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Proteste gegen Neonazi-Demo in LeipzigBrennende Barrikaden

Bei einer Demo in Leipzig ist es zu Auseinandersetzungen gekommen. Pfarrer Lothar König wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen. Stellenweise brannte es.

Flammen trennen AktivistInnen von der Polizei. Foto: dpa

Leipzig epd | Bei Protesten gegen einen rechtsextremen Aufmarsch in Leipzig ist es am Samstag zu Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei ging nach eigenen Angaben und Aussagen von Demonstrationsteilnehmern gegen die Protestierenden vor. Dabei sei der wegen früherer Aktionen gegen Neonazis bundesweit bekannte evangelische Pfarrer Lothar König von einem Polizisten ins Gesicht geschlagen und in Gewahrsam genommen worden, teilte die Thüringer Landtagsabgeordnete Katharina König (Linke) per Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Sein Lautsprecherwagen, der bereits Gegenstand eines Gerichtsverfahrens war und ebenfalls bundesweite Bekanntheit erlangt hat, sei beschlagnahmt worden. Die Pressestelle der Polizei war für Nachfragen zunächst nicht zu erreichen.

Die Polizeibeamten setzten nach eigenen Angaben nach Steinwürfen von Demonstrationsteilnehmern Wasserwerfer ein. Aus einer Gruppe von rund 1.000 Personen habe es massive Angriffe gegeben, teilte die Polizei per Twitter mit. Außerdem seien Barrikaden in Brand gesetzt worden. Bereits in der Nacht zu Samstag hatte es nach Polizeiangaben in Leipzig Brände an mehreren Orten gegeben. Medienberichten zufolge waren unter anderem Autoreifen und Müllcontainer in Brand gesetzt worden.

Nach Angaben der Partei „Die Linke“ wurde eines ihrer Parteibüros vermutlich von Rechtsextremen attackiert. Dabei sei ein Sachschaden in Höhe von rund 5.000 Euro entstanden, teilte die Linken-Pressestelle in Leipzig am Samstag mit. Das Büro sei erst vor einem Monat eröffnet worden.

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87 Kommentare

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  • So verhilft die extreme Linke der extremen Rechten zu Legitimität. Super-Job habt ihr da gemacht! Ganz klasse! Wählt doch das nächste Mal gleich AfD.

    • @Christian:

      Da war wohl wieder der Wunsch der Vater des Gedankens.

    • @Christian:

      Keineswegs verhilft hier oder verhalf in Dresden der extremen Rechten zu Legitimität.

      Vor allem in Sachsen und Thüringen ist es die Polizei, die sofort Menschen angreift, die die Naziaktivitäten öffentlich kritisieren.

      Es vergeht kein Tag ohne tätliche Angriffe. Doch in der Regel werden die Opfer die zur Polizei gehen angeschrien und der Lüge bezichtigt.

      Und wie schon in Garzweiler gegen die Braunkohle ist auch in Leipzig die Blockade der Aufmarschroute das sinnvolle und legitime Mittel die Nazis an ihren Gewaltdrohungen zu hindern.

      • @nzuli sana:

        oder verhalfen Linke in Leipzig meinte ich.

    • @Christian:

      Inwiefern werden Nazis dadurch legitimiert? Na, da bin ich mal gespannt.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Sie werden nicht legitimiert, es hilft ihrer Legitimität. Das eine ist eine moralische Dimension, das andere eine der öffentlichen Wahrnehmung.

  • Schon wieder auf Lothar!

    Lernen heißt: nein, Lothar K entzündet keine Barrikaden.

    Dabei filmen die doch alles.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Um es nochmal klipp und klar zu sagen:

     

    Es gibt natürlich einen bedeutenden Unterschied zwischen rechter und linker Ideologie. Die Rechten streben nach einem menschenfeindlichen Totalitarismus, während die Linken immer nur das Gute im Menschen befördern wollen. Darauf können wir uns ja einigen.

     

    Aber es gibt keinen Unterschied in der Anwendung von Gewalt als Form der politischen "Partizipation". Gewalt ist in der politischen Auseinandersetzung immer abzulehnen. Gewalttäter*innen sind auszugrenzen. Punkt!

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Auch Staaten wenden Gewalt zur Durchsetzung bestimmter Interessen an.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Ok, ich stimme zu wenn... der Staat sich darauf einließe Gewalt als politisches Mittel ebenfalls zu unterlassen. Da das nicht passieren wird, ist der Rest bereits vorprogrammiert. Nicht auf jeder Demo üben Linke Gewalt gegen Polizisten aus, werden dann aber aus fadenscheinigen Gründen trotzdem niedergeknüppelt/geduscht. Siehe z.B.: Stuttart21...

      • @Neinjetztnicht:

        Kleine Ergänzung: es gab auf ZDFinfo mal eine ziemlich interessante Doku über Polizeigewalt in Deutschland. den Namen weiß ich leider nicht mehr. Da quellen Ihnen die Augen aus dem Kopf, wenn Sie das sehen. Nur falls Sie solche Fälle noch nie persönlich erlebt haben sollten...

        Und wenn Sie Gewalttäter so strikt ablehnen, ist eine Ablehung unseres aktuellen Polizeiapparates eigentlich nur eine logische Schlussfolgerung...

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Neinjetztnicht:

          Ich kenne diese Doku und ich habe auch schon unmittelbar Polizeigewalt erlebt. Es muss natürlich auch darum gehen Straftäter*innen in Uniform effektiv auszusortieren. Deshalb ist die Kennzeichnungspflicht so wichtig. Da muss auf beiden Seiten umgedacht werden. Kein Korpgeist auf Seiten der Beamtenschaft. Keine falsche Solidarität auf Seiten der Demonstrierenden.

           

          Auf der anderen Seite muss das Gewaltmonopol beim Staat, also bei auch bei der Polizei liegen. Eine angemeldete Demo von Arschlöchern zu schützen gehört leider auch dazu. Aber das ist nochmal eine andere Diskussion.

        • @Neinjetztnicht:

          Gefunden: falls keine Links erwünscht sind einfach wieder löschen.

           

          SpiegelTV - Polizeigewalt in Deutschland Prügelpolizisten unter Verdacht https://www.youtube.com/watch?v=ol9dyacEbI0

           

          Und da sind die ganzen Vergehen von Polizisten bei Großveranstaltungen noch nichtmal großartig ausschlaggebend.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Es gibt sicherlich viele Menschen die Linke Systeme wie den Kommunismus aus erster Hand miterlebt haben und sich von dieser Unterscheidung ins Gesicht gespuckt fühlen dürften. Auch linke Ideologien haben ihre Spuren in den Schlachthäusern der Geschichte hinterlassen.

       

      Ihrem zweiten Punkt stimme ich uneingeschränkt zu.

      • @Questor:

        Der Kommunismus, welchen Sie hier ansprechen ist in meinen Augen genauso wenig mit dem Grundgedanken des Kommunismus zu vereinen, wie unsere Demokratie mit dem Gedanken einer Volksherrschaft. Und ja, das ist meine persönliche Meinung, der Grundgedanke, dass jeder Mensch gleich viel wert ist... ich finde das Klasse. Torpediert werden diese schönen Gedanken immer von Menschen die Macht auf andere ausüben wollen und ab da geht alles den Bach herunter. Das Wort "herrschen" ist das Problem...

        • @Neinjetztnicht:

          Jetzt begeben Sie sich auf seeehr dünnes Eis. "Der Kommunismus wie wir ihn aus der Praxis kennen ist gar nicht repräsentativ" ist als Argument so völlig beliebig, dass man ihn auch auf alles andere (z.B. den Faschismus) anwenden kann.

           

          Der Kommunismus hat sich wunderbare Ideale auf die Fahnen geschrieben und hat in der Praxis derart grandios versagt dass man kotzen möchte. Das ist Realität und wer behauptet dass Linke Ideologien für das Gute im Menschen stehen der leugnet die Realität auf eine Art und Weise die mir Angst macht.

          Man findet unter Anhängern linker Theorien viele Menschen mit hohen Idealen, aber das würde ich bei Rechten ebenso behaupten

           

          (Achtung: "Rechts" im politisch konservativen Sinne, nicht in der häufigen Gleichsetzung "Rechts=Rechtsextremisten" - Extremisten sind einfach nur verdammenswert, egal welcher politischen Richtung sie anhängen.)

          • @Questor:

            Wunderbare Ideale?! Zwangsgleichheit, wo natürlicherweise keine Gleichheit ist, Enteignung persönlichen Eigentums, zentralisierte Wirtschaft, Abschaffung/Entwertung des Geldes, Ausbeutung der "Arbeiterklasse" mit den Mitteln der bösen kapitalistischen Produktion, Scheinhumanismus, Zwangsindoktrination der "gleichen" Menschen, die auch gleich zu denken haben etc. p.p.

            Wo sind hier schöne Ideale?

            Nimmt man das 3. Reich, die Sowjetunion, China, Korea, Kambodscha, Vietnam, Äthiopien zusammen - 200 Millionen Tote kommen da bestimmt zusammen - Sozialismus als "Übergangsform" zum beglückenden Kommunismus.

            Ach ja - 3. Reich - nationaler SOZIALISMUS! Schon vergessen?

             

            Das wollen die linken Sektierer auf Leipzigs und anderen Städten Straßen nicht hören.

            Linke und rechte Brüder im Geiste...

          • @Questor:

            Dünnes Eis? Gar kein Eis, leider...

            "Der Kommunismus hat sich wunderbare Ideale auf die Fahnen geschrieben und hat in der Praxis derart grandios versagt dass man kotzen möchte"...

             

            Nichts anderes habe ich geschrieben. Real funktioniert der Kommunismus nicht. Ich sprach ja lediglich von dem schönen Grundgedanken.

            Es scheitert immer am Machtstreben von einzelnen Individuen...

            Umgekehrt wüsste ich jetzt aber gerne mal, welche linke Ideologie Sie als Menschenunwürdig bezeichnen würden? Wohlgemerkt, nur die Theorie, nicht die Praxis. Das diese häufig scheitert, wissen wir jetzt ja beide.

  • Wie viele Kommentatoren hier bin ich überzeugt davon, daß unsere Polizei in ihrer gegenwärtigen Verfaßtheit keine Bürger-, sondern eine Staatspolizei ist, grundsätzlich auf eine möglichst reaktionäre Auslegung von "law and order" gepolt und, tatsächlich berufsbedingt unter den den gegeben gesellschaftlichen Bedingungen, tendenziell rechts gerichtet ist. - ABER: Das legitimiert noch lange nicht zur Gewalttätigkeit angeblich "Linker" wie jetzt wieder in Leipzig! Im Gegenteil, solche "Linke" fügen gerade linksradikalen, anarchistischen Bewegungen mit ihrer Gewaltbereitschaft schwersten Schaden zu. Sie liefern der Exekutive geradezu eine Steilvorlage, "endlich durchgreifen" zu können. Die bürgerlcihe Mitte bestätigen sie in ihrem dumpfen Weltbild "linker Chaoten". Dabei geht es darum, den strukturell gewalttätigen Staatsapparat zu deligitimieren - er wird dann, wie 2014 in Frankfurt, seine Gewaltbereitschaft gegen friedliche Demonstranten offen zeigen. Das war auch unsere Strategie 1989 gegen das SED-Regime. - Wobei ich dennoch froh bin über jede Demo, auf der besonnene Leute auf beiden Seiten Gewalt verhindern. Es gibt sogar nachdenkliche junge Polizistinnen, die es freilich schwer haben, gegen den Korpsgeist anzukommen (empfehlenswerter Dokumentarfilm: "Staatsdiener" von 2015).

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "...die nur Bock auf Kloppen haben."

     

    Wenn die Rechten z.B. einen Afrikaner verprügeln, dann v.a. weil sie ihn als minderwertigeres Exemplar der Gattung Homo ansehen. Wer diese Komponente in der rechten Gewalt nicht sieht und evtl. weiterreichende Konsequenzen nicht denken kann, der ist, mit verlaub, blind oder dumm.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @10236 (Profil gelöscht):

      Und was ist wenn "linke" Deppen versuchen Bullen oder Pigs zu verkloppen?

  • Leute wie Pfarrer Lothar König, die das Selbstverständliche tun und laut gegen Neonazis aufstehen, sind dieser Polizei ja schon lange ein Dorn im Auge. Der ganze rechts-nationale Polizeiapparat in Leipzig und Dresden und anderswo ist schließlich darauf ausgerichtet, dass sich die Leute weiterhin schön einschüchtern lassen von der braunen Brut. Es reicht allmählich!

  • Sehr schön: Weil ich mit einer NPD-Demo nicht einverstanden bin, ist es vollkommen in Ordnung wenn ich Gewalt gegen alles anwende was mir nicht in den Kram passt. Sehr demokratisch

    • @Simon Rieper:

      Demokratie bedeutet nicht bedingungslose Akzeptanz...

      • @Neinjetztnicht:

        ...zumindest doch aber Meinungsfreiheit!

      • @Neinjetztnicht:

        Grob vereinfacht heisst Demokratie dass erstmal alles erlaubt ist. Dies wird eingeschränkt durch ein Regelwerk dass sich Gesetzbuch nennt. Das Regelwerk wird hin und wieder der geltenden Moral angepasst. Man muss es nicht mögen oder für perfekt halten aber man muss sich in seinem alltäglichen Leben daran orientieren.

        Ob man es richtig gemacht hat entscheidet ein sogenannter "Richter".

         

        Das Regelwerk besagt dass die Demo der Nazis legal ist und dass die "Bullen" sie zu beschützen haben während die NPD jetzt ihren Quark von sich geben.

        Weiterhin erlaubt das Regelwerk es dir lautstark deine Meinung dagegen zu sagen. Was das Regelwerk jetzt ganz und gar nicht erlaubt als Protest dagegen was anzuzünden oder Steine auf Leute zu werfen.

         

        Ein Faschist ist der, der meint dass das Regelwerk nur dort gilt wo es Ihm gerade gefällt. Also z.B. dass die Demonstrationsfreiheit für NPDler nicht gilt.

         

        Sorry, aber eine NPD-Demo muss die Demokratie aushalten

        • @Simon Rieper:

          Ich sehe das anders, ich bin aber auch sicher kein unbedingter Verfechter unserer "lupenreinen Demokratie".

           

          Nazis sind für mich kein Übel was sich einfach wegreden oder ignorieren lässt. Ignoranz, bzw. Toleranz haben schonmal "viel gebracht"... und ja, vielleicht kann die Demokratie das aushalten, aber sollte sie das müssen?

           

          Und deine Definition von Faschismus ist ebenfalls etwas abenteuerlich, das aber nur nebenbei...

          • @Neinjetztnicht:

            Meiner Meinung nach soll eine Demokratie "dies müssen", es gibt eben kein "alle dürfen, nur die nicht".

             

            Zur Definition des Faschismus: Finde es für einen kurzen Satz ganz passend, logischerweise nicht 100% exakt. Für mich sind die Faschisten nicht nur rechtsgerichtete, uniformierte Diktatoren sondern jeder der gegen die Demokratie ankämpft.

            • 8G
              889 (Profil gelöscht)
              @Simon Rieper:

              eher 0% exakt.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Neinjetztnicht:

        Und ganz sicher meint Demokratie nicht gewalttätig durch die Straßen zu ziehen. Einfach nur peinlich diese Aktion wieder. Diese Deppen lernen es nie!

  • Das die Taz in diesem Artikel nicht willens ist, die Urheber des Krawalls klar und deutlich beim Namen zu nennen, ist ein erbärmliches Stück manipulativer Berichterstattung. Wie lange gibt es die Taz nun schon? Aus der Pubertät ist sie jedenfalls noch nicht heraus.

    • @produster:

      Und wer sind die Urheber, Ihrer Meinung nach?

    • @produster:

      Ausüben von Gewalt ist Charaktersache. Schlägern für die gute Sache macht ja soviel Spass. Im Übrigen ist äußerst links genau so äußerst wie äußerst rechts. Sowohl Linke als auch Rechte, sowie auch die sich am Kapitalismus labende Mitte sollten lieber ihre eigenen Verbrecher jagen , als andere Menschen zu verleumden.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @arizonac:

        "Im Übrigen ist äußerst links genau so äußerst wie äußerst rechts."

         

        Ist es nicht. Der äußersten Rechten erschließen sich durch ihre biologische Rassismuskomponente zusätzliche "Betätigungsfelder".

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @10236 (Profil gelöscht):

          In der Wirkung isses das Selbe. Deppen am Rande der Gesellschaft, die nur Bock auf Kloppen haben. Widerlich!

      • @arizonac:

        Wird ja immer besser, jetzt sind also auch noch alle die mit etwas mehr Vehemenz zur Tat schreiten Charakterschwach? Und nein, solche Demos machen keinen Spaß und ich kenne niemanden, der sowas witzig findet...

        • @Neinjetztnicht:

          Ok, du hast keinen Spass dabei. Du siehst du es halt als deine Pflicht an bei einer Demo Gewalt anzuwenden wenn es gegen den richtigen geht? So nach: Gefällt mir nicht, muss ich aber machen.

           

          Wenn du morgen entscheiden würdest dass ich meine Meinung nicht sagen darf dann würdest du gegen mich auch "mit etwas mehr Vehemenz" vorgehen?

          • @Simon Rieper:

            Ich habe bereits gesagt, ich werfe keine Steine auf Polizisten. Ob du es glaubst oder nicht, ist mir egal. Und ja, ich sehe es als richtig an, auf die Straße zu gehen und für eine gerechte Sache zu demonstrieren. Blockieren ist für mich ein legitimes Mittel des zivilen Ungehorsams. Was auf die Blockaden hin manchmal folgt, lässt sich leider manchmal nicht vermeiden. Da trägt die Polizei aber häufig ihren Teil dazu bei. Ich habe defintiv noch nie jemandem auf einer Demo geschadet!

             

            Und nein, Meinungsfreiheit ist für mich (fast) grenzenlos. Fast sage ich fairer Weise, da ich persönlich sicher nicht der toleranteste Mensch der Erde bin. Und jeder kann sagen was er will, das ist auch wichtig und richtig. Auch wenn du ein Nazi wärst könntest du deine Meinung sagen. Erwarte aber kein Verständnis von mir und auch keine friedliche Diskussion. Das ist der einzige Punkt, an dem ich nicht mehr reden mag... zumindest in meinem bisherigen Leben.

            • @Neinjetztnicht:

              Ich bin mit allem einverstanden. Ausser dem hier: Was auf die Blockaden hin manchmal folgt, lässt sich leider manchmal nicht vermeiden. Da trägt die Polizei aber häufig ihren Teil dazu bei.

               

              Sorry, aber dies ist meiner Meinung nach eine verschwurbelte Entschuldigung für Gewalt.

               

              Es hat sicher ungerechtfertigte Gewalt von Seiten der Exekutive gegeben. Nur habe ich soviel Vertrauen in den Rechtsstaat dass ich mich anmaße zu behaupten dass diese Fälle auch juristisch verfolgt werden, in vielen Fällen zum Glück erfolgreich.

               

              Nur gibt es eben auch (1. Mai, Chaostage, linksunten.indymedia, Frankfurt usw.) einiges an Negativbeispielen von "etwas mehr Vehemenz".

  • Na, alle ihr, die da so meckert: dann geht halt mit auf die Straße und sorgt dafür, dass solche Art der Eskalation durch schiere Masse nicht mehr möglich/nötig wird. Aber faul vor dem PC hocken ist ja viel bequemer. Wenn sich bei jedem Naziaufmarsch nicht tausend sondern zehntausend, scheiß was drauf, hunderttausend Menschen in den Weg stellen, kann kein Nazi mehr mit Gewalt argumentieren, weil es keine mehr geben würde. Naja, man wird noch träumen dürfen... Die Menschen protestieren maximal im Internet, das ist echt traurig!

    Und nochmal, ich schmeiß auch keine Steine, gehe aber gerne mal vor die Tür und vertrete meine Meinung. Und genau das sollten viel mehr Menschen tun!

    • @Neinjetztnicht:

      Vielleicht sind diese linken Hooligans ja mit ein Grund dafür, dass Otto der Normalo keine Lust oder auch Angst hat auf so eine Demo zu gehen....

      • @Herbert Tok:

        niedliche Ausrede... von "Otto dem Normalo" auch genannt Herbert Tok

         

        Manchmal sind mir die selbsternannten "Normalen" doch am suspektesten.

      • @Herbert Tok:

        Vielleicht sollte Otto der Normalo mal eine solche Demo besuchen um sich ein Bild zumachen, denn die eigentliche Angst kommt bei mir als Normalo eigentlich nicht aus den Wenigen im schwarzen Block, sondern eher von den Polizeibeamten, die solche Szenen durch verfassungswidriges Verhalten und Pfeffersprayeinsätze gegen alles und jeden und ohne Berücksichtigung von Verhältnismäßigkeit erst provozieren (ich als Rollifahrerin kam ebenfalls schon in den Genuß von direkt ins Gesicht gesprühtem Spray, was für mich einen medizinischen Notfall zur Folge hatte). Die Berichte über Polizisten und deren Verhalten sind im Internet noch und nöcher vorhanden, für den der sie lesen will (und das scheint das Problem zu sein). Und nein, ich betreibe hier kein Beamtenbashing, weil ich selbst Verwaltungsbeamtin war, aber ein Verhalten das das GG nicht deckt werde ich genau deshalb auch entschieden anprangern.

      • @Herbert Tok:

        Dann kommen wir wohl zur Huhn/Ei Frage...

         

        Ich habe allerdings noch eine Erfahrung gemacht: die Demos, bei denen kaum Polizei anwesend war, sind bisher immer friedlich gewesen. Und auch da waren eine Menge von den "linken Hooligans" anwesend. Also sollte "Otto Normalo" sich vielleicht auch mal fragen, wer hier der Krawallmacher ist... eine Pistole feuert auch nicht ohne denjenigen der sie bedient...

         

        Und wenn Sie Angst haben auf so eine Demo zu gehen, fällen Sie gefälligst keine Urteile.

      • @Herbert Tok:

        Frei nach Karl Valentin:

        Können hab ich schon wollen,

        aber dürfen hab ich mich nicht getraut.

  • "Jeder hat das Recht sich frei und ohne Waffen unter freiem Himmel zu versammeln", auch der, dessen Ansichten mir zuwider sind. Diese "neuen Linken" bewerfen Polizei und Rettungskräfte mit Steinen und sind somit genauso Faschisten, wie die Anderen.

    • @finches:

      Und btw: die neue Linke? Die alte Linke war teilweise viel rigoroser... Ich sage nur Anti AKW Bewegung, Startbahn West, RAF, Schahbesuch... was ist denn an den "neuen Linken" so besonders Ihrer Ansicht nach?

    • @finches:

      Ja wunderbar, stellen sie weiter Linke und Rechte auf eine Stufe. Die einen machen etwas Krawall (zugegeben, manchmal auch zuviel), die anderen töten Menschen. Ist ja "fast" das gleiche... ich könnte kotzen, wenn ich so einen Unsinn lese...

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Neinjetztnicht:

        Wer gewalttätig wird hat immer unrecht. Egal ob links oder rechts. Die Extremisten an den Rändern unterscheiden sich nicht. Die einen entmenschlichen Polizeibeamte, die anderen Ausländer. Wo ist der Unterschied?

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Polizisten entmenschlichen? Häh, wo treibst du dich denn rum. Natürlich steckt in jeder Uniform ein Mensch, ich kenne sogar nette Individuen dieser Art. Die sind aber alle froh nicht durch die Tretmühle Bereitschaftspolizei gewandert zu sein. Abi sei Dank... Und der Unterschied zwischen dummer Mensch und kein Mensch sollte dir ja auch geläufig sein, oder?

          Und mit dem rechts/links-Vergleich disqualifizierst du dich eigentlich ebenfalls für jede weitere Diskussion., hatten wir schon.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Neinjetztnicht:

            "Polizisten entmenschlichen? Häh, wo treibst du dich denn rum."

             

            Indymedia, etc.

             

            "Und mit dem rechts/links-Vergleich disqualifizierst du dich eigentlich ebenfalls für jede weitere Diskussion., hatten wir schon."

             

            Klar, wer keine Argumente hat, scheut die Diskussion.

             

            Linke Gewalt ist genauso abzulehnen wie Gewalt generell. Wer diese Distanz nicht herstellen kann, hat Demokratie nicht verstanden.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              ... ja und wer immer linke und nazis auf eine stufe stellt, hat viele andere sachen nicht verstanden.

              aber hauptsache dir gehts gut auf deinem sofa.

  • Steinewerfer und Gewalttäter sind mir generell zu wider.

     

    Aber dass in Deutschland rechtsextreme Glatzköpfe unter Polizeischutz für ihre krausen Ideen demonstrieren dürfen finde in skandalös.

    • 1G
      12294 (Profil gelöscht)
      @Ariel Rozenbaum:

      Ich bin gegen Gewalt, aber...

       

      Ich habe nichts gegen Ausländer, aber...

  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    Kann mir vielleicht irgendjemand erklären, was das Werfen von Steinen gegen Polizisten mit dem Kampf gegen Nazis zu tun hat?

    • @12294 (Profil gelöscht):

      Nun, manche Leute kämpfen eben nicht nur gegen Nazis, sondern auch gegen die, die Nazis beschützen.

       

      Daß der Staat im Kampf gegen Nazis, sagen wir´s mal so: gewisse Defizite aufweist, ist von mindestens so großer Problematik wie die Nazis selber.

    • @12294 (Profil gelöscht):

      Nichts. Aber diese Deppen definieren sich darüber und genügen damit sich und ihren Ansprüchen.

      Weil sie nichts wirklich Wirksames gegen Nazis zustande bringen, richtet sich die Enttäuschung über eigenes Unvermögen auf vermeintlich Schuldige. Schwach und dumm.

      • @Trabantus:

        Bezeichnen Sie niemals jemanden als Deppen, den Sie nicht kennen... Und waren Sie vor Ort? Solche Urteile über die Situation und Menschen, die Sie nicht kennen sind schwach und dumm...

        • @Neinjetztnicht:

          Habe mir diese D... mehrfach in Berlin ansehen können(übrigens bei der Teilnahme an Demonstrationen gegen Rechts) und erlaube mir daher ein Urteil.

          • @Trabantus:

            Aha, und wegen ein paar Demos in Berlin urteilen Sie über eine vielleicht gänzlich andere Situation aus Ihrer kleinen Erfahrung heraus? Wer sagt denn, dass Demos immer gleich ablaufen? Naja, ist auch müßig darüber zu diskutieren. Freuen Sie sich über Ihre gefestigte Sichtweise...

            Ich weiß nicht, was in Leipzig passiert ist und maße mir kein Urteil über richtig, oder falsch an...

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Neinjetztnicht:

              Diese Demos laufen immer gleich ab. Gelangweile Mittelstandskiddies treffen sich, lassen sich "provozieren", hinterher wird rumgeheult, usw. Wenn es nicht so lächerlich wäre, wäre es traurig!

              • @74450 (Profil gelöscht):

                "Gelangweile Mittelstandskiddies", jetzt bin ich geneigt zu denken, dass das Satire ist...

  • Und wieder sorgen ein paar Deppen, die das zündeln und Steinewerfen nicht lassen können, dafür, dass die Demo der Nazis wieder einmal die bessere Publicity bekommen hat.

    Es wird Zeit, dass die Steinewerfer verstehen, dass sie damit nur die Nazis-Demo unterstützen!

    • @Martin74:

      Besser, es brennen Barrikaden als Flüchtlingsheime.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Weder noch mein Freund, nicht entweder oder!

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Das Leben ist nunmal eher grau als schwarz/weiß.

      • 1G
        12294 (Profil gelöscht)
        @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Sind denn Steine gegen Polizisten auch besser als Steine gegen AsylbewerberInnen? Das ist ja wohl die entscheidende Frage.

        • @12294 (Profil gelöscht):

          Asylbewerber sind wehrlos, Polizisten nicht. Insofern: Ja.

          • 1G
            12294 (Profil gelöscht)
            @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

            Oh, das war eine rhetorische Frage.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Genau so siehts aus...

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    • @Gnarv:

      @ herbert: bist du in leipzig gewesen? von welchem tante-emma-laden wurden denn die scheiben eingeschlagen? oder setzt du jetzt einfach mal sparkassenfilialen mit tante-emma-läden gleich, um deine argumente zu rechtfertigen??? und kamen die rauchschwaden in connewitz eigentlich von den brennenden barrikaden oder vom verschossenen tränengas??

       

      @ trabantus: wo ist denn deine politische bildung?? war es nicht die fehlende einheitsfront, die kollaboration der spd mit rechtsextremen gruppen bei der niederschlagung der räterepubliken 1919, der antisemitismus innerhalb der kpd, und allen voran die unterstützung des deitschen kapitals, was den nazis zur macht verholfen hat?! und sind die kommentarspalten eines taz-artikels wirklich der ort, sowas zu diskutieren??? einfach mal zu behaupten, dass der widerstand auf der strasse 1933 und vorher nicht den gewünschten erfolg gebracht hat, ist ein bisschen zu billig.

    • @Gnarv:

      "... aber dass es mörder und schwerverbrecher in spe sind..."

      Verletzt wurden 69 Polizisten, zum Teil schwer. Mörder und Schwerverbrecher in spe? Ich wills mal mit einem Werbeslogan der Bundeswehr sagen: "Wir dienen, damit Ihr dagegen sein könnt."

      Wenn den Krawallidioten als Gegenwehr gegen Nazis nichts einfällt außer Gewalt, werden sie nie damit Erfolg haben. Hatten sie übrigens mit diesen Methoden auch nie.

      Vielleicht hülfe ein wenig politische Bildung?

      • @Trabantus:

        "Vielleicht hülfe ein wenig politische Bildung?"

         

        Das ist eine sehr interessante Frage. Evtl. könnten Sie da mal ausführlicher werden. Ich habe bereits ein sehr schlechtes Bild von den sächsischen Schulen, die offenbar völlig unfähig sind, historische Zusammenhänge und die Voraussetzungen für ein zivilisiertes Zusammenleben zu vermitteln.

        Evtl. könnten Sie erklären, welche Ursachen diese mangelhafte Bildung bei den Sachsen hat und welche Maßnahmen ergriffen werden müssten.

      • @Trabantus:

        "...werden sie nie damit Erfolg haben. Hatten sie übrigens mit diesen Methoden auch nie."

         

        Wie oft wurden in der Vergangenheit NPD Kundgebungen verkürzt, Demorouten gestrichen, abgesagt, aufgrund erfolgreicher Gegenproteste? Also ich habe das schon vielfach erlebt und werte das durchaus als Erfolg. Steine müssen nicht sein, aber Blockieren ist gut und richtig!!!

    • @Gnarv:

      Achso ja, und um die Mörder in Spe abzuwehren zieht man los und schlägt das Schaufenster vom Tante Emma Laden ein, das sich rein zufällig in der Nähe befindet. Verstehe.

      • @Herbert Tok:

        Wo gehen denn Tante Emma Läden kaputt? Meist leiden Bankfilialen und teure Designergeschäfte darunter... Aber ist cool, einfach mal eine Behauptung hier reinzuwerfen...

        Ich behaupte dann einfach mal, Sie waren noch nie auf einer Demo...

        • @Neinjetztnicht:

          Okay, einverstanden. Es sind sind die Schaufenster von Bankfilialen und teuren Designergeschäften. Und die haben mit dem Kampf gegen Nazi was zu tun?

          • @Herbert Tok:

            und @ Finches

             

            Natürlich haben Geschäfte nichts mit dem direkten Kampf gegen Nazis zu tun. Im Zuge von Kapitalismuskritik und im Fall von Designerläden mit Gentrifizierung (zB in der Schanze in HH etc) seh ich da schon eher einen Zusammenhang. Und wer so blauäugig ist zu glauben, dass wir in einer freiheitlichen Demokratie leben, sollte sich nochmal etwas mehr mit dem Grundgedanken der Demokratie auseinendersetzen. Unsere Demokratie handelt schon lange nicht mehr im Sinne der Menschen hier...

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Neinjetztnicht:

              "Und wer so blauäugig ist zu glauben, dass wir in einer freiheitlichen Demokratie leben, sollte sich nochmal etwas mehr mit dem Grundgedanken der Demokratie auseinendersetzen. Unsere Demokratie handelt schon lange nicht mehr im Sinne der Menschen hier..."

               

              Und das haben Sie jetzt bei Pi-News abgeschrieben, oder? Oder wars ne andere Fascho-Webseite? Indymedia?

            • @Neinjetztnicht:

              Und genau deswegen gehe ich nicht (mehr) zu Anti-Nazi demos. Ich habe keine Lust mehr darauf, dass mein Anti-Nazi-Protest gekapert und für einen Protest gegen Kapitalimus , Gentrifizierung und sonstigen Schmu missbraucht wird.

              • @Herbert Tok:

                Aha, Kapitalismuskritik und Prosteste gegen Gentrifikation sind "Schmu"? Na, da weiß ich ja woher der Wind weht...

                • @Neinjetztnicht:

                  Wenn Sie gegen Kapitalismus und Gentrifizierung demonstrieren möchten, dann tun sie das. Aber warum muss das auf einer Anti-Nazi demo sein?

                  • @Herbert Tok:

                    Muss es nicht, hat das denn jemand getan?

                    • @Neinjetztnicht:

                      Wenn man bei einer Anti-Nazi Demo bei Gelegenheit auch noch das Schaufenster einer Bank zerdeppert dann ist genau

                      dies der Fall.

        • @Neinjetztnicht:

          Genau! Bankfilialen und Designergeschäfte darf man kaputt machen, das ist freiheitlich und sehr demokratisch! Hoffentlich bekommt diese Denkweise nie die Oberhand.

          • @finches:

            Na ja, die Banken dürfen die Welt und uns überflüssige Randfiguren darin ja auch kaputt verzocken/versilbern wie sie wollen, da scheinen mir dann ein paar geborstene Schaufenster des Reaktionsprinzips doch eine sehr zurüchaltende Rechnung.

            Übrigens hoffte ich (vor vielen Jahren einmal), dass nie eine Handvoll Banken und Corporations die Oberhand (über den Planeten/das Leben) bekommen würden. Und angesichts der "Freiheit" und der "Demokratie" die uns geblieben sind (von Medien als solche mogelverkauft werden) sind mir Bankenschaufenstereinwerfer nicht nur verständlich, sondern auch lieber (siehe auch "The Kid"). Als die Gegenseite der Alleszerstörung und ihre traditionellen Politzulieferer wie Nazis.