Radioaktive Pilze durch Tschernobyl: Trompetenpfifferlinge mit Cäsium
Ob Semmelstoppelpilze, Maronenröhrlinge oder Rotfußröhrlinge: 37 Jahre nach Tschernobyl sind Pilze in Bayern immer noch atomar verseucht.
![](https://taz.de/picture/6479166/14/23944688-1.jpeg)
Vor allem im Bayerischen Wald müssen Pilzsammler dem Bundesamt zufolge damit rechnen, dass einige Pilzarten noch teils sehr hohe Cäsium-137-Werte aufweisen. Gleiches gelte für das Donaumoos südwestlich von Ingolstadt sowie für die Region Mittenwald und im Berchtesgadener Land. In diesen Gebieten hatte sich nach dem Reaktorunfall im Frühjahr 1986 im deutschlandweiten Vergleich am meisten radioaktives Cäsium in den Böden abgelagert.
Besonders von Strahlung betroffen sind den Messungen zufolge Semmelstoppelpilze, Gelbstielige Trompetenpfifferlinge, Gemeine Rotfußröhrlinge, Maronenröhrlinge, Mohrenkopfmilchlinge, Ockertäublinge, Rotbraune Scheidenstreiflinge, Violette Lacktrichterlinge und Ziegenlippen.
„Letztlich ist es eine persönliche Entscheidung, der gelegentliche Verzehr höher belasteter Pilze führt zwar nur zu einer geringen zusätzlichen Strahlendosis“, erläuterte Paulini. Die Belastung lasse sich aber leicht vermeiden, wenn potenziell besonders hoch belastete Pilzarten im Wald stehen bleiben.
Eine erwachsene Person, die jede Woche 200 Gramm Pilze mit einem Strahlenwert von 2.000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm verzehrt, erhält pro Jahr eine zusätzliche Strahlendosis, die rund 20 Flügen von Frankfurt am Main nach Gran Canaria entspricht. Das BfS informiert in allen Fragen des Strahlenschutzes. Der Pilzbericht erscheint jährlich, in diesem Jahr wurden 165 Pilzarten untersucht.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Die Neuen in der Linkspartei
Jung, links und entschlossen
Frieden in der Ukraine
Europa ist falsch aufgestellt
Macrons Krisengipfel
Und Trump lacht sich eins
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär
Maßnahmenkatalog vor der Bundestagswahl
Grünen-Spitze will „Bildungswende“