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Rechter Hass bei „Hart aber fair“Der Mord an Lübcke als Zufall

„Hart aber fair“ wollte sich dem Thema Rechte Hetze widmen. Doch die meiste Zeit ging für die Relativierungen des AfDlers Uwe Junge drauf.

Bei „Hart aber fair“ drehte sich alles um seine Thesen: Uwe Junge, AfD Foto: imago images / Klaus W. Schmidt

„Aus Worten werden Schüsse“ – unter diesem Titel fragte die ARD-Talkshow „Hart aber fair“ am Montagabend: „Wie gefährlich ist rechter Hass?“ Anlass war die Ermordung des CDU-Politikers Walter Lübcke. Offenbar ging es Moderator Frank Plasberg und seiner Redaktion darum, eine hitzige Debatte zu provozieren. Denn in der Sendungsankündigung fragten sie nicht nur weiter: „Und wer bereitet den Mördern das Feld mit Polemik und Hassbotschaften?“. Sie hatten auch einen Gast eingeladen, der selbst solche Botschaften verbreitete.

„Der Tag wird kommen, an dem wir alle Ignoranten, Unterstützer, Beschwichtiger, Befürworter und Aktivisten der Willkommenskultur im Namen der unschuldigen Opfer zur Rechenschaft ziehen werden! Dafür lebe und arbeite ich. So wahr mir Gott helfe!“ So tönte Uwe Junge, Vorsitzender der AfD-Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz, Ende 2017 auf Twitter. Die Einladung Junges hatte „Hart aber fair“ schon im Vorfeld eine extra-Portion Aufmerksamkeit beschert. Viele kritisierten, dass einem rechten AfD-Politiker Gelegenheit geboten wird, die Gefahr von Rechtsextremismus zu verharmlosen. Tatsächlich hatten die anderen Gäste dann selten die Chance auf mehr als Gegenreden zu Junge.

Dabei hätten Journalist Georg Mascolo, die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, und Mehmet Daimagüler, Opferanwalt in den NSU-Prozessen, sicherlich eine fundierte Diskussion geführt. Als Kontrapunkte hätten vielleicht auch schon einige der Aussagen des fünften Gasts, NRW-Innenminister Herbert Reul, ausgereicht.

Der schien nicht nur die NSU-Morde vergessen zu haben, sondern mutmaßte auch, Rechtsextreme würden im Gegensatz zu islamistischen Extremisten weniger öffentlich prahlen und seien vielleicht auch deshalb seltener als Gefährder gelistet. (Mihalic: „Wenn der Verfassungsschutz nur das sieht, was sowieso jeder sieht, dann ist das Problem größer als ich dachte.“) Aber auch Reuls wenig glanzvoller Auftritt trat hinter dem Fokus auf den AfD-Politiker in den Hintergrund.

Lübckes Mord als Zufall

Ein Großteil der Sendezeit wurde Uwe Junge dafür überlassen, die AfD gegen den Vorwurf, sie würde zum Schüren rechten Hasses beitragen, zu verteidigen. Was er dabei sagte, war wenig überraschend. Die AfD verurteile Gewalt und Extremismus, man müsse sich aber auch mit linkem und islamistischem, nicht nur mit rechtem Extremismus beschäftigen.

Plasberg setzte Junges Behauptung einer Parität von linker und rechter Gewaltbereitschaft zwar differenziertere Zahlen aus dem Verfassungsschutzbericht entgegen. Aber natürlich bewegten auch solche Fakten Junge nicht zum Einlenken. Dass Lübcke gerade von einem Rechtsextremen ermordet wurde, stellte er eher als Zufall dar: Anfeindungen und Angriffe würden schließlich alle erleben, die eine klare Haltung beziehen, egal ob links oder rechts.

Dass unter einem Facebook-Post der AfD zu einer Rede Lübckes hetzerische Kommentare und Morddrohungen vier Jahre lang stehenbleiben durften, tat Junge als Ausnahme und blöden Fehler ab. So etwas könne eben mal übersehen werden. So musste die Runde dann erst einmal lange über die Verantwortung der AfD, solche Posts zu löschen, reden. Das ließ vorübergehend die Frage vergessen, welche Rolle die AfD schon im Heraufbeschwören solcher Kommentare spielt: „Der Hass ist Ihr Geschäftsmodell“, stellte Daimagüler irgendwann klar.

Relativierung rechter Gewalt

Laut Ankündigung wollte „Hart aber fair“ eigentlich auch der Frage nachgehen, ob rechte Netzwerke bis in Polizei und Bundeswehr reichen. Dafür blieb dank der ausführlichen Junge-Show aber kaum Zeit. Die verbleibenden Minuten wurden dann auch eher dazu genutzt, Frust an Polizei und Bundeswehr zu besprechen und zu erörtern, ob dort deshalb besonders häufig die AfD gewählt wird.

Das Thema handfester rechtsextremer Netzwerke ging unter in Junges Relativierungen rechter Gewalt und den Bemühungen der anderen Gäste, das dann wieder geradezurücken. Als Daimagüler, der auch zwischendrin darauf hingewiesen hatte, das sei jetzt alles „ein bisschen kuschelig“, am Ende der Sendung noch einmal versuchte, Junge zu unterbrechen, fiel ihm wiederum Plasberg ins Wort: „Er kann doch sagen, was er will“. Das letzte Wort hatte deshalb dann tatsächlich Junge. Die Frage, wo Verteidiger des rechten Hasses eine Plattform für ihre Polemik finden, wurde in der Sendung nicht besprochen. Eine Antwort darauf gab sie trotzdem.

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33 Kommentare

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  • Relativierungen von Straftaten und von deren Hintergründen hat die AfD nun wirklich nicht exklusiv. Wird hier noch mit gleicher Elle gemessen? Kann mich nicht erinnern, dass wegen Hasspredigern die Betreiber von Moscheen für die Taten z.B. von Breitscheidplatz im öffentlich-rechtlichen Medien verantwortlich gemacht wurden. Ex-RAFler werden mittlerweile auch als Bundestagsmitarbeiter akzeptiert. Für den Mord an Walter Lübke wird aber aus einem Troll-Forum der AfD zitiert. Als ob der Täter durch sowas radikalisiert wurde.

    Ich denke, dass das Klima der politischen Auseinandersetzung im Land grundsätzlich sehr aggressiv geworden ist. Daran hat die AfD sicher einen übergroßen Anteil, aber sicher nicht die alleinige Schuld.

    • @TazTiz:

      "Ich denke, dass das Klima der politischen Auseinandersetzung im Land grundsätzlich sehr aggressiv geworden ist."



      "Kuscheln" ist jetzt aber auch nicht DIE Alternative – schon gar nicht bei Gefahr von und in Bezug auf Faschismus, oder?!

      • @Frau Kirschgrün:

        Kuscheln hat doch keiner gefordert. Aber Anschreien oder permanentes Mund verbieten ist eben am Ende der Nährboden für Aggressivität ...

        • @TazTiz:

          Es gibt besondere Situationen, die erfordern besondern Maßnahmen|Verhalten… ;-) und da gehört für mich ganz besonders der Faschismus dazu. Da ist fast jedes Mittel, fast jeder Versuch recht, diesen zu verhindern, oder wie sehen Sie das?!

  • Plasberg kann frauman schon lange nicht mehr schauen, weil ein Partei-Ergreifen dieses Herren schon lange nervt und mit guten Jouranlismus nichts (mehr) zu tun hat.



    Ich frage mich, warum es keine Journalisten gibt, die über die AfD in angemessen ehrlicher UND kritischer Form zu berichten und zu analysieren in der Lage sind, ohne diesem "Haufen" gleich wieder ein exklusives Forum für Allein-Rederecht bieten zu müssen, wie offenbar in dieser Plasberg-Sendung wieder einmal geschehen?!



    Jede Minute Redezeit für diese Rassisten und Volkverhetzer ist ein Minute zu viel. Alle, die denen diese Foren bieten, sind dafür verantwortlich, wenn die weiterhin stärker werden und sich im Bundestag festsetzen können.







    taz.de/Pro-und-Con...esetzung/!5604641/



    "Das Problem an der AfD ist nicht ihre Radikalität, die als unbestimmter Begriff leer bleiben muss; es sind auch nicht bloß die Positionen, die sie mit Radikalität vertritt; es ist die gesellschaftliche Funktion, die sie als Wegbereiterin des neuen Faschismus einnimmt."



    Adrian Schulz



    Wie wahr, wie wahr, Herr Schulz!



    Gruselig das.

  • Komisch: wie kommen die auf die Frage wie gefährlich rechter Hass ist?



    Das weiß ich gar nicht.



    Das wusste ich noch nie.



    So eine interessante Fernsehfrage, da wäre ich gar nicht drauf gekommen.

    • @nzuli sana:

      Hass ist auch von der Wortbedeutung Blödsinn, Hass und Liebe gehören zusammen, sind aber keine Gegensätze, denn der zu Liebe ist Ignoranz. Richtiger wäre Verachtung@ Gefährlichkeit von gesprochener und geschriebener Scheiße.

  • Nicht stille stehen, entlarven den Haufen von Dummheit und Hass. Die AfD gehört in die Tonne.

  • Nun manchmal muss man eben auch jemanden einladen, den man nicht einladen will. Die AfD fühlt sich von Journalisten ja immer schnell ungerecht behandelt und insbesondere von den Öffentlich-Rechtlichen Medien.



    Man behauptet bei der AfD linke Positionen würden überrepräsentiert und die Positionen der AfD würde zu wenig Zeit eingeräumt, bzw. sie würden nicht neutral dargestellt. Doch das ist ein Vorwurf, den Rechtspopulisten Europaweit gerne erheben, angesichts der Tatsache das Journalisten (nach allem was man weiß) besonders häufig linke oder progressive Standpunkte vertreten.

    Die ARD hat angesichts dieser Sendung auf diesen Vorwurf nun überraschend ehrlich regiert,...



    twitter.com/politi...145799362007752714

    • @Januß:

      Bei einem Thema wie hier, wo es primär um die AFD und ihr Verhältnis zum Rechtsextremismus ging, wäre es geradezu absurd gewesen, keinen AFD-Vertreter einzuladen.

      • @Lockenkopf:

        Die Moderation ließ allerdings zu wünschen übrig. Die Redezeit des AfD Vertreters war nachweislich unangemessen lang. Aufgabe des Moderators ist es, dafür zu sorgen, dass dies ausgeglichen ist und Rede und Gegenrede angemessen ermöglicht wird. So erweckt Herr Plasberg den Eindruck, eine gewisse Affinität für die Positionen der AfD zu haben und eine Selbstentlarvung der AfD wird mit dieser Form der Moderation und Verharmlosung der AfD ganz sicherlich nicht erreicht, sondern die AfD wird noch mehr salonfähig gemacht. Danke ARD, wie passend zum Tod von Walter Lübcke.

  • Herr Plasberg bietet eine Plattform für AfD Relativierungen. Kann nicht mal jemand anderes moderieren, der Mann scheint doch ganz offensichtlich inkompetent zu sein!

    • @Anna Minerva:

      Plasberg ist Moderator. Es ist nicht seine Aufgabe, der AFD argumentativ entgegenzutreten.

      • @Lockenkopf:

        Ein Moderator in politischen Talkshows hat durchaus die Aufgabe, Falschbehauptungen als solche zu benennen.

      • @Lockenkopf:

        Es ist seine Aufgabe als Moderater die Redezeit angemessen moderativ zuzuteilen. Das ist ihm nachweislich nicht gelungen!

    • @Anna Minerva:

      Mi mi mi mi mi ... sehen Sie sich mal meinen Beitrag weiter oben an. Das was Sie fordern und was die ARD scheinbar auch ohnehin tut ist eine Schande für den Journalismus.

      • @Januß:

        Hab mir sowohl ihren Beitrag weiter oben als auch die unsägliche Hart aber Fair Sendung angesehen.



        Weder ist es Aufgabe der ARD Verfassungsfeinden eine Bühne zu geben, im Gegenteil, noch beruht das Geheule von AfD und Konsorten bei diesem Thema - genauso wenig wie bei den meisten anderen - auf Fakten und belastbaren Zahlen, sondern auf Bauchgefühl und Hörensagen.



        Und darüber hinaus, ist es erst recht schlechter Journalismus, wenn der AfDler dann in der Sendung auch noch (Achtung gefühlte Zahl!) etwa gleich viel oder sogar mehr Redezeit bekommt als alle anderen Gäste zusammen.



        Und last but not least, wer rechte Gewalt in den Griff kriegen will, muss über die gewalttätigen Nazis und einen Umgang mit Ihnen sprechen, anstatt wie Plasberg mit Ihnen zu plaudern und Ihnen nen Dutzend Gelegenheiten für Relativierungen und unwidersprochene Falschaussagen geben.



        Und @Lockenkopf das muss er nicht, aber wenn er sich schon so jemanden einlädt, wäre zu erwarten, dass er ihm nicht auch noch Schützenhilfe gegen die anderen Gäste gibt und ihm das letzte Wort lässt. Werbung für die AfD machen ist nämlich auch mal so gar nicht seine Aufgabe.

      • @Januß:

        Mi mi mi mi mi selber, wie albern, ist schon wieder Mittwoch. Der beste Satz des Abends kam von Herrn Mascolo: "Ich kann mich nicht erinnern, dass während der RAF Zeit auch ständig darauf hingewiesen wurde, neben dem Linksextremismus auch den Rechtsextremismus bekämpfen zu müssen!"

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Erinnert mich irgendwie an Georg Schramm" An der emotionalen Pissrinne".

  • Jeder blamiert sich eben so gut er nur kann. So durfte ein NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) wenigstens auch noch mal eindrucksvoll beweisen, dass er den Schuss nicht gehört hat.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Arno Frank beschreibt das Elend auf Spiegel Online und seziert Plasbergs Versagen.

    Und wieder ist das eine Bestätigung, dass man diesen Typen keine Bühne bieten sollte.

    Vor allem dann, wenn man nicht ansatzweise in der Lage ist, sie zu demaskieren.

    www.spiegel.de/kul...iel-a-1275258.html

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Was gibt es denn da noch zu demaskieren? Und vorallem, was soll denn der Effekt einer vermeintlichen "demaskierung" sein? Man muss schon enorm naiv sein um nicht zu verstehen was die AfD ist - und wer diese wählt wählt sie entweder trotzdem, und toleriert was sie ist, oder gerade deshalb.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Yodel Diplom:

        Meine Tür ist ganz weit offen.

        Aber es ist eben nicht so einfach. Selbst hier im Forum gibt es Widerspruch, bezeichnet man die AfD als die neuen Nazis.

        Es gibt Kataloge von Zitaten, die das belegen.

        Ich sehe da auch keine Masken mehr. Aber Politikerinnen und Politiker der AfD werden in Talkshows eingeladen und eingeladen und eingeladen.

        Und Plasberg, der Möchte-Gern-Tough-Guy vergeigt es. Wie alle anderen auch.

        Vielleicht könnte Michel Friedman einen von denen auseinandernehmen.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Widerspruch kommt etwa von mir. Die AFD ist eine rechtskonservative Partei, die ihren Platz im Parteienspektrum hat, weil die Union nach links gerückt ist. Dass einige Vertreter dieser Partei unappetitliche Äußerungen von sich geben, rechtfertigt nicht, die AFD als "neue Nazis" zu titulieren. Im Übrigen treiben gerade diese pauschalierenden und ausgrenzenden Titulierungen der AFD Wähler zu, weil die - nicht ganz zu Unrecht - den Eindruck haben, dass man bestimmte politische Positionen nicht mehr einnehmen darf, ohne sogleich mit der Nazikeule erschlagen zu werden. Es ist auch absolut okay, AFD-Vertreter in Polittalkshows einzuladen. Aufgabe von Fernsehanstalten ist nicht die Volkserziehung. In Polittalkshows hat das gesamte Meinungsspektrums seinen Platz. Dazu gehören - leider, aber so ist es nun mal - auch die beiden äußeren Pole Linkspartei und AFD.

          • @Lockenkopf:

            Seit Jahren versuche ich verzweifelt, jmd zu finden, der mir den 'CDU nach links' rückt mit Beweisen, mit Fakten, mit Begründungen belegt!

            Z.Zt. denke ich es ist einfach dem Umstand geschuldet, weil Merkel eine Frau ist!

            Aus meiner Sicht war die mediale Hyperei: "CDU ist nach links gerückt" Absicht! Man musste CDU nach links reden (!!!!), um der AfD nen Platz zu schaffen! Die böse AfD brauchte man, um all die rechten Politikentscheidungen nicht zu sehen!



            Polizeigesetze, Überwachungen, Kriminalisierungen von Demos, Asyl-Recht Austrocknung, GG wo es nur geht einschränken......

            Es ist der Hammer, was so die letzten Jahren mal eben kurz von hinte durchs Auge von den etablierten demokratischen Parteien so beschlossen wurde....

            Dat wat im Sommer Fußball verhindert, verhindert mittlerweile das auf AfD Starren: richtig hinschauen und den Abbau der WWG an allen Ecken und Kanten sehen!

            Für die Medien ist AfD auch toll: wie Kühe an Bäume können Sie sich an der AfD schrubben, um ihre journalistische Hochkultur zu beweisen!

            • @Maria Vorwerk:

              Früher war es normal, dass regelmäßig "verbraunte" Äußerungen aus der CDU kamen. Man erinnere sich an die berüchtigte Rede von Hohmann über das "jüdische Tätervolk". Das hat Merkel abgestellt. Für Schwarzbraune und Braune war kein Platz mehr in der 1. Reihe der CDU. Diese Abgrenzung nennt der rechte Rand Linksruck

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Lockenkopf:

            Nun ja, ich schreibe eben "neue Nazis", weil sie nicht wie die alten sind.

            Keine Uniformen, keine SA, keine SS. Dafür den "Flügel".

            Und es gibt diese wunderbare Zitatesammlung, bei denen man sich fragt:

            wir-sind-afd.com/

            Wer hat's gesagt? War es der Führer oder war es der Höcke? War es der Goebbels oder der Gauland?

            Natürlich sind die nicht alle so, dann würden sie wohl verboten werden, oder zumindest beobachtet. Sie spielen eben das gute alte provozieren- und-zurückrudern-Spiel.



            Die Kameraden verstehen: Man darf das noch nicht sagen und die Öffentlichkeit mit ihren tranigen Talk-Mastern lässt sich bereitwillig einlullen.

            Was die Wählerinnen und Wähler angeht, glaube ich das Gegenteil: Wäre die AfD als Nazipartei stigmatisiert, würde sie weniger Stimmen bekommen. Wer wählt denn noch NPD, wenn ich dasselbe viel sauberer bekommen kann.

            Sebastian Schmidtke, der ehemalige Vorsitzende der Berliner NPD, sagte in einem Interview im Hinblick auf die AfD sinngemäß:

            Hauptsache wir haben eine Partei im Bundestag, ist mir egal wie die heißt.

            Schmidtke wird sich wohl scheckig lachen, wenn er den wöchentlichen Eiertanz mit der AfD in den Talk-Shows sieht.

          • @Lockenkopf:

            Weder ist die AfD rechtskonservativ, noch ist die CDU nach links gerückt. Und das, was Sie in der typischen Verharmlosung dieser Kreise "unappetitliche Äußerungen" nennen, ist ganz schlicht das, was heute von Rechtsradikalen kolportiert wird. Das, was man in dieser Partei real denkt, wurde u.a. Mit den geleakten Chat Protokollen der Öffentlichkeit bekannt gemacht.

          • @Lockenkopf:

            Man kann nicht gegen Moslems wettern, Homosexuelle anfeinden, die Wehrmacht bejubeln, den Nationalismus als etwas naturgegebenes stilisieren, Kontakte zu rechten Terroristen pflegen und all das andere, dass einen als Nationalsozialist qualifiziert betreiben und sich nachher über den angestrebten Titel brüskieren, nur weil durch diesen ein alter Fäkalgeruch mit aufgetragen wird.



            Doch doch, die AfD ist eine Partei für Nazis.

  • Wenn die AfD mit Uwe Junge bei "hart aber fair" als Speerspitze im Habitus selbstermächtigten Verfassungsschützers zum "Letzten Gefecht", mit vaterländischem "Helm ab zum Gebet" aus dem Schatten desselben hervortritt, wird mit MdB Linkspartei Pau klar, wird wahr, was wir am wenigsten brauchen, einen Verfassungsschutz, der nicht die Verfassung schützt, sondern deren Gebrauch politisch weisungsgebunden außer Kraft setzt zu dunklem Zweck im Fall rechter Klientel, Identitärer, Reichsbürger, die sich jahrzehntelang im und sogar noch nach dem Kalten Krieg, Deutscher Einheit 1990 als natürliche Verbündete, wehrhaft liebstes Kind der "Verfassungsorgane" an der unsichtbaren Front gegen Freund, Feind über die "Hans-Georg Maaßen" begreifen durften, und nun nach dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke CDU 2. Juni 2019 mutmaßlich durch waffengeneigt vormaligen AfDler Stephan Ernst, angeblich öffentlich "ausgewildert" zur Jagd freigegeben wiederfinden, wie einst Al Quaida liebstes Kind der CIA in Afghanistan gegen die UdSSR bis zur Machtergreifung der Taliban, Nine Eleven 2001, danach gar nicht mehr, reibt sich das Publikum verstört die Augen, sieht alles mit Klarnamen im Hellen und wünscht sich "gewaltgeneigt" mit "hart aber fair" Moderator Frank Plasberg klammheimlich, wenn doch wieder alles so schön im Dunkeln wäre?



    Kein demokratisch verfasstes Land in der Welt leistet sich einen personell, materiell dynamisiert kostenaufwendigen Verfassungsschutz, MAD in Bund, Ländern zu Lande, zu Wasser, in der Luft Kommunikation mit Doppelstrukturen zu Gerichtsbarkeit, Staatsanwaltschaften, Polizei, BKA, Gerichten als wären wir, trotz Souveränitätsermächtigung im Wege 1968er Notstandsgesetze ein besetztes Land, wenn ja, besetzt durch wen?



    In der Weimarer Republik war es die Reichswehr im Habitus des "Neutralen"unabdinglich Versailles Vertrag einzuhalten, im Grunde aber diesen zu hintertreiben, als Staat im Staat, verdeckt mit der Roten Armee die Aufrüstung zu betreiben

  • Der Artikel bestätigt mich darin, mir die Sendung erspart zu haben. Mittlerweile zappe ich weg, wenn AfDler*innen in Talkshows auftauchen. Gibt schließlich genug anderes, worüber ich mich aufregen kann, da brauche ich "die" nicht noch dazu.

    • @Joba:

      So halte ich's auch immer. Wenn Berufshetzer die Quote bringen sollen, kann eh nichts Vernünftiges dabei rauskommen.

      • @Rainer B.:

        könnte schon, wenn der Moderator wirklich moderieren würde!



        Also auch mal Ausschweifungen beendet und das Wort nicht nur dem lautesten Schreihals überlässt. Für solche Fälle gibt es immer noch notfalls den Aus-Schalter bei der Mikrofon-Übertragung. Besser wäre aber eine offene, verbale Durchsetzung.



        Da das in Talkshows fast nie passiert, habe ich schon seit 8 Jahre meinen Fernseher abgeschafft. Es gibt wahrlich besseres im Leben zu tun.



        Dieser Kommentar hat mich in meiner Entscheidung sehr bestätigt.