Projekt vor der Küste Rügens: LNG-Terminal vorerst gestoppt
Der Haushaltsausschuss des Bundestags bewilligt erst mal keine Mittel für das Projekt vor der Küste Rügens. Er fordert eine „weitergehende Prüfung“.
Der Bau der Anlandestelle für Flüssiggas müsse „einer weitergehenden Prüfung unterzogen“ werden, „bevor die hierfür benötigten Mittel freigegeben werden“, urteilte der Ausschuss. Weitere Gelder für die Planung gebe es nur „unter Einbezug der vorgebrachten Interessen und Einwände der lokalen Akteure“. Gleichzeitig genehmigte der Ausschuss Mehrbedarfe für fünf weitere LNG-Terminals in Höhe von 669 Millionen Euro. Sie sollen den Ausfall von russischem Gas wegen des Ukraine-Kriegs kompensieren. Insgesamt belaufen sich die Kosten dafür inzwischen auf 8,2 Milliarden Euro. Allein in diesem Jahr sollen weitere 1,5 Milliarden Euro dazukommen.
Man wolle nicht „übereilt Fakten schaffen“, sagte Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler zur taz. Der Standort Rügen sei wegen „der Auswirkungen auf den Naturraum Ostsee, die Kosten und die grundsätzliche Notwendigkeit“ fraglich.
Der Energiekonzern RWE hatte bislang eine 38 Kilometer lange Pipeline vom Ostseehafen Lubmin zum Offshore-Terminal im Südosten Rügens geplant. Hier sollten zwei Plattformen gebaut werden, an denen mehrere schwimmende Flüssigerdgas-Terminals (FSRU) festmachen können.
In den FSRU wird das tiefgekühlte flüssige Erdgas aus den LNG-Tankern in gasförmige Energie umgewandelt. Verbände und Lokalpolitik hatten das Projekt auch kritisiert, weil es große Überkapazitäten bedeutet hätte.
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