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Rechte rufen gerne "Lügenpresse", wenn ihnen die Berichterstattung nicht passt

„Lügenpresse“

Der Begriff „Lügenpresse“ hat eine lange – meist antisemitische – Tradition. Von konservativen Katholiken wurde das politische Schlagwort im 19. Jahrhundert gegen die im Zuge der bürgerlichen Revolutionen entstandene liberale Presse verwendet. Im Nationalsozialismus war der Begriff dann Bestandteil antisemitischer Verschwörungstheorie zur Herabsetzung von Gegnern als Kommunisten und Juden. Damals entstand der Mythos, „die Medien“ würden vom „Weltjudentum“ gesteuert. Nach der „Machtergreifung“ und der Gleichschaltung der Inlandspresse wurden dann ausländische Medien der späteren Kriegsgegner als „Lügenpresse“ geschmäht. Heute ist der Begriff in ähnlich verschwörungsideologischer Absicht innerhalb der Neuen Rechten beliebt.