Rassismus in Deutschland: Moscheen im Visier
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Anschläge auf Moscheen in Deutschland gestiegen. Dies wird als Zeichen einer Zunahme anti-muslimischer Ressentiments gewertet.
BERLIN dpa | Die Zahl der Übergriffe auf Moscheen in Deutschland ist einem Zeitungsbericht zufolge in den vergangenen Jahren gestiegen. Zwischen 2001 und 2011 seien im Schnitt 22 Übergriffe pro Jahr gezählt worden, 2012 und 2013 seien es 35 beziehungsweise 36 gewesen, schreibt die Neue Osnabrücker Zeitung.
Sie beruft sich auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, wertete dies als Zeichen für die Zunahme anti-muslimischer Ressentiments.
Er forderte in der Zeitung „die Einrichtung von eigenständigen und spezialisierten Fachabteilungen in den Verwaltungen der Länder, um anti-muslimische rassistische Tatbestände erfassen und beobachten zu können“.
Auch die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Ulla Jelpe, sprach sich dafür aus, islamfeindliche Straftaten statistisch genau zu erfassen, „wie dies etwa bei Straftaten von Nazis schon der Fall ist“. Sie warnte: „Hier ist ein gefährlicher Mix aus Rassismus und Sozialdarwinismus am Gären, der sich zunehmend in Gewalt gegen Muslime äußert.“
Leser*innenkommentare
Frost
Bild zofft sich öffentlich
roterstern1
Wie wir in Zeitungen lesen konnten
vergleicht Erdogan Israels vorgehen mit Hitler.
Man kann nicht mehr schweigen,
Kraftwerk, Krankenhäuser UNO-Schulen, Kindergärten, der ganze
Gaza-Streifen wird vernichtet, die Bevölkerung soll fliehen, wohin?
Hier wird die planmäßige Vernichtung
der Palästinenser betrieben, für mich ist dies ein grausamer
Völkermord und rechtferigt alle Aktionen
Routier
Zuviel der klugen Worte: Väter geben ihre Ideologien an die Kinder weiter. Würde im Osten auch funktionieren. Hier treffen diese Ideologie auf eine konträre Welt und verwirren. Integration wäre, die Welt die hier stattfindet, auch zu leben. Tun sie aber nicht. Und so geht das Elend des Nichtverstehen immer weiter. Schade das es so viele Dämliche auf beiden Seiten gibt
Lurchator
Ich glaube, die "Islamkritiker" sind hinreichend gesellschaftlich isoliert, aber auch im Umfeld des islamischen Glaubens gibt es bedenkliche Tendenzen, und das hat nichts unbedingt mit Ressentiments gegen diese religiösen Gruppen zu tun. Man muss zu solchen Veranstaltungen mal hingehen und sich ein eignes Bild machen, wenn man auf eine fast kitschige Art und Weise islamische Jugendgruppen beim I-SLAM gegen Israel rappen. Wir tun uns keinen Gefallen damit den Islam in Deutschland zum Opfer zu stilisieren, davon aus der Opferrolle geht auch einiges an Gewaltpotenzial aus, und diese Unterscheidungsformel Islam/Islamismus ist einfach nicht praktikabel. Wir brauchen eine Diskussion darüber, wie ein ein positiver "deutscher Islam" aussehen soll. Und wir brauchen eine echte Auseinandersetzung, ohne Vorurteile, aber mit Werten.
jens Nehrkorn
So wie in den 30igern des vorigen Jahrunderts hat sich wieder eine Gruppe gefunden die für alles Übel auf der Welt verantwortlich sein soll.
Und unsere Politiker behaubten dabei auch noch aus der Vergangenheit gelehrnt zu haben,
dabei schauen Sie bei Rechten Straftaten weg hetzen gegen Flüchtlinge und Migranten eben ein guter Nährboden und eine Einladung zu Antiislamismuß, Antisemitismuß, Rusophobie und andere Ressentiments.
Ernst Tschernich
Kirchen und Synagogen sollen bei dieser Erfassung aussen vor bleiben?
Ich habe die Vermutung, dass bei einer vergleichenden Aufstellung diese Forderung des Zentralrats ganz schnell verstummen würde.