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Schweden ermittelt wegen KabelschädenVerdächtiger chinesischer Frachter

Die schwedischen Ermittlungen zu den Kabelschäden konzentrieren sich auf einen chinesischen Frachter. Der soll aus einem russischen Hafen gekommen sein.

Schweden tippt auf Sabotage: Das Installationsschiff „Ile de Brehat“ beim Verlegen des Sea-Lion-Unterseekabels (C-Lion) Foto: Heikki Saukkomaa/Lehtikuva/dpa

Härnösand taz | Nach der Beschädigung von zwei Datenkabeln in der Ostsee gehen die zuständigen Ermittlungsbehörden in Schweden von Sabotage aus. Die Generalstaatsanwaltschaft in Stockholm teilte am späten Dienstagnachmittag mit, dass eine Voruntersuchung wegen Verdachts auf Sabotage eingeleitet worden sei. Zuständig sei die Abteilung für internationale und organisierte Kriminalität. Auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius vermutet am Dienstag, dass die Schäden absichtlich herbeigeführt worden sind.

Im Fokus der Ermittlungen steht skandinavischen Medienberichten zufolge ein chinesisches Schiff: Der Frachter „Yi Peng 3“ sei zur fraglichen Zeit in der fraglichen Gegend unterwegs gewesen – und liege nun zwischen Dänemark und Schweden im Kattegatt.

Eine offizielle Bestätigung zur Identität des Schiffes gab es noch nicht. Aber: Militär und Küstenwache hätten Fahrzeugbewegungen registriert, die zeitlich und lokal mit den Kabelbeschädigungen übereinstimmen, sagte Schwedens Minister für Zivile Verteidigung, Carl-Oskar Bohlin, dem Fernsehsender TV4. Unter Hinweis auf den frühen Ermittlungsstand wollte er keine weiteren Details nennen. „Die Situation ist natürlich sehr ernst“, sagte Bohlin.

Das schwedische Fernsehen SVT berichtete unter Berufung auf öffentlich zugängliche Marine-Daten, der chinesische Frachter sei von einem russischen Ölhafen gekommen, als er die nun beschädigten Datenkabel passierte. Seit dem Vorfall hätten Militärfahrzeuge von Nato-Ländern das Schiff eskortiert, zuletzt habe die dänische Marine es aus der Ostsee hinausbegleitet. Kommentieren wollten die Dänen dies wiederum nicht, ein Militärsprecher sagte lediglich, das dänische Militär begleite routinemäßig Schiffe, die sich durch dänische Gewässer bewegten.

Beide Kabel lagen auf der Route

Die Schäden an den Datenkabeln waren am Sonntag beziehungsweise Montag entdeckt worden. Als Erstes wurde das Kabel zwischen Litauen und Schweden vor der Insel Gotland beschädigt, dann das zwischen Deutschland und Finnland, an einem Punkt südöstlich der Insel Öland. Beide Punkte lagen den Berichten zufolge auf der Route des chinesischen Frachters.

Die schwedische Polizei hatte am Dienstag informiert, sie habe die Küstenwache und das Militär um Unterstützung bei der Datensammlung und der Tatort-Untersuchung in schwedischen Gewässern gebeten. Die Marine bestätigte SVT am Mittwoch, dass ihre Experten an der fraglichen Stelle angekommen seien und Untersuchungen begonnen hätten.

Die Entdeckung der Schäden hatte bei den betroffenen Ländern große Sorge ausgelöst. Schon am Montag hatten – ohne die jetzigen Erkenntnisse – die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und ihre finnische Amtskollegin Elina Valtonen betont, wie ernst man den Vorfall und die hybride Bedrohungslage nehme.

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3 Kommentare

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  • Bereits im Oktober 2023 hatte ein chinesischer Frachter die Gaspipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland und ein Telefonkabel schwer beschädigt.

  • Werden wir je erfahren, wie es wirklich war? Bei Nordstream haben wir bis heute keinen klaren Täter serviert bekommen.

  • Schäden an Leitungen durch "fremde Hand", da war doch was mit Sabotage von Gasleitungen, oder? Dieses Thema war irgendwie medial unterbelichtet.



    Kurzfristig ergab sich:



    www.fr.de/wirtscha...d-zr-93422898.html