Protest gegen 3G-Regeln in Hellas: Griechische Gastronomen streiken
Die Regierung in Athen hat strenge Corona-Maßnahmen erlassen. Gastwirte protestieren gegen die 3G-Regel für Tavernen und Restaurants.
Am 6. November sind landesweit verschärfte Coronamaßnahmen für Ungeimpfte in Kraft getreten. Seither gilt für Gäste in allen Gastronomiebetrieben die 3G-Regel. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss vor dem Betreten der Gastronomiebetriebe entweder einen gültigen PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) oder einen Schnelltest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Ein PCR-Test kostet 60 Euro, ein Schnelltest 10 Euro. Das Durchschnittsgehalt liegt in Griechenland gegenwärtig bei 850 Euro netto. Die Arbeitslosenrate beträgt 13,9 Prozent. Die 3G-Regel gilt auch für den Besuch der Außengastronomie sowie in Einzelhandelsgeschäften, Friseurgeschäften, Nagelstudios, Geschäftsbanken, öffentlichen Ämtern und Nachtklubs. Supermärkte, Apotheken sowie Kirchen sind von der 3G-Regel ausgenommen.
Wer gegen die neuen Coronaregeln verstößt, dem drohen saftige Geldbußen. Gastronomiebetreiber werden mit einer Geldstrafe von 5.000 Euro belegt. Überdies wird ihr Betrieb für 15 Tage geschlossen. Gastronomiebetreiber klagen seit dem Inkrafttreten der verschärften Coronamaßnahmen für Ungeimpfte über empfindliche Umsatzeinbußen. Sie würden teilweise bei über 50 Prozent und in der Spitze bei 80 Prozent im Vergleich zu dem Zeitraum vor dem 6. November liegen.
Auch Griechenland trifft die vierte Infektionswelle seit Ausbruch der Coronapandemie mit voller Wucht. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Dienstag bei 449. Bislang starben mit oder an Corona 16.838 Menschen im knapp 11 Millionen Einwohner zählenden Griechenland. Die Impfquote ist in Griechenland mit aktuell 62,41 Prozent vollständig geimpfter Personen im EU-Vergleich niedrig.
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