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Plädoyer für MännergleichstellungspolitikDiese Lücke namens Mann

Kommentar von Thomas Gesterkamp

Unsere Gleichstellungspolitik ignoriert die Probleme von Männern. Das ist gefährlich, denn Antifeministen füllen das Vakuum.

Männer verdienen zwar mehr Geld, sterben aber meist früher Illustration: Eléonore Riedel

F rauen verdienen im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer, ihr Gesamteinkommen im Lebensverlauf ist 49 Prozent niedriger, sie haben um 53 Prozent geringere Rentenansprüche. Das Gefälle zwischen den Geschlechtern ist in Deutschland also noch immer groß. Und trotzdem spielten während der langen Verhandlungen über die Regierungsbildung Gender-Fragen mal wieder keine Rolle, sie tauchen folgerichtig auch im Koalitionsvertrag nur beiläufig auf. Auch der neuen SPD-Familienministerin Franziska Giffey, die formal zuständig ist, wird kein allzu großes Interesse an Gleichstellungspolitik nachgesagt. Dabei ist das vermeintliche Gedöns ein zentrales Thema.

„Gap“, das englische Wort für „Kluft“ oder „Lücke“, ist denn auch ein sehr oft verwendeter Begriff im Zweiten Gleichstellungsbericht, den eine Sachverständigenkommission vorlegte und den das alte Kabinett noch auf den letzten Drücker kurz vor der Bundestagswahl verabschiedete.

Vom Gender Pay Gap ist darin die Rede, und, ebenso anglizistisch, vom Gender Lifetime Earnings Gap oder vom Gender Pension Gap. Bei so vielen Lücken, die es in den nächsten Jahren zu füllen gilt, kann man nur hoffen, dass die Familienministerin sich den Bericht aufmerksam durchliest. Formal müsste Giffey auch noch in dieser Legislaturperiode den nächsten Bericht zum Thema in Auftrag geben. Sollte es dazu kommen, wäre es wichtig, den Blick zu weiten.

Denn die Kommission konzentriert sich in ihrer Sichtweise allzu sehr auf Erwerbsarbeit und daraus abgeleitete sozialpolitische Ansprüche sowie auf das Steuer-, Ehe- und Familienrecht. Andere Politikfelder kommen kaum vor. Und noch ein Aspekt kommt entschieden zu kurz: Die Schattenseiten liegen in einigen Bereichen sogar auf der anderen Seite, das heißt, bei den Männern.

Thomas Gesterkamp

ist Politikwissenschaftler und Autor von Büchern zu Männerthemen, unter anderem „Die neuen Väter zwischen Kind und Karriere“ und „Die Krise der Kerle“.

Geschlechterpolitik darf nicht einseitig sein

Eine umfassende, moderne Geschlechterpolitik darf daher nicht nur einseitig als Frauenförderungspolitik gedacht werden, sondern auch als Männerpolitik. Deshalb hier eine Wortkreation, die nicht im Bericht steht, aber eigentlich hineingehören würde: der Gender Life Expectation Gap. Männer haben in Deutschland eine über fünf Jahre kürzere Lebenserwartung als Frauen.

Die Klosterstudie des Demografen Marc Luy, der die vergleichbaren Biografien von Nonnen und Mönchen untersucht hat, ergibt einen biologisch bedingten Geschlechterunterschied von nur einem Jahr. Alles andere ist soziale Konstruktion, hat mit der Art zu tun, wie Männer leben, arbeiten, mit ihrem Körper umgehen. Sie gehen seltener zum Arzt, sie haben ruinöse Jobs in der (Schwer-)Industrie und auch in prekären Dienstleistungen; sie ernähren sich ungesünder, rauchen und trinken mehr. „Männer weinen heimlich, Männer kriegen ’nen Herzinfarkt,“ hieß das in der Kurzfassung bei Herbert Grönemeyer.

Männlicher Körper als Maschine

Männer hatten in der Gesundheitspolitik lange keine Lobby. Die Krankenkassen setzten klare Prioritäten: Die Vorsorge gegen Brustkrebs und die regelmäßige gynäkologische Kontrolle des weiblichen Unterleibs waren besonders unterstützenswert, sie galten als entscheidend für die biologische Reproduktionsfähigkeit der Gesellschaft. Noch wichtiger war, dass schon in den 1970er Jahren im Umfeld der Kampagnen gegen den Paragrafen 218 eine Frauengesundheitsbewegung entstand. Die Aktivistinnen kritisierten, dass Testreihen zu Medikamenten bisweilen nur mit männlichen Probanden durchgeführt wurden. Sie verwiesen auf die Ignoranz der zu dieser Zeit noch vorwiegend männlichen Ärzteschaft, die spezifisch weibliche Symptomatiken einfach übersah.

Weibliche Initiativen haben dafür gesorgt, dass sich der Gender-Blick auf die Medizin schärfte. Früh entstanden Selbsthilfezentren und Ansätze einer Gesundheitsberichterstattung über Frauen, die bald auch von öffentlichen Institutionen gefördert wurde. Eine Männergesundheitsbewegung gab es nie, abgesehen von einzelnen Selbsthilfegruppen wie der Aids-Hilfe. Um die Faktoren, die Männer krank machen, kümmerten sich weder Politik noch Wissenschaft in ausreichendem Maße.

Erst nach der Jahrtausendwende verstärkten sich die Forderungen nach einer geschlechtsspezifischen Prävention für Männer. Es dauerte aber noch bis 2014, ehe das Robert-Koch-Institut eine umfangreiche Studie zur „Gesundheitlichen Lage der Männer in Deutschland“ vorlegte und so staatlich unterstützt männliche Probleme und Versorgungsengpässe sichtbar machen konnte.

Viele Männer betrachten ihren Körper als eine Maschine, die nur repariert werden muss, wenn sie nicht mehr läuft. Sie missachten selbst massive Warnsignale und vermeiden Vorsorge. Allerdings liegen auch die Zugangsschwellen höher: Für Mammografien etwa werden Frauen gezielt angeschrieben, die Kosten selbstverständlich von den Kassen übernommen. Wollen sich Männer gegen Prostatakrebs schützen, müssen sie die Untersuchung meist aus eigener Tasche bezahlen.

Mehr Geld oder länger leben?

Dass Männer früher als Frauen sterben, ist schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt. Das ist jedoch kein Naturgesetz, sondern auf krank machende gesellschaftliche Bedingungen und historische Geschlechternormen zurückzuführen. Diese Erkenntnis müsste eigentlich einen gewichtigen Stellenwert haben in einem Bericht zur Gleichstellung der Geschlechter, der die „Lebensverlaufsperspektive“ zum Konzept erklärt. Dem ist aber nicht so.

Die Liste der Wortkreationen, die unbehandelte Lücken bezeichnen, lässt sich daher ergänzen: um den Gender Suicide Gap, die dreimal höhere männliche Selbstmordrate. Oder um den Gender Homeless Gap: Mehr Männer als Frauen sind obdachlos, mit gravierenden gesundheitlichen Folgen. Sie sind auch die Leidtragenden des Gender Work Accident Gap, verunglücken häufiger am Arbeitsplatz, weil sie dort gefährliche Tätigkeiten zugewiesen bekommen oder freiwillig übernehmen. Und der Gender Jail Gap macht darauf aufmerksam, dass über 90 Prozent der Gefängnisinsassen männlich sind.

taz am wochenende

Zum 200. Geburtstag des großen Ökonomen, Denkrevolutionärs und Genussmenschen: Eine Sonderausgabe zu Karl Marx, mit 12 Seiten – in der taz am wochenende vom 5./6.Mai 2018. Außerdem: Vor einem Jahr zog "En Marche" ins französische Parlament ein. Die Partei wollte Bürger stärker an der repräsentativen Demokratie beteiligen. Haben die Partei und Emmanuel Macron ihr Versprechen erfüllt? Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Ist es ein größeres Privileg, mehr Geld zu verdienen, als länger zu leben? Eine dialogisch orientierte Geschlechterpolitik sollte vermeiden, in eine unproduktive Hitparade der Benachteiligung einzusteigen. In seinem Buch „Boys don’t cry“, das er nach dem plötzlichen Tod seines Vaters schrieb, weist der britische Autor Jack Urwin auf die Folgen des von ihm als „toxisch“ bezeichneten männlichen Verhaltens hin – ohne die Schuld dafür bei den Frauen zu suchen. Für sein „brillantes, persönliches, nicht einmal sexistisches“ Werk lobte ihn die Feministin Laurie Penny.

Maskulinisten wollen Vakuum nutzen

Wenn Gleichstellungspolitik alle Männer für privilegiert, Frauen aber für stets benachteiligt und daher förderungswürdig hält, macht sie sich angreifbar. Diese Haltung prägt weitgehend auch den aktuellen Bericht der Bundesregierung. In der Kurzfassung des Gutachtens gibt es immerhin ein eigenes Themenblatt „Männer und Gleichstellung“. Darin empfiehlt die (gemischtgeschlechtlich besetzte) Sachverständigengruppe, auch Strukturen zu beseitigen, „die Männer aufgrund des Geschlechtes an der Verwirklichung ihrer Lebensentwürfe hindern“. Erwähnt werden die überlangen Arbeitszeiten im Beruf, das wachsende Engagement von Männern als Väter und bei der Pflege von Angehörigen sowie die besonderen Schwierigkeiten der überwiegend männlichen Geflüchteten.

Dass solche Aspekte zumindest auftauchen, wenn auch am Rande, ist ein Fortschritt. Denn die meisten Debatten, erst recht in internationalen Netzwerken und in der Förderpraxis der Europäischen Union, folgen weiter der Devise „Gender means women“. So ist ein Vakuum entstanden, das Maskulinisten versuchen zu nutzen.

Die vor allem in den Echokammern des Internets präsente antifeministische „Männerrechtsbewegung“ inszeniert sich als Opfer weiblicher Emanzipation. Sie behauptet, Frauen seien mittlerweile in nahezu jeder Lebenslage privilegiert. Ein von der „Gender-Ideologie“ geprägter „Umerziehungsstaat“ würde Männer auf vielfältige Weise diskriminieren. Solche Thesen finden Unterstützung bis in die bürgerlichen Leitmedien hinein, parlamentarisch aufgegriffen werden sie vor allem von der AfD.

Vertretung männlicher Interessen

Es ist gefährlich, beim Thema Gleichstellung ausschließlich auf weibliche Gaps zu schauen. Die Männer-Leerstelle muss gefüllt, das geschlechterpolitische Spektrum erweitert werden. Wer den Einfluss von Maskulinisten eindämmen will, muss mehr tun, als die Vertreter einer dialogisch orientierten Männerpolitik rhetorisch „miteinzubeziehen“. Denn die Selbstvertretung männlicher Interessen hat, gerade in so offensichtlich defizitären Feldern wie der Gesundheitspolitik, eine eigenständige Legitimation.

Im Bundesforum Männer, vor acht Jahren als Pendant zum (erheblich länger bestehenden und breiter aufgestellten) Deutschen Frauenrat gegründet, arbeiten kirchliche Gruppen, Gewerkschafter, Sozialverbände, Jungenprojekte und Väterinitiativen mit. Der Dachverband distanziert sich ausdrücklich von antifeministischen Strömungen, kritisiert aber die Vernachlässigung männlicher Anliegen. Nach der Wahl 2017 meldete er sich mit der Stellungnahme „Männerpolitik gehört in den Koalitionsvertrag“ zu Wort. Gefordert werden eine zweiwöchige Vaterschaftsfreistellung nach der Geburt mit Lohnfortzahlung, die Familienarbeitszeit mit Rückkehrrecht auf Vollzeit, der Abbau steuer- und sozialrechtlicher Anreize für das traditionelle Ernährermodell sowie verbesserte Rahmenbedingungen für pflegende Angehörige.

Zudem müssten „Eltern in Nachtrennungsfamilien weiterhin gemeinsam Verantwortung übernehmen können“. Das Forum will die Position von Scheidungsvätern „mehr in den Blick“ nehmen und das Wechselmodell, die juristisch so bezeichnete paritätische Doppelresidenz, „als eine mögliche Umgangs- und Betreuungsform neben anderen“ stärken. Diese vorsichtige, aber parteiliche Formulierung ist auch eine Reaktion darauf, dass im Wahlkampf neben der FDP nur die AfD mehr Rechte für Trennungsväter verlangte.

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59 Kommentare

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  • Ich kann mich nicht erinnern, wann sich jemals die Leute am Ende der Kommentarthreads friedlich geeinigt(!) und (zu Recht) gegenseitig bedankt haben.

     

    Meine Hochachtung.

  • darauf gibt es 2 Antworten. Die eine ist rein wirtschaftlich: alle Arbeit, die aus Steuern und Sozialabgaben bezahlt werden muss, ist immer notwendigerweise schlechter bezahlt als "produktive" Arbeit, die also Werte schafft und aus der die Steuern und Sozialabgaben erst finanziert werden.

     

    Die andere Frage ist schon angesprochen. Es ist nicht nur Geld, das eine Rolle spielt - sonst hätte ich einen anderen Beruf gewählt - sondern auch Freizeit, Ansehen, Einfluss/Macht und "Befriedigung". Bei der Berufswahl spielen all diese Komponenten eine Rolle und wer weniger am Geld interessiert ist, der/die dürfte beim GenderPayGap eigentlich gar nicht einbezogen werden.

    • @Dr. McSchreck:

      Das war eigentliche eine Antwort an Herrn Leiberg und seine Frage an mich.

  • So wie es im Text/ durch das Bundesforum formuliert ist: "das Wechselmodell, die juristisch so bezeichnete paritätische Doppelresidenz, „als eine mögliche Umgangs- und Betreuungsform neben anderen“ stärken" finde ich es übrigens sehr sinnvoll. Einige der Verbände und mittlerweile auch die FDP wollen es aber pauschal als Standard durchsetzen und das halte ich aus den genannten Gründen für fragwürdig.

    • @Takjak:

      Man könnte auch mutiger sein, das Wechselmodell zum Standard erheben und alle anderen Umgangsformen nachrangig behandeln.

      Abgesehen von dem Unwillen einger Elternteile (Männer, die ihre Kinder nicht allzu oft sehen wollen oder Frauen, die ihre Kinder ungerne teilen möchten) spricht hauptsächlich die finanzielle Belastung dagegen. Diese sollte aber kein Argument sein, sondern vielmehr aufgrund stärker gewichteter entwicklungs- und sozialpsychologischer Gründe vom Gesetzgeber aufgefangen zu werden.

  • "Dass Männer früher als Frauen sterben, ist schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt. Das ist jedoch kein Naturgesetz," -- doch: Aufgrund anderer hormoneller Struktur, riskieren Männer im Schnitt mehr als Frauen, was den Lebenserwartungsdurchschnitt senkt.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Mzungu:

      "Anderer hormoneller Struktur"

       

      -Achso, also doch noch Jäger und Sammlerin?

    • @Mzungu:

      Soviel zu der in der Genderforschung gerne als "biologistisch" verdammten Sichtweise. Aber mal angenommen, die trifft zu: Was für Schlüsse soll die wohlwollend-gleichstellende Gesellschaft daraus ziehen?

       

      Aus den denselben hormonellen Gründen dürften sich Männer auch tendenziell mit mehr Energie und Risikobereitschaft in den beruflichen Wettbewerb werfen. Das ermöglicht jenen, die das tun, die Erreichung begehrter, machtvoller und lukrativer Positionen im Berufsleben, wo sie ergo auch statistisch stärker vertreten sind.

       

      Alles ganz natürlich also - lieber nicht dran rumpfuschen??

  • @ Velofisch "Es ist das Familienrecht, welches nach wie vor dem Leitbild folgt: "Kinder gehören zur Mutter" und Väter sind zum Geldverdienen da."

    Es sind aber auch viele Menschen, vor allem konservative Frauen und Männer, die diese Ansicht vertreten und (z.T. auch hier) immer wieder kundtun; die Frau gehört mindestens die ersten drei Jahre nach Hause zum Kind, das Einkommen kann/ muss der Vater erwirtschaften. Alles andere ist Egoismus/Selbstverliebtheit der Mutter und Vernachlässigung des Kindes. Väter können das nicht so gut, sind darauf nicht ausgelegt, verdienen nun mal mehr, sind bio-/ psychlogisch anders gepolt und für die Erziehung nicht geschaffen, bla bla. Wird das dann im Trennungsfall auch berücksichtigt und Mann soll Unterhalt zahlen ist das alles ganz schrecklich unfair und das Geheule groß. Immer noch nehmen Männer selten mehr als die 2 obligatorischen Vätermonate, erledigen deutlich weniger Hausarbeit und beteiligen sich weniger an alltäglichen Aufgaben in Bezug auf den Nachwuchs (hinbringen,abholen, elterliches Engagement in Kita/ Schule etc.). Manche (nicht alle!) entdecken ihr großes Interesse daran, möglichst viel Zeit mit den Kindern zu verbringen und tatsächlich 50% der Erziehung zu übernehmen erst, wenn die Beziehung zur Mutter endet und finanzielle Verpflichtungen entstünden. Das ist traurig, aber nicht unüblich. Dass das Wechselmodell auch nicht für alle Kinder von Vorteil ist, vor allem für kleinere, sollte man ebenfalls beachten. Es ist eine Option die sehr gut sein kann, aber nicht muss. Deshalb ist das Pochen vieler Väterverbände darauf als Standardmodell durchaus kritikwürdig. Davon ab weist der Feminismus schon lange darauf hin, dass das Patriarchat mit seinen Anforderungen und Vorgaben trotz vieler Privilegien einerseits andererseits auch den Männern selbst massiv schadet. Einige Beispiele sind ja im Text genannt. Es müssten alle möglichst an einem Strang ziehen um die Gesellschaft zu verbessern!

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Takjak:

      1)Also ich gehöre ganz sicherlich nicht zur konservativen Fraktion, du kannst gerne mal meinen Kommentar weiter unten dazu durchlesen.

       

      Allerdings strotzt dein Statement doch nur so von Klischees und Parteilichkeit.

       

      Zum Einen; wie du selbst oben noch schreibst gibt es konservative Männer UND Frauen, also Männer die Mütter und Frauen die Ernährer suchen.

       

      Dann bekommt dieses konservative Paar ein Kind und jeder geht seiner Rolle nach. Die Ehe kriselt nach ein paar Jahren, die Ehepartner verstehen sich nicht mehr und es kommt zur Trennung.

       

      Der Ehemann hat nach seinem Verständnis nichts falsch gemacht, war dies doch die gemeinsame, abgesprochene Lebensplanung, das er arbeitet und sie die Kinder von der Kita abholt und die Wäsche bügelt.

       

      Die Ehefrau hat nach ihrem Verständnis auch nichts falsch gemacht, war dies doch die gemeinsame, abgesprochene Lebensplanung, das er arbeitet und sie die Kinder von der Kita abholt und die Wäsche bügelt .

       

      Der Mann muss ausziehen, das sie das Heim zuhause gemütlich eingerichtet hat und die Kinder bei ihr wohnen sollen,da die Kinder nach ein paar Jahren mit Mutti, logischerweise mehr Alltagsbezug zu ihr haben. Sie ist nun im Alltag auf sich allein gestellt.

       

      Der Mann zieht in eine Mietwohnung und zahlt Unterhalt und muss nun zusehen das er seine Kinder noch zu Gesicht bekommt.

       

      ^^Klingt für mich für beide Partner nach einer klassischen Lose/Lose Situation. Ein bischen mehr Empathie wäre in beide Richtungen angebracht

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        2)

        "Immer noch nehmen Männer selten mehr als die 2 obligatorischen Vätermonate"

         

        -Wo jetzt? In konservativen Familien? Dann ist das wohl auch familär nicht gewünscht. Wie ich unten in meinem Kommentar bezüglich Schweden schon schrieb; dort nehmen sich Väter sehr gerne ihre Väterzeit, da das System dort anders funktionert.

         

        "erledigen deutlich weniger Hausarbeit und beteiligen sich weniger an alltäglichen Aufgaben in Bezug auf den Nachwuchs (hinbringen,abholen, elterliches Engagement in Kita/ Schule etc.)."

         

        -Das ist irgendwie unlogisch. Selbst zu bemerken das es konservative Männer UND Frauen mit klaren Vorstellungen von Rollenverteilung gibt, aber dann vom Vollzeit arbeitenden Partner erwarten(in diesem Fall Mann) , das dieser noch die häuslichen Aufgaben in der klassischen Rollenverteilung des Partners(in diesem Fall Frau) noch mit übernimmt. Diese Rechnung hantiert übrigens genauso mutwillig mit falschen Zahlen, wie die Maskulinisten-Studie unten. Frauen leisten nicht mehr Arbeit in einer durschnittlichen Beziehung als Männer. Männer leisten durschnittlich mehr Lohnarbeit und weniger Hausarbeit, Frauen weniger Lohnarbeit und dafür mehr Hausarbeit. Bei teilzeit-arbeitenden Partnern läuft die Zeit die in häusliche Arbeit investiert wird ungefähr auf das Gleiche hinaus.

         

        "Manche (nicht alle!) entdecken ihr großes Interesse, möglichst viel Zeit mit den Kindern zu verbringen und tatsächlich 50% der Erziehung zu übernehmen erst, wenn die Beziehung zur Mutter endet und finanzielle Verpflichtungen entstünden."

         

        -Ein Freund von mir wurde von der Partnerin mit zwei Kindern verlassen, arbeitete Vollzeit unter der Woche und hatte die Kids am Wochenende und zahlte natürlich noch eine Menge Unterhalt. Seit er erkämpft hat das die Kinder 50 Prozent bei ihm sind, geht es ihm finanziell besser, er hat einen Alltag mit Kindern und auch mal freie Wochenenden ohne Kinder. Für ihn wurde dadurch alles besser, für die Kinder auch und die Ex-Frau hat sich mittlerweile daran gewöhnt

    • @Takjak:

      Die grundlegende Aufgabe ist, Regelungen zu finden, die die aktuelle Realität nicht überfordern, die immer noch stark von Rollendenken geprägt ist, aber die gesellschaftliche Fortentwicklung (weg von dem Rollendenken) fördern.

       

      Beides unter einen Hut zu kriegen, gelingt aktuell nur mäßig und leidet darunter, dass es jeweils einseitig erfolgt: In der Frauenförderung wird einseitig die Loslösung von alten Bildern verfolgt und das Ideal der emanziepierten, finanziell unabhängigen und auch nicht durch das Kinderkriegen beruflich einbremsbaren Frau verfolgt, während da wo die Männer ihre Schwierigkeiten haben, die Absicherung des Status Quo betrieben wird: Die Kinder SIND nunmal bei den Müttern, also bleibt der Vater - egal ob vor oder nach Trennung - in der Pflicht, verlässlich und ergebnisoptimiert die Penunzen nachhause zu bringen (=aus SEINEM klassischen Rollenbild NICHT auszubrechen).

       

      Diese mangelnde Balance setzt der Wirkung der progressiven Maßnahmen harte Grenzen: Solange Männer in ihrer alten Rolle verharren (müssen), optimieren sie ihr Leben auch weiter vor allem auf den beruflichen Erfolg hin. Sie verfolgen ihn mit entsprechend mehr Energie, Risikobereitschaft und Rücksichtslosigkeit als die oben beschriebene Idealfrau, die SOWOHL von der gesellschaftlichen Förderung, ALS AUCH der pflichtschuldigen Klotzerei eines etwaigen Vaters ihrer Kinder abgesichert wird. Denen sind sie daher im Wettbewerb immer das Stückchen voraus, dass das der unbedingte(!) Wille zum Erfolg ausmacht.

       

      Damit schließt sich der Teufelskreis, und die Gleichstellung arbeitet gegen Windmühlen.

  • Leute, nutzt die Bonus-Programme der Krankenkassen! Die Sport-Vereine sind oft darauf eingestellt.

    Gesterkamps Argumente sind gut - doch das zeigt, dass Männer bei sich selbst ansetzen sollten.

    Den geweckten Reizen und Bedürfnissen widerstehen und lieber Überstunden abbauen als den Kombisportwagen mit knatterndem Motor zu kaufen.

     

    Die Umstrukturierung muss leider weiterhin beim beruflichen Erfolg ansetzen.

    Akkord ist Mord.

    • @nzuli sana:

      Tja, genauso könnte man Frauenförderung mit dem Argument abwiegeln, dann sollten doch erstmal die Frauen im Familienleben ein paar Gänge zurückschalten: Wenn man Dominanz und Zeiteinsatz in diesem Bereich etwas zurückschraubt, klappt's auch mit der Karriere. Auch was das Geldausgeben für nicht wirklich lebenswichtige "Attraktivitätsheber" betrifft, stehen sie den Männern meines Wissens wenig nach.

       

      Ihr Posting spricht Bände über die von dem Artikel beklagte Mentalität im Gleichstellungsbereich: Frauen sind Opfer, denen durch hoheitliche Eingriffe geholfen werden muss, Männer sind Täter oder - was ihre eigenen Probleme betrifft - selbst schuld und sollten sich erstmal selbst ändern. So wird es nicht klappen. Diese Einstellung, die man im Feminismus häufig antrifft, ist - ironischerweise - etwas prinzessinnenhaft.

       

      Sowohl auf Ihre Aufforderung wie auf meine "Retourkutsche" wäre die Antwort im Einzelfall meist identisch: "Wenn ICH mich nicht um [angestammten Bereich hier einsetzen] kümmere, wer dann?". Bei DIESER Parallelität sollten wir ansetzen.

  • Man kann es auch ganz kurz sagen: man kann nicht alles haben, alles hat seinen "Preis". Wenn man gefährliche Arbeiten macht - etwa als Berufssoldat oder in gefährlichem Umfeld - verdient man mehr und lebt ggf. kürzer.

    Wenn im Schnitt Frauen und Männer hier verschieden Prioritäten setzen, ist das keine Diskriminierung, weder von Männern noch von Frauen. Sondern es ist die Folge ihrer Entscheidung, dass sie a) mehr verdienen aber b) dafür riskieren, kürzer zu leben.

     

    Das lässt sich auf viele andere Bereiche übertragen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Dr. McSchreck:

      Ihre Aussage greift zu kurz.

       

      Was ist etwa mit Tätigkeiten, mit denen der Ausübende die Risiken trägt, ohne in den Genuss von Vorteilen zu gelangen? Auch dafür gibt es zahlreiche Beispiele, insbesondere aus dem sozialen und pflegerischen Bereich. Helfer verdienen wenig, werden aber häufig krank und sterben früh.

       

      Eine gerechte, ausgewogene Lösung sieht anders aus.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        WENN es solche Tätigkeiten gibt, die nur Risiken und keine Vorteile bieten dann fragt sich: Wieso finden sich dafür überhaupt Menschen, die diese Tätigkeiten ausüben? Fallen die einfach motivations-unbedürftig vom Himmel?

         

        Sicher nicht. JEDES Angebot bietet Reize, die jemand anderen zum Annehmen diese Angebots verleiten. Sonst bleibt es unbeantwortet. Diese Reize können unterschiedlich sein: Sei es, dass man sich als aufopferungsvoller Idealist einfach wohler fühlt denn als gutverdienender Risikominimierer; sei es, dass man kein besseres Angebot bekommt und lieber riskant und schlecht bezahlt arbeitet als garnicht (und von Hartz IV lebt).

         

        Es geht IMMER um Prioritäten, wenn menschliche Entscheidungen im Spiel sind. Manche erscheinen selbstverständlich, andere sind schwerer nachzuvollziehen, wenn man nicht genau in der Haut des Betroffenen steckt. Gleiches gilt für "gerecht" und "ausgewogen": Wenn Einer einfach nur happy wie ein Fisch im Wasser ist, einen einfachen Job zu haben, der ihn körperlich auslastet und Leuten guttut, die Hilfe benötigen - wer will da pauschal festglegen, dass der das nur "gerecht" finden darf, wenn er dafür auch noch mehr Kohle bekommt?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Der Hinweis auf die (bewußten und unbewußten) Motive bei Berufswahl und Berufsausübung ist zutreffend. In helfenden Berufen spielen die unbewußten Motive bekanntermaßen eine größere Rolle. (Anders als bei vielen anderen Berufen.)

           

          Dies ist jedoch nur die eine Seite der Medaille. Die andere: Staat und Gesellschaft profitieren vortrefflich von gut ausgebildeten, aber schlecht bezahlten Erziehern, Sozialpädagogen, Pflegern, Krankenschwestern.

           

          Ein weiteres: Berufs- und Studienberatung der 1970er und 1980er Jahre waren weit davon entfernt, ihrem Namen gerecht zu werden. Kein Vergleich zu den heutigen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters.

           

          Und noch eines: "Das Leben kann nur vorwärts gelebt, aber rückwärts verstanden werden." (Kierkegaard)

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ich müsste wohl mal zurückschauen, wann das erste Mal lautstark medial darauf hingewiesen wurde, dass Pflegeberufe chronisch "unterbezahlt" sind. Aber ich glaube, auch so behaupten zu können: Es war lange bevor die meisten Menschen, die heute in diesen Berufen arbeiten, diese ergriffen.

             

            Wenn sich heute noch jemand wundert, dass er in so einem Beruf eher weniger verdient als gleich Qualifizierte in anderen Berufen, dann dürfte das eher an einem ausgeprägten Desinteresse an den Verdienstpotenzialen bei der Berufswahl liegen - womit wir wieder bei den nicht-monetären Prioritäten wären: Wer umgekehrt ans Geld denkt und primär mit seiner Arbeit eine Familie ernähren können will, der WEISS, was er mit einem Beruf verdienen kann, bevor er sich dafür entscheidet. Schließlich ist das für ihn ein wesentliches Kriterium.

  • Ein überfälliger Beitrag - auch für die taz, in der sich sonst sexistische sich Feministinnen nennende Kommentatorinnen jeglichen männlichen GAP lächerlich machen.

    Aber auch bei der Politik. Es ist kein Versehen, sondern gezielte Ausgrenzung von NGOs, die die Interessen von Männern auch auch nur die von Kindern unabhängig von den Interessen der Mütter vertreten. Es ist das Familienrecht, welches nach wie vor dem Leitbild folgt: "Kinder gehören zur Mutter" und Väter sind zum Geldverdienen da. Es ist aber auch ganz aktuelles Recht, welches bei der Gleichstellung ganz bewusst gleiche Regeln für Männer und Frauen verbietet, sondern nur unterrepräsentierte Frauen fördert und es ist nicht auch zuletzt die taz, die bei der Hatz auf Väterkongresse mitmacht. Sicher, im Vakuum finden sich auch chauvinistische Maskulinisten. Aber das hat die taz bei den Feministinnen auch nie gestört. Je radikaler, kompromissloser und chauvinistischer die daher kamen, desto mehr Gehör fanden sie. Da wird - gerade auch bei der taz - immer noch mit zweierlei Maß gemessen.

    Ein Blick z.B. nach Frankreich zeigt, dass Gleichstellung im Familienrecht möglich ist - und nicht zufällig ist die Gleichstellung auch im Beruf in Frankreich weiter. In Deutschland dagegen haben revanschistische Konservative mit den Feministinnen einen Pakt eingegangen, die Rollenmodelle nicht zu verändern, sondern nur zu kompensieren - ganz unabhängig davon, dass eine Ungerechtigkeit durch eine andere Ungerechtigkeit nicht behoben werden kann.

  • Immer dieselbe Leier. Natürlich verdienen Frauen als Gruppe weniger. Denn 70Prozent von ihnen werden Mutter und treten freiwillig beruflich zurück. Dann richtig es nicht zur Führungsposition, die eben deutlich mehr als 40h pro Woche braucht.

     

    In meiner Firma haben wir 40Prozent Frauen unter den Berufseinsteigern, exakt gleiche Gehälter zwischen Mann und Frau. Nach 4-5 Jahren steigen die Frauen aber aus sind Gründen eine Familie. In ihren High Performance Job kommt kaum eine zurück.

    • @Sven :

      Der Gender-Pay-Gap wird selten von Leuten, die wirklich arbeiten, als Argument gebracht. Die Lücke gibt es ja praktisch (außer als statistischen Artefakt) nicht.

       

      Warum werden Frauen eigentlich häufiger frühberentet, wenn sie so viel weniger und leichtere Erwerbsarbeit leisten?

  • Vieles davon mag sicher zutreffend sein, aber, der Umstand, dass diese Themen durch reaktionäre Maskulinisten besetzt sind bleibt eben nicht folgenlos. Entsprechend sieht sich wer darauf hinweist, dass feministische Kritik an den Zuständen zwar berechtigt und notwendig, ohne Gleichstellung aber unzureichend ist, meiner Erfahrung nach schnell Vorwürfen ausgesetzt patriachale Dividende, eigene Privilegien und weibliche Diskriminierungserfahrungen zu relativieren oder auch gleich ein misogyner Sexist zu sein. Ist also kein Wunder, dass es mit der männlichen Selbstvertretung nicht sehr weit her ist.

    Solange aber Genderfragen von einer relevanten Menge der daran beteiligten Akteur*innen primär als Identitäts- und Machtpolitik und nicht als Gerechtigkeitsproblem verhandelt werden, wird es für niemanden Fortschritte geben.

    • @Ingo Bernable:

      "Solange aber Genderfragen von einer relevanten Menge der daran beteiligten Akteur*innen primär als Identitäts- und Machtpolitik und nicht als Gerechtigkeitsproblem verhandelt werden, wird es für niemanden Fortschritte geben."

       

      Genau so ist es! wir müssen zum Wohle aller diese Akteure und die Idenitätsfixierung überwinden!

  • Gleichberechtigung erscheint fast jedem sinnvoll. Darin sind sich Linke, Grüne, Liberale, SPDler und auch die meisten Konservativen einig. Gleicherechtigung ist demokratisch, liberal und im Sinne unserer Wirtschaft und damit auch im Sinne unseres Sozialstaates. Doch Gleichstellung ist nicht die logische Fortsetzung von Gleichberechtigung, sie ist das genau Gegenteil. Gleichstellung ist der Friedenspanzer der Geschlechterpolitik, eine brachialer Hammerschlag in einem fehlgeleiteten Kampf gegen alles was zwischen den Geschlechtern nicht von alleine gleich werden will.

     

    Je weiter man diesen Kampf treibt desto klarer wird jedem der noch bei Sinnen ist das man von einer falschen Grundannahme ausgeht. Die Skandinavischen Länder, die für ihre Gleichstellungspolitik berüchtigt sind, legen darüber ein eindeutiges Zeugnis ab. Die Idee ist: Wenn Frauen und Männer die gleichen Rahmenbedingungen haben dann erzielen sie auch das gleiche Ergebnis. Doch das Gegenteil ist der Fall. Länder wie Saudi-Arabien, Katar und Indien haben einen weit höheren Frauenanteil in klassischen Männerberufen als alle westlichen Länder und das Schlusslicht bilden genau die Länder die am Gelichstellungspolitik betreiben. Diese Erkenntnis sollte endlich in die Poltik mit einfließen!

     

    Doch der Begriff der Geschlechterpolitik allein verdirbt mir schon die Laune. Hier heißt es die darf nicht einseitig sein, richtig wäre: Sie sollte endlich aufhöhren einseitig zu sein. Seit ich denken kann werden Statistiken zum Vorteil einer Seite verdreht. Diese Seite sind nicht “Frauen”, sondern Feministinnin. Die meisten Frauen wissen von ihren angeblichen Vertreterinnin nicht viel und darüber können sich Feministinnin glücklich schätzen.

     

    Bevor es eine glaubwürdige Geschlechterpolitik geben kann muss der Sumpf der in den letzten Jahrzehnten entstanden ist entrümpelt werden. Diese Aufgaben dürfen nicht weiter radikalen Ideologen überlasen werden. Weder für Feministinnin, noch Maskulinisten darf hier Platz sein.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Januß:

      "Die Skandinavischen Länder, die für ihre Gleichstellungspolitik berüchtigt sind, legen darüber ein eindeutiges Zeugnis ab.Die Idee ist: Wenn Frauen und Männer die gleichen Rahmenbedingungen haben dann erzielen sie auch das gleiche Ergebnis."

       

      -Nun ist es so, das Frauen in den skandinavischen Ländern fast alle arbeiten und das klassisch-konservative Familienbild von Hausfrau und Mutter, dort nur noch sehr selten anzutreffen ist.

       

      In Schweden sind 44 Prozent der Politiker weiblich(galt dieses Berufsfeld nicht auch mal als männlich?) 4 von 10 Führungspositionen sind von Frauen besetzt, 9 von 10 Vätern nehmen sich in Schweden Elternzeit und die schwedische Frauennationalmanschaft gehört zu den erfolgreichsten der Welt, was bei einem Land mit gerade mal 10 Millionen Einwohnern doch recht beachtlich ist und überhaupt zum Thema Fußball und Gleichstellung: Wenn ich mir dann noch Island ansehe, wo es das Frauennationalteam auf Platz 19 der Fifa-Weltrangliste geschafft hat, dann fange ich an, deine Negativbewertung von Gleichstellungspolitik in Frage zu stellen.

       

      Was in deiner Statistik nämlich nicht vorkommt; wieviele Frauen in den verschiedenen Ländern überhaupt arbeiten. Würde man nämlich in Deutschland, oder gar Saudi-Arabien die Mütter am Herd als " in typischer weiblicher Beschäftigung" dazurechnen, dann ergäbe sich ein ganz anderes Bild dieser Gesellschaften und die skandinavischen Länder, die tatsächlich freier von Klischees funktionieren als hierzulande. Denn was ist bitte eine gesellschaftliche Stellung die typischer sein kann für eine Frau, als "Hausfrau und Mutter"?- Nur tauchen die nicht in der Statistik zum Thema "geschlechterspezifische Arbeit" auf.

       

      ^^Auf solche maskuline Beweisführung sollte man jedenfalls nicht reinfallen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Januß:

      Gibt es überprüfbare und belastbare Zahlen zu den im zweiten Abschnitt von Ihnen gemachten Aussagen?

       

      Die Unterscheidung zwischen Frauen und Feminstinnen wie auch der Hinweis auf deren Folgen finde ich sehr hilfreich.

       

      Die sprachliche Holprigkeit bei Ihrem Bild im letzten Abschnitt überlese ich danach gerne.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        "Gibt es überprüfbare und belastbare Zahlen zu den im zweiten Abschnitt von Ihnen gemachten Aussagen?"

         

        Freilich. //journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0956797617741719

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Januß:

          Merci vielmals.

    • @Januß:

      Dass sie gegen Gleichstellung und Feminismus sind wird deutlich, aber was wollen sie stattdessen? Saudische Verhältnisse?

      Können sie ihre steilen Behauptungen mit Quellen belegen? Und gibt ihnen der Umstand, dass sie meinen mehr Check vom Feminismus zu haben als "die meisten Frauen" nicht irgendwie zu denken?

      • @Ingo Bernable:

        "... aber was wollen sie stattdessen? Saudische Verhältnisse? "

         

        Nein die will ich nicht!^^

         

        Was ich möchte ist das man sich mehr Mühe damit gibt Gleichberechtigung zu messen. Momentan läuft es ja meist so ab das geschaut wird ob 50:50 Verhältnisse herrschen und wenn es in einer Domäne weniger Frauen gibt dann heißt das Urteil automatisch Sexismus. Dieses Urteil ist ohne weitere Kentnisse voreilig und nicht selten politisch motiviert.

        Was ich erwarten würde ist das man bevor irgendwelche Maßnahmen ergriffen werden erstmal eine seriöse Erhebung dessen stattfindet was Frauen und Männer wollen und was sie bereit sind dafür zu tun. Dann kann man beurteilen ob es sich um Diskriminerung handelt oder nicht. Und wenn keine Diskriminierung vorliegt dann darf es auch kein Eingreifen der Politik geben. Ungleichheiten die nicht durch böswillige Diskriminierung, sondern aus freien Stücken entstehen muss man einfach ertragen.

         

        "Können sie ihre steilen Behauptungen mit Quellen belegen?"

        http://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0956797617741719

         

        "Und gibt ihnen der Umstand, dass sie meinen mehr Check vom Feminismus zu haben als "die meisten Frauen" nicht irgendwie zu denken?"

         

        Nicht im Geringsten. Es ist nicht so das ich diese Erfahrungen freiwillig gesammelt hätte. Ich war 8 Jahre an einer Universität angestellt und im Zuge dieser Angstellung habe ich mehr Kontakt mit radikalen Feministinnin gehabt als mir lieb war. Die Reaktion meiner weiblichen Kolleginnin war ähnlich ablehnend. Das hat zumindest meine anfänglichen Zweifel an dieser Bewegung geweckt, die ich zuvor weitläufig blauäugig unterstützt habe.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Januß:

          Ihre profunden Aussagen habe ich mit großem Wohlwollen und innerer Verbundenheit aufgenommen. Ich habe mich in Ihrer Beschreibung des eigenen Umgangs mit Fragen von Gleichstellung und Gleichberechtigung wiedergefunden. Meine anfängliche Unbedarftheit und Naivität habe ich im Lichte der Erfahrungen schnell verloren - wie einst meine Jungfräulichkeit.

        • @Januß:

          Mir scheint, dass sie den zitierten Artikel doch mit einer gewissen Flexibilität interpretieren. Richtig, die Autoren stellen eine Korrelation von gender inequality, der Geschlechterverteilung bei der Lese- und Rechenkompetenz und der Absolventinnenquote in MINT-Fächern fest. Allerdings liefern sie auch als eine mögliche Erklärung, dass letzeres auch schlicht einem Mangel an Alternativen geschuldet sein kann. (Wer zB nicht ausgehen darf, wird seine Zeit evtl. mit Lernen verbringen.) Zudem konstatieren sie, dass die Lebenszufriedenheit in den betreffenden Ländern ebenfalls nicht die Beste ist. Was dort ebenfalls untersucht wird, ist der Einfluss der in den Ländern vorherrschenden Selbsteinschätzung, die ja zB auch etwas damit zu tun hat, dass Wissenschaft und insbesondere die MINT-Fächer in westlichen Ländern klar männlich konotiert sind und welchen Einfluss dies auf die individuelle Präferenz zB bei der vielleicht doch nicht immer völlig freien Wahl des Studienfachs hat.

          Aus all dem nun eine allgemeine Aussage über "klassische Männerberufe" und darüber dann ein Argument gegen Gleichstellung abzuleiten scheint mir doch sehr weit übers Ziel hinausgeschossen. Es ist ja nun wirklich nicht so, dass es Frauen sind die etwa an saudischen Bohrtürmen arbeiten.

          Unterm Strich zeigt die Studie nach meiner Lesart, dass es richtig und notwendig ist Maßnahmen zu ergreifen um etwa Frauen zu ermutigen in MINT-Fächer zu gehen, ebenso wie richt ist Maßnahmen zu ergreifen um Männer vermehrt zu sozialen und pädagogischen Berufen zu ermutigen und dass man schlussendlich auch dafür sorgen sollte, dass das eine nicht massiv besser bezahlt wird als das andere. Auf Grundlage eines - zugegebenermaßen bemerkenswerten - statistischen Artefakts das Gegenteil zu behaupten führt in die Irre.

          • @Ingo Bernable:

            Die genauen Gründe für dieses Phänomen können wir aus den zur Verfügung stehenden Daten nicht ableiten. Allerdings ist das auch garnicht nötig, um festzustellen das die These, mit der man uns Gleichstellungspolitik in diesem Bereich seit Jahrzehnten schmackhaft machen will schlichtweg falsch sind. Wenn man Frauen und Männern die freie Wahl lässt und soziale Hemmnisse aus dem Weg räumt dann ist das Ergebnis nicht das sie sich immer ähnlicher werden.

            Selbst wenn man die Länder in denen Frauen radikal unterdrückt werden außenvor lässt kann man immer noch die westlichen Staaten miteinander vergleichen und dort zeichnet sich das Selbse Bild ab.

             

            Nehmen wir mal an das dieses Phänomen nur ein Seiteneffekt von etwas ist das wir bisher nicht bedacht haben dann würde auch das dafür sprechen mit (vielleicht) gut gemeintem Herumgedoktore an Gesetzestexten vorsichtiger zu sein.

             

            Und klar ist diese Veröffentlichung nicht der Weisheit letzer Schluss, würde ich auch nie behaupten. Es ist nur ein Puzzelstück, es gibt diverse Veröffentlichungen aus den verschiedensten Bereichen, die sich nicht mit dem feministischen Weltbild vereinen lassen. Skepsis ist also angebracht.

  • So nachhaltig wie die Bereiche in denen Männer schlechter abschneiden vom Feminismus ignoriert werden, fällt es schwer zu glauben, dies sei aus Versehen, oder aus Nachlässigkeit.

  • Danke.

  • Ebenfalls danke für diesen Artikel.

    : )

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Das "Frauengedöns" erlaubt es der "Gesellschaft", an der allgemeinen Unterdrückung und den schichtübergreifenden Ungerechtigkeiten festzuhalten und sich zugleich als Anwalt und Sachwalter wichtiger gesellschaftlicher Veränderungen aufzuspielen.

  • Muss man einen Artikel über Ungleichbehandlung von Männern und Frauen mit der dummen, weil leicht zu wiederlegenden Schlagzeile, des 21%igen Genderpaygaps beginnen? Das bereinigte Genderpaygap liegt 'nur' bei 6%.

    https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2017/03/PD17_094_621.html

     

    Die wichtige Frage ist, warum Arbeiten, die, historisch betrachtet, häufiger von Frauen verrichtet wurden und auch heute noch werden, so schlecht bezahlt sind. Eine männliche Hebamme oder ein Krankenpfleger wird genau so mies entlöhnt wie jede Frau in diesem Beruf.

     

    Eien ander Frage ist, warum Frauen, obwohl sie wissen könnten, dass der Job schlecht bezahlt ist, ihn trotzdem wählen.

    • @Adele Walter:

      Der Grund dafür dürften die nicht-monetären Argumente sein, die für diese Berufe sprechen: Menschenbezug, Work-Life-Balance, Sicherheit, geringer Wettbewerbsdruck wären mögliche Argumente.

       

      Die Frage lautet also eigentlich: Warum leisten sich die (mehrheitlich) Frauen, die diese "weichen" Faktoren über den Verdienst stellen, eine solche Prioritätensetzung? Das wird natürlich nur ungern untersucht, legt es doch ein politisch nicht akzeptables Maß an Selbstgewähltheit des beruflichen Leids der Frauen nahe.

       

      Also muss man spekulieren. Ich sage: Der Grund ist, dass beileibe nicht alle, aber immer noch zu viele Frauen sich nach wie vor mehr eine häusliche Mutter- als eine Ernährerrolle wünschen. Ihre Arbeit wünschen sie sich mehr als Option zur Selbstverwirklichung denn als tragende Säule des Familienunterhalts. Für den soll der Mann maßgeblich zuständig bleiben, also wird DER mehr nach seinem Verdienstpotenzial ausgesucht als der eigene Beruf. Wenn diese Frauen dann quersubventioniert für wenig Geld arbeiten gehen (und damit anderen Frauen, die vielleicht mehr auf das Einkommen angewiesen sind, die Preise verderben) haben sie ihre Vorstellung verwirklicht. Bis zur Scheidung, versteht sich - aber wer denkt schon in jungen Jahren, wenn die Bäume noch in den Himmel wachsen, an sowas? Und wer es tut, gibt sich damit zufrieden, dass der gewählte Beruf in Vollzeit zumindest genug zum Leben abwirft, solange der Unterhalt fließt und kein neuer Mann da ist.

       

      Resultat: Die gezielte Wahl eines Berufs nach dem Kriterium, maßgeblich den Unterhalt einer ganzen Familie zu bestreiten, bleibt eine Männerdomäne. Ich kenne etliche Frauen, die beruflich überall hinkönnten. Keine(!) von denen hat je in dieser Dimension gedacht.

       

      Um es ganz deutlich zu sagen: Ich halte diese klischeemäßige Rollendenke für weit weniger verbreitet, als sie es noch vor ein paar Jahrzehnten war. Aber sie ist immer noch verbreitet genug, die Preise niedrig zu halten - und sie nimmt aktuell eher wieder zu.

  • 2G
    2730 (Profil gelöscht)

    Der erste Nonsens im Atikel: Der gender pay gap über alles betrug 29% im Jahr 2008. Allerdings reduzierte sich der Wert unter Berücksichtigung von Bildungsstand, Berufserfahrung, Berufs- und Branchenwahl und/oder Erwerbsumfang auf 13%. Bei Frauen "mit sehr kurzen Erwerbsunterbrechungen" betrug der Unterschied gerade mal statistisch nicht signifikante 4%. (vgl. z.B. https://www.econstor.eu/handle/10419/157011). Da der Autor von einem gpg in Höhe von 21% spricht, scheint sich die Lücke eher weiter geschlossen zu haben. Anders ausgedrückt: Ein Physiotherapeut verdient bei gleicher Qualifikation gleicher Berufserfahrung, gleichem Stundenumfang genauso viel wie seine Kollegin, aber deutlich weniger als der Techniker im Büro über der Praxis.

    Zweiter Bock: Selbstverständlich übernehmen Krankenkassen im Rahmen der individuellen Früherkennung die Kosten u.a. auch für eine Prostata-Untersuchung. Dies gilt ab dem 45. Lebensjahr, bei familiärer Vorbelastung ab dem 40. Lebensjahr (https://www.prostata.de/wissen/prostatakarzinom/frueherkennung-von-prostatakrebs).

     

    Diese beiden - wesentlichen - falsch angeführten Argumente führen zu einem erstaunlich schlechten Artikel, insbesondere für einen "Politikwissenschaftler". Als Anliegen gut gemeint, aber nicht gut gemacht.

  • In welcher "Lebenslage" sind Frauen nicht privilegiert?

  • Vielleicht ist die Summe aller Gender-Gaps gleich Null? Der individuelle Lebensweg entscheidet, ob ich diese Lücke habe oder eine andere. Die Benachteiligung beginnt erst dann, wenn ich mich nicht (mehr) entscheiden kann.

     

    Heute können sich (im Gegensatz zu früher) alle Menschen (unabhängig vom Mann- oder Frau- oder Intersein) frei in allen Lebensbereichen entscheiden - Schule, Ausbildung, Job, Wohnort, Partnerwahl, Kinder, Wehrdienst, Sport, Drogen, Medizin usw.. Daher ist die Benachteiligungsdebatte nur noch politisch und wird vor allem von Interessengruppen geführt, aber tatsächlich im Alltag nicht mehr relevant.

     

    Benachteiligt sind heute andere Gruppen, unabhängig vom Geschlecht, z.B. die Fans des HSV ...

  • Danke für den Artikel!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Danke für diesen ergreifenden Beitrag, auch wenn der Zeitpunkt seines Erscheinens in meinen Augen unpassend ist. Aber vielleicht haben sich Autor und/oder Redaktion etwas dabei gedacht, worauf ich bislang noch nicht gekommen bin.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Ich komme umgekehrt gerade nicht darauf wieso heute ein unpassender Zeitpunkt wäre für dieses Thema. Vielleicht helfen sie mir auf die Sprünge. Vielmehr finde ich dass es endlich mal Zeit wurde dass Männer beim Thema Gleichstellung nicht nur als Unterdrücker der Frau vorkommen.

       

      Abgesehen davon finde ich es schade dass in einem solchen Artikel die Mär der 21% Unterschied (gender pay gap) wiederholt wird. Das statistische Bundesamt hat errechnet das der bereinigte Unterschied bei lediglich 6% liegt.

      • @Franco:

        Sie haben ja generell Recht, wenn Sie auf den bereingten Gender pay gap von 6% hinweisen. Nur der wäre ein Beleg für die ungleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. In diesem Zusammenhang hier jedoch, wo es um die Folgen unterschiedlicher Teilhabe an gesellschaftlichen Verhältnissen bzw. Prozessen geht (z.B. früher Sterben) , ist tatsächlich das Heranziehen des unbereinigten Gaps von 21 % richtig.

        • @Karl B:

          Ein guter und richtiger Hinweis. Danke.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Ingo Bernable:

            Schließe mich gerne an.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Franco:

        Bei der Wahl des Zeitpunkt dachte ich daran, dass heute Muttertag ist. Eine falsch verstandene Rücksichtnahme?

         

        Dass Männer im Artikel nicht nur als Unterdrücker der Frau, als Show-Freaks und Monster vorkommen, begrüße ich ohne Einschränkung.

         

        Was gender pay gap ist, weiß ich nicht. Da werde ich erst einmal recherchieren.

      • @Franco:

        Ja richtig, bereinigt liegt der Wert bei 6% , aber man muss sich auch fragen was wird da bereinigt? Um die Berufswahl und Bildungsstand beispielsweise.

         

        Warum aber promovieren weniger Frauen als Männer? Weil das Promotionsalter in die Zeit der Familienplanung fällt. Warum wählen Frauen z.B. vermehrt Pflegeberufe? Weil das besser zur Geschlechterrolle passt. Und warum sind die im Vergleich zu beispielsweise handwerklichen Berufen so schlecht bezahlt? Na weil das "ja jeder kann" und das früher in der Familie sowieso unentgeltlich geschah.

         

        Die Bereinigung ist wichtig um zu sehen, wie viel weniger Frauen im gleichen Job verdienen. Man sollte aber nicht aus den Augen verlieren warum sie andere Jobs wählen und dass auch dies Einfluss auf das Einkommen hat.

      • @Franco:

        Meinen Sie den bereinigten Unterschied, der unter anderem die Einkommenslücke um Faktoren wie mehr Teilzeitarbeit bei Frauen (innerfamiliäre Zuweisung des Haushalts an Frauen), schlechtere Bezahlung von 'Frauenjobs' , Überrepräsentation von Männern in Führungspositionen 'bereinigt'?

        • @LesMankov:

          Ja, die Aufsplittung in bereinigten Gender Pay Gap und die damit einhergehende Differenzierung weiterer Faktoren ist für einen angemessenen Diskurs enorm wichtig. Denn die schlechtere Bezahlung von Sorgearbeit (sofern sie nicht sogar unentgeltlich erbracht wird), ist einer der Schlüsselfaktoren. Wobei ich als Krankenpfleger über einen Frauenquotienten in Dax-Unternehmen nur schmunzeln kann, da mir nicht einleuchtet, wieso eine Frau, die sich in einem kapitalistischen Haifischbecken nach oben gebissen hat, emanzipatorisches Umdenken fördern soll.

        • @LesMankov:

          "mehr Teilzeitarbeit bei Frauen (innerfamiliäre Zuweisung des Haushalts an Frauen)"

           

          Woher wissen Sie, dass ganz gewiss eine Zuweisung erfolgt?

           

          "schlechtere Bezahlung von 'Frauenjobs'"

           

          Was schlicht und ergreifend damit zu tun hat, dass diese Jobs i.d.R. nicht selber am Markt gefragt werden, sondern durch diesen getragen werden (Sozialwesen z.B.).

           

          "Überrepräsentation von Männern in Führungspositionen"

           

          Frauen steht es frei, sich im Wettbewerb durchzusetzen:

          https://youtu.be/aMcjxSThD54

           

          Davon mal ab: Auch die wenigsten Männer haben Führungspositionen inne. Ich z.B. habe auch keine Führungsposition und ich kenne nur sehr wenige Menschen, die eine haben. In meinem Freundeskreis hat tatsächlich nur eine Person eine Führungsposition im Beruf und die ist eine Frau.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Franco:

        Das gibt's dann einen Mother's Day Awareness Gap.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      ".......auch wenn der Zeitpunkt seines Erscheinens in meinen Augen unpassend ist." Warum ist der Zeitpunkt unpassend ?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Karl B:

        Sie finden die Antwort in meiner Erwiderung an @Franco.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Muttertag hin oder her (genau so bescheuert wie Vatertag oder Valentinstag). Dieser Artikel ist hoffentlich ein erster der die Gleichstellungspolitik ins rechte Licht rückt.

           

          Und übrigens finde ich nach wie vor dass das bereinigte Einkommensunterschied der maßgebliche ist. Wer in teilzeit arbeitet verdient eben in relation weniger. Wer lange Auszeiten nimmt steigt in der zwischenzeit nicht auf.

           

          "Der bereinigte Gender Pay Gap hingegen misst den Verdienstabstand von Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiographien."

           

          Der bereinigte GPG sollte noch weiter Richtung null gehen, darum muss sich die Politik kümmern. Alles weitere ist eben nicht Diskriminierung. Keiner zwingt Frauen in Pflege- oder Sorgeberufe.

           

          Gleich_berechtigung_ sehe ich auch jetzt schon weitestgehend erreicht (das Sorgerecht könnte noch etwas Gendergerechtigkeit vertragen), Gleich_stellung_ hingegen als nicht erstrebenswert in einer Gesellschaft von Individuen.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Franco:

            Danke für Ihre Hinweise in Sachen Gender Pay Gap. Der Sachverhalt war mir wohl bekannt, das Label hingegen nicht.

             

            Anders als Sie finde ich Vatertag gut. Solange mein Kind klein war, habe ich jeden Vatertag mit ihm gefeiert. Dies war für uns beide etwas besonderes. Und daran erinnere ich mich immer wieder gerne.