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Schröder wird Gazprom-AufsichtsratMit Putin noch intimer

Ex-Kanzler Gerhard Schröder ist für den Aufsichtsrat des russischen Energiestaatskonzern nominiert. Der SPD-Mann mischt bereits bei Nordstream II mit.

Er ist 77 und halst sich zeitraubende Ämter auf: Ex-Kanzler Schröder Foto: Christoph Soeder/dpa

Sankt Petersburg dpa | Ex-Kanzler Gerhard Schröder soll noch einen weiteren Job im russischen Gasgeschäft bekommen. Der SPD-Politiker und Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei für den Aufsichtsrat des Staatskonzerns Gazprom nominiert worden, teilte der Energieriese am Freitag in St. Petersburg mit. Die Hauptversammlung ist demnach für den 30. Juni geplant. Schröder soll anstelle von Timur Kulibajew antreten, ein Schwiegersohn des im Zuge der Unruhen vom Januar entmachteten kasachischen Ex-Präsidenten Nursultan Nasarbajew.

Der 77 Jahre alte Schröder ist bereits Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Nord Stream AG und Präsident des Verwaltungsrats bei der Nord Stream 2 AG. Beide Gasleitungen unter der Ostsee verbinden Russland und Deutschland. Außerdem ist der frühere Kanzler Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft.

Schröder hatte zuletzt zur großen Freude Moskaus die Forderungen der Ukraine nach Waffenlieferungen angesichts der schweren Spannungen mit Russland als „Säbelrasseln“ kritisiert. Zudem gab er der Nato eine Mitschuld am russischen Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze. Seine Parteinahme für Russland hatte in Deutschland breite Kritik ausgelöst – auch innerhalb seiner Partei gab es Diskussionen.

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7 Kommentare

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  • Kein lupenreiner Demokrat - sondern der Vasall eines Autokraten.

  • Schröders Äußerungen zur Ukraine waren das Eintrittgeld für den neuen Job?

    • @Martin74:

      Schröder war schon immer Unternehmensberater, kein Genosse. Ohne ihn wäre Putin nicht so einflußreich geworden, vielleicht wäre die SPD heute nicht bei den im letzten Jahr immer wieder gefühlten 14 %, die sie ja nur überschritten haben, weil die Wähler in Scholz das kleinere Übel sahen (und nicht wie Schwesig Schröders Erfüllungsgehilfe!).

  • Er hat sich 's im Vorzimmer der Macht gemütlich eingerichtet.

  • Ich weiß nicht, immerhin muß er ja auch fünf? Ehefrauen versorgen.

  • Kein Interesse mit seinem Einfluss irgendetwas positives auf der Welt zu gestalten. Der ist 77 Jahre alt und er könnte machen was er will. Aber nur geil auf Macht und Geld bis es in die Kiste geht. Keinerlei humanistische Werte oder Ideale für die er einsteht. Was für ein armseliger Mensch.

  • Der kriegt auch nicht den Rachen voll....