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Schüsse in MünchenDer mutmaßliche Täter ist tot

Ein 18-Jähriger erschießt in München neun Menschen und bringt sich später selbst um. Die Polizei gibt nun Entwarnung. Doch viele Fragen bleiben offen.

Absperrband und Blumen in der Nähe des Einkaufszentrums, an dem die Schüsse vielen Foto: reuters

MÜNCHEN dpa | München im Ausnahmezustand: Neun Menschen werden am Olympia-Einkaufszentrum erschossen, 16 weitere verletzt. Am Freitagabend spricht die Polizei zunächst von einer Terrorlage. 2300 Sicherheitskräfte sind im Einsatz. Busse und Bahnen stellen den Betrieb ein. Über Stunden ist unklar: Wieviele Täter gibt es und wo sind sie? Die Entwarnung kommt in der Nacht: Die Polizei geht davon aus, dass der mutmaßliche Schütze, ein 18-jähriger Deutsch-Iraner, allein gehandelt hat. Er hat sich selbst getötet.

Am frühen Samstagmorgen tritt Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä vor die Presse, um über eine erste Version über den Tathergang zu geben. Die Ermittler sind überzeugt: Der 18-Jährige feuert die ersten Schüsse am frühen Abend in einem Schnellrestaurant ab, anschließend schiesst er an dem Einkaufszentrum aus seiner Pistole und ergreift die Flucht. Nach der Bluttat stellt ihn früh eine Zivilstreife, die auch auf ihn schießt. Unklar bleibt bislang, ob der 18-Jährige dabei auch getroffen wurde. Seine Leiche wird etwa einen Kilometer vom Einkaufszentrum entfernt in einer Nebenstraße gefunden. Dort wird auch eine Pistole sichergestellt.

Von weiteren Tätern geht die Polizei inzwischen nicht mehr aus. Am Freitagabend wurde zeitweise nach drei möglichen Tätern mit Gewehren gefahndet. Weiter ungeklärt sind am Samstagmorgen die Hintergründe der Bluttat und das Motiv. Polizeipräsident Andrä sagt: „Wir gehen momentan von einer Schießerei aus.“ Es gebe derzeit keine Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund.

Die Spurensuche am Tatort geht weiter, das Gebiet um das Einkaufszentrum war weiträumig abgesperrt. Im Stadtteil Maxvorstadt durchsuchte die Polizei am Morgen ein Haus. Nicht bestätigen wollte die Polizei zunächst, dass der Einsatz der Wohnung des Täters oder der Wohnung von dessen Vater galt. Das Gebäude wird weiträumig abgesperrt – so, wie auch der Tatort am Olympia Einkaufszentrum (OEZ) auch am Tag nach der Schießerei gesperrt bleibt. Zehn Menschen starben dort am Freitagabend – die meisten Opfer waren offenbar vergleichsweise jung.

Nähere Details zum Täter und seiner Familie halten die Ermittler zunächst unter Verschluss. „Aus ermittlungstaktischen Gründen“ werde nichts bekannt gegeben. Ob der 18-Jährige ein psychisch kranker Amokläufer war, ob er wie zunächst auch von der Polizei offen angenommen terroristische Motive verfolgte – dazu will die Polizei zunächst nichts mehr sagen.

Es gibt in der Nacht selbst noch nicht viele Informationen zum mutmaßlichen Täter. Der Deutsch-Iraner soll zuletzt mehrere Jahre in der bayerischen Landeshauptstadt gelebt haben. Der Polizei war er bislang noch nicht aufgefallen. Sie geht aber davon aus, dass es sich bei einem Mann, der auf einem im Internet kursierenden Video auf einem Parkdeck zu sehen ist, um den Täter handeln könnte. Polizeipräsident Andrä ruft die Bevölkerung noch einmal auf, den Ermittlern mögliche weitere Handy-Videos vom Tatort zur Verfügung zu stellen. Dies helfe dabei, den Ablauf der Tat zu klären.

Die Stadt steht still

Nach den Schüssen am Olympiazentrum war in manchen Teilen der Stadt Panik ausgebrochen in Teilen der Stadt. Das Hauptaugenmerk habe nach den Schüssen vor allem darauf gelegen, die Sicherheit in München zu gewährleisten, sagt Andrä. Darum warnte die Polizei am Freitagabend vor einer „akuten Terrorlage“, die Landeshauptstadt rief den „Sonderfall“ wegen einer „Amoklage“ aus. Und: Die Polizei forderte die Anti-Terror-Einheit GSG 9 des Bundes und Spezialeinheiten aus mehreren anderen Bundesländern an.

Der öffentliche Nahverkehr – U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen – wurde in der Stadt für mehrere Stunden komplett eingestellt, auch der Zugverkehr stand still. Der Münchner Hauptbahnhof wurde evakuiert, Ärzte und Schwestern wurden in die Krankenhäuser gerufen. Restaurants in der Innenstadt schlossen aus Sicherheitsgründen.

Mehrere Fehlalarme und Gerüchte im Internet sorgten für zusätzliche Angst auf den Straßen. Unklar war anfangs, ob es in der Innenstadt eine weitere Attacke gab. Auch dort rückten schwer bewaffnete Polizisten aus, nachdem Menschen schreiend und in Panik geflohen waren. Ein Polizeisprecher sagte später, zahlreiche Hinweise per Notruf über Schusswechsel an anderen Stellen der Stadt hätten sich nicht bestätigt.

Die Landeshauptstadt forderte die Bürger nach den Schüssen zunächst per Smartphone-Warnsystem Katwarn auf, ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Facebook aktivierte den „Safety Check“ („Sicherheitscheck“) für München. Damit können Bewohner darüber informieren, dass sie in Sicherheit sind. Etliche Münchner twitterten den Hashtag #OffeneTür, um anderen Menschen Unterschlupf zu gewähren.

Vor Journalisten sprach Polizeipräsident Andrä vom bisher schwersten Tag seiner Karriere. „Das Geschehen von gestern Abend und heute Nacht macht uns traurig, sprachlos, und die Gedanken sind insbesondere jetzt auch bei den Opfern“, sagte er.

Bundessicherheitsrat kommt zusammen

Bundespräsident Joachim Gauck äußerte sich bestürzt: „Der mörderische Angriff in München entsetzt mich zutiefst.“ In Gedanken sei er bei allen Opfern und bei allen, die um einen geliebten Menschen trauerten oder fürchteten. Kanzleramtsminister Peter Altmaier sagte im ZDF: „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Terroristen ihr Ziel erreichen, nämlich unsere Gesellschaft zu verunsichern.“

Das bayerische Kabinett wollte zu einer Sondersitzung zusammentreten. Ministerpräsident Horst Seehofer zeigte sich „tief erschüttert“. Die „brutale und menschenverachtende Tat“ erfülle alle „mit Trauer und Schrecken“. Er ordnete Trauerbeflaggung in Bayerns Dienstgebäuden an.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière wollte sich am Vormittag mit den Spitzen von Verfassungsschutz, BND und BKA in Berlin zu einer Lagebesprechung treffen und anschließend an einer Sitzung des Bundessicherheitskabinetts teilnehmen. Der CDU-Politiker ordnete Trauerbeflaggung in ganz Deutschland an. De Maizière unterbrach bereits zum zweiten Mal in dieser Woche seinen Urlaub. Schon nach dem Axt-Angriff von Würzburg war er zurückgekehrt. „Es ist schrecklich und gänzlich unfassbar, was in München passiert ist“, sagte de Maizière.

Es ist bereits die zweite schwere Gewalttat in Deutschland innerhalb weniger Tage. Erst am Montagabend hatte ein 17-jähriger Flüchtling mit einer Axt und einem Messer vier Touristen aus Hongkong in einem Regionalzug bei Würzburg schwer verletzt. Einsatzkräfte erschossen den Jugendlichen. Diese Tat soll einen islamistischen Hintergrund haben.

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61 Kommentare

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  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Die taz ist ja sonst vorbildlich um eine genderneutrale Schreibweise bemüht. Warum, frage ich mich, versagt die taz in dieser Hinsicht bei obigem Artikel. Hier wird von "Attentätern" statt "AttentäterInnen" gesprochen. Gibt es also doch biologisch Männliches? Etwas, dass man Frauen beim besten Willen nicht anerziehen kann?

    • @80576 (Profil gelöscht):

      "Vor Journalisten sprach Polizeipräsident Andrä........."

      Auch da ist es passiert! Skandal! Ich bin entsetzt. Wie konnten die TazlerInnen mir das nur antun???

      Danke lieber Leser77, dass sie mich auf diese Ungeheuerlichkeit hingewiesen haben.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @Joba:

        Nein, da ist es nicht passiert. Der Herr Polizeipräsident ist eine einzelne konkrete männliche Person. DIE AttentäterInnen waren eine nicht näher definierte Gruppe von Personen.

         

        Warum reagieren Sie so empfindlich auf einen berechtigte Kritik?

        • @80576 (Profil gelöscht):

          Es ging nicht um den Polizeipräsidenten, sondern um Journalisten statt JournalistInnen. Nicht korrekt gegendert an einem weiteren Punkt, was Ihre These in Frage stellt.

          • @Joba:

            Wenn Sie darüberhinaus meinen Post nicht als Gag und Anspielung auf Ihre Reaktion auf den Tweed von Frau Künast erkennen, den Sie angeführt haben, obwohl die Sache längst bis in alle Auslegungsmöglichkeite durchdiskutiert war, kann ich Ihnen auch nicht helfen.

            Vermutlich halten Sie nicht viel von "political correctness" von "links" , fordern Sie in Ihrer Reaktion auf Frau Künast aber von "rechts". Ich selbst sehe die Genderei eher locker, erkenne darin aber ein berechtigtes Anliegen. Auch Verbrecherinnen wie Ulrike Meinhoff oder Beate Zschäpe sollen nicht nur mitgemeint, sondern sichtbar sein. Wenn Gendern unterbleibt, muss aber keine bestimmte Absicht dahinter stecken. Im obigen Artikel wird überhaupt nicht gegendert, was ich im Vorigen gezeigt habe.

            MFG

            • 8G
              80576 (Profil gelöscht)
              @Joba:

              "Wenn Gendern unterbleibt, muss aber keine bestimmte Absicht dahinter stecken".

              Nein? Glauben Sie das wirklich? Bei einem Blatt, das sonst sehr konsequent damit ist?

  • Ich möchte dringend darum bitten, die Kampfbegriffe "Verschwörungstheoerie" und "Verschwörungstheoretiker" künftig nicht mehr zu verwenden. Sie dienen der Sicherung der Macht. Stattdessen sollte jede Hypothese geprüft werden, ob sie plausibel erscheint und mit recherchierten Fakten übereinstimmt. Also genau die vorurteilsfreie Vorgehensweise, wie sie von guten Kriminalisten erwartet wird. Ich bevorzuge eine quasi "naturwissenschaftliche" Betrachtungsweise, die alle - auch die "unbequemen" - Fakten würdigt und daraus ein Bild der größtmöglichen Wahrscheinlichkeit erstellt. Die allermeisten Medien tun das Gegenteil - sie suggerieren "islamistischer", "recher", "linker" Anschlag, sie suggerieren Angst, Panik, Verunsicherung - ohne nur einmal die Rolle des Staates zu hinterfragen, des Machtinstruments der herrschenden Kapitalistenklasse, der alles daran setzt, uns klein, verängstigt und gefügig zu halten.

  • Mutmaßlicher Täter? Das ist doch wohl eine äußerst dumme Aussage! Sind die Opfer auch mutmaßlich tot oder verletzt?

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Es gibt schon bedauernswerten Welten. Verquaste Verschwörungstheorien in so großer Zahl müssen wie Blei auf dem Brustkorb lasten.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Wenn ich Ihre Beiträge zu anderen Artikeln studiere, bin ich mir nicht sicher, ob Sie, die allgemeine Richtigkeit Ihrer Aussage unbestritten, selbst wirklich frei von Verschwörungstheorien sind. Bei Ihnen sind es halt immer die "schlimmen Linken", die in jedem Falle Dreck am Stecken haben und denen alle Fakten zu ihren maximalen Ungunsten gedeutet werden, während "Rechtes" eher auf Wohlwollen stößt. Unvoreingenommenheit sieht für mich anders aus.

  • Die Haupttäter töten sich selbst oder werden von den vermeintlichen "Sicherheitskräften" getötet - das ist mittlerweile das übliche Schema. Bloß keinen am Leben lassen, der nachher in einem ordentlichen Gerichtsprozeß (so lange der Rechtsstaat überhaupt noch funktioniert ??!!??) scih in Widersprüche verwickeln und das "Falsche" aussagen könnte. Mein Tipp: Traue keinem "Terroranschlag" nach 9/11!

  • aus der FAZ)

    "Misstrauisch werden sollten Eltern, wenn sie das Kinderzimmer nicht mehr betreten dürfen. Oft fehlt auch ein echter Zugang zum Kind – und nicht erst seit dessen Pubertät. „Amokläufer haben im Gegensatz zu Serienmördern keine Misshandlung oder Vernachlässigung erlebt“, sagt Paulus. Die Kinder wurden stets gefüttert und warm genug angezogen, doch die emotionale Bindung zu ihren Eltern ist instabil. „Manche haben schon als Baby gelernt: Auch wenn ich schreie, kommt niemand; ich kann mich auf niemanden verlassen“, erklärt Paulus." von mir:

    Amokläufer sollen ja (meistens) schüchterne menschen sein und narzisstisch, jedenfalls leichter stark kränkbar als die meisten. Sie schreien nicht rum pöbeln nicht usw. die agressionen haben sie aber dennoch. Wahrscheinlich auch Tötungsphantasien. die haben aber viele mehr menschen, als es amokläufer gibt. Wie gesagt die bellenden Hunde beißen nicht. Was ich gern wüsste: wie schaffen es narzisstische Schüchterne wenn sie sich gekränkt fühlen, nicht gewalttätig zu werden?

    Ist es ein Zufall, dass der eine Ballerspiele spielt, oder eine Geschichte mit Töten Kehle druchschneiden usw. erfindet und ein anderer weil er an waffen kommt oder von solchen "fasziniert" ist, seine Phansien umsetzt. Aber auch ein Waffennar könnte doch einen Django-Film erfinden mit Figuren die er töten möchte? Warum müssen die einen es machen, anderen geügen ersatzhandlungen. Weil sie nicht mehr leben wollen? Da selbstmord nach der Tat?

    Wo wir bemerken: Seelische Probleme (Depression)+ Schüchternheit + Interesse für Tötungswerkzeuge ist aufmerksamkeit angebracht. Wobei das was einer zu Hause so sammelt am ehesten von den Eltern bemerkt werden könnte. Als Außenstehender Erwachsener mag so jemand sogar als ruhig angepasst brav rüberkommen. Seine Mitschüler haben ihn anscheinend schon als "problematisch" eingeschätzt. Aber sie wussten wahrscheinlich nicht von seinen Büchern über Amokläufer. Das wäre der Job der Eltern gewesen.

    • @Wolfgang Hanspach:

      Verzeihung, haben ihre Eltern immer gewusst, was sie in ihrer Jugend angestellt haben?

      Und wer sagt, er hätte noch nie gelogen, dem traue nicht, mein Sohn.

       

      Wilhelm Busch

    • @Wolfgang Hanspach:

      vielleicht sollte man aber auch die Frage stellen, wie Mitschüler auf "problematische" Mitschüler reagieren. Ob sie nach unten treten und ihn leiden lassen - der Amokläufer wurde offenbar 1 x so übel verprügelt, dass er Anzeige erstattete. Oder ob sie ihn - was nicht immer einfach ist - wenigstens ein wenig akzeptieren und nicht zusätzlich quälen. Die meisten quälen sich schon selbst mit der Frage, warum sie "anders" sind. Wer immer nur fertig gemacht wird, ist ein Risiko für sich und andere. Wenn ein Mädchen sich dann umbringt, ist das Mitleid weltweit groß. Hier gibt es zu Recht Wut, weil er Menschen getötet hat. Ich habe aber auch Wut auf die, die ihn gemobbt haben.

  • Wir sollten uns sehr wohl fragen, woher er kommt und mit welchem Menschenbild er erzogen worden ist. Die Familie und persönliche Umgebung prägt stärker als die Gesellschaft, in der du lebst. Wo is er aufgewachsen? Welche Nationlität hatten seine Eltern? Welchen äußeren Einflüssen war er ausgesetzt? Der Iran war modern und hat sich dann erst in eine islamische Diktatur verwandelt. In den 80er sind ungaublich viele moderne, unseren Werten entsprechenden Iraner nach Deutschland geflohen aufgrund der Unterdrückung des islamischen Regims! Das macht Unterschiede.

     

    Wenn du jeden Kommentar eines Deutschen, der sich fragt, ob wir uns doch Sorgen mit der teilweise stark geprägten wachsenden islamischen Bevölkerung machen sollten, siehe dir nur die Türkei an, mundtot machst und ihn als Rassisten beschimpfst, dafür aber Islamisten offen reden lässt, wundert es mich nicht, dass mehr Leute die AFD zu wählen und bei einem Attentat wie diesem natürlich die Frage aufkommt, hatte er einen islamischen Hintergrund?

     

    Und ich glaube dass ein Religöser der sich gegen Homosexuelle, gegen Frauen, gegen Ungläubige basierend auf einer Ideologie des 7 Jhd. ausspricht, deutlich gefährlicher für die deutsche Gesellschaft ist. Aber er, sie kann kein Rassist sein. Denn das können nur Deutsche sein. Ich habe schon so viele rassitische Kommentare von Migranten gehört, teilweise auch gegen andere Migranten, Kurden und Türken zum Beispiel, aber die dürfen das? Schon mal Kommentare auf aljazeera gelesen?

     

    Ist es jetzt meine Schuld, wenn sich diese Leute nicht in meine Gesellschaft integrieren, weil sie sich nicht integrieren wollen? Soll ich meine Werte dann deren Werten anpassen, nur damit sich eine Gruppe hier wohler fühlt. Wie viel sind dann meine Werte wirklich Wert, wenn ich sie so schnell aufgebe und wenn ich von Leuten, die offentsichtlich selber nicht tolerant sind, nicht fordern darf, dass sie sich in meine Gesellschaft integrieren müssen und sich meinen Werten anpassen müssen?

  • Wir dürfen NICHT zulassen, daß Taten dieser Art die Gesellschaft spalten. Ds ist richtig.

    Wir dürfen aber - quasi im Umkehrschluß - auch nicht zulassen, daß wir immer mehr dazu übergehen, derartige Taten "um eine Spaltung der Gesellschaft zu verhindern" als hinnehmbar und hinnehmungsPFLICHTIG "klassifizieren.

    Wer schutzbedürftigen Menschen, die zu uns kommen wirklichen Schutz bieten will, muß auch gewährleisten können und WOLLEN, daß diese Menschen hier eine sichere Umgebung vorfinden.

    Das hat zur Konsequenz, daß man NICHT alle, die zu uns wollen, zu uns läßt, und daß man diejenigen, die man zu uns läßt, möglichst genau überprüft, bevor man sie zu uns läßt.

    Nur so wird man der Verantwortung gerecht, die man sowohl für diejenigen hat, die denen man hier Schutz gewähren will, als auch der Verantwortung, die man denen gegenüber hat, die bereits hier leben.

    Gewiß, weder die Wahrheit, noch die Realität sind immer etwas Schönes. Aber so ist das Leben nunmal.

  • man gut das es kein deutscher war sondern ein ausländer.

    ich finde es sehr gut das die presse immer wieder klar macht das es einen unterschied zwischen deutschen pass und in deutschland geboren oder deutsches blut gibt.somit ist klar das ein in deutschland geborener mit eltern die einen deutschen pass haben immer noch kein deutscher ist. sehr gut liebe taz

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Schon wieder musste in Bayern eine TäterInn sterben. Warum konnte die AttentäterInn nicht kampfunfähig gemacht werden???? Künast fragen!

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Bei vermuteter Selbsttötung ist dies der passendste Kommentar, der sich denken lässt. Sie scheinen sich wohl an Herrn Poggenburg zu orientieren, der ja viel mehr Durchblick hat als Frau Künast, deren Tweed offenbar schlimmer als die Anschläge selbst war.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @Joba:

        Auch von der Selbsttötung kann man jemanden abhalten.

        • 1G
          1714 (Profil gelöscht)
          @80576 (Profil gelöscht):

          Ja klar, indem man ihn zu einem Gespräch am runden Tisch einlädt und Trockenpflaumen darauf stellt. Was haben Sie für eine verkorkste Denkweise???

          • 8G
            80576 (Profil gelöscht)
            @1714 (Profil gelöscht):

            Wenn Sie den Twitter Beitrag der tapferen Frau Künast bezüglich des Würzburg Attentats kennen, müssten Sie die Ironie in meinem Beitrag erkennen.

        • @80576 (Profil gelöscht):

          ...sofern überhaupt jemand vor Ort ist.

          Und die Frage von Frau Künast bedeutet für mich nichts anderes als eine menschliche Überlegung: "kann man nicht auch durch Schüsse auf die Extremtitäten einen Täter ausser Gefecht setzen?" Mir scheint das recht schwierig angesichts einer immensen nervlichen Belastung der Sicherheitskräfte im Einsatz. Dem steht aber der Gedanke entgegen, dass die Einsatzkräfte gerade auf solche Fälle und bewegte Ziele speziell trainiert werden. An solcher Stelle erscheint mir die übliche politische Häme total fehl am Platze.

        • @80576 (Profil gelöscht):

          Dazu muss man aber in unmittelbarer Nähe sein und das kann in einer Fahndungssituation nicht eingefordert werden. Wohl aber der Versuch, jemanden außer Gefecht zu setzen statt ihn gezielt zu töten. Sie tun so, als hätte Frau Künast gefordert, den Täter von Würzburg, einfach laufen zu lassen, was nicht der Fall ist. Im Übrigen halte ich es für schäbig, wenn Ihnen angesichts einer völlig anderen Sachlage nichts besseres einfällt, als Frau Künast nochmals eins mitzugeben. Als ob die Welt besser würde, wenn sie von einem aufgebrachten Mob gelyncht würde. Wenn alle einander nur noch je nach Weltanschauung gegenseitig hassen, hat der Terror sein Ziel erreicht.

          • @Joba:

            Ich finde, dass Ihre intellektuellen Ergüsse nicht zielführend sind: ein Junger Mensch ist tot (ach ja, acht andere auch, Beileid und so etc pp) und die Polizei hat nichts getan, um das zu verhindern. Da bleiben einfach, ja, genau: Fragen!!!!

            • @TurboPorter:

              Ihre emotional aufgeladene anklagende Attitüde mit klaren Feindbildern (Polizei, die in München aus meiner Sicht, anders als Sie ohne dabei gewesen zu sein unterstellen, hervorragende Arbeit geleistet hat) hilft higegen sehr weiter, das Ziel eines friedlichen Zusammenlebens unterschiedlicher Menschen zu erreichen.

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Unterm Strich wird einmal mehr stehen, dass eine unglückliche Existenz mehrere andere mit sich in den Abgrund riss. Und vor den "Antworten" der Politik graust es mir jetzt schon. Vielleicht bleibt nur die Hoffnung, dass es die Menschen im Alltag sensibilisert, sich gegen die Hetzer und ihre dümmlichen Hassparolen zu stellen. Überall dort, wo sie auftreten. Und dass man Politiker, die das Land ins Unglück manövrieren, auch abwählen kann. Kauder warnt vor der Verrohung. Das sind die elenden Figuren, die den Ausverkauf an Menschenrecht und humanitärer Verantwortung betreiben, wo es ihnen ins Kalkül passt. Schon eine Farce für sich.

    • 2G
      24636 (Profil gelöscht)
      @24636 (Profil gelöscht):

      /Seehofer und Herrmann wie zu erwarten war. Angesichts des Amoklaufs eines Einzeltäters und 2000+ Kräften im Einsatz müsse der "starke Staat" aufgerüstet werden, zahlreiche Maßnahmen seien bereits dafür in Planung. Vielleicht sollten die mal zur gleichen Literatur greifen wie der Täter...

  • Das in Umlauf gebrachte, immerhin massiv-sensationelle Konstrukt "Drei Täter mit Gewehren noch auf der Flucht" hat wo seine Herkunft und warum?

    • 2G
      24636 (Profil gelöscht)
      @H.G.S.:

      Zeugenaussage(n) aus dem Kaufhaus.

  • Eines vorweg:

    Diese Tat ist grauenhaft und mit nichts zu rechtfertigen.

    Was mir aber viel mehr zu denken gibt, ist die Art, wie darüber berichtet wird.

    Spekulation über Spekulation; die dürftige Faktenlage wird x-mal durchgekaut und in immer neuen Versionen unters Volk gebracht. Nach dem Motto:

    " Wir wissen nichts, aber von uns bekommen sie es live!"

    Und: Es wird mal wieder von Terror gesprochen. Ich kann dieses Wort nicht mehr hören. Mittlerweile ist es ja fast egal, was passiert - gleich wird von einem Terrorverdacht gesprochen.

    Mag ja sein, daß Ermittlungen in diese Richtung deuten, aber da wäre es besser, erst mal Fakten zu schaffen, bevor wild spekuliert wird.

     

    Unsere Gesellschaft ist mittlerweile so durchseucht mit dem Begriff des Terrors, daß es kein Wunder ist, wenn hinter jedem bärtigen Individuum sofort ein Terrorist vermutet wird.

     

    Oft wünsche ich mir die Nachrichten aus den 70ern zurück. Durch das fehlende Internet wurden Nachrichten etwas langsamer verbereitet und wenn man sie bekam, waren sie deutlich besser recherchiert.

    Zumindest war es nicht so ein hektischer "Spekulationsjournalismus" wie heute.

    • @Juhmandra:

      Ja, richtig. Es ist verständlich, dass unmittelbar Betroffene Angst haben, dass das "Terror" war und weitere Angriffe folgen. Aber Medien und offizielle Institutionen sollten erst die Sachlage klären, und dann erst die Dinge beim Namen nennen.

       

      Schön gesagt haben sie das mit den Livetickern: Egal was, Hauptsache ist, man hat was zu sagen. Ich publiziere, also bin ich...

    • @Juhmandra:

      Dem kann ich nur zustimmen. Die Dauersondersendungen haben bestenfalls Überdrusss, im schlimmsten Falle jedoch Hysterie ausgelöst, was an den geforderten Konsequenzen ohne Kenntnis der Fakten ersichtlich wird.

  • Warum wird von Deutsch-Iraner gesprochen? Es wird Fremdes insinuiert und Fremdenhass erzeugt. Er war wahrscheinlich Deutscher und in Deutschland geprägt worden.

    • 1G
      12294 (Profil gelöscht)
      @Karl Prinz:

      Er hatte beide Staatsangehörigkeiten. Vielleicht sollten Sie erstmal recherchieren, bevor Sie hier blindlings drauflosspekulieren und hetzen.

    • @Karl Prinz:

      Könnte vielleicht darn liegen, daß der Iran fast nie jemanden aus seiner Staatsbürgerschaft entlässt und Diese über den Vater automatisch an die Nachkommen vererbt wird? Praktisch alle Iranstämmigen haben eine doppelte Staatsbürgerschaft, auch wenn sie nie im Iran waren oder woanders geboren wurden.

    • @Karl Prinz:

      Weil der junge Mann zwei Staatsangehörigkeiten hatte: die Deutsche und die Iranische.

      Oder wollen Sie den iranischen Hintergrund verleugnen, damit keine Ihnen nicht genehmen Spekulationen aufkommen?

  • 3G
    34420 (Profil gelöscht)

    Vielleicht bekommen wir jetzt eine Ahnung davon, was unsere Waffen und Kriegseinsätze im Nahen Osten und anderswo anrichten. Kinder, die u.a. mit und unter Drohnenangriffen aufwachsen, können nicht ohne Schäden bleiben. Erwachsene ebenfalls nicht.

     

    Wer von diesen Angriffen überrascht wurde, der muss sich mal mit den seit langem verfügbaren Tatsachen beschäftigen.

    • 1G
      12294 (Profil gelöscht)
      @34420 (Profil gelöscht):

      Selbsthass ist m.E. pathologisch und sehr gefährlich.

    • @34420 (Profil gelöscht):

      Sie machen dasselbe wie ein paar rechte Politiker:

       

      Keine Ahnung über die Hintergründe des Täters und der Tat haben, aber möglichst schnell ein paar Mutmassungen loswerden wollen.

      • 3G
        34420 (Profil gelöscht)
        @Martin74:

        Meinen Sie wirklich, dass die Gewalt, die wir in Gestalt von Waffen jeder Art, von Wirtschaftssystem und Politik und nicht zu vergessen durch die Medien in die Welt exportieren, nichts mit hiesigen Gewaltausbrüchen zu tun hat?

         

        Ich bin sogar der Meinung, dass "unser" Bedürfnis nach medialer Gewalt in Kino, Internet und Alltag dringend behandlungsbedürftig ist.

         

        Aber Sie haben natürlich irgendwie schon auch Recht. Meine Einlassung ist banal und entbehrlich.

        Nur:Der letzte Anschlag war das nicht. Egal, welchen Hintergrund und welche Täter. Und das ist das für mich so sehr Besorgnis erregende.

         

        Die sog. linken Autonomen bei mir um die Ecke halten das Anzünden von Autos und Übergriffe auf Polizisten für erforderlich. Mit welchem Recht eigentlich? Was mögen da die Hintergründe von Tätern und Tat sein?

        • @34420 (Profil gelöscht):

          "Die sog. linken Autonomen bei mir um die Ecke halten das Anzünden von Autos und Übergriffe auf Polizisten für erforderlich."

           

          Einverstanden, aber ich würde gar nicht erst versuchen zwischen linken, rechten, islamistischen, Fussball orientierten Gewalttätern zu unterscheiden.

           

          Führt nur dazu, dass Leute, die politisch dem jeweiligen Lager nahe sind, sich sofort auf den Schlips getreten fühlen. Und Horst Mahler und Andere sind Beispiele dafür, dass Links- und Rechtsextremismus nicht so einfach zu trennen sind.

           

          Wer Autos anzündet, Polizisten angreift, Menschen tötet darf sich nicht hinter irgendeiner Ideologie, egal ob links, rechts, religiös oder als Lokalrivalität (bei sog. Fussball"fans") oder als Motorradgang getarnt wird, verstecken können!

           

          In diesem Fall könnte es sein, dass ein Mensch mit psychischen Problemen um sich geschossen hat. Das ist für die Opfer kein bisschen besser, stellt aber völlig andere Fragen (z.B. wie konnte er eine Waffe bekommen?) als die von Ihnen aufgeworfene Frage nach Gewalt im Iran / Nahen Osten und unserer Verantwortung durch Waffenexporte, Politik, etc.

           

          Wir sollten der Polizei jetzt die Zeit geben, die die brauchen, um weiterhin eine ordentliche Arbeit zu machen, die Hintergründe zu ermitteln, die durchaus eine Gemengelage aus verschiedenen Einflüssen und Auslösern sein kann.

           

          Und hinterher werden die Verantwortlichen bei Polizie und Rettungskräften mit Sicherheit auch den Einsatz noch einmal durchgehen, um zu sehen, was man besser hätte machen können.

          • @Martin74:

            Toller Beitrag!

          • @Martin74:

            Ihr Beitrag gehört zum Besten, was ich in letzter Zeit hier gelesen habe.

        • @34420 (Profil gelöscht):

          Auf was wollen Sie eigentlich hinaus? Nehmen Sie sich ne Rolle Alufolie und atmen Sie mal durch.

  • Sorry, aber was sind das wieder für schludrige Verlautbarungen, die hier unkritisch übernommen werden: Das Wort "Schiesserei" bedeutet im Deutschen in aller Regel einen wilden/ spontanen Schusswechsel zwischen mindestens zwei gegnerischen Parteien. Die Polizei ist nicht Teil einer "Schiesserei". Da die Opfer des Attentäters unbewaffnet waren, passt hier das Wort Schiesserei erst recht nicht, es wirkt dagegen verharmlosend und suggeriert eine Beteiligung der Opfer.

     

    Übrigens: wann entschließen sich die deutschen Medien, auch über das kursierende Video zu berichten, in dem möglicherweise ein Wortwechsel zwischen dem mutmasslichen Schützen und Anwohnern zu hören ist (siehe Guardian)?

    • @JuR:

      @ JUR, sie scheinen das Video gesehen zu haben? ... berichten Sie uns doch! Was haben Sie zu erzählen, welche Erkenntnisse gewinnen Sie daraus? Zudem wurde auf ARD und ZDF gestern gegen 21:30 das Video gezeigt und kommentiert!

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @Clownsfisch:

        In dem Video sieht und hört man den Täter auf dem Dach eines Parkhauses stehen und laut diskutieren. Er sagt das er deutscher sei und das er in einer "Harz-4-Gegend" aufgewachsen sei. Dann beschwert er sich über die "Behandlung", allerdings ohne genau zu sagen über welche, dass wirkt aus dem Kontext gerissen.

        Dann keilt er gegen "Kanacken" und Flüchtlinge. Wobei ich das im letzten Satz beschriebene nicht mehr verstanden habe, es steht aber so in einem Transkript das kursiert.

         

        In der Tat wundert es mich auch das dieses Video kaum erwähnt wird. Das war keine zwei Stunden nach beginn online und enthält ja doch recht klare Hinweise auf die Motivation des Täters.

        • @33523 (Profil gelöscht):

          Nicht der Amokläufer teilte gegen "Kanacken" und Flüchtlinge aus, sondern der Bewohner, mit dem er sich anschrie!!!!

        • @33523 (Profil gelöscht):

          ... das wundert mich nicht, dass dieses Video lieber nicht gezeigt werden soll, ... ... hier das Video: https://www.youtube.com/watch?v=Tbdb1eWFaho

          • @Clownsfisch:

            "... scheiß kanaken...", das sagt nicht der mann auf dem dach

            • @ermi k.:

              dazu habe ich mich nicht geäußert ... Lieber Gruß

  • ... weil wir es schuldig sind ...!

    Meine "Deja Vus" ... 1972, Olympische Sommerspiele München ... 1988, "Gladbecker Geiseldrama" ... "Bilder" der Cockpit Kameras aus amerikanischen Tarnkappenbomber 2003 im Irak-Krieg.

    "Jahre" sah ich kein TV in der Intensität.

    Eine fb-Anfrage eines Freundes, der in Schwabing ist: ... Was denn da los sei, keine Autos, nur "Fußmärsche" und "ratlose Menschen, ... Hubschrauberkreisen"?.

    Zwei Stunden wechselnde "Livestreams", "Live-TV" ... nahe dran am Geschehen, dann ...

    Immer und immer und immer und immer ... gleiche Bilder, gleiche Fragen, gleiche Aussagen, stundenlang ... Das Schreckgespenst, aufbauend, untermauernd, fundamentierend, wachsend, haltend ... und gebetsmühlenartig: "Wir sind ihnen diese Bilder und Informationen schuldig!" ...

    Ich denke, wir machen uns schuldig mit diesen Informationen, mit diesen Bildern ... dieses Szenario, dieses Inferno verbietet sich, ...

    Ich schlafe schlecht in der folgenden Nacht, habe Albträume, schwitze, komme nicht zur Ruhe, ... höre was nicht zu hören ist, sehe, was nicht zu sehen ist, fühle, was nicht zu fühlen ist ... Ich habe ANGST ...

    ... was macht DAS mit unseren Kindern, die gestern die Bilder und Fragen und Aussagen ertragen mussten ...

    Counter-Strike stand einmal auf dem Index verbotener Computer-Spiele. Es soll ein Trainingsspiel der Marines gewesen sein, um im Irak-Krieg 2003 kaltblütig, emotionslos IrakerInnen zu liquidieren. Es lässt sich problemlos aus dem Internet "downloaden" ...

    Wer kümmert sich um die Kinder, die ich in meinem Job kennen lernen durfte, von denen ich weiß, sie gehören vielleicht zu jenen: ...? denen!

    Es sind zerstörte Kinder, junge Menschen, die da mehr und mehr jetzt morden, sprengen, zünden in der BRD, ... "gebildet" in dieser Republik ..

    • @Clownsfisch:

      18 jährige sind nicht Bildungsobjekte einer Republik= Opfer, unschuldig nicht verantwortlich. Die selbsttötung sehe ich als Ausdruck seines Wissens darüber, dass er Schlimmes angerichtet hat. Was für ein menschenbild haben sie wenn sie - auch einem jungen menschen keinerlei Entscheidungsfreiheit unterstellen. Wie soll die Republik aussehen die das verhindert? Kam dieser Breivijk nicht aus einer Republik, die wir uns als friedliebend und menschenfreundlich vorstellen ? Nicht der Hauptgrund aber einen negativen einflussfaktor sehe ich darin, dass dieses "Modell" eines enthemmten Tötens von Leuten wie dem IS propagiert werden und auch durchgeführt werden und dann auch von anderen übernommen werden. Auch die Tatsache technische Tötungswaffen ist "beteiligt" Mit dem Messer hätte einer nicht 9 Menschen töten können in dergleichen situation.

      Dennoch: ich bin fassungslos ,auch verzweifelt dass jemand, der so eine Phantasie hat, sich sagt: Ja das tue ich jetzt. Trost vielleicht: wenn man winnenenden und Würzburg und den anderen (Sachsen) dazuzählt, sind es nur wenige die diese Hemmschwelle überschreiten. Aus-"gebildet" werden Kinder zum töten in ganz anderen Ländern. Die werden "zerstört"

      • @Wolfgang Hanspach:

        ... diese Kinder, die sich hier in der BRD selbst in die Luft sprengen, sind m.E. überwiegend das Ergebnis langer fehlerhafter Familien-, Sozial- und Bildungspolitik.Lange Jahre Arbeit im Brennpunkt schafft Einsichten in die Misere Jugendlicher heute ... die Radikalisierung erfolgt über Familiare Erziehung (Gewalt in den "Familien, oder was es ist noch"), Vereinsamungen vor dem Computer und Druck durch ein kaputtes Bildungssystem mit hilflosen LeghrerInnen ... dann mit 17, 18 auf sich gestellt ... mehr Gedanken-Anregung braucht es jetzt nicht mehr ... ...

        • 8G
          80576 (Profil gelöscht)
          @Clownsfisch:

          "Schuld ist nie das handelnde Subjekt, sondern immer die anonyme Masse." Diese Haltung bestreitet letztlich jede Selbstverantwortung. Das ist schon ein eigenwilliges Menschenbild. Wenn ich Probleme in der Schule habe, dann gehe ich eben los und erschieße Menschen. Schuld ist dann das Bildungssytem.

        • @Clownsfisch:

          Stimme Ihnen in allen Punkten zu. Was ebenfalls erwähnt werden muss ist die Verantwortung. Von klein auf muss einem Kind klar sein, dass die Eltern nur bis zu einem gewissen Alter geradestehen müssen. Was eine Übeltat mit dem Opfer, aber auch mit dem Täter und seinem Umfeld anrichtet, sowie die Verantwortung dafür muss dringend sowohl in jeder Familie als auch im Schulunterricht besprochen werden. Denn das tragen überlebende, oft schwer gezeichnete Opfer und Täter durch ihr weiteres Leben.

          • @noevil:

            ... dass das anderes Leben Wert hat, kann nur der erkennen und fühlen, der selbst die Erfahrung gemacht hat, dass er/sie selbst einen Lebens-Wert hat ... dann und nur dann braucht es keine "pädagogischen Zeigefinger", die mahnen, mit 18 (was nicht ganz stimmt) verantwortlich für sein Tun zu sein ....

        • @Clownsfisch:

          "kaputtes Bildungssystem hilflose Lehrer", da mag etwas dran sein, etwas, ... vermute im Elternhaus kann da manches aufgefangen werden - durch Liebe und Liebe im fall, dass mein Kind Probleme hat in der Schule und nachweislich seelische, wäre Liebe, mehr sehen als andere und höchst aufmerksam zu sein darauf, ob das Kind in gefahr ist sich oder andere zu schädigen. Statt sich damit zu beruhigen, dass er Tabletten nimmt und schon alles gut wird. Den nachbarn erschien als ruhiger freundlicher Junge, die eltern hätten mehr sehen müssen. Hätten Sie es erkannt? bzw. hätten Sie die richtigen Fragen gestellt? Ich hoffe. Nur zu verlangen, dass die ganze republik umgekrempelt wird ist das nicht eine art, die verantwortung nur auf den staat zu schieben?

          • @Wolfgang Hanspach:

            Chancengleichheit, ein Recht auf Bildung und Teilhabe an der Gesellschaft sowie ein gewaltfreies Aufwachsen eines jeden Kindes zu ermöglichen, ist Aufgabe des Staates! Dieser Aufgabe wird er aber nicht gerecht! Und Kinder, die am unteren Rande einer Gesellschaft aufwachsen, die durch den Faktor Armut , einem Mangel an Chancen der beruflichen Integration und Teilhabe geprägt werden, werden auch ihrerseits als Eltern nur schwer in der Lage sein, sich ihren Kindern in der Form zu widmen, dass die Unfähigkeit des Staates mit dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe umzugehen, keine negativen Auswirkungen auf ihre Kinder hat. Sie stehen nämlich selbst am Rand.

          • @Wolfgang Hanspach:

            Ich stimme Ihnen zu. Unser Teil der Verantwortung ist es, diese so zu übernehmen, dass wir aufhören uns abzuschotten und vom Sessel aus anderen Verantwortung abzuverlangen. Offene Sinne und anderen das Gefühl zu geben nun zu uns zu gehören, das ist der Teil der Verantwortung aller. Und er mündet in Integration.