Neue Musik aus Berlin: Im Sweet Spot

Frank Schültge aka F.S.Blumm veröffentlicht mit „Kiss Dance Kiss“ ein Soloalbum, das verspielt ist. Und von erstaunlicher Klarheit.

F.S.Blumm auf einer Treppe stehend

Komplexes einfach klingen lassen: F.S.Blumm Foto: Ghido Möbius

Keine Frage: Frank Schültge aka F.S.Blumm hat ein ganz besonderes Händchen für den Sweet Spot – für den Bereich also, in dem etwas optimale Wirkung entfaltet.

Im Fall des gerade erschienenen Soloalbum „Kiss Dance Kiss“ ist das Musik, auch wenn Schültges Herangehensweise an Malerei oder an die Hörspiele, die er schreibt, ähnlich verspielt ist. Und zugleich von erstaunlicher Klarheit.

Seit den 1990er Jahren macht der Berliner Musik: solo und in unterschiedlichen Konstellationen, als Sack & Blumm etwa. In den späten Nuller Jahren dann gründetet er mit Ellinor Blixt das folkig-minimalistische Indietronic-Duo Bobby & Blumm; zuletzt veröffentlichte er mit Luca Fadda als Quasi Dub Development.

Reichlich Dub und andere Entschleunigung stecken auch in „Kiss Dance Kiss“. Aber nicht nur Echoräume macht F.S.Blumm auf, er schickt dabei auch luftige Bassläufe durch den Raum. Die eingängigen, zugleich frischen Melodien wirken leichtfüssig, aber nie banal.

F.S.Blumm „Kiss Dance Kiss“ (blummrec/Morr Music)

Komplexes lässt F.S.Blumm ganz einfach klingen. Als Produzent hat er seinem eigenen Sound entwickelt. Der hat zwar Wiedererkennungswert, lässt sich jedoch eher als Atmosphäre beschreiben, denn als bestimmte Klangästhetik.

Gesungen wird auf dem Album wenig – wenn doch, entwickeln die die Worte starken Widerhall: etwa, wenn beim letzten Song des Album auf den Titel „My idea of anarchy“ als Halbsatz folgt: „is taking full responsibility“. F.S. Blumm klingt wieder vertraut und überraschend zugleich.

Er macht es der Hö­re­r:in leicht, einzusteigen – und belohnt mit subtilen, nuancierten Klangwelten.

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