gestorben

            hat nüscht damit erworben

            als Blasen an die Finger

            und gilt als Überbringer

            dass klug nur der bescheißt

            denn was da aus dem Arsche kommt

            ist purer IQ meist.

            • @lions:

              Ich sagte ja im Durchschnitt, es geht um die Gesellschaft, nicht um den Einzelnen. Es geht bei Statistik um Tendenzen.

              • @Januß:

                Oh, Sie werden nicht glauben, wie viele Einzelne es gibt.

                • @lions:

                  Sie haben nach Belegen für meine These gefragt, die habe ich Ihnen gegeben. Nun veruschen Sie den Diskurs auf Einzelfälle umzuschwänken. Warum?

                  • @Januß:

                    Ich habe mir die Studie reingezogen. Eine große Schwäche darin wird sofort auffällig. Es gibt eine Erhebung von einer begrenzten Anzahl Menschen der Vergleichsgruppen. Was die Studie außer Acht lässt ist, das bspw in der Vergleichgruppe des Mittelfeldes etwas höher als 100 IQ plus dem unteren bis mittleren Einkommen der größten Anteil an Super-IQ enthalten sein dürfte, da sie die größte Bevölkerungsgruppe darstellt und zwar exorbitant gegenüber der oberen Einkommensgruppe. Und doch hat es viele Hochintelligente ersterer nicht reich gemacht. Dass sich aus dieser größten Gruppe einige nach oben haben lösen können, sollte nicht zur Fehlinterpretation führen, dass es hier ein sauber lineares Anstieg im Verhältnis gäbe. Hier stimmt die Relation der Vergleichsgruppenteilnehmer in Bezug auf deren Bevölkerungsanteil nicht. Ich müsste 500000 Menschen der Gruppe 2 und 3 testen und mit den wenigen der oberen vergleichen. Das Ergebnis ergäbe vll ein Tausendfaches an 155igern von denen in den oberen Gruppen, und diese haben es nicht geschafft. Die Reichen könnten sogar unter Umständen absolut gesehen weniger Super-IQs enthalten, als sie bspw unter den homeless zu finden sind. Der Durchschnittswert 83 IQ sagt noch nichts über die absolute Zahl der Superintelligenten unter ihnen aus. Die 83 ist eben ein Durchschnittswert. Also Hypothese mit nahezu 100%ger Wahrhaftigkeit, (Zahlen habe ich ja nicht): Es gibt eine große Masse an Superintelligenten, die nicht vermögend geworden sind, unter Umständen sogar sehr arm leben, sodass ein linearer Anstieg im Verhältnis von IQ und Vermögen nicht zugelassen werden kann. Es lässt sich lediglich ein Schluss daraus ziehen: Die kleine Chance, die man hat, sehr vermögend zu werden, ist (auch) abhängig vom IQ. Mehr nicht.

                    Die Studie ist Müll.

                    • @lions:

                      Wenn Sie auf eine absolute Repräsentation der Bevölkerungsschichten bestehen dann ist eine solche Studie, zumindest auf dieser Basis, schlichtweg unmöglich. Niemand wird genug Gelder bewilligt bekommen um 500.000 Menschen befragen zu können. Niemand! Sie disqualifizieren mit diesem Anspruch einfach mal jede mögliche Arbeit (auf diese Art und Weise) zu dem Thema. Angenehm, nicht wahr?

                       

                      Wenn Sie es granularer haben wollen, was absolut möglich ist, müssen Sie etwas mehr Zeit investeiern. Persönlichkeit wird in der Psychologie heutzutage i.d.R. im Kontext der Big Five (https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Five_(Psychologie) beschrieben. Entscheidend für das Einkommen sind Intellegenz (Eine Unterkategorie von Offenheit) und Gewissenhaftigkeit.

                      Wenn Sie das Modell nicht kennen sollten Sie sich erstmal damit auseinandersetzen. Anschließend gibt es einen quasi nicht endenen Strom von Veröffentlichungen zu dem Themenkomplex, welche auf diesem Modell aufbauen.

                      • @Januß:

                        Nee, da haben Sie mich nicht verstanden. Es gibt hier nicht nur ein kleines Problem, dass mit viel Geld lösbar wäre, um die Genauigkeit zu erhöhen, sondern es gibt es einen Kardinalfehler, wenn man nachweisen wollte, dass ein Zusammenhang zwischen Einkommen und IQ besteht. Erhebt man den Bevölkerungsanteilen entsprechend (nur das wäre adäquat) müsste man die Teilnehmer in den Gruppen der Zahl der repräsentierten Bevölkerungsgruppe anpassen. Sehr grob geschätzt 200 für die Superreichen versus 500000 für das Mittelfeld und 2000 für die unterste Gruppe. Die darin ermittelten absoluten Zahlen mit IQ bspw über 150 ließen einen Schluss zu. Der wird aber mit Sicherheit schon mal nicht zum Ergebnis haben, es gäbe einen linearen proportionalen Zusammenhang zwischen IQ und Vermögen. Eine Studie mit diesem Vorhaben ist also immer eine Mammutaufgabe, wenn sie nur ansatzweise plausibel sein will. Sie könnte allenfalls vom Staat mit vll Einbindung des Gesundheitswesens oder anderer Masseninstitutionen erfolgen.

                        Ich resultiere die einzige Aussage in diesem Kontext: Vermögend zu werden wird begünstigt durch allem voran Eifer, hohen IQ, Skrupellosigkeit, günstigen sozialen Umweltbedingungen und eine gewisse Portion Glück. Jedes für sich plus Defizit in den anderen Punkten führt wahrscheinlich nicht zu Vermögen. Alles vorhanden muss aber auch nicht zwangsläufig in Vermögen münden. Der stärkste Faktor ist meines Erachtens der Eifer, nicht der IQ. Ein hoher IQ kann vor allem sozial schwer behindern und in das Abseits führen, wie sich bei Schulkindern oft zeigt, die wegen ihrer Besonderheit missverstanden und unerkannt in Verhaltensauffälligkeiten verfallen. Dieser Aspekt wird gerade in sozial schwachen Familien noch gefördert. Also spielt das soziale Umfeld eine gewichtige Rolle, ob ein Mensch mit hohem IQ einen Karriereweg einschlägt.

                        Also hier besteht nicht nur eine Genauigkeitsproblem, sondern der Ansatz ist falsch.

                        • @lions:

                          "Der wird aber mit Sicherheit schon mal nicht zum Ergebnis haben, es gäbe einen linearen proportionalen Zusammenhang zwischen IQ und Vermögen."

                           

                          Es geht nicht um Vermögen, sondern um Einkommen. Vermögen hängt oft von externen Faktoren ab die nichts mit der Person zu tun haben.

                           

                          Sie versuchen hier gegen etwas anzureden das völlig offensichtlich ist. Sie verlangen nur nach Belegen dafür das die Welt nicht flach ist, weil es Ihnen mit jeder Faser Ihres Körpers widerstrebt diesen Zusammenhang zu akzeptieren. Ging mir auch mal so, bis ich ich dann selber Mitarbeiter und Auszubildende betreuen musste. Das öffnet einem die Augen. An diesem "Jeder kann alles lernen und machen" Gedanken ist bedauerlicherweise nicht viel dran.

                           

                          Die meisten Menschen arbeiten nicht auf die Stelle des CEO eines Großkonzernes hin. Es ist eine große Unsitte sich bei gesellschaftlichen Diskussionen auf das top 0,1% zu fixieren und so zu tun als wären diese Sphären repräsentativ für den Rest der Bevölkerung.

                          Die meisten Menschen sind Sachbearbeiter und haben keine Karriere, sondern einen Job. Den Arbeitgeber wechseln sie vielleicht ab und an mal aber das wars dann auch. Bei dieser, überwältigenden Mehrheit der Menschen, ist die Berufswahl also der entscheidenste Faktor bezüglich des Einkommens.

                          Bei der Berufswahl steht Menschen mit einer höheren Auffassungsgabe ein viel breiteres Spektrum an Möglichkeiten zur Wahl. Wer einen IQ von 90 hat der kann denn Job eines Raumfahrtingenieurs, Programmierers oder Anwalts einfach nicht erlernen. Dazu braucht man keine Studie, dass ist gesunder Menschenverstand.

                          Das heißt nicht das jeder Mensch mit einem hohen IQ einen hochbezahlten Job ausüben wird aber im Gegensatz zur Durchschnittsbevölkerung haben diese Menschen die Möglichkeit dazu einen Job zu ergreifen, der einem Aussichten auf ein hohes Gehalt eröffnet. Die Konsequenz daraus ist selbstredend!

                          • @Januß:

                            "Sie versuchen hier gegen etwas anzureden das völlig offensichtlich ist. Sie verlangen nur nach Belegen dafür das die Welt nicht flach ist, weil es Ihnen mit jeder Faser Ihres Körpers widerstrebt diesen Zusammenhang zu akzeptieren. "

                            Eines ist offensichtlich, und ich habe die Komplexität, die eine Erhebung erfordert, dargelegt. IQ ist eine Komponente, die Sie überbewerten, Punkt, die anderen wichtigen vernachlässigen Sie stark.

                            Und was das Zitat oben betrifft, damit bin ich raus! Es ist alles andere als konstruktiv. Schade!

      • @lions:

        "Aber nu?" -

         

        Na - das kommt dabei heraus - doch doch & genau!

        Wennste dich - in Fahrt&Rückfahrtrichtung - öh -

        Platzt. Das Zün dappt dann a weng! Wollnichwoll.

        Na - Si´cher dat. Normal.

        • @Lowandorder:

          Jo, wenn klug als clever mit Konnotation Beschiss und raus die Ellenbogen verstanden sein will, so soll der Janus darauf meinen Segen erhalten.

          • @lions:

            "Kaninchen ist schlau."

            "Hm - deswegen versteht´s auch nix."

             

            Um mal einen Bär mit geringem Verstand btw zu zitieren.

            Sich angesprochen fühlende Personen - sind natürlich nicht gemeint. Gellewelle.

            • @Lowandorder:

              k.o. nee ok, gecheckt.

  • Ist es denn in dieser utopischen Welt auch so, dass mehr Frauen als Männer im Beruf sterben, Selbstmord begehen und das Sorgerecht verlieren. Dass sie eine um etliche Jahre geringere Lebenserwartung haben?

    • @Kapiert:

      Hey,Ihr Lieben!

      Was ihr beschreibt,sind die Symptome des Patriarchats - „Männer dürfen keine Emotionen zeigen und kümmern sich eh ncht um die Kinder“ kommt aus der selben Ecke wie“Frauen wollen eh keine Karriere und nur reich heiraten und lieben es,sich um Kinder zu kümmern.“

      Der Feminismus möchte diese absurden Erwartungshaltungen an BEIDE/ALLE Geschlechter abschaffen.

      • @pippilotta_viktualia:

        Unsinn! Was hat die Berufswahl mit der "Erwartungshaltung" zu tun? Und was biologische, medizinisch relevante Veranlagung?

    • @Kapiert:

      Und dass ihnen Schwäche als Anlass für Verachtung ausgelegt wird und Empfindsamkeit und Empathie abtrainiert werden.

      • @El-ahrairah:

        Ja. Und dass ihnen dafür Schmerzen und Tränen verbeißen, allzeit körperlich und psychisch stark und souverän sein müssen, antrainiert werden.

  • Physische Merkmale machen also noch immer einen Unterschied dabei, wie wir Menschen wahrnehmen.

     

    Das wird sich auch nicht ändern, dass Menschen 'unterschiede' wahrnehmen. Die 'kulturelle leistung' (jeder Generation aufs neue) ist die Beantwortung der Frage... Was man daraus macht.

     

    Ich persönlich neige dazu, mich nicht auf diese bipolaren Störungen zwischen Männern und Frauen einzulassen.

    Es gibt nur Menschen und die wollen alle mehr oder weniger dasselbe und die eine Hälfte sind Männer, die andere Frauen. Was aber, je nach Sichtweise, manchmal schlicht bumsegal ist...

  • “In Ihrer utopischen Welt kehren sich die Geschlechterverhältnisse um. ”

     

    Vielleicht erscheint es kleinkariert, aber ich hab mir gerade ein, symbolischen, Zeh an dieser Aussage gestoßen. Fiktiv ja, nicht utopisch - eher dystopisch; sonst würde man im Umkehrschluss folgern dass der momentane Zustand gut ist.

  • "Wer Macht hat, missbraucht sie"

    Wer Macht mehr als über sich selbst hat, hat sie schon missbraucht.

    • 2G
      2730 (Profil gelöscht)
      @lions:

      Nachdem hier schon so heftig geflirtet wurde: Was ist z.B. mit einem Richter? ... der hat nun verdammt viel Macht über andere... also so ganz kann Dein Poesie-Albums-Satz nicht stimmen. Eher gar nicht.

      • @2730 (Profil gelöscht):

        Les das erst jetzt ~> Gemach Gemach - Nimm zwei!

        Sie verwechseln da was. Anomalie liegt schonn richtig.

         

        kl Tipp - die eine ist - NUR - geliehene/anvertraute Macht/Gewalt.

         

        Richter etc ~> "Wird ausgeübt durch... "Art 20 GG. Get it?! Fein.

         

        Das ist ja eines der Probleme. Wollnichwoll.

        Auch & gerade unserer Politikaster et al. Gell.

         

        Aber Rettung is at hand ~>

        Die - Zwei-Körper-Lehre - des scheißenklugen - E.H. Kantorowicz

        https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Kantorowicz

         

        & immer gern genommen ~>

        Mein nicht nur Spott ~> "Wir sind ja eh hochdotierte Staatsschauspieler"

        Was bei Kollegen - die von Goffmans Rollentheorie - doch doch!

        Noch nie gehört hatten - Nu. Eher nicht so gut kam!;)

         

        & absolute Spitze - mein 1. Präsi ~>

         

        Däh. "Mal eine kurios-bezeichnende - nunja -

        Anekdote - aus dem richtig-falschen Leben!

         

        "Ich bin froh - daß ich mein Leben lang keine

        Macht habe ausüben müssen!" bekundete zu meinem bassen

        Erstaunen der mir Gegenüber - bei seinem Ausscheiden. Der - jau!

        Loriot-Verschnitt(nur äußerlich leider!;( - Gerichtspräsident&Intrigant!

        & Däh! ~>

        Auf meinen gewohnt zarten Hinweis s.o. & "…schon mal gelesen?!"

        Zerbrach sein Plastikbesteck unter beschleunigter Entfernung des

        Dekogürkchens & seiner selbst! Nu. Vollschizo!

        Get it?! Fein..."

        have a look at ~>

        //http://www.taz.de/!5484445/#bb_message_3596385

         

        ps. leider ist anzufügen - live xfach erlebt - daß vielen dieser Sorte -

        "Macht/Gewalt-Träger - solches leicht - schwer abhanden kommt.

        "Die Bedeutung meiner Stellung erfüllt mich mit Bewunderung"

        &

        Das ist noch ne vergleichsweise milde Form.

         

        (Beispiele - Richter - Bullerei - Lehrer - etc erspar ich mir mal.

        Feierabend. Gell!;)

        "

        • @Lowandorder:

          Na da muss ich die Bresche noch weiter schlagen. Die Macht rührt aus den Gesetzestexten und der Richter wird von denen gebraucht, wie die Zange vom Klempner. Manchmal klemmt die Zange aber auch mal dem Klempner den Finger... rutscht von der Muffe und die Brühe spritzt auch noch voll aus´m Rohr - der ganze Keller sieht aus wie Sau. Das wäre dann vergleichbar mit Amtsmissbrauch in der Robe. Doch Meister Röhrich repariert das Klemmvieh oder schmeißt die Zange in Müll - Das Urteil kann aufgehoben werden respektive Frau Hansens Keller wird vom Meister renoviert.

          • @lions:

            Beim Schlammlöhrer -

             

            Geben Sie die Haltungsnoten?!

            &

            Denken Sie an die Gardinen -

            &

            Die 1 2 3 Likörchen!

             

            ( https://m.youtube.com/watch?v=_iVSlA6tG4Q

            Fein - vom Niederrhein!;)

            • @Lowandorder:

              Ach, ist das herrlich... der Jung infront of in blau.

              • @lions:

                Jau - den fand ich auch Spitze!

                Zu früh aus dem Bild!

                Egal. Wat ne unverstellt-schlaksige

                Körpersprache - minimal.

      • @2730 (Profil gelöscht):

        Nun gut, also doch philosophieren. Ach nein, soweit muss ich gar nicht gehen. Steht da etwa, ein Mensch käme ohne den Missbrauch aus?

        Ein Histörchen über einen guten, muslim. Arbeitskollegen. "Ali, du hast gestern ein Bier getrunken, das habe ich gesehen. Ali: "Allah hat 100 Namen, einer davon ist Vergebung"

        Oder anders: "Die großen Tugenden machen einen Menschen bewundernswert, die kleinen Fehler machen ihn liebenswert" (Pearl. S. Buck)

        • @lions:

          Ach, da war noch was mit´m Richter. Da müssen wir uns einstweilen damit begnügen, dass dieser ja nicht den Täter verurteilt, sondern die Tat. Und Letztere nimmt quasi den Täter nur in Regress.

          Und außerdem gilt: Im Namen des Volkes!

    • @lions:

      Ja. Stimmt.

       

      Aber eigentlich - brauchste nach dem ersten Satz - der sich ja selbst torpediert - nicht weiterlesen.

      Es dennoch tun - widerspricht dem nicht.

      • @Lowandorder:

        Würde ja noch a bissl weiter philosophieren, doch Wissen ist Macht, und man will sich ja nicht selbst noch zum Missbrauch anstiften und da bleibt ich mal bei: ...doch nichts wissen macht auch nichts!

        • @lions:

          Sie - strapazieren meine -

          Lach&Schmunzelmuskeln!;)

          Danke.

           

          Aber heut abend - "da mach ich mir kein Abendbrot - da mach ich mir

          Gedanken." (W.Neuss)

          • @Lowandorder:

            Den Gedankensalat aber nicht gleich als Vorspeise.

            • @lions:

              Ooch - " inn Buuk is düster" - sää de Buur!;)

  • Und was macht man jetzt wenn man ein schwacher Mann ist?

     

    Gott wie ich es hasse:" Wenn wir also beginnen, Eigenschaften zu schätzen, die in der Regel weiblich eingestuft werden, würde uns das zu einer besseren Welt führen"

     

    Nur dass in dieser Welt auch immer noch knapp 50 % Männer leben müssen und die haben nun einmal männliche Eigenschaften und Bedürfnisse und werden sich niemals komplett so verhalten wie Frauen!

    Wenn ein Mann aggressiv und wütend sein will/muss, hat er genau das selbe Recht dazu wie eine Frau mit ihren Bedürfnissen.

    Nur weil er damit lauter ist und auffällt und nicht alles schön bunt, friedlich, ruhig, farbenfroh und gemütlich ist, heißt dass noch lange nicht, dass er seine Persönlichkeit nicht ausleben dürfte.

     

    Wenn ein US Kongress voller Männer darüber diskutiert wie Frauen zu sein, zu leben und am Besten noch zu lieben /verhüten hätten, dann regt ihr euch mit Recht darüber auf, aber wenn eine Horde Feministinnen genau das spiegeldbildliche tut und Männer so kontrollieren will, dass es ihnen passt und ihrer Macht dienlich ist - Diskussionen zu "Was ist männlich" auch hier öfters mal Artikel zu gegeben"-, dann ist das natürlich voll gerechtfertig!

     

    NICHT!

  • Die Mehrheit der Opfer von nicht sexualisierter Gewalt im öffentlichen Raum sind übrigens Männer.

    • @9943:

      Richtig - durch Männer!

      • @Ernst Lage:

        Natürlich durch Männer. Ist halt auch ein strukturelles Problem, nur wird das selten bis wenig thematisiert.

        Fraglich bleibt halt trotzdem die Aussage, warum Männer dann weniger Angst haben als Frauen, wenn die Gefahr, einfach mal "aufs Maul zu kriegen" deutlich höher ist.

  • "Und wer Macht hat, der missbraucht sie, einfach weil er es kann."

    Das kommt dem anarchistischen Verständnis von Macht nahe. Die Interviewende scheint das dann auch aufzugreifen. Leider stellt Naomi Alderman das dann als umglich dar. Dabei geht es ja um ein grundsätzlich politisches Verständnis und darauf aufbauend politischen Zweck. Zum Beispiel wie sinnvoll bei Berücksichtigung obigen Zitates das Wählen und Aufstellen von Abgeordneten und Regierungen ist. Oder die Frage nach der Legitimität von Privateigentum an Produktionsmitteln etc.?

    • @Uranus:

      ... und damit auch materielle Verteilung und Teilhabe: neben Genderpaygap auch Marginalisierung Behinderter Menschen, Migrant_innen und Menschen sogenannter sozial niedrigerer Schichten.

  • Alderman benennt es absolut korrekt. Es geht um die Erzählung von stärkeren Männern. Was das mit der Realität zu tun hat ist erstmal unerheblich, weil es sozial wirksam wird. Ich muss ja nicht stark oder stärker sein um eine andere Person anzugehen, ich muss nur die Idee dazu kultivieren. Und diese Idee ist in unsere patriarchale Gesellschaft eingelassen. Das hängt aber mehr mit Zuschreibungen zusammen, als mit realen Kräfteverhältnissen. Das wiederum wollen aber nicht so viele wahrhaben, die munter die Mär des kraftstrotzenden Mannes bemühen, egal wie alt, versoffen oder krank der ist. Das es dabei um die männliche Sozialisation geht, die körperliche Gewalt sehr gerne miteinschließt, bleibt dabei unterbelichtet.

    • @emanuel goldstein:

      Meine Zustimmung.

  • Vielleicht hat die Sci-Fi-Frau es noch nicht mitgekriegt, aber es gibt solche neuartigen Erfindungen wie Schusswaffen, Pfefferspray und Elektroschocker, die alle körperliche Überlegenheit obsolet machen. Körperkraft ist kein Faktor, komplementäre Rollenverteilung ist es.

     

    Männer sind auch nicht mutiger, weil sie kräftigere Körper haben, sondern weil ihnen die gesellschaftliche Rollenerwartung Selbstverletzung und -vernichtung als heroisch vorschreibt und ihnen Selbstsorge und Selbsterhalt als Feigheit versagt. Und diese Rollenerwartung wird gerade von Frauen aufrechterhalten und reproduziert.

    • @El-ahrairah:

      Die allermeisten Leute in Deutschland besitzen aber weder Schusswaffen noch Elektroschocker. Und das mit dem Pfefferspray ist auch immer so neh Sache, es nützt Ihnen bei überraschenden Angriffen überhaupt nichts und selbst wenn Sie merken, daß Sie z.B. verfolgt werden, die meisten wissen nicht wie man es richtig benutzt.

      Wenn Sie angreifen, dann ist es hilfreich.

       

      Darum ist Kraft und Technik natürlich ein entscheidender Faktor bei körperlichen Auseinandersetzungen.

       

      Die Bundeswehr z.B. trainiert darum auch wieder Nahkampf im Rahmen der Einzelkämpferlehrgänge.

       

      Ebenfalls nicht zu unterschätzen, auch Teile der männlichen Bevölkerung sind auf körperliche Auseinandersetzung mental überhaupt nicht vorbereitet.

       

      Das ist vielleicht in kleinen Teilen ein Problem der Rollenverteilung, aber ansonsten geht es um körperliche Voraussetzungen.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @El-ahrairah:

      ".....von Frauen aufrechterhalten und reproduziert."

       

      Und das in den bezüglich Dominanz/Subdordination asymmetrischsten Gesellschaften am aller-ausgeprägtesten.

       

      Wie eine Frau in Afghanistan ihre Kids allerdings plötzlich ganz anders aufziehen soll, während ihre gesamte soziale Umwelt sie argwöhnisch beobachtet und kontrolliert, ist ein ungelöstes Problem.

      Es müssten alle Frauen gleichzeitig sich dazu verabreden.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Ich spreche nicht von Kindererziehung sondern von Frauen, die auslaufen, wenn sich Männer um sie prügeln, die Einkommen und soziale Position zum Kriterium der Partnerwahl machen, die im Konkurrenzkampf unterlegene Männer als "Versager" meiden etc.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @El-ahrairah:

          Wenn ich evolutionsbiologische Hypothesen über ultimate Gründe der genannten Phänomene hinschreibe, nageln mich die übrigen Foristen noch vor Ostern mit dem Kopf nach unten ans Kreuz

          • @61321 (Profil gelöscht):

            Na, diskutieren kann man solche Thesen doch allemal.

             

            Ich erinnere mich, mal nen Aufsatz von einem gewissen Harald Euler über Gewaltverhalten von unterprivilegierten Männern gelesen zu haben, und das erschien mir schon äußerst simpel gedacht.

            Zu glauben, die Biologie spiele keine Rolle, ist m. E. aber kaum weniger flach. Es reicht doch schon, sich anzuschauen, wie tiefgreifend Hormone und andere psychoaktive Substanzen im Nu das Wesen von Leuten verändern können.

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @Ruhig Blut:

              Die Einladung zur Diskussion ist stets willkommen, Ruhig Blut. Für so manches ist solch eine Kommentarspalte jedoch nur bedingt geeignet, sei es weil sich eine Sache nicht mit zwei, drei Sätzen scharf und pointiert umreißen lässt, sei es aus anderen Gründen.

              Gut, man kann sich damit helfen, und es ist sehr gut, dass es die Möglichkeit gibt, indem man auch auf Quellen nach außen verlinkt.

               

              Was passiert, wenn man Fragen der Geschlechtlichkeit, des Geschlechterverhältnisses oder -kampfes oder wenn man generell menschliches Verhalten im Licht der Evolution, und unter Berücksichtigung von Selektionsdrücken, also aus einem biologischen (negativ: biologistischen) Blickwinkel betrachten und zu interpretieren versucht?

              Man tritt einem Haufen Menschen dabei mächtig auf die Füße, wenn auch möglicherweise völlig absichtslos, denn die Dinge die dabei herauskommen mögen oder sich vielleicht zuweilen auch nur andeuten und evt. nur schwach belegen lassen, kollidieren unter Freisetzung großer Energie mit unserem Verständnis von unserer Freiheit und Selbstbestimmtheit.

               

              Einem durchschnittlichen Diskussionspartner können Sie so manches zumuten, aber eines nicht - Sie dürfen ihm nicht die Vorstellung seiner Freiheit nehmen. Das wird sehr übel genommen. Und schließlich geraten Sie ja auch selbst in ein Dilemma, wenn Sie rigorose Selbstbetrachtungen in dieser Denke anstellen.

              Denn die Illusion unserer Entscheidungs- und Wahlfreiheit ist, sei sie denn eine Illusion (was ich aus bstimmten Gründen annehme), das phantastischste und großangelegteste Täuschungsmanöver, das die Evolution mit uns Menschen hervorgebracht hat.

              Wir können und sollten ruhig weiter so tun, als wären wir frei oder als könnten uns jederzeit befreien.

              Das gilt selbstverständlich auch für Geschlechterfragen. Was wir dabei nicht tun sollten: (vor uns selbst) leugnen was wir sind weil es uns nicht so recht gefällt was wir sind. Völlige Selbstanerkennung ist der erste und wichtigste Schritt für alle

              • @61321 (Profil gelöscht):

                Danke für die ausführliche Antwort.

                 

                Ihren beiden ersten Absätzen stimme ich zu.

                Ich meine schon, dass sich bei entsprechend unaufgeregter und sachlicher Formulierung (nebst solider Begründung natürlich) auch ziemlich unbeliebte Thesen vertreten lassen, ohne zu großes Risiko von Kreuzigung. Aber sicherlich hängt das stark von den Mitdiskutierenden und in einem Forum wie diesem damit auch vom Zufall ab.

                 

                Das mit dem Angriff auf die Vorstellung von Entscheidungsfreiheit und die Reaktionen darauf, hm, das gibt mir allerdings zu denken.

                Ich habe lediglich das eine oder andere zu solchen Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften aufgeschnappt, und ich weiß, dass aus anderen Richtungen vehementer Widerspruch kommt.

                Letztlich ändert es aber wenig, wie Sie ja auch schreiben. Ohne die Annahme, Entscheidungsgewalt über unser Handeln zu haben, funktioniert menschliche Gesellschaft, wie wir sie kennen, nicht. Zumindest fehlt mir die Phantasie, mir vorzustellen, wie eine Gesellschaft, die sich konsequent an dieser Gegenthese ausrichtet, aussehen könnte.

                 

                Uns aber in solchen Auseinandersetzungen möglichst schonungslos selbst zu hinterfragen, das befürworte ich auch. Unbedingt. Auch wenn es nicht leicht fällt.

                 

                Und noch zur Evolutionspsychologie: Ich habe so den Eindruck, dass es dort Zeitgenossen gibt, die, reichlich reduktionistisch, einfach alles Verhalten und alle gesellschaftlichen Phänomene irgendwie im Fortpflanzungstrieb begründet sehen. Und die damit nichtbegründbaren Dinge als unbedeutende und nicht weiter hinterfragungsbedürftige Abweichungen (die es ja immer gibt) von der Regel abtun. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

                • 6G
                  61321 (Profil gelöscht)
                  @Ruhig Blut:

                  "Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren."

                   

                  Belehren wäre das letzte was mir zustände.

                  Ein paar Gedanken hierzu wären aber vielleicht einzuwerfen. Schlage aber vor, einen zukünftigen Artikel abzuwarten, unter den entsprechende Kommentar-Beiträge passen könnten.

                  Bei diesem hier ist die Diskussion praktisch bereits beendet

                   

                  A suivre....

                  • @61321 (Profil gelöscht):

                    Ja, wunderbar.

          • @61321 (Profil gelöscht):

            "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner biologisch verschuldeten Unmündigkeit"

            Lt Cmdr Data

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @El-ahrairah:

              Völlig d'accord, wenn wir "verschuldeten" noch mal in extra Anführungszeichen setzen

              damit niemand auf falsche Gedanken kommt

    • @El-ahrairah:

      Ihr These ist freundlich gesagt etwas altbacken. Wissenschaftlich gesehen ist es nichts Neues mehr, dass zwischen Testosteron und Aggression ein Zusammenhang besteht.

      • @Kapiert:

        Um Testosteron scheint die gute Frau aber kein SciFi-Konzept geschaffen zu haben, sondern um körperlicher Stärke. Auf den primitiven biologischen Determinismus, den ihr Einwurf nach dich zieht, gehe ich nicht weiter ein, weil meine Hormone gerade nicht danach sind.