piwik no script img

Nabu-Chef Krüger über Bauernproteste„Wir müssen dringend reden“

Deutschlands größter Umweltverband Nabu geht auf die Bauern zu. Jörg-Andreas Krüger über Umweltvorschriften, Diskrepanzen und Naturschutz.

Bauern mit ihren Traktoren an einem Autobahnkreuz in Bayern (Oktober 2019) Foto: dpa
Jost Maurin
Interview von Jost Maurin

taz: Herr Krüger, das Klima zwischen Naturschützern und Bauernvertretern ist so schlecht wie nie, seit in den vergangenen Monaten zehntausende Landwirte gegen Umweltvorschriften demonstriert haben. Wie wollen Sie darauf reagieren?

Jörg-Andreas Krüger: Wir müssen dringend reden. Wir müssen gemeinsam nach Lösungen für Probleme wie die Belastung des Wassers mit dem potenziell umwelt- und gesundheitsschädlichen Nitrat aus Düngern suchen. Es reicht nicht, einfach nur neue Vorschriften anzuordnen. Wir wollen auch um Akzeptanz für Landwirte werben.

Das sind ja ganz neue Töne. Ihr Vorgänger Olaf Tschimpke hat den Bauernverband gern scharf kritisiert, 2017 verlieh er dessen Chef sogar den „Dinosaurier des Jahres“ für besonders rückschrittliche Vorstellungen in Sachen Umweltschutz. Sie sind seit November Nabu-Präsident. Werden Sie so weitermachen?

2019 haben wir niemandem den „Dino“ verliehen, weil es nach einem Vierteljahrhundert Zeit für eine Runderneuerung der Aktion ist.

Ich frage mich: Wie kriege ich Veränderungen in der Landwirtschaft hin, die unsere Umwelt entscheidend verbessern? Der Deutsche Bauernverband hat zu lange wichtige Reformen blockiert und verschleppt. Aber er ist nun mal einer der zentralen landwirtschaftlichen Verbände, und ein Umdenken setzt auch dort ein. Deshalb führe ich momentan erste Gespräche.

Bild: Guido Rottmann
Im Interview: Jörg-Andreas Krüger

ist Präsident des Deutschen Naturschutzbundes (Nabu). Der studierte Landschaftsarchitekt sitzt dem Verband mit mehr als 820.000 Mitgliedern seit 2019 vor. Der Nabu ist die größte Umweltorganisation in Deutschland.

Ich würde gern ausprobieren, ob wir mit einer anderen Art von Kommunikation und Zusammenarbeit nicht schneller vorankommen – was zählt, sind allerdings die Ergebnisse.

Haben Sie als Naturschützer überhaupt eine Chance, von Bauern ernstgenommen zu werden?

Meine Mutter kam von einem Bauernhof. Ich bin als Kind sehr viel auf dem Hof meiner Großeltern im Oldenburger Land gewesen. Das hat mich geprägt. Ich bin nicht rein städtisch, ich bin auch Jäger. Land zu nutzen und daraus Fleisch für mich selbst zu gewinnen, das gehört für mich dazu.

Bauern und Naturschützer sollten nicht schlecht übereinander reden. Denn wir haben auch gemeinsame Interessen. Zum Beispiel wollen wir beide eine intakte Umwelt – und dass Verbraucher mehr für Umweltschutz in der Landwirtschaft zahlen.

Wollen Sie auch mit den Demo-Organisatoren von der Bauernbewegung „Land schafft Verbindung“ reden?

Ja, Mitte Januar haben wir im Rahmen einer Veranstaltung die nächste Möglichkeit für ein Gespräch.

Grüne Woche und Agrardemos

Umweltauflagen für Bauern

Ende September hat sich das Bundeskabinett auf das „Agrarpaket“ geeinigt: Unkrautvernichtungsmittel und bestimmte Insektengifte werden in den meisten Naturschutzgebieten verboten. Ein Teil der Agrarsubventionen soll Umweltprojekte von Landwirten finanzieren. Außerdem dürfen diese in sehr nitratbelasteten Gebieten nur noch weniger düngen.

Dialogbereitschaft

Wie Nabu-Chef Krüger hat auch Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) die deutschen Landwirte zum Dialog eingeladen, aber auch Bereitschaft zur Veränderung gefordert. Sie forderte am Dienstag in einem Gastbeitrag für die Fachzeitschrift „Top Agrar“ einen gesellschaftsvertrag von Landwirtschaft und Umwelt.

Agrarmesse und Agrardemos

Der Nabu ruft gemeinsam mit anderen Organisationen zur Demo „Wir haben es satt“ für eine ökologische Agrarwende am Samstag in Berlin auf. Die Veranstaltung findet zum 10. Mal anlässlich der weltgrößten Landwirtschaftsmesse „Grüne Woche“ statt, die am Freitag beginnt. Ebenfalls am Freitag wollen Bauern der Bewegung „Land schafft Verbindung“ gegen die Umweltauflagen demonstrieren.

Welche Bedingungen stellen Sie für so einen Dialog?

Es darf keine Vorwürfe geben nach dem Motto: Da sitzen jetzt die Städter, die keine Ahnung haben, und die wollen uns jetzt erzählen, wie wir Landwirtschaft zu machen haben. Wenn man sich gegenseitig die Berechtigung zur Diskussion entzieht, wird die Diskussion nicht erfolgreich sein. Und die wissenschaftlich belegten Umweltprobleme dürfen nicht geleugnet werden.

Können Sie verstehen, dass viele Bauern frustriert sind, weil sie Umweltvorschriften erfüllen müssen, dafür ihrer Darstellung nach aber nicht bezahlt werden?

Viele Themen sind offenbar an vielen landwirtschaftlichen Betrieben – oder zumindest den Sprechern bestimmter Bewegungen – vorbeigegangen. Wir reden seit mehr als 30 Jahren über den Düngemitteleinsatz und Nitrat im Grundwasser. Auch dass es immer weniger Insekten gibt, scheinen manche nicht wahrgenommen zu haben.

Doch sie erkennen jetzt: Ein großer Teil der Bevölkerung will aus diesen Gründen eine andere Art von Landwirtschaft, zahlt aber bislang zu wenig dafür – zumindest im Laden. Den Frust – auf allen Seiten – kann ich schon verstehen.

Bauern beklagen häufig einen Konflikt zwischen Stadt und Land. Die Städter wüssten einfach zu wenig über die Landwirtschaft. Sehen Sie das auch so?

Viele Menschen wachsen nicht mehr mit der Landwirtschaft auf. Dadurch fehlt sicherlich Wissen über manche Zusammenhänge. Die Bauern müssen deutlich machen: Dadurch, dass ihr so niedrige Preise zahlt, müssen wir so produzieren, wie wir es jetzt tun.

Zahlreiche Landwirte bestreiten, dass hauptsächlich sie für die Nitratbelastung verantwortlich sind, obwohl ja unzählige Untersuchungen das belegen. Sind es in Wirklichkeit die Landwirte, denen wichtiges Wissen fehlt ?

Da fehlt viel Wissen und auch die Bereitschaft, Fakten anzuerkennen. Es gibt Unmengen wissenschaftlicher Studien, die den Insektenschwund belegen. Wenn man das leugnet, schließt man sich aus der Diskussion aus. Da sind auch die landwirtschaftlichen Verbände gefordert, zu sagen: Ja, wir wissen, dass das ein Problem ist.

Sonst passiert es so wie bei der Düngemittelverordnung: Da ist ein bekanntes und klar belegtes Thema, das zuletzt sechs Jahre wissentlich und wollentlich nicht angegangen und verschleppt worden ist. Jetzt sind für die Landwirtschaft harte Schritte nötig, um millionenschwere Strafzahlungen zu verhindern, weil Deutschland gegen die EU-Nitratrichtlinie verstoßen hat.

Haben die Bauern also selbst Schuld?

Da ist zumindest eine gewisse Selbstverantwortung. Schuld ist ja eine sehr wertende Frage. So eine Wertung ist am Beginn einer Diskussion nicht hilfreich.

Wie sehen Sie die Bauernproteste?

Bei den Demonstrationen haben sich die Landwirte abgeschottet und gesagt: Was die Gesellschaft da will, ist alles schwierig. Eigentlich machen wir doch alles richtig. Landwirte tun sich keinen Gefallen damit, wenn sie so tun, als ob es egal wäre, wie sie mit Wasser, Boden und Luft umgehen.

Bei den Protesten wurde auch „Bauernbashing“ kritisiert und dass allein die Landwirte als Umweltverschmutzer gebrandmarkt würden. Macht der Nabu ausschließlich die Landwirte zum Beispiel für das Insektensterben verantwortlich?

Nein, aber die immer intensivere Landwirtschaft ist der entscheidende Treiber. Das sagen alle Studien. Sie hat dazu geführt, dass bunte Wiesen zu Graswüsten verkommen, Ackersäume verschwinden und zu viele Pestizide eingesetzt werden, die Insekten töten.

Aber die Wissenschaft nennt auch andere Ursachen, zum Beispiel Straßenbeleuchtung und dass Wiesen zubetoniert werden.

Natürlich gibt es viele andere Themen, und um die kümmert sich die Bundesregierung in ihrem Aktionsprogramm Insektenschutz ja auch. Aber: Wir haben Landwirtschaft auf 50 Prozent der Fläche in Deutschland, und ganze Insektengattungen und viele Vogelarten verschwinden, die sich in landwirtschaftlichen Ökosystemen bewegt haben. Wenn die Landwirte dieses Problem negieren, dann kommen wir Naturschützer und Bauern nicht zusammen.

Die Initiatoren der Bauernproteste sagen, Umweltorganisationen hätten zu viel Einfluss auf die Politik. Sind Sie wirklich so mächtig?

So mächtig empfinde ich uns nicht, denn sonst hätten wir viele Dinge längst ändern können: zum Beispiel beim Schutz der Wiesenbrüter oder von Hecken. Die verschwinden zusehends, obwohl wir das seit Jahren beklagen.

Wie hoch ist Ihr Budget im Vergleich zum Etat des Bauernverbandes oder von Agrarchemiekonzernen wie Bayer?

Wir haben als Nabu natürlich viele Unterstützerinnen und Unterstützer. Aber das, was wir an Geld zur Verfügung haben für unsere Arbeit, ist wahrscheinlich die Portokasse von Bayer. Im Bauernverband treffen sich unglaublich viele wirtschaftliche Interessenvertreter, sei es der Milch-, Fleisch- oder Futtermittelindustrie. Das sind ja weltweit vernetzte Großindustrien. Da werden Milliarden umgesetzt, davon sind wir Lichtjahre entfernt.

Wie wollen Sie finanzieren, dass Bauern weniger düngen und spritzen, damit mehr Pflanzen- und Tierarten überleben?

Wir wollen, dass die Agrarsubventionen der Europäischen Union künftig an jene Bauern gezahlt werden, die mehr für die Artenvielfalt, Böden, Gewässer und Klima tun als gesetzlich vorgeschrieben ist. Das sind jährlich immerhin fast 60 Milliarden Euro.

Das wird vielleicht die zusätzlichen Kosten für die Umweltauflagen ausgleichen. Aber jedes Jahr schließen laut Bauernverband 2,5 Prozent der Höfe. Wie lässt sich die wirtschaftliche Lage der Branche verbessern?

Zeitgleich zur Reform der Subventionen brauchen wir eine Informationskampagne, um die Wertschätzung der Verbraucher für landwirtschaftliche Produkte wieder aufzubauen. Wir brauchen Aufklärung, dass ein höherer Preis eine bessere Produktion ermöglicht und neue Lebensräume für Insekten schaffen kann und so weiter. Dafür müssen die Preise um ein paar Cent steigen. So eine Kampagne müsste der Staat tragen.

Sollen möglichst viele kleine Höfe erhalten werden oder ist die Betriebsgröße aus Ihrer Sicht egal?

Aus Studien wissen wir, dass gute oder schlechte Landwirtschaft keine Frage der Betriebsgröße ist. Mit Blick auf die Landwirte und den ländlichen Raum haben wir aber ein Interesse daran, dass möglichst viele Betriebe erhalten bleiben und die Konzentration nicht zu groß wird. Oft müssen die mittelgroßen Betriebe mit 50 bis 100 Hektar am intensivsten wirtschaften, weil sie alles aus ihrem wenigen Land herausholen müssen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

37 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Konkurrenzmechanismen sind mit Dialogen nicht zu überwinden.

  • Was würde es bedeuten, wenn in Deutschland die Biolandwirtschaft großflächig umgesetzt werden würde (was ja letztlich das Ziel diverser Umweltverbände ist)?



    1. Schadinsekten können große Schäden in der Frucht anrichten. Mit der großflächigen Einführung der Biolandwirtschaft macht man sich auch wieder extrem stark von der Natur abhängig, welche manchmal ziemlich grausam sein kann. Wer verzichtet als erstes auf Lebensmittel in (sicherlich seltenen) Jahren, mit extremen Schäden durch Insekten und damit niedrigen Ernten?



    2. Syn. Dünger hat den großen Vorteil, dass die Stickstoffverbindungen sehr schnell für die Pflanze verfügbar sind. Ein konventionell arbeitender Betrieb fährt also über seine Frucht mehrmals im Jahr, um die Menge an Nährstoffen der Pflanze zur Verfügung zu stellen, die sie in der anstehenden Wachstumsphase benötigt.



    Ökologisch arbeitende Betriebe sind auf organischen Dünger (Mist, Gülle, etc.) angewiesen, um dem Boden die entzogenen Nährstoffe wieder zuzuführen. Allerdings sind diese Stickstoffverbindungen zum großen Teil nicht sofort der Pflanze verfügbar, sondern müssen erst "umgebaut" werden. Organischer Dünger wird entsprechend vor der Saat oder in niedrigen Wachstumsstadien ausgebracht. In dieser Phase, in der die Gülle bereits ausgebracht ist, der Stickstoff der Pflanze jedoch noch nicht verfügbar ist, ist das Risiko einer Nährstoffauswaschung entsprechend hoch... . Das Stickstoffproblem dürfte somit vermutlich nicht durch eine Umstellung auf Bio gelöst werden. Wahrscheinlicher ist, dass die Problematik sogar verschärft wird.

    Vielleicht sollte das Ziel nicht die großflächige Umstellung auf ökologische Landwirtschaft sein - also ein Zurück in die Vergangenheit mit immer wiederkehrenden Hungersnöten.



    Vielleicht sollte man auch in Deutschland langsam eine Technik anwenden, die zum Beispiel in den USA seit Jahrzehnten erfolgreich angewendet wird: Gentechnik.

    • 0G
      08391 (Profil gelöscht)
      @Schildbürger:

      Merkwürdig, in Österreich funktionierts. Bisher 25% Bioanbaufläche und das schon seit Jahren steigend. Aber morgen geht dort sicherlich die Welt unter und die sieben Schädlingsplagen und Unfruchtbarkeiten werden das Land heimsuchen!

      Best Practice: Am besten Sie nehmen mal mit dem österreichischen Landwirtschaftsministerium Kontakt auf. Dort erklären Ihnen dann ökologischen Agrarwissenschaftler sicherlich sehr professionell, wie Ihre zwei Punkte auch ökologisch ohne Gentechnik bewältigt werden können.

      • @08391 (Profil gelöscht):

        Funktioneren tut es hauptsächlich aus dem von Schildbürger genannten Grund. Biogrünland funktioniert eben besser als andere Kulturen ohne Einbußen. Im Apfelanbau funktioniert es nur, weil Österreich viel Ware exportiert. Für den eigenen Markt braucht man die Bio Ware hier nicht. Besonders bei Getreide, Milch und Fleisch wird aber seit Jahren mehr Bio produziert, als der Kunde kauft. Der Weizenpreis ist Ende 2019 um 25% eingebrochen, Biofleisch wird überwiegend mit dem Preis konventioneller Ware bezahlt und Molkereien nehmen keine neuen Bio Betriebe mehr auf.

      • @08391 (Profil gelöscht):

        Das dürfte auch nicht allzu schwierig sein, da ein großer Teil der Agrarflächen in Österreich für die Grasproduktion genutzt wird (= Wiesen und Weiden im Alpenraum).



        Selbst konventionelle Landwirte nutzen für Weiden und Wiesen kein (bzw. kaum) Pflanzenschutzmittel und da Gras von Wiederkäuern gefresst wird, kann auf syn. Dünger verzichtet werden (Schließlich existiert somit genügend Dünger in Form von organischen Stoffen).



        D.h. die Umstellung von konventionellen Betrieben mit hohem Wiesen/Weideanteil auf ökologische Bewirtschaftung fällt somit nicht schwer.



        Interessant wird es erst, wenn auch Ackerbaubetriebe auf Bio umstellen.

        • 0G
          08391 (Profil gelöscht)
          @Schildbürger:

          Best Practice: Ackerbau ist auch jetzt schon bereits in Norddeutschland seit Jahren erfolgreich möglich: siehe Bauckhof und Brodowin!

          www.agrarheute.com...rbau-achten-526033

          www.bauckhof.de/de...haft/ackerbau.html

          www.brodowin.de/de...tehungsgeschichte/

          • @08391 (Profil gelöscht):

            Ich habe nie in Abrede gestellt, dass die Umstellung für jeden einzelnen Betrieb - sofern er Vieh für organischen Dünger hat - möglich ist. Die Frage ist, ob es in aggregierter Form (deutschlandweit) sinnvoll ist.

            • 0G
              08391 (Profil gelöscht)
              @Schildbürger:

              Einfach mal machen mit der Umtsellung auf Bio und wenn es nicht klappt und wir Hungersnot leiden, bleiben uns ja noch die CARE-Pakete und dann die Umstellung auf Ihre favorisierte Gentechnik! Aber immerhin können Sie dann den FFF Kids sagen, ich habs ja gesagt. LOL!

  • Ach Herr Maurin,



    warum erwähnen Sie nicht das 2018 die Glyphosat Menge, die in Deutschland ausgebracht wurde, um 26,5 % rückläufig war ?www.landundforst.d...nd-gesunken-560917



    Und Kommentare des NABU sind bei der starken Verflechtung von Führungskräften, die vom NABU zum Bundesumweltamt wechselten, mit einem leichtem " Gschmäckle " versehen.

  • 8G
    84935 (Profil gelöscht)

    Die Bauernverbände haben intensive persönliche Verquickungen mit konservativen Parteien sowie der Düngemittel-/Saatgut-/Pestizidindustrie und beschwören seit Jahren Grüne sowie Umweltverbände als Hauptfeinde der Bauern. In meinem dörflichen Umfeld kann ich leider immer wieder beobachten, wie diese Propaganda verfängt.



    Irgend jemand druckt auch Aufkleber "Lieber ein Dorf im Grünen, als ein Grüner im Dorf", was ich schon als grenzwertig zum Aufruf für persönliche Hasstaten begreife. Der professionellen Machart und weiten Verbreitung dieser Aufkleber nach, handelt es sich hier um einen der oben erwähnten Verbände...

    • @84935 (Profil gelöscht):

      Die Bauern spüren aber auch den Hass den Grüne und Grün-Bewegte gesät haben. Der Bauernverband steht natürlich auf der Seite der Bauern. Eine Vermittlung ist oft nicht möglich. Die bauern wohnen im Dorf und haben dort ihre Existenz. Die Bauern müssen das produzieren was sie verkaufen können und nicht das was die Gesellschaft meint was sie produzieren sollten. Dann wären die Bauern ruck zuck pleite.

      • @Bernhard Hellweg:

        Achso. Der Bauer muss produzieren was gekauft wird. Der Verbraucher kann aber nur kaufen, was produziert wurde. Eigentlich ein ganz einfacher Zusammenhang der ordnungspolitisch reichlich Gestaltungsraum lässt.

      • @Bernhard Hellweg:

        SAMS hat doch völlig Recht. Bitte zitieren Sie im Gegenzug auch einen Spruch aus Grünenkreisen, der voller Hass ist.



        Da kenne ich spontan keinen.

        • @Traverso:

          Dann lesen sie mal indymedia. Dort sind nur ganz liebe Leute und die Empfehlungen dort zum Blumenpflücken und zur Rosenpflege sind so voller Liebe, daß einem ganz warm uns Herz wird. Ist es das, was sie uns sagen wollen?

          • @Thomas Schöffel:

            Die Grünen =Indymedia. Ach so.

  • Wie sieht in Zukunft landwirtschaftliche Nutzung aus? Immer mehr Menschen die immer mehr Nahrung verkommen lassen und immer mehr Fleisch essen, benötigen immer höhere Ernten und das im Zeitalter des Klimawandels. Extensivieren wir hier die Landwirtschaft können wir uns dank unserer Kaufkraft weiterhin alles an Lebensmittel leisten was wir mögen. Geerntet wird für uns dann woanders. Bestenfalls wird woanders Naturland in Kulturland umgewandelt, schlimmstenfalls verhungern die Ärmsten. Merke: eine Extensivierung der Landwirtschaft hat lokale Vorteile aber globale Nachteile.

    • @Bernhard Hellweg:

      Durch Intensivierung der Landwirtschaft wird weltweit zur Zeit die Insektenwelt durch Pestizide ausgerottet. Das wird kurz oder lang zum Totalausfall von Ernten führen.



      Insofern verstehe ich Ihren letzten Merksatz nicht.

      • @Traverso:

        Wir werden mehr produzieren müssen, ansonsten müssen die Ärmsten auf unseren Planeten verhungern. Extensivieren wir hier die Landwirtschaft wird woanders Urwald gerodet oder Menschen verhungern. Wo soll das Essen wachsen für immer mehr Menschen?

        • @Bernhard Hellweg:

          Sie haben nicht auf mein Argument reagiert, daß die Intensivlandwirtschaft gerade die Insekten aussterben läßt. ohne Insekten auch keine Bestäuber mehr. Dann ist Ende mit Ernte. Wie wollen Sie dann die Menschheit ernähren ?



          Gerade die Intensivlandwirtschaft hat weltweit Bauern in den Ruin getrieben. Durch Landraub und Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft mit Hungerlöhnen, die die Menschen erst recht hungern läßt.



          Intensivlandwirtschaft heißt gigantischer Profit für Agrarkonzerne. Diese sind nicht am Wohl der Menschheit interessiert. Über Monopolbildung ( Bayer und Monsanto und Co ) wollen diese den Agrarweltmarkt beherschen. Eine Wirtschaftsdiktatur entsteht gerade, die die Bauern in die taotale Abhängigkeit treibt. Stichwort Saatgutpatente.



          Glauben Sie mir, das Gerede der Argrarkonzerne vom "Wir müssen schließlich die Welt ernähren" ist purer Hohn. Es geht einzig darum kurzfristige hohe Profite zu erzielen, Menschenrechte werden durch Ausbeutung von Landarbeitern geradezu mit den Füßen getreten.

          • @Traverso:

            Die Landwirtschaft hat natürlich auch einen Anteil am Insektensterben. Die Wirtschaftsweise hat sich in den letzten 40 Jahren aber nicht verändert. Die gefährlichen Mittel wie DDT oder E605 sind schon lange in Deutschland verboten. Die Neonics auch seit einiger Zeit. Wie kommt es, dass das Insektensterben erst in den letzten Jahren verstärkt eingesetzt hat? Es findet auch bei standorttreuen Insekten in Naturschutzgebieten und Wäldern statt. Hier hat die Landwirtschaft keinen Einfluss. Wie erklären sie sich das? Es gibt interessante Theorien im Netz. Googeln sie mal.

          • @Traverso:

            Die globale Agrarproduktion extensivieren und weniger produzieren wäre Sozial-Darwinismus. Das ist keine linke Position

          • @Traverso:

            Sollen wir, damit wir Insekten retten, Menschen verhungern lassen?

            • @Bernhard Hellweg:

              Sie sind offensichtlich davon überzeugt, dass die Menschheit keine Insekten zum Überleben braucht und das ist jetzt Ihre Mission, die Sie tazweit verfolgen. Dabei drehen Sie sich alles wie es halt so passt und unterstellen allen anderen Sozialdarwinismus, Ökodiktatur und wasweiss ich noch alles. Es drängt sich der Gedanke an Lobbyistentum auf, aber ich weiss aus jahrzehntelanger Erfahrung, dass es tatsächlich solche Missonare wie Sie gibt, die das auch noch freiwillig tun. Dieselben Sprüche hörte ich schon als 14jähriger auf dem Land von den erbosten Bauern, die den Weltuntergang prophezeiten, nur weil die Evangelische Landjugend dazu aufrief, vielleicht mal weniger Düngemittelsäcke in die Landschaft zu werfen. Jahrzehnte später gibt es immer noch keine Ökodiktatur. Aber die Sprüche vom Weltuntergang, die sind gegen jede Veränderung scheinbar völlig immun.

        • @Bernhard Hellweg:

          Naja sie nennen ja schon auch Lösungsansätze, weniger Fleisch essen, weniger Lebensmittel wegschmeißen. Meines Wissens kann der Lebensmittelbedarf heutzutage durchaus von der weltweiten Landwirtschaft gedeckt werden, nur die Verteilung funktioniert nicht.

          • @wirklich?:

            Lebensmittelverschwendung anzuprangern ist richtig, aber auch nur ein Alibi Diskussion, solange wir ein x-faches an Lebensmittel in die Güllegrube zur Stromgewinnung werfen.



            Alleine das Lebensmittel sich in der Güllegrube besser rentieren, als wie sie für den Menschlichen verzehr oder Tierfutter zu nutzen, sollte zum Denken geben.

          • @wirklich?:

            In der Tat, wir müssen global weniger Fleisch essen und global weniger Lebensmittel verkommen lassen. Das müssten die primären Ziele sein und erst dann wenn diese primären Ziele umgesetzt werden, können wir uns über eine andere Form der Landwirtschaft unterhalten. Nabu und co. haben den falschen Ansatz, sie wollen jetzt eine andere Landwirtschaft, dass bedeutet aber in der jetzigen Situation: mehr Hunger für die Ärmsten bzw mehr Rodung von Regenwald. Irgendwo muss das Essen ja wachsen.

          • @wirklich?:

            Ja, das stimmt. 9 Millionen Menschen verhungern jährlich, während 43 % der weltweiten Getreide- und 80 % der globalen Sojaernte an „Nutz“tiere verfüttert werden.

            Da kann man wohl nur (weiter) auf Information setzen und hoffen, dass die Politik doch noch aktiv werden wird ...

            mediathek.fnr.de/g...-von-getreide.html



            www.bmel.de/Shared...ob=publicationFile (S. 24)



            www.geo.de/natur/n...ht-fuer-die-umwelt



            www.spiegel.de/wis...hren-a-914457.html

            • @Christina de Havilland :

              genau, in der jetzigen Situation die Landwirtschaft extensivieren, würde den Hungertot der Ärmsten bedeuten.

              • @Bernhard Hellweg:

                Dann wären Sie also - konsequenterweise, zum Schutz der Ärmsten - dafür, tierische Nahrungsmittel unattraktiv(er) zu machen? Denkbare Maßnahmen wären hier z. B.: Verteuerung tierischer Produkte, Bildungsmaßnahmen zum Erzielen eines nachhaltigen Ernährungsverhaltens sowie jeden Tag ein rein pflanzliches Gericht in öffentlichen Einrichtungen wie Kantinen oder Krankenhäusern zur Auswahl.

                • @Christina de Havilland :

                  wir können nicht immer mehr Menschen werden und dabei immer mehr Fleisch essen und immer mehr Nahrung vernichten. Hier an diesen beiden Punkten müssen Nabu und co anpacken. Erst wenn das gelöst ist können wir uns über eine andere Form der Landwirtschaft Gedanken machen. Vielleicht ändern wir dann ja auch gar nicht die Landwirtschaft, sondern lassen sie so wie sie ist und bringen nicht mehr benötigte Agrarflächen in ihren Naturzustand zurück.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Respekt! Und viel Erfolg.



    Ich könnte bei solchen Gesprächen nicht ruhig bleiben.

  • Landwirte sind hart arbeitende Leute, die einen Teil zur Versorgung der Bevölkerung beitragen

    Brauchen Landwirte Ratschläge von "Geisteswissenschaftlern" mit ein paar Semester Politik-Laberstudium oder Sozialpädagogen?

    Ich meine , nein

    .

    • @Franz Vege:

      Naturschützer und Umweltschützer sind sehr oft Biologen oder andere Naturwissenschaftler, aber sie können natürlich auch sagen dass derjenige Recht hat der am härtesten arbeitet. Wenn das ihr Verständnis von Gerechtigkeit ist, gerne.

    • @Franz Vege:

      Um so schlimmer wenn sie vor dem falschen Karren gespannt werden. Der Deutsche Bauernverband tut das.

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @Franz Vege:

      Es geht hier nicht Polemik in dem von Ihnen aufgeschriebenen Sinne.



      Niemand bestreitet, dass fast alle Landwirte hart arbeitende Menschen sind, insofern gibt es auch keinen Grund, das zu betonen.



      Ferner gehe ich davon aus, dass auch NABU-Vorsitzende hart arbeiten - kein Gegensatz also.



      Im Interview geht es allerdings um die Frage, wie wir zukünftig mit unserer Umwelt in Bezug auf landwirtschaftliche Nutzung umgehen wollen. Dieses Thema würde ich ungern allein einer landwirtschaftlichen Lobbyvereinigung überlassen, denn die hat bewiesen, dass sie ohne Unterstützung aus Politik und Gesellschaft nicht in der Lage ist unsere Lebensbedingungen hinreichend zu schützen.



      Ich meine also: Ja :-)

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Franz Vege:

      Wären Biologen, Chemiker oder Umweltwissenschaftler Recht? Oder auch nicht, weil die nicht hart arbeiten? So mit den Händen?