Das war es also dann für England. Wieder ist es nichts geworden mit dem Einzug in ein großes Finale. England ist raus. Kroatien ist im Finale. Am Ende haben die Mannen um Luka Modric das junge Team aus England regelrecht an die Wand genagelt.
Es ist ein Segen. Endlich müssen wir nicht mehr die immer gleichen Geschichten über die große Sehnsucht der Engländer nach dem ersten Titel seit 1966 wiederkäuen. Endlich können wir über Fußball sprechen und müssen nicht mehr küchenpsychologisch daherschwafeln, wie es möglich werden konnte, dass auch Engländer ein WM-Elfmeterschießen gewinnen können. Endlich müssen wir den Ausdruck „Mutterland des Fußballs“ nicht mehr hören. Endlich ist England raus.
Es ist erstaunlich, wie die Welt mit dem englischen Fußball umgeht. Bei jedem Turnier ist das ähnlich. Kaum eine Mannschaft wird von der internationalen Presse so intensiv bearbeitet wie das englische Team. Die Wunschvorstellung der englischen Boulevardschreiber vom Fußball, der nach Hause kehrt, hat uns in diesem Jahr einen Ohrwurm beschert, lange bevor wir den 1996 für die Heim-EM in England komponierten Song „Football's coming home“ bei der WM das erste Mal wieder gehört haben.
Und auch nach der Niederlage gegen Kroatien werden wir mit Bildern aus der englischen Fankurve regelrecht zugeschissen. Dass die 7.000 Engländer, die im Moskauer Luschniki-Stzadion waren, ihre Mannschaft nach der Niederlage immer noch angeschmachtet und dabei diese nun wahrlich schwer zu ertragende Oasis-Schnulze „Don't look back in Anger“ angestimmt haben, ist gewiss eine nette Anekdote. Mehr aber auch nicht.
WM 2018: Und raus bist du!
Kroatien ist bei dieser WM genau genommen nicht ausgeschieden. Das Finale haben sie trotzdem mit 2:4 gegen Frankreich verloren. Und Mandzukic (Foto) geht als erster Eigentorschütze in die WM-Geschichte ein.
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Belgien verliert das Halbfinale mit 1:0 gegen Frankreich. Im Spiel um den dritten Platz können die Belgier jedoch punkten: sie gewinnen 1:0 und erklimmen damit das WM-Treppchen. Ein historischer Erfolg.
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Ein zerplatzer Traum: Die letzte WM-Finalteilnahme der Engländer war im Jahr 1966 im eigenen Land. Auch dieses Mal hat's nicht gereicht; die Mannschaft verliert im Halbfinale 2:1 gegen Kroatien. Auch im Spiel um den dritten Platz müssen sie sich geschlagen geben: Belgien gewinnt 1:0.
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Igor Akinfeew, im Achtelfinale gegen Spanien noch Elfmeterkiller, muss diesmal zu oft hinter sich schauen. Dennoch: Das in der Fifa-Rangliste schwächste Team hat sich hervorragend geschlagen, Zeiter in der Gruppe A, Spanien rausgeworfen, gegen Kroatien im Viertelfinale gut mitgehalten. Tolles Heimturnier.
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Weit gekommen, gut verteidigt, Deutschland und die Schweiz rausgeschmissen: Schweden scheitert erst im Viertelfinale mit 0:2 gegen England.
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Brasilien war stark. Aber Belgien war stärker. Das Aus für Neymar und Co kam im Viertelfinale nach einem 1:2.
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Uruguays Torwart Muslera patzt: Frankreich gewinnt das erste Viertelfinale mit 2:0, die Urus (ohne den verletzten Cavani) sind raus. Dennoch: Starker WM-Auftritt von Uruguay. Souverän in Gruppe A gewonnen und ein gutes Achtelfinale gegen Portugal abgeliefert.
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Achtelfinale. England gewinnt gegen Kolumbien. England gewinnt gegen Kolumbien im Elfmeterschießen. Kein Witz. Kolumbien fährt heim.
Die Schweizer können ihrer Favoritenrolle nicht gerecht werden. Emil Forsberg erzielt für Schweden in der 65. Minute den einzigen Treffer des müden Achtelfinales. Michael Lang (Schweiz, Foto) schleicht vom Platz.
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Japan schockt im Achtelfinale die favorisierten Belgier mit einem Doppelschlag nach der Pause: erst Haraguchi, dann Inui (Foto). Doch Belgien kommt zurück und schafft mit einem Tor in der Nachspielzeit den Lucky Punch. Japan muss heimfahren.
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Torhüter Guillermo Ochoa kann dem Ball nur noch entgeistert hinterhergucken - das 2:0 durch den Brasilianer Willian besiegelt das Ausscheiden von Mexiko, das einigen bis dahin als Geheimfavorit gegolten hatte.
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Kroatien setzt zum Jubel an, Dänemark versteift. Erst im Elfmeterschießen konnten sich die Kroaten durchsetzen und treffen im Viertelfinale auf Russland. Dänemark scheidet als starke Defensivmannschaft im Achtelfinale aus.
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Russlands Torwart Akinfeew hält im Elfmeterschießen zwei Elfer, einen von Koke (im Bild). Die sehr defensiv spielenden Russen kommen ins Viertelfinale. Für Spanien, den Weltmeister von 2012, ist im Achtelfinale Schluss.
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Ein schönes, faires, sportliches Bild: Cristiano Ronaldo (Portugal, r.) führt den verletzten Edinson Cavani (Uruguay), der zuvor zweimal getroffen hatte, vom Feld. Wenn es ums Ergebnis geht, ist das Bild spiegelverkehrt. Uruguay ist mit weiter, Portugal scheidet im Achtelfinale nach einer 1:2-Niederlage aus.
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Argentiniens Torwart Franco Armani fliegt umsonst: Benjamin Pavard trifft zum 2:2. Frankreich gewinnt das erste Achtelfinale der WM mit 4:3 und zieht ins Viertelfinale ein. Argentinien ist raus!
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Vorrundenaus: Senegal, 4 Punkte, 4:4 Tore, Gruppe H: einmal gewonnen, ein Unentschieden, einmal verloren. Punkt und torgleich mit Japan. Raus wegen Fairplay: Japan hatte am Ende zwei gelbe Karten weniger. Ganz bitterer Abschied für Senegal.
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Polen, 3 Punkte, 2:5 Tore, Gruppe H: Seit 12 Jahren hat Polen mal wieder an einer WM teilgenommen, die Erwartungen der Fans waren hoch. Aber Robert Lewandowski und seine Mitspieler lieferten nicht.
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Panama, 0 Punkte, 2:11 Tore, Gruppe G: Panama hatte bei seiner ersten WM nicht das größte Glück, mit Belgien und England als Gruppengegner. Aber: Die Mittelamerikaner haben ihr erstes WM-Tor geschossen – gegen England! Gegen Tunesien hätte es fast noch zu einem Punkt gereicht. Fast.
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Tunesien, 3 Punkte, 5:8 Tore, Gruppe G: Tunesien war neben Marokko das einzige Außenseiterteam, das versuchte, offensiv zu spielen. Auffällig war, dass die Tunesier am Anfang (Minuten 0 bis 10) und am Ende des Spiels (85. Minute bis Ende der Nachspielzeit) schwach waren. Nach einem knappen Sieg gegen Panama schieden sie aus.
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Deutschland, 3 Punkte, 2:4 Tore, Gruppe F: Schland unter, das war's. Der amtierende Weltmeister und Gruppenfavorit verliert gegen Mexiko und Südkorea und scheidet damit in der Vorrunde aus. Verdient.
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Südkorea, 3 Punkte, 3:3 Tore, Gruppe F: So sehen glückliche Verlierer aus. Trotz WM-Aus kann sich Südkorea über ein verdientes 2:0 gegen Deutschland freuen. Die Südkoreaner scheiden als Gruppendritter vor Deutschland aus dem Turnier aus.
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Costa Rica, 1 Punkt, 2:5 Tore, Gruppe E: Im letzten Spiel sicherte man sich knapp noch einen Punkt. Geholfen hat es nicht: Das Team muss nach der Vorrunde nach Hause fahren.
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Serbien, 3 Punkte, 2:4 Tore, Gruppe E: Zuletzt traf Serbien 2014 in einem Freundschaftsspiel auf Brasilien – und gewann mit 1:0. Vier Jahre später verlieren die Serben 0:2. Damit sind sie raus aus dem Turnier.
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Island, 1 Punkt, 2:5 Tore, Gruppe D: Island ist das Team, dass irgendwie jeder mag. Die Isländer spielen körperbetont, aber nicht unfair und sie agieren als Team. Bei ihrer ersten WM-Teilnahme konnten sie zwar nicht in die K.o.-Phase vordringen, aber sie haben mit drei guten Partien gegen starke Teams eine gute Premiere hingelegt.
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Nigeria, 3 Punkte, 3:4 Tore, Gruppe D: Ach ja, Nigeria. Es ist in den letzten vier Weltmeisterschaften immer dasselbe: Man ist mit den Argentiniern in der Gruppe, um knapp an ihnen zu scheitern.
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Australien, 1 Punkt, 2:5 Tore, Gruppe C: Australien hat in dieser WM mal wieder überrascht. Aufgrund ihres Kaders, der größtenteils mit Spielern aus zweitklassigen Ligen besetzt ist, wurden die Australier mehr oder weniger abgeschrieben. In einer schweren Gruppe konnten sie aber mit jedem Gegner mithalten – fast.
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Peru, 3 Punkte, 2:2 Tore, Gruppe C: Peru hat die leidenschaftlichsten Fans der WM – eine riesige WM-Euphorie. Im letzten Spiel zeigten die Peruaner dann, wie stark sie wirklich sind und besiegten Australien mit 2:0.
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Marokko, 1 Punkt, 2:4 Tore, Gruppe B: Marokko ist der Pechvogel der WM. Gegen Iran verlor man wegen eines Eigentores in der 95. Minute. Marokko hat außerdem, im Gegensatz zu vielen Underdogs, das ganze Turnier über versucht, offensiv zu spielen. Gegen Portugal und Spanien war das Team durchaus ebenbürtig.
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Iran, 4 Punkte, 2:2 Tore, Gruppe B: Der Iran hat bei der WM positiv überrascht. Besonders beeindrucked war, dass die Iraner sich von Spiel zu Spiel verbessert haben. Sie brachten sowohl Spanien als auch Portugal ins Schwitzen.
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Ägypten, 0 Punkte, 2:6 Tore, Gruppe A: Auch Ägypten stellte einen Rekord auf. Im Tor vertraute das Team auf den ältesten Spieler der WM-Geschichte, den 45-jährigen Torwart El-Hadary. Ansonsten bot Ägypten ohne Mohamad Salah im 1. Spiel gegen Uruguay offensiv nichts, Salahs zwei Tore in den anderen Spielen halfen auch nicht mehr.
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Saudi-Arabien, 3 Punkte, 2:7 Tore, Gruppe A: Saudi-Arabien hat einen speziellen Rekord aufgestellt. Mit 5:0 erlitten die Saudis eine der härtesten Eröffnungspleiten der WM-Geschichte. Trotzdem sind sie nicht so schlecht aufgetreten wie erwartet.
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Aber schon wird sie allüberall erzählt, die Geschichte vom jungen englischen Team, das sich in Russland aufgemacht hat, die Fußballwelt zu erobern. Das diesmal vielleicht noch gescheitert ist. An dem aber in vier Jahren kein Weg mehr vorbeiführen wird. Das auf dem Weg ist, sein Turniertrauma (Achtung Küchenpsychologie!) endlich zu überwinden. Zu dem, was das englische Team abgeliefert hat bei der WM in Russland, passen diese Geschichten indes nicht so recht.
Mangelnder Respekt vor Kroatien
Ja, es ist aller Ehren wert, mit dieser Mannschaft, in deren Mittelfeld kein Kicker spielt, der wirklich das Spiel machen kann, ins Halbfinale einer WM vorzustoßen. Es ist das Verdienst von Trainer Gareth Southgate, dass er aus einer Truppe leidlich begabter Fußballspieler eine funktionierende Mannschaft gebaut hat. Aber wer gesehen hat, wie schwer sich die Engländer immer wieder getan haben, einen Angriff zu Ende zu spielen, müsste um die Bedingtheiten in dieser Mannschaft eigentlich wissen.
Neun der zwölf englischen Tore sind durch Elfmeter oder nach Standardsituationen gefallen. Auch das sagt viel. Als alle Welt den neuen englischen Fußball begonnen hat zu feiern, hätten wir beinahe übersehen, dass England den Fußballsport wie ein Hockeyspiel inszeniert hat. Da fallen die Tore schon lange vor allem nach Strafecken. Die englische Sportpresse hat in ihrer Besoffenheit über das eigene Team die halbe Welt in ihren Rausch hineingezogen. Am Ende waren viel zu viele Menschen infiziert von diesem Englandvirus.
Der kroatische Kapitän, Luka Modric, ein Fußballer wie ihn die Engländer sicher auch gerne hätten, war nach dem Finaleinzug immer noch ein wenig angesäuert über die geringe Wertschätzung, die seinem Team vor dem Spiel entgegengebracht worden ist. Das habe die Kroaten sogar umso mehr motiviert, sagte er. „Englische Journalisten und TV-Experten plaudern gerne. Sie haben die kroatische Mannschaft total unterschätzt. Da haben sie einen Fehler gemacht. Wir haben eine Reaktion auf diese Worte gezeigt. Sie sollten sich bescheidener verhalten und dem Gegner mehr Respekt zeigen.“
Recht hat er. Und wir sollten jetzt erst einmal nicht mehr über das – sorry! – Mutterland des Fußballs reden. Aus gutem Grund. England war gar nicht so gut bei dieser WM. Kroatien schon.
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Ruhig Blut, mir scheint, dass hier jemand zu viel deutsche Stammtischmentalität abfeiert. Die englische Mannschaft ist bisher wenigstens nicht so rechts gerichtet in Erscheinung getreten, wie die Za Dom quäkende und Thompson hörende kroatische. Find ich nicht sehr sympathisch den Haufen.
Für mich ist England immer noch das Mutterland des Fußballs.
Sie spielen einen fairen Fussball und fallen nicht bei jedem Körperkontakt schmerzverzerrt auf den Rasen !
Nebenbei bemerkt beim dem Spiel gegen kroatien hat der Schiri meiner Meinung fast immer zugunsten der kroaten entschieden !
Die kroaten haben keinen fairen Fussball gespielt ! Beispiel : Nachdem Rebic von seinem Gegner abgehängt wurde und der Ball weit weg war hat er seinem Gegner bös gefoult !
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