Proteste gegen Neonazi-Demo in Leipzig: Brennende Barrikaden
Bei einer Demo in Leipzig ist es zu Auseinandersetzungen gekommen. Pfarrer Lothar König wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen. Stellenweise brannte es.
Bei Protesten gegen einen rechtsextremen Aufmarsch in Leipzig ist es am Samstag zu Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei ging nach eigenen Angaben und Aussagen von Demonstrationsteilnehmern gegen die Protestierenden vor. Dabei sei der wegen früherer Aktionen gegen Neonazis bundesweit bekannte evangelische Pfarrer Lothar König von einem Polizisten ins Gesicht geschlagen und in Gewahrsam genommen worden, teilte die Thüringer Landtagsabgeordnete Katharina König (Linke) per Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Sein Lautsprecherwagen, der bereits Gegenstand eines Gerichtsverfahrens war und ebenfalls bundesweite Bekanntheit erlangt hat, sei beschlagnahmt worden. Die Pressestelle der Polizei war für Nachfragen zunächst nicht zu erreichen.
Die Polizeibeamten setzten nach eigenen Angaben nach Steinwürfen von Demonstrationsteilnehmern Wasserwerfer ein. Aus einer Gruppe von rund 1.000 Personen habe es massive Angriffe gegeben, teilte die Polizei per Twitter mit. Außerdem seien Barrikaden in Brand gesetzt worden. Bereits in der Nacht zu Samstag hatte es nach Polizeiangaben in Leipzig Brände an mehreren Orten gegeben. Medienberichten zufolge waren unter anderem Autoreifen und Müllcontainer in Brand gesetzt worden.
Nach Angaben der Partei „Die Linke“ wurde eines ihrer Parteibüros vermutlich von Rechtsextremen attackiert. Dabei sei ein Sachschaden in Höhe von rund 5.000 Euro entstanden, teilte die Linken-Pressestelle in Leipzig am Samstag mit. Das Büro sei erst vor einem Monat eröffnet worden.
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