Personalentscheidung bei den Grünen: Grüne Urwahl für Kanzlerkandidaten
Über die Kanzlerkandidatur soll künftig die Basis der Grünen entscheiden. Baerbocks Kandidatur machten Habeck und Baerbock weitgehend unter sich aus.

So solle ein geordneter Prozess und eine frühzeitige Auswahl sichergestellt werden, erklärte Büning. „Das gibt den Menschen in unserem Land, insbesondere aber natürlich unseren aktuell rund 125.000 Mitgliedern, ausreichend Zeit, die Kandidatinnen und Kandidaten sowie die programmatischen Schwerpunkte kennenzulernen. Und die Parteizentrale hat frühzeitig die Möglichkeit, die Kampagne auf die entsprechende Person auszurichten.“
Zur Bundestagswahl vor rund einem Jahr hatten die Grünen mit der heutigen Außenministerin Annalena Baerbock erstmals eine Kanzlerkandidatin aufgestellt. Die Kandidatur machten Baerbock und ihre damaliger Co-Parteichef Robert Habeck nach eigener Darstellung weitgehend unter sich aus – wobei Habeck aus seinen eigenen Ambitionen keinen Hehl machte. Ein Parteitag bestätigte Baerbocks Kandidatur im Juni 2021. Bei der Wahl im September 2021 konnten die Grünen zwar mit 14,8 Prozent ihr bestes Ergebnis bislang im Bund einfahren, blieben aber deutlich hinter den eigenen Ansprüchen.
Die Aufarbeitung des Wahlkampfs ist nach Angaben aus der Grünen-Zentrale inzwischen abgeschlossen. Schlussfolgerungen daraus sollten in den kommenden Wochen parteiintern vorgestellt werden. Eine öffentliche Auswertung soll es nicht geben, wie es unter Verweis auf die aktuelle Krisensituation hieß. Ob man für die Bundestagswahl 2025 erneut mit einer Kanzlerkandidatin oder einem Kanzlerkandidaten ins Rennen gehen wolle, wolle man rechtzeitig entscheiden.
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Frauen und Krieg
Krieg bleibt männlich
Ergebnis der Sondierungen
Auf dem Rücken der Schwächsten
Vertreibung von Palästinensern
Amerikaner in Gaza
Schwarz-rote Sondierungen abgeschlossen
Union und SPD wollen gemeinsam regieren
Schwarz-Rote Finanzen
Grüne in der Zwickmühle
Frau erzieht Mann
Mein bestmöglicher Mann