piwik no script img

Scheitern der KlimakonferenzWir gehen volles Risiko

Bernhard Pötter
Kommentar von Bernhard Pötter

Nach dem Scheitern der UN-Klimakonferenz in Madrid kann es nur eine Konsequenz geben: Klimaschutz selbst in die Hand nehmen.

Hunderttausenden von DemonstrantInnen hatten keinen Erfolg: Die Klimakonferenz endete unverbindlich Foto: Manu Fernandez/ap/dpa

D ie UN-Klimakonferenz von Madrid ist gescheitert. Daran sollte man keinen Zweifel lassen. Die COP25 hat in so ziemlich allen Bereichen ihre selbst gesteckten Ziele verfehlt: Es gibt nach diesem Treffen unter chilenischer Regie keine neuen Regeln für Kohlenstoffmärkte, keine gesicherte Finanzierung für Schäden aus dem Klimawandel, keine höheren Klimaziele, keinen Schwung für den internationalen Prozess. Und von konkreten Schritten, um einen „gefährlichen menschengemachten Klimawandel zu verhindern“, sind wir nach Madrid praktisch genauso weit entfernt wie vorher.

Die aber sind Sinn und Zweck des Ganzen. So fordert es das Grundgesetz des globalen Klimaschutzes, die UN-Klimarahmenkonvention. Wie schnell wir uns von einer sicheren Zukunft entfernen, zeigen alle Berichte der Wissenschaft, alle Mahnungen aus Forschung und Wirtschaft, das monieren die Hunderttausenden von DemonstrantInnen, die für mehr Klimagerechtigkeit streiken. Der größte Erfolg von Madrid war es, eine Regel für den CO2-Handel zu verhindern, die voller Schlupflöcher und umweltpolitischer Zumutungen gewesen wäre. Der Fortschritt besteht also darin, wieder einmal einen Angriff der Bremser und Brandstifter abgewehrt zu haben.

Je länger die Staaten aber trotz allem auf Kohle und Öl setzen und je schneller die Erderhitzung voranschreitet, desto größer wächst das Risiko für alle. Und desto verzweifelter werden die Maßnahmen: Schon die Kohlenstoffmärkte sind eine Hochrisiko-Strategie, wenn es schlecht läuft, könnten sie für höhere statt niedrigere Emissionen sorgen. Das gilt auch für andere Ideen, die Erwärmung zu stoppen: Von der umstrittenen CO2-Einlagerung CCS bis zur Renaissance der Atomkraft oder dem „Climate Engineering“, bei dem an der Atmosphäre rumgedoktert werden soll. Je geringer das politische Risiko ist, das die Staaten auf diesen Klimakonferenzen einzugehen bereit sind, desto höher steigt die Temperatur und damit die Bedrohung durch die Erhitzung.

Es gibt einen Weg, dieser Drohung zu begegnen: selbst ins Risiko zu gehen. Denn hier ist die gute Nachricht aus diesem erhitzten Klimajahr mit einer vermurksten Klimakonferenz: Inzwischen haben immer mehr Politiker, Unternehmen, WissenschaftlerInnen und SchülerInnen begriffen, dass man den Klimaschutz nicht den Regierungen überlassen darf. Echten Klimaschutz wird es nur geben, wenn den Menschen an den entscheidenden Stellen in Parteien und Unternehmen die Situation zu brenzlig wird. Wenn sie begreifen: Das Risiko für sie und ihre Position steigt rapide, wenn sie nichts oder zu wenig gegen die Klimakrise tun.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Bernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).
Mehr zum Thema

38 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Klimaschutz selbst in die Hand nehmen: müsste dann so übersetzt werden als



    - den Emissionssockel der reichen Industriestaaten verringern dadurch, dass die Einwohner/innen die Energiekonzerne entmachten und dezentralisieren



    - ihre Mit-Verkehrsteilnehmer daran hindern mit dem Allrad-Jeeb loszufahren



    - die Stromversorgung aller TierMastAnlagen kappen.

    • @nzuli sana:

      In Ihrer Liste haben Sie aber noch ein paar hundert andere Punkte vergessen:

      - Kohlekraftwerke blockieren und per Hand abreißen

      - Kreuzfahrtschiffe blockieren und per Hand verschrotten

      - Flughäfen blockieren und Flugzeuge per Hand recyceln

      Klingt ja alles ganz nett und ich würde auch mitmachen. Aber ist das wirklich realistisch?

      Mir ist weiterhin unklar, was mit "selbst in die Hand nehmen" konkret gemeint ist.

      Wir müssen schon die Politik in die Pflicht nehmen.

  • Leider wird kein bisschen erklärt, was mit "selbst in die Hand nehmen" gemeint ist. Ich kenne diese Redewendung vor allem von Ende Gelände.

    Leider haben wir Bürger nicht die Macht, Kohlemeiler abzuschalten und Gesetze zu erlassen. So einfach ist das mit den eigenen Händen also nicht.

    Wenn aber Protestbewegungen wie Ende Gelände (dringende Empfehlung von mir! 2020 geht es weiter!) massiv Zustrom erhalten, dann kämen wir dem schon näher.

    Noch einen Einspruch: "Je länger die Staaten aber trotz allem auf Kohle und Öl setzen"....und auf Gas! Das bitte niemals vergessen. Erdgas ist ein extrem übler Klimakiller. Nicht besser als Kohle wegen der unvermeidlichen Methanverluste, die das Klima um ein zigfaches stärker anheizen als CO2!

    • @Kakaobutter:

      Doch, die Bürger haben sehr Wohl viel Macht. Z.B. keinen Kohlestrom kaufen. Die meisten bequemen Bürger kaufen aber weiterhin bei den großen Stromkonzernen Strom.



      Es gibt nichts einfacheres als die Ummeldung zum Anbieter für Regenerative, aber schon das ist zu anstrengend. Oder zur Bank wechseln wie die GLS, die keine Fossilen fördert. Auch das denkbar einfach.Ja, die Bürger haben Macht, aber es ist viel bequemer auf Politik und Wirtschaft zu schimpfen als selber tätig zu werden.



      Und in anderen genauso klimarelevanten Bereichen: Der Bürger will kein Tenpolimit auf Autobahnen, er will täglich seine Billigkuhmilchprodukte, Billigfleisch, er will in Urlaub fliegen, tolle PS- starke Autos fahren usw.



      Der Bürger hat auch die Macht auf die Straße zu gehen und sich vor Kohlemeiler zu stellen wie Ende Gelände. Ist halt unbequem, deswegen sind diese engagierten Bürger leider immer in der Minderheit. Das ist die Wohlstandswelt, in der wir uns bewegen. Der Weihnachtskaufrausch zeigt dies deutlich, Bewahrung der Schöpfung Nullansage. Der Bürger lebt nach dem Motto "Nach mir die Sinnflut".

      • @Traverso:

        Der Bürger hat die Macht?

        Wie Sie richtig schreiben, werden niemal alle Bürger diese Macht wahrnehmen.

        Das Ding ist: wenn wir von allen privates Handeln fordern, schlittern wir weiter in Chaos. Denn alle werden nicht mitmachen.

        Wenn wir von allen politischen Druck fordern, werden wir gewinnen. Da müssen nämlich nicht alle mitmachen, damit wir unsere Ziele erreichen.

        Stellen Sie sich 40 Millionen Menschen vor, die privat umweltfreundlich handeln. Müll trennen, und so weiter. Das ist Realität. Hat es was gebracht? Nein! Unsere CO2-Emissionen sinken nicht drastisch genug. Selbst wenn es 100 % der Bürger wären.

        Sellen Sie sich 40 Millionen Menschen vor, die politischen Druck auf der Straße ausüben. Die Politik müsste umfassend handeln. Denn dieser Druck wäre unaushaltbar.

        40 Mio. Menschen auf der Straße sind nur deshalb utopisch, weil diese Menschen mit privatem Handeln bereits glauben, ausreichend viel getan zu haben.

  • Ist klar, dass so eine Konferenz im Nichts endet. Denn die Staaten und ihre Ökonomien konkurrieren um den Wettbewerb.



    Wenn einer sagt: ich reduziere die Produktion, um Emissionen zu verringern, oder aus irgendeinem anderen Grund, dann so wird befürchtet - springen sofort andere in die "Lücke" und reißen sich um den Marktanteil.

  • "Inzwischen haben immer mehr Politiker, Unternehmen, WissenschaftlerInnen und SchülerInnen begriffen, dass man den Klimaschutz nicht den Regierungen überlassen darf"



    Ja, schon richtig. Der Wirtschaft oder dem Konsumenten darf man es aber auch nicht allein überlassen. Es ist eine Wechselbeziehung.



    Der Konsument hat garantiert einen entscheidenen Hebel selber in der Hand. Durch seinen Konsum steuert er das Angebot. Rießige Autos fahren, jeden Tag in Mengen Tierprodukte essen, ständig neue Elektronik kaufen, in Urlaub fliegen usw., diese Klimakiller bedienen das eigene Bedürfnis. Die Wirtschaft produziert das was der Konsument will.



    Die Regierung weiß das und subventioniert deshalb genau diese Klimakiller. Weil es gut für die Wirtschaft ist. Das ist das Hauptproblem. Und wir alle wundern uns naiv, warum in Sachen Klimaschutz viel zu wenig passiert.



    Die Politik ändert sich erst wenn das Konsumverhalten sich entsprechend mitverändert.



    Große Gesellschaftstransformationen sind in der Geschichte immer von unten gekommen. Deshalb macht es FFF und Co. genau richtig. Druck machen: Auf Regierung und Wirtschaft, aber bitte auch auf den verwöhnten Konsumenten, die es bestimmt geiler findet, SUV zu fahren, Tierprodukte in sich reinzustopfen und schnell mit dem Flieger in den Urlaub zu düsen. Wetten ! Leider sind diese keine Minderheit. und die Mehrheit bestimmt bei Wahlen, was regiert wird. Das ist das Dilemma. Aber eben auch Demokratie.

  • Das Scheitern der COP25 ist kein scheitern aus Unkenntnis oder Unwissenheit über die Wechselwirkung von CO2 Emissionen und globalem Temperaturanstieg gewesen. Es haben keine Idioten, Blödköpfe, Ahnungslose und unterbezahlte Aktenschieber aus Regierungs- und Konzernzentralen verhandelt, sondern hochqualifizierte und hochbezahlte nationale Interessenvertreter, die sich für ihre nationalen politischen Interessen und für ihre nationalen Ökonomien eingesetzt haben. An einem Punkt waren und sind sich alle Regierungen einig: keine Maßnahmen, die das primäre Ziel des ökonomischen Wachstums gefährden, sowohl auf jeweiliger nationaler als auch auf globaler Ebene.

    Es war eine Abwehrschlacht, um ökonomische Nachteile zu vermeiden und gleichzeitig eine Offensive, um nationale ökonomische Rendite aus den vermeintlichen Instrumenten zum Klimaschutz zu sichern.

    Keine Tonne CO2 wird in den Industrienationen eingespart, wenn ein Preis darauf liegt. Wenn aus den Handelsumsätzen für CO2 auf dem z.B. afrikanischen Kontinent Technologie aufgebaut wird. Damit werden dort die Wachstumsdynamik angestoßen/beschleunigt, die Kaufkraft erhöht und neue Zukunfts-/Absatzmärkte erschlossen. Auch auf dem afrikanischen Kontinent entstehen neue/zusätzliche Technologien und Infrastrukturen nicht CO2 neutral!

    Es steht außer Frage, dass in den ärmeren Ländern das Elend, der Hunger, der Wassermangel und die Bodenerosion bekämpft werden muss. Aber es ist perfide, dies als Klimaschutz zu verkaufen!

    Und was für die COP25 gilt, gilt auch das "Klimapaket" der Bundesregierung und die v.d.L. EU "Mondmission"!

  • Das ruhige Gewissen werde ich mir wohl etwas kosten lassen müssen, aber es ist nicht unbezahlbar: Grünen Strom und Stadtteilauto habe ich schon, ich esse an fünf von sieben Wochentagen vegetarisch, einen Teil der Wohnung werde ich wohl untervermieten, es war bislang nicht so schwer. Nur nächstes Jahr kostet mich die Fahrt nach Ischia mit der Bahn knapp 500 Euro (Schlafwagen), da ist das Flugzeug schon schmerzhaft billiger. Es ist also trotzdem schade, dass uns die Politik so allein lässt, aber Zuwarten ist keine Option.

  • Verzicht ist ein Reizwort für uns verwöhnte westliche Gesellschaft. Gier ist der wahre Grund und Zeit? - wahrscheinlich zu spät. Warum fliegen diese Idioten denn alle nach Madrid? Keiner von denen will wirklich etwas ändern und dafür fliegt man mal eben ein bisschen durch die Welt!

  • Klimaschutz selbst in die Hand nehmen?



    Also unter Verzichtsanstrengungen gemeinsam mit den mehrheitlichen Ignoranten in den Untergang?



    Ich kann mich für diese Variante nicht erwärmen.

    • @Trabantus:

      Warum nicht? Etwas weniger heizen, kaufen, mehr Radfahren und umweltbewusster Reisen bringt schon diverse Prozent Verbesserung. Ist das so grausam?

      • @odaiko.:

        Alles schon Alltag für mich. Zu mehr bin ich nicht bereit.

  • 0G
    06491 (Profil gelöscht)

    Meine Prognose: das Klimathema wird in den nächsten Jahren wieder zurückgedrängt, weil bedingt durch das ungebremste Weltbevölkerungswachstum ganz andere Themen in den Vordergrund kommen werden (Armut, Arbeitslosigkeit, Trinwassermangel, Verteilungskämpfe, Migration uvm.). Ist einfach so. In D dient(e) die Klimadiskussion ohnehin vor allem dazu die Co2 Steuern zu legitimieren (welche dann Löcher stopfen aber sicherlich nicht der Umwelt zugute kommen). Man muss die Dinge einfach mal ehrlich angucken. Den oberen 5% der Bevölkerung geht das ohnehin alles am Ar... vorbei, die interessiert das höchsten, wenn sie daran Geld verdienen können.

    • @06491 (Profil gelöscht):

      das geht nicht nur den oberen 5% am A... vorbei, das geht 50% der Bevölkerung am A... vorbei. Und wenns ernst wird, springen von den restlichen 50% ganz schnell auch noch viele auf die Gegenseite.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Meines Erachtens gibt es an der Kernaussage, den Klimaschutz selbst in die Hand zu nehmen, wenig Zweifel.

    Die Frage, die hier noch nicht ausreichend beantwortet ist: WIE?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Das endet dann zumindest hier im Forum schnell in einem Überbietungswettbewerb und moralischen Vorwürfen.

      Das alles erreicht allerdings nur einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung.

      Die viel geschmähte Masse macht einfach so weiter wie bisher.

      Dieses Jahr wurden in unserem schönen Land eine Million SUV zugelassen. Ab geht die Lutzi.

      Geflogen wird genauso wie immer.

      Also ist Ihre berechtigte Frage noch nicht beantwortet.

      Wenn der Weltuntergang kommt, besorge ich uns Logenplätze.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Zu den Logenplätzen:

        Gut gemeint - aber nicht mein Weg. Mir fehlt zum Zuschauen die nötige Robustheit. Ich verkrümele mich dann lieber.

        Zudem halte ich es für Irrglauben, anzunehmen, er käme in einer plötzlichen Eruption. Er kommt vermutlich - wie vieles andere auch - eher schleichend.

        Und ich kann ihm da zuvorkommen.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          "Und ich kann ihm da zuvorkommen."

          Das könnten Sie, wenn jeder seinen eigenen hätte. Was auf eine gewisse Art natürlich auch zutrifft.

          Aber, wie Sie ja wissen, ich rede so und mache so.

          Kein Auto, kein Fleisch, kaum Flug, wenig Sex. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Verursacht Sex auch Co2? Wusste ich noch gar nicht ...

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Ach das war nur ein Seitenhieb auf die ganze Verzichterei.

              Neulich las ich einen Artikel über ein junges Ding, das sehr reduziert lebt.

              Matratze auf dem Boden, kleiner Tisch mit Stuhl, schlanker Schrank mit zwölf Oberteilen, drei Paar Schuhe.

              Sie ist glücklich damit. Wäre das was für uns?

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @88181 (Profil gelöscht):

                Für meinen Teil von uns: Nö.

                Not macht erfinderisch. Als Hedonist der alten Schule könnte ich damit nicht wirklich glücklich sein. Als Armutsrentner kann ich mich hingegen mit manchem arrangieren. Ich lebe - nicht weitersagen - in der Armut bewusster als im Überfluss.

                Glück ist etwas anderes. Glück für mich wäre, wenn der Schmerz nachließe ...

                Deshalb: Es braucht zu allem ein Entschließen, selbst zum Genießen.

                ARMUT FÜR ALLE. ;-)

                • 8G
                  88181 (Profil gelöscht)
                  @76530 (Profil gelöscht):

                  Der Schmerz wegen des Zustands der Welt oder ein körperlicher?

                  Was die Armut angeht, da bin ich dabei, aber nur wenn ich im Hotel leben darf.

                  So wie Nabokov oder Coco Chanel.

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @88181 (Profil gelöscht):

                    Ich sehe gerade, dass meine Erwiderung der Tiefe eines virtuellen Bermudadreiecks zum Opfer gefallen ist. Vielleicht auch den Ta(t)zen eines Problembären.

                    Neuer Anlauf später auf dem Zweiten Kanal. Da sieht manN bekanntlich besser. :-)

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Du, google das doch mal!

      Dann findest du z.B. sowas: www.smarticular.ne...ipps-kompensation/

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @odaiko.:

        Merci vielmals für den Link.

        Ich werde mir das Buch, natürlich gebraucht, bestellen. Und vermutlich nach der Lektüre feststellen, dass ich in wesentlichen Punkten eine ansehnliche Co2-Bilanz habe.

        Das reicht mir aber nicht. Denn individuelle Veränderungen (1) sind nur ein Teil einer strukturellen Veränderung (2).

        Auf die Straße gehen ist nicht für Jeden etwas. Leben in der Pampa, begrenzte körperliche Mobilität (Anerkennung nach dem SchwbG) als auch knappe Kasse sind da relevante Hemmnisse.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Mitmachen. Auf die Strasse gehen.

      Wir haben den Luxus, dass nicht auf uns geschossen wird, wenn wir das tun.

      Für die, die mehr können/wollen: ziviler Ungehorsam.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @tomás zerolo:

        Einen Teil meines Mostrichs/ Senfs habe ich schon oben ausgedrückt.

        Ich frage mich, wie ich in meiner derzeitigen Lebenssituation zivilen Ungehorsam praktizieren kann. Zeit habe ich als Zeitmillionär reichlich. Aber bei Mobilität und Moneten haperts.

        Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Klar. Jeder/jedem nach seinen/ihren Möglichkeiten.

          Jedenfalls ist schon viel erreicht, wenn wir uns nicht von der Tranigkeit und scheinbaren Unfähigkeit unserer "Entscheidungselite" demoralisieren lassen. Zu 90% ist's Unfähigkeit, zu 10% ist's Stragegie (was war zuerst im Trockenen beim Klimapaket? Ja, richtig, die Entschädigungen an den Kohleaktionären).

          Trübsal à la "FFF Proteste haben nix gebracht" ist furchtbar ungerecht. Hätten wir nicht diese mutigen Kids gehabt, dann hätten wir jetzt nicht Aussicht auf 25EUR / Tonne CO2. Vielleicht nicht mal auf 10.

          Schlechtreden hilft nur dem Gegner.

      • @tomás zerolo:

        Ich glaube, in dem Artikel ist diesmal nicht gemeint, politisch aktiv zu sein und sich dabei super im Recht zu fühlen. Sondern sein eigenes echtes Verhalten in Bezug auf CO2 zu verändern! Das wäre also zivile Vernunft.

        Daneben kann man ja auf kommunaler Ebene, in der Firma etc. die politische Agenda auch noch durchziehen.

        • @odaiko.:

          "Ich glaube, in dem Artikel ist diesmal nicht gemeint, politisch aktiv zu sein"

          Ich glaube, der Artikel schliesst das nicht aus.

          "...und sich dabei super im Recht zu fühlen..."

          Ich glaube, "sich super im Recht zu fühlen" ist immer ein grosser fehler.

          "... Sondern sein eigenes echtes Verhalten in Bezug auf CO2 zu verändern!"

          Ich glaube, es braucht beides. Und es ist nicht voneinander trennbar.

      • 0G
        09613 (Profil gelöscht)
        @tomás zerolo:

        Ich leiste zivilen Ungehorsam, indem ich auf absehbare Zeit keine Kobalt-Kinderarbeit im Kongo unterstütze, wegen dem von mir in Größenordnungen nicht benötigten Lithium keine Lebensgrundlagen der Menschen in Bolivien, Chile et al. zerstört werden müssen;

        mich daher und eher nicht urban lebend entschieden habe, meinen Euro-4 Diesel noch einige Jahre zu fahren.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @09613 (Profil gelöscht):

          Ziviler Ungehorsam ist aber anders definiert.

          Da muss schon ein bewusster Verstoß gegen rechtliche Normen vorliegen.

          Andererseits liegen Sie im Trend. Schlichtes wird gepimpt. Ein runder Tisch ist schnell mal ein Klimanotstand.

          Kindheiten werden gestohlen, obwohl sie wohlbehütet waren und Millionen Kinder in armen Ländern das alles kaum versehen werden.

          Und so weiter. Und so fort.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Ja, meine Auffassung zivilen Ungehorsams beinhaltet auch die Bereitschaft, gelegentlich auch aufs Maul zu kriegen -- unangenehme Sache.

            Deshalb schrieb ich auch, dass das nicht was für jede/n ist. Ich habe höchsten Respekt auch vor denen, die sich lieber anders engagieren.

  • Der Druck kann nur von den Menschen kommen, aber wirklich erreichen können nur Regierungen etwas. Da lügen wir uns selbst in die Tasche, wenn wir glauben alle Menschen müssen nur wollen... das kommt in D schon nicht so recht hin, von den Entwicklungsländern ganz zu schweigen, dort sind andere Probleme wichtiger.



    Und zur Privatinitiative, solange das Erdöl aus der Erde geholt wird, wird es jemand verbrennen, ist leider so. Und an dieser Tatsache lässt sich nur auf staatlicher Ebene etwas verändern. Steter Tropfen höhlt den Stein, Madrid war kein Erfolg, aufstehen und trotzdem weitermachen!

    • @nutzer:

      "...aufstehen und trotzdem weitermachen!"

      Genau so.

      • @tomás zerolo:

        Die Menschheit wird nicht schnell genug umsteuern. Da sind insb. Demokratien zu langsam. Hier in Hamburg ist es schon ein Skandal wenn die Stadt drei Parkplätze für Autos streicht.

        Ich vermute man wird sich in naher Zukunft verstärkt darauf konzentrieren, CO2 aus der Luft zu filtern und dann weiter zu verwerten. Das wird ein Milliarden Geschäft werden was in sich nicht einmal schlecht sein muss. Aktiv das Klima zu managen ist eine Herausforderung der sich die Menschheit sicherlich noch stellen wird.

        • @Goodfella:

          "Die Menschheit wird nicht schnell genug umsteuern."

          Das ist, mit Verlaub, wurscht. Zum einen ist es ohnehin schwer, genaue Voraussagen zu treffen, zum anderen ist es ja nicht "hopp oder topp", sondern wie sehr es weh tut.

          Da hilft jedes Bisschen.