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Saskia Esken zur Kindergrundsicherung12 Milliarden Euro nötig

Mit der Kindergrundsicherung soll Kinderarmut bekämpft werden. SPD-Chefin Saskia Esken schätzt, dass dafür 12 Milliarden Euro benötigt werden.

Saskia Esken, Parteivorsitzende der SPD Foto: Michael Kappeler/dpa

Berlin dpa | Im Koalitionsstreit über die Kindergrundsicherung hat SPD-Chefin Saskia Esken die von den Grünen geforderte Summe von 12 Milliarden Euro befürwortet. „Ich gehe davon aus, dass wir den Betrag von 12 Milliarden auch brauchen werden“, sagte Esken am Dienstag im ZDF-“Morgenmagazin“. Sie unterstützt damit die Forderung von Familienministerin Lisa Paus (Grüne), mehr Geld in die Bekämpfung von Kinderarmut zu investieren.

Bislang seien die 12 Milliarden Euro aber noch eine Schätzung, sagte Esken. Wichtigstes Ziel müsse sein, mehr Menschen aus dem Kreis der Anspruchsberechtigten zu erreichen. „Es kommt vor allem darauf an, dass wir wirklich alle Kinder und Jugendlichen und ihre Familien eben erreichen, die diese Unterstützung auch brauchen“, sagte sie.

Mit der im Koalitionsvertrag vereinbarten Kindergrundsicherung will die Ampelkoalition mehr Kinder aus der Armut holen. Sie soll ab 2025 die staatlichen Leistungen für Familien und Kinder bündeln. Umstritten ist jedoch, was alles dazugehören soll.

Familienministerin Paus will eine Aufstockung auf 12 Milliarden Euro, weil die bisherigen Hilfen ihrer Meinung nach Kinderarmut nicht ausreichend bekämpfen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hingegen sieht kaum Spielraum im Haushalt und verweist auf die bereits erfolgte deutliche Kindergelderhöhung auf 250 Euro im Monat.

Esken sagte, nicht nur das Kindergeld, sondern auch der Kinderzuschlag seien zum Jahresanfang massiv erhöht worden. Bei der Kindergrundsicherung komme es darauf an, die Auszahlungen für Empfänger zu erleichtern. Die Anträge für alle Einzelleistungen seien „einfach zu kompliziert, zu aufwendig“, so die SPD-Chefin.

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4 Kommentare

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  • Im Koalitionsvertrag hat man sich auf die Buendelung der derzeitigen Unterstuetzung in einer Kindergrundsicherung geeinigt.

    Von gleichzeitiger Erhoehung auf 12 Mrd oder mehr war nicht die Rede.

    Aber warum nicht die FDP angreifen, wenn sie das zukuenftige Wahlprogramm von Gruenen und SPD nicht umsetzen will?

  • Anständige Löhne zahlen , und die Menschen in Arbeit bringen, wäre sinnvoller.



    Wie ein Kommentar zu einem anderen Artikel auflistet, bekommt die Beispielmutter in dem TAZ Bericht 2075 Euro plus Wohnung.



    Das ist mMn nicht wenig.



    Wenn die Jungen fechten wollen, das Geld aber dafür nicht reicht, ist es halt so.



    Können sie später immer noch verwirklichen.



    Es muss Alternativen geben zu den immer mehr Forderungen nach staatlicher Hilfe.



    Wir sind der Staat und wir und nachfolgende Generationen müssen das bezahlen.



    Wird zu noch mehr Abgaben und Steuern führen.



    Gerade wurde der Zusatzbetrag zur Krankenkasse erhöht.



    Ist ein Beispiel. Zuviele zahlen nicht ein, müssen aber versorgt werden.



    Das geht nicht unbegrenzt.

    • @Frau Flieder:

      ...den von Ihnen angeführten Artikel bitte noch einmal mit Aufmerksamkeit lesen. Der Fechtunterricht ermöglicht es der Mutter, den Jungs eine angemessene Schulausbildung zu ermöglichen, da die Schule an das Fechten, angegliedert ist.

  • Wie siehts mit der Gegenfinanzierung aus ? Das x.te "Sondervermögen", sprich neue Verschuldungen ? Die nächste Bazooka aus Berlin inklusive einem weiteren Strich auf dem Bierdeckel, den der Wirt dann den Folgegenerationen zur baldigen Zahlung überreicht ?