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NahostkonfliktUSA sanktionieren UN-Sonderberichterstatterin Albanese

US-Außenminister Rubio erhebt schwere Vorwürfe gegen die UN-Berichterstatterin für Palästina. Aufgrund ihrer Kritik an Israel gilt sie als umstritten.

Francesca Albanese: Was genau die US-Sanktionen umfassen, blieb zunächst unklar Foto: AP

afp, taz | Die USA verhängen Sanktionen gegen die UN-Sonderberichterstatterin für die Palästinensergebiete, Francesca Albanese. US-Außenminister Marco Rubio begründete dies am Mittwoch auf X damit, dass Albanese eine „Kampagne politischer und wirtschaftlicher Kriegsführung“ gegen die Vereinigten Staaten und Israel führe. Insbesondere habe die Italienerin das Vorgehen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen Verantwortliche in den USA und Israel gefördert.

In einer Erklärung Rubios hieß es, Albanese habe sich für die internationalen Haftbefehle eingesetzt, die der IStGH im November gegen Israels Premier Benjamin Netanjahu und den damaligen Verteidigungsminister Joav Gallant erlassen hatte. Was genau die US-Sanktionen umfassen, blieb zunächst unklar, Albanese könnte etwa an der Einreise gehindert, ihre Vermögenswerte in den USA eingefroren werden.

Darüber hinaus warf Rubio ihr vor, internationale Ermittlungen gegen US-Firmen angeregt zu haben. In einem Bericht von vergangener Woche hatte Albanese 48 internationalen Firmen vorgeworfen, von der „illegalen Besatzung und Apartheid“ Israels in den Palästinensergebieten und vom „Genozid“ in Gaza zu profitieren, darunter Microsoft und die Reiseplattform Booking.com. Die US-Vertretung bei der UNO in Genf rief UN-Generalsekretär António Guterres daraufhin auf, Albanese abzuberufen, und warf ihr „virulenten Antisemitismus“ vor.

Albanese ist Juristin und seit Mai 2022 UN-Sonderberichterstatterin für die Menschenrechtslage in den Palästinensergebieten. Sie wurde vom Menschenrechtsrat in Genf ernannt und spricht in dieser Funktion nicht für die Vereinten Nationen selbst. Mit ihrer scharfen Kritik an Israels Gaza-Offensive sorgte sie wiederholt für Kontroversen und gilt in Israel als unerwünschte Person.

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51 Kommentare

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  • Es ist ja durchaus möglich, dass mehrere gegensätzliche Positionen gleichzeitig falsch sein können. Solange in ewigem Schwarz-Weiß und dem Gegeneinander von Gut und Böse jeder weiter an der Eskalationsschraube dreht, gewinnt jedes Mal der Hass. Herzlichen Glückwunsch an alle, die dieses Ergebnis genau richtig finden!

  • Die Trump Regierung macht außenpolitisch genau das, was innerpolitisch längst die Norm ist. Unbequeme Personen, die nicht auf Linie sind, werden mit Hilfe von Verdrehungen, Entstellungen und offenen Lügen verleumdet, um sie möglichst kalt zu stellen. So ist Trump an die Macht gekommen.

    Und diese Methoden, einst hauptsächlich in Diktaturen gebräuchlich, greifen immer mehr um sich. Auch in Deutschland. Und längst nicht mehr als Instrument von Extremisten. Sie sind offensichtlich in der "bürgerlichen Mitte" angekommen, wie wir gestern im Bundestag sehen konnten. Und diese Methoden fruchten in immer größeren Teilen der Bevölkerung...

  • Und wenn Albanese einfach ihre Arbeit tut und einen Punkt hätte?



    Wäre die unerschrockene Albanese dann nicht eher die Kandidatin für den Friedensnobelpreis?



    Warum auch sollten die USA Israels offensichtlich falsches Verhalten eigentlich künstlich zu verteidigen versuchen?

  • Da haben die Rechtsextremen in der israelischen Regierung wohl ihre Verbindungen über Netanjahu zu Trump spielen lassen.



    Die Partei Likud rutschst immer mehr ins rechtsextreme ab. Sie ist keine Repräsentantin mehr des liberalen jüdischen Konservatismus,

  • Ende der 80er gab es in der Schweiz den "Fichen Skandal", als sich herausstellte, dass die Polizei Merkblätter über die 25% der Bevölkerung angefertigt hatte, die links wählte oder Demos organisierte. Manche der damaligen Bekannten waren sehr frustriert, dass es über sie kein Merkblatt gab, da ein solches Merkblatt Zeugniss fortschrittlicher und erfolgreicher politischer Betätigung war. Heutzutage ist es eine ehrenvolle Auszeichnung, von der derzeitigen US Regierung auf eine Liste gesetzt zu werden, neben dem ICC. Bleibt nur unerklärlich, warum es Taz Leser gibt, die mit Rubio übereinstimmen.

  • Sie hat vor nicht allzu langer Zeit bei Jung und Naiv zur Frage nach einem Existenzrechts Israels geantwortet dass kein Land ein Recht auf Existenz an sich hat. Damit ist eigentlich alles gesagt.

    • @ Moritz Hess:

      Ich bin bei Erstbeiträgen, gerade wenn es um den Themenkomplex Nahost geht, immer etwas vorsichtig.

    • @ Moritz Hess:

      Fortbestand innerhalb international anerkannter Grenzen und Schutz vor existenzbedrohenden Angriffen aller Art. Zu Israels anerkannten Grenzen siehe UN-Teilungsbeschluss und wenn mensch sehr gnädig ist, Res. 242, also Rückzug aus den besetzten Gebieten, allen, laut frz., eindeutiger Version.

      Ist für Sie übrigens dann natürlich auch das Existenzrecht des Völkerrechtssubjekts Palästinas gesetzt? Wenn ja, was für Schlussfolgerungen zielen Sie daraus für eine andere bundesdeutsche Politik? Wenn nein, wieso denn nicht?

    • @ Moritz Hess:

      Ich finde, Sie verdrehen die Aussagen von Frau Albanese völlig, warum Sie dies tun , müssten Sie erklären. Hier ist ein link zu Albanese's Aussage, mit der, wie Sie richtig erklärt haben, schon Alles gesagt ist : youtube.com/shorts...i=OqUjwtksxlvJkBo9

    • @ Moritz Hess:

      Juristisch, und sie ist ja Juristin, ist das vollkommen korrekt, es gibt im internationalen Recht kein Existenzrecht für Staaten, für keinen Staat. Es gibt lediglich das Recht auf territoriale Integrität und Souveränität.

      • @Momo Bar:

        Was Israel für sich reklamiert und was es nicht gibt, ist ein Existenzrecht a priori. Damit meine ich, dass von den andern verlangt wird, anzuerkennen, dass die Gründung Israels ein Recht des jüdischen Volks war und jede Ablehnung davon oder Widerstand dagegen unrechtmäßig war.

      • @Momo Bar:

        Und es gibt in diesem Zusammenhang das Recht auf Selbstverteidigung. All das wird in Bezug auf Israel von interessierten Kreisen in Worten und Taten seit 1948 bestritten.

        • @BrendanB:

          Es gibt aber auch ein Recht der Bevölkerung von Westjordanland und Gazastreifen, sich gegen die Besatzung undxUnterdrückung zu wehren.

        • @BrendanB:

          Das Recht auf Selbstverteidigung ist aber weder ein Recht auf Expansion und regionale Dominanz, noch legitimiert es eine Kriegsführung mit genozidalen Dimensionen. Ihr Rekurs auf das Selbstverteidigungsrecht blendet sowohl aus, dass damit nicht die Recht anderer nach Belieben negiert werden können, als auch, dass Israel (bzw. die zionistische Bewegung vor der Staatsgründung) für sämtliche Konflikte mitverantwortlich war (man beachte das Präfix). Die Mär vom friedlichen Staat, der sich gegen einen fanatischen Mob verteidigt, wird der historischen Realität nicht gerecht. Es gibt inzwischen Bibliotheken voll mit ausgewogener Literatur zum NO-Konflikt - insofern besteht keine Notwendigkeit, die propagandistische Phrasen einer rechtsextremen Regierung ad nauseam zu wiederholen. Man kann - und muss - es besser wissen.

        • @BrendanB:

          Das Recht auf Selbstverteidigung hat jeder Staat. Im Zusammenhang mit einer Besatzung ist dieses Recht aber durchaus unter Völkerrechtlern umstritten, so schrieb der wissenschaftliche Dienst des Bundestages in "Völkerrechtliche Aspekte des Gaza-Konflikts vom Mai 2021" folgendes: Gleichwohl unterscheidet sich der Gaza-Konflikt von einem „klassischen“ zwischenstaatlichen Kriegsszenario vor allem mit Blick auf die nicht-staatliche Konfliktpartei Hamas,die vom Territorium eines von Israel wirtschaftlich und



          politisch weitgehend abhängigen Gebietes aus agiert. (...) Die im Zusammenhang mit dem Gaza-Konflikt auftretenden Rechtsfragen des ius ad bellum bedürften insoweit einer dogmatischen Schärfung des Selbstverteidigungsrechts gegenüber nicht-staatlichen Akteuren im Kontext eines besatzungsrechtlich geprägten Konflikts." Und im Mauergutachten des IGH von 2004, wurde festgestellt, dass das Selbstverteidigungsrecht nach Artikel 51 der UN-Charta im Kontext einer Besatzung nicht uneingeschränkt gilt und dass Israel sich nicht auf dieses Recht berufen kann, wenn die Bedrohung aus besetztem Gebiet heraus erfolgt.

          • @Momo Bar:

            @Brendan B ich würde gern auch noch ergänzen, dass immer sehr viel über die Rechte Israels geredet wird, aber nur selten über die Rechte der Palästinenser, ja die haben auch welche, von denen etliche seit Jahrzehnten verletzt werden. Ganz oben steht das Recht auf Selbstbestimmung, ein unveräußerliches Recht, dass weder genommen noch an Bedingungen geknüpft werden darf. Da ihnen dies aber durch die Besatzung verwehrt wird, haben sie auch ein Recht auf Widerstand gegen die im Recht als Fremdherrschaft angesehene Besatzung (laut Römischen Statuten ist eine Besatzung sogar ein Akt der Agression). Aber: auch der Widerstand unterliegt internationalem Recht, was die Tötung von Zivilisten als illegal ansieht. Damit kann der 07.10 auch nicht als Widerstand gesehen werden! Wie in mehreren UN-Resolutionen festgehalten wird, ist Widerstand aber nicht nur auf z.B. friedliche Demonstrationen beschränkt, sondern es heißt oft "by any means neccesary, even armed struggle" z.B. UNGV Res. 2649, 2625, 3103 oder unter 2. in www.un.org/unispal...uto-insert-184801/



            Die Besatzung ist inzwischen völkerrechtwidrig (IGH) das hat rechtlich auch Auswirkungen auf die Bewertung des Konflikts.

            • @Momo Bar:

              Sie zeigen eine einseitige und veraltete Sicht auf das Völkerrecht und ignorieren, dass das Recht auf Selbstverteidigung Israels gegen Angriffe aus besetztem Gebiet völkerrechtlich anerkannt ist, auch bei nichtstaatlichen Akteuren wie der Hamas. Die Behauptung, der 7. Oktober könne als legitimer Widerstand gelten, verkennt, dass Angriffe auf Zivilisten klar völkerrechtswidrig sind. Zudem vermischen Sie politische UN-Resolutionen mit verbindlichem Recht und übersehen, dass das humanitäre Völkerrecht für alle Konfliktparteien gilt. Ihre Darstellung der Besatzung Gazas als pauschal völkerrechtswidrig und als Akt der Aggression ist juristisch umstritten und zu undifferenziert und ignoriert den Terror der Hamas aus Gaza heraus vom Tag des israelischen Abzugs an.

            • @Momo Bar:

              Nein, über die Rechte Israels wird sehr wenig geredet, von Ihnen, in den Medien. propalästinensischen Aktivisten. Es wird sehr viel darüber geredet, was Israel nicht darf. Und es wird sehr viel darüber geredet, was die Palästinenser durften und dürfen. - Gut, bei dem einen oder anderen Vorfall wird gesagt, dass das jetzt nicht so eine tolle Idee war aber dann wird flugs kontextualisiert und es passt dann schon.

              • @BrendanB:

                Wie sie meinen. Leider sind das nichts weiter als unhaltbare Anschuldigungen die mit der Realität in Politik/ Medien und dem dt. Diskurs nicht viel zu tun haben. Und sie gehen überhaupt gar nicht auf die Argumente der Kommentatoren ein, sondern unterstellen. Handlungen geschehen selten ohne Kontext, deswegen wird auch kontextualisiert. Das ist sogar oft essenziell und wird auch in den Gerichten dieser Welt gemacht um zum Beispiel zu ermitteln ob es für eine Tat mildernde Umstände gibt oder aber ein bestimmtes Recht, wie zum Beispiel das Selbstverteidigungsrecht, überhaupt Anwendung bei einem Fall finden kann. Auch Politiker erlassen Gesetze immer im Kontext gewisser Entwicklungen, Notwendigkeiten, etc! Ich würde es als sehr engstirnig sehen wenn man Handlungen nicht in einem Kontext sieht, jeder Streit geschieht in einem Kontext- nur zu sehen das zwei sich anbrüllen aber nicht warum/ was dazu geführt hat, macht doch keinen Sinn.

                • @Momo Bar:

                  "Kontext" darf sich aber nicht nach den eigenen ideologischen Prämissen zurecht gezimmert werden. Wird Antisemtismus als Subform von Rassismus verstanden, verschwindet er aus der Gleichung, wird als zeitlicher Bezugspunkt 1967 genommen, verschwindet um so leichter die grundsätzliche Ablehnung des israelischen Staates aus der Betrachtung.

                  "Kontext" nur wenn und wie er ins eigene ideologische Narrativ passt ist kein Kontext.

  • Man mag von Frau Albanese halten, was man will. Aber die richtigen Orte, um sich mit ihr und ihren Thesen auseinanderzusetzen, sind die Foren in Genf und New York.

    Die Verhängung von Repressalien durch die Großmacht USA ist ein weiterer Schritt bei dem Versuch, das Völkerrecht durch das Recht des Stärkeren zu ersetzen.



    Traurig.

  • Ich kann die Komentare hier die Frau Albanese unterstellen das Sie den 07. Oktober nicht verurteilen würde nicht bestätigen. Allerdings bringt Sie die Ereignisse dieses Tages in einen Gesamtzusammenhang und relativiert es dadurch und das mögen viele nicht.



    Ich finde Sie sehr Prinzipientreu und mutig, eine integre Person einfach.

    • @Flugbesen:

      'Allerdings bringt Sie die Ereignisse dieses Tages in einen Gesamtzusammenhang und relativiert es dadurch und das mögen viele nicht '

      Deswegen hat der gute Robert seinerzeit auch seinen 'Du sollst nicht kontextualisieren'-Ukas per Video in die Welt gesetzt. Dummerweise ist ihm Guiterres dann in die Parade gefahren (not in a vacuum), was für große Verstimmung und Austeilen gegen die UN gesorgt hat.

  • Kriegsverbrecher Netanjahu geht im weißen Haus ein und aus, Albanese wird sanktioniert.



    Und sie wird nur aus diesem einen Grund sanktioniert: Weil sie die Verbrecher benennt und diese Verbrecher im Weißen Haus ein und ausgehen.



    Der Rest ist arg an den Haaren herbeigezogen.

  • Ein Schritt, der schon lange überfällig war.

    Wer davon schwadroniert, dass die USA von einer "jüdischen Lobby" kontrolliert wird, der Hamas Mut zuspricht, sich weigert, sie eine Terrororganisation zu nennen, Mord, Folter und Vergewaltigung für legitimen Widerstand hält, hätte niemals einen Posten der UN bekommen und behalten dürfen. Und da fragen sich manche, warum Israel bei solch offen vorgetragenem Antisemitismus die UN nicht mehr ernst nehmen.

    • @BrendanB:

      Sie reimen hier einiges zusammen und lassen es in Antisemitismus gipfeln. Übrigens hat Volker Türk Sie gegen diese Schmierkampagne in Schutz genommen. Man sollte auch vorsichtig sein, wenn man Sprachelemente der derzeitigen israelischen Regierung übernimmt. Und letztlich Frau Albanese als Grund für die Missachtung von UN Resolutionen und Charta auszuweisen, meinen Sie nicht, etwas zuweit damit zu gehen ?

    • @BrendanB:

      Andere halten das, was die israelische Regierung tut, für legitime Selbstverteidigung.

    • @BrendanB:

      Manche fragen sich auch, wie man Foristen ernst nehmen soll, die statt auf Argumente auf Falschdarstellungen und offenkundige Lügen setzen. Die Ironie dabei ist, dass solches Agieren im Dienste einer rechtsextremen Regierung sogar den gewünschten Effekt verfehlt: denn außerhalb der Likud-affinen Echokammer versteht man den Unterschied zwischen Selbstverteidigung und Völkermord. Es würde einigen Personen, die besonders gerne mit Antisemitismus-Vorwuerfen agieren, um Menschenrechtsexperten zu diffamieren, gut tun, auch das eigene Weltbild zu hinterfragen. Antisemitismus ist verwerflich, antiarabischer Rassismus auch.

      • @O.F.:

        Dann benennen Sie die Lügen eindeutig und stellen es mit entsprechenden Quellen richtig. Die Hamas als Terrororganisation zu benennen ist bestimmt kein antiarabischer Rassismus.

      • @O.F.:

        Oh, Albaneses Fantasien zur jüdischen Unterwanderung gab es wirklich. Sie hat sich selbst dafür entschuldigt und die Posts gelöscht. Ihre Online Teilnahme an der Hamas Konferenz, auf der sie den tapferen Widerstandskämpfern gut zuspricht, hat sie erst geleugnet. Blöd nur, dass es davon Mitschnitte gibt. Ihre Stellungnahmen zum 7. Oktober, ihre Leugnung des antisemitischen Charakters und Interpretation als Akt des Widerstands gegen die Besatzung sind ebenfalls unstrittig. Bevor Sie anderen Lüge vorwerfen, sollten Sie sich über ihre Helden besser informieren. Und den von der Hamas begangen Genozid nicht noch selbst als Selbstverteidigung framen. Warum Sie bei meiner Kritik an dem Antisemitismus einer Albanese mit "antiarabischem Rassismus" antworten, bleibt Ihr Geheimnis.

        • @BrendanB:

          Falls das wirklich so ist (und das bezweifle ich): wer hat denn mitgeschnitten und in den Umlauf gebracht? Cui bono? Das ist doch alles nur ein Weg, sie mundtot zu machen, weil ihre Haltung halt eine ist, die stört.

          • @EffeJoSiebenZwo:

            Das Video der gesamten Konferenz wurde von den Veranstaltern selbst hochgeladen.

            www.youtube.com/li...Izs?feature=shared

            Organisiert wurde die Konferenz vom Hamas-nahen Council on International Relations (CIR).

            Teilnehmer waren u.a. Basem Naim, Ghazi Hamad, Isam Al-Da’alis und Abdul Latif Al-Qanu von der Hamas sowie die Mitglieder des Palästinensischen Islamischen Dschihad, Ahmad Al-Mudallal und Khadr Habib.

            www.audiatur-onlin...-euer-gutes-recht/

            www.jns.org/un-env...t-to-fight-israel/

            Warum die Veranstalter das Video selbst hochgeladen haben? Wahrscheinlich um deutlich zu machen, welch hochrangigen internationalen Zuspruch, die versammelten Terroristen haben.

        • @BrendanB:

          Sie sind schon wieder diffamierend: wo bitte schon habe ich denn den Hamas-Angriff als Selbstverteidigung bezeichnet? Oder Albanase als meine Heldin? Nirgendwo. Und genauso erfunden und verzerrt ist eben auch das meiste, was Sie Albanese selbst in den Mund legen. All das ist diffamierend und hat nur ein Ziel: die Kritiker einer Genozidalen Strafexpedition zum schweigen zu bringen. Rassismus kann sich eben auch in der Praxis äußern.

          • @O.F.:

            Nein, dies alles hat Albanese genauso von sich gegeben. Informieren Sie sich. Es reicht nun mal nicht "Ich bin gegen Antisemitismus." zu rufen, wenn man im nächsten Atemzug ebendiesen leugnet, abstreitet, beschönigt, verharmlost und andere, die auf diesen hinweisen, der Lüge und Diffamierung bezichtigt.

            • @BrendanB:

              Nein, das hat Sie nicht - lesen Sie die Zitate doch einmal genau und im Zusammenhang. Solche Zerrbilder sind eine klassische und allzu durchschaubaren Diffamierungsstrategie (die Sie im zweiten Teil Ihrer Einlassung auch auf mich anwenden - das ist billig, mit Verlaub). Es reicht auch nicht "ich bin gegen den Antisemitismus" zu rufen und unter diesem Deckmantel Kritiker einer Strafexpedition, die längst schon genozidale Züge angenommen hat, zu verteufeln. Statt Menschenrechtsexperten zu diffamieren, lohnt es sich, Ihre Berichte zu lesen - und nicht länger zu verteidigen, was nicht mehr zu verteidigen ist.

  • Es gibt zahlreiche Reden von Albanese, die man in zahlreicher Form online sehen und hören kann. Regelmäßig erhält sie von der Arabischen Liga, Iran oder Venezuela große Zustimmung. In all ihren Reden habe ich keine Verurteilung der Hamas gehört, das Wort Genozid kommt ihr jedoch leicht über die Lippen. Es gibt gute Gründe, warum viele Universitäten ihr keine Bühne mehr für ihre einseitige Sichtweise geben. Sie ist kein Teil der Lösung, sondern ein Sprachrohr der Hamas.

    • @Puky:

      Auch wenn Sie das nicht gut finden, ist das allein keine Legitimation für diese Sanktionen.

      • @EffeJoSiebenZwo:

        Auch wenn Sie es nicht gut finden, die Legitimation für Sanktionen der USA liegt bei der US-Regierung.

        • @Puky:

          Ja, ist klar. So, wie sich völkerrechtswidrig an dem dem Angriffskrieg gegen Iran zu beteiligen oder Leute in orangen Klamotten nach Guantanamo zu stecken. Souveränismus, hab ich gehört, sagt man da jetzt dazu, früher war das einfach Imperialismus.

    • @Puky:

      Ach wissen Sie, ich habe noch als Jugendlicher die Anti-vietnamkrieg Demos miterlebt und wer wurde nicht als Diener Moskaus oder des Vietkong bezeichnet. Das ist immer sehr billige Polemik. Lesen Sie doch einmal die Wikipedia-einträge, auch und besonders in Englsch und Französisch durch, und Zuspruch seitens der arabischen Liga, da ha'm Sie aber ein ziemlich veraltetes Feindbild.

      • @Jo Lang:

        Aus der deutschen Anhängerschaft der Vietcongs wurde dann die RAF. Bei der Flugzeugentführung in Entebbe schließlich taten zur Befreiung der einsitzenden RAFler die deutschen Terroristen der Revolutionären Zellen gemeinsam mit der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) schließlich das, was Deutsche gleich ob links oder rechts halt gerne so tun, wenn sie der Hafer sticht: Juden selektieren.

        Die Nichtjuden wurden frei gelassen. Die Juden weiter als Geiseln gehalten.

        Feindbilder mögen sich wandeln und veralten. Der Judenhass bricht sich immer wieder Bahn. Man wird nur nicht so gerne darauf angesprochen. Ob Aiwanger oder Albanese.

        • @BrendanB:

          Das sind wilde Gerüchte, und sie gereichen Ihnen nicht zur Ehre. RAF, da war auch ganz wichtig die Aufklärung der Naziverbrechen, Vietnam lag bei denen weit weg. Bei einem Kommentar wie Ihrem, fragt man in Frankreich oft " hat die/der den Teppich geraucht ?"

          • @Jo Lang:

            In Frankreich sollte man sich besser um Petain und Algerien kümmern, was die historische Aufarbeitung angeht. Gerüchte? Das hätten sie wohl gerne. Die RAF hat ganz sicher nicht zur Aufarbeitung der Nazi Verbrechen beigetragen. Was Sie meinen ist, dass die Unzufriedenheit über die mangelnde und unzureichende Aufarbeitung der Nazi Verbrechen sowie personelle Kontinuität von Naziregime und BRD Personal zu einem Klima geführt hat, in dem die RAF wachsen und gedeihen und auf Verständnis in Teilen der Gesellschaft stoßen konnte. Dazu gehörte eben auch durch die Straßen zu laufen und Onkel Ho zu feiern.

            Der Judenhass wuchs jedoch auch unter den revolutionären Linken (egal ob die sich auf Vietnam, Persien oder Springerpresse konzentrierten) und selbst bei so schlauen Menschen wie Meinhof:



            "Für Meinhof war die tödliche Geiselnahme "eine zutiefst proletarische Aktion", die "eine Menschlichkeit" dokumentierte, "eine Sensibilität für historische und politische Zusammenhänge" sowie "einen Mut und eine Kraft", wie dies "niemals eine kleinbürgerliche Aktion vermag"."



            www.spiegel.de/pol...fern-a-884099.html

            • @BrendanB:

              Ach Du meine Güte, immer ausfällig werden, "In Frankreich sollte man sich besser um Petain und Algerien kümmern, was die historische Aufarbeitung angeht", das falsche Argument (siehe kürzlich Cannes und Fanon) habe ich zu oft von israelischen Kollegen gehõrt. Und wer sagte Ihnen, dass ich Franzose sei, und nicht Schweizer, Deutscher oder anderes, ich finde Ihre Bemerkung einfach kleinkariert.

        • @BrendanB:

          'Aus der deutschen Anhängerschaft der Vietcongs wurde dann die RAF'. Alle, echt? So wie aus dem Irgun der Staat Israel wurde? Im Ernst, die gesamte Linke mit der geschichtsvergessenen Idiotie der RAF gleichzusetzen ist pure Hetze, um die (berechtigte) Israel-kritische Haltung der heutigen Linken zu diskreditieren.

          • @EffeJoSiebenZwo:

            Die Irgun wurde nach dem und als Reaktion auf das von Arabern an Juden verübte Massaker von Hebron 1929 gegründet, weil die Briten weder fähig noch Willens waren, die Juden zu schützen. Hebron war danach judenfrei. Die Juden dort haben damals nicht duldsam gewartet, dass eine höhere Macht für Gerechtigkeit und Schutz sorgt, sondern haben erkannt, dass sie das selbst in die Hand nehmen müssen, weil es sonst niemand tut.

            • @BrendanB:

              Das mag so stimmen oder auch nicht, hat aber nichts mit dem zu tun, was ich geschrieben hatte.

          • @EffeJoSiebenZwo:

            Habe ich alle geschrieben?

            • @BrendanB:

              Nicht wörtlich, aber wie anders soll man 'Aus der deutschen Anhängerschaft der Vietcongs wurde dann die RAF' interpretieren?

  • Dr. Francesca Albanese ist nicht nur eine sehr mutige und aufrechte Juristin, sondern eine wahre Lichtgestalt in Sachen Völkerrecht und internationales Recht.

  • Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Moralische, imperialistische Bankrotterklärung.