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Mord in MoskauAttentat auf Putin-Kritiker Nemzow

Oppositionspolitiker Boris Nemzow wurde nahe des Kremls hinterrücks erschossen. Er galt als scharfer Kritiker Putins. Die Opposition ist schockiert, Merkel „bestürzt“.

Oppositionspolitiker Boris Nemzow bei einer Demonstration am 6. Mai 2012. Bild: ap

MOSKAU/BERLIN dpa | Der russische Oppositionspolitiker Boris Nemzow ist am späten Freitagabend in Moskau in unmittelbarer Nähe des Kremls auf offener Straße hinterrücks erschossen worden. Das teilte die oberste russische Ermittlungsbehörde am Freitagabend mit. Der 55 Jahre alte Nemzow galt als eine der schillerndsten Persönlichkeiten der russischen Opposition. Der charismatische Politiker und frühere Vizeregierungschef war einer der schärfsten Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin. Dieser verurteilte den „brutalen Mord“, ebenso wie US-Präsident Barack Obama.

Putin sprach von einer politischen „Provokation“. Die Bluttat habe alle Anzeichen eines Auftragsmordes, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow in der Nacht zum Samstag. Der Präsident habe den Angehörigen des Oppositionellen sein Beileid ausgesprochen. Zudem habe Putin die leitenden Mitarbeiter der obersten Ermittlungsbehörde, des Innenministeriums und des Inlandsgeheimdienstes FSB angewiesen, die Ermittlungen persönlich in die Hand zu nehmen.

In einer vom Weißen Haus verbreiteten Erklärung forderte Obama die russische Führung zu einer „schnellen, unvoreingenommenen und transparenten“ Aufklärung des Verbrechens auf. Obama sprach der Familie Nemzows sein Beileid aus, ebenso wie dem russischen Volk, das „einen der engagiertesten und eloquentesten Verteidiger seiner Rechte“ verloren habe.

Ermittler gingen von einem Auftragsmord aus. Nemzow war in Kremlnähe am späten Freitagabend von hinten mit einer Pistole erschossen worden. Vier Kugeln trafen ihn in den Rücken. Am Tatort seien sechs Patronenhülsen gefunden worden. Der Täter flüchtete ersten Ermittlungen zufolge in einem weißen Auto. An der Stelle der Bluttat gibt es Videoüberwachung, die möglicherweise weitere Hinweise auf die Täter geben könnte, hieß es in Medien. Der Politiker soll wenige Minuten zuvor mit einer Bekannten aus der Ukraine über den Roten Platz spaziert sein.

Nemzow kritisierte Putins Ukraine-Politik

Boris Nemzow galt als glühender Unterstützer der proeuropäischen ukrainischen Führung in Kiew. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko äußerte sich schockiert über den Mord an Nemzow. „Boris wurde umgebracht. Es ist kaum zu glauben. Ich habe keine Zweifel, dass die Täter bestraft werden. Früher oder später“, schrieb der prowestliche Staatschef in der Nacht zum Samstag bei Twitter.

Nemzow hatte nach Informationen des früheren georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili an einem Bericht über die russische Verstrickung in den Krieg in der Ostukraine gearbeitet. Er habe die russische Öffentlichkeit über die Lage informieren wollen, sagte Saakaschwili dem US-Sender CNN. Die Ermordung Nemzows sei für ihn keine Überrschung. „Ich bin nur überrascht, dass er nicht schon früher getötet wurde.“

Die Lage in Russland ist im Zuge der Ukraine-Krise gespannt. Nemzow hatte den Krieg in dem Nachbarland scharf kritisiert - als russische Aggression. In einem eindringlichen Appell hatte er den Einsatz von russischen Soldaten in der Ostukraine - ohne Erkennungszeichen an den Uniformen - als „illegal“ kritisiert.

Die Opposition will an diesem Sonntag ihre erste große Demonstration dieses Jahres gegen die Politik von Putin organisieren. Die Agentur Interfax berichtete unter Berufung auf Ermittler, der Mord an Nemzow könne eine gezielte Provokation sein vor der Aktion der Regierungskritiker.

„Ich kann es nicht glauben. Was ist aus Russland geworden? Die Aggression wächst“, sagte der frühere Regierungschef Michail Kasjanow im kremlkritischen Radiosender Echo Moskwy. Der Oppositionspolitiker Wladimir Ryschkow warnte vor einem „wachsenden Hass auf Andersdenkende“ in der Gesellschaft. „Ich bin schockiert“, sagte er. Kein Oppositioneller könne sich heute sicher fühlen in dem Land, betont er.

Die große Mehrheit der Russen unterstützt nach Umfragen den Kurs von Präsident Putin. Nemzow hingegen kritisierte die Politik als zerstörerisch für das Land.

Merkel ist „bestürzt“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich bestürzt über den Mord am russischen Oppositionspolitiker Boris Nemzow geäußert. Regierungssprecher Steffen Seibert teilte am Samstag in Berlin mit, die Kanzlerin fordere Russlands Präsidenten Wladimir Putin auf, „zu gewährleisten, dass der Mord aufgeklärt und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden“.

Merkel sei „bestürzt über die hinterhältige Ermordung“ des 55-Jährigen, der als einer der schärfsten Kritiker von Kremlchef Putin galt. „Sie würdigt den Mut des ehemaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten, der seine Kritik an der Regierungspolitik immer wieder auch öffentlich geäußert hat“, erklärte Seibert.

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94 Kommentare

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  • Gegen die USA: China unterstützt Russland in Ukraine-Krise

    Quelle: DWN

    China hat sich in der Ukraine-Krise erstmals klar auf die Seite Russlands geschlagen: Der Westen müsse Moskaus legitime Sicherheits-Bedenken ernst nehmen. Die Auseinandersetzung um die Ukraine könne sonst in einen sinnlosen Stellvertreter-Krieg ausarten. Die Amerikaner müssten zur Kenntnis nehmen, dass ihr Einfluss in der internationalen Politik schwinde.

    -

    Jetzt hat der Niedergang der USA begonnen...es ist nur noch eine Frage der Zeit !!

    • @GWalter:

      Legitime Sicherheitsinteressen...

       

      Ja ja, die haben im Reich der Mitte auch so einen riesen Bammel vor einem Volksaufstand - die können Putin da sicher gut verstehen...

    • @GWalter:

      "Jetzt hat der Niedergang der USA begonnen...es ist nur noch eine Frage der Zeit !!"

       

      Ist das nicht etwas zu früh gejubelt? Allerdings könnte die Stellungnahme aus Peking helfen, einige kalte Krieger auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        leider ist das zu früh gejubelt. Gut, mir geht´s da auch nur ums Weiße Haus und dem ganzen Elite-Anhang...

  • Die Parallele zu Politkowskaja ist verblüffend. Beide trugen zur Aufklärung eines zu ihrem Todeszeitpunkt bestehenden Krieges bei.

    Die Aufrechterhaltung russisch-militärischen Engagements ist wohl der wundeste Punkt in einem Land, wo Militär, FSB und Oligarchie den übermächtigen Schatten auf die Politik werfen, welchen zu übergehen, Putin nicht in der Lage sein wird. Ich glaube nicht an einen Autokraten Putin, noch das er Herr der zunehmend schwierigeren wirtschaftl. Lage Russlands ist; Diese Annahme gebietet die russisch/sowjetische Geschichte. Putin ist Getriebener eines Machtzirkels und ja, es ist möglich, der Kreml ist in die Mordpläne verstrickt, doch bis zur Aufklärung, wenn die nicht wie bei Politkowskaja erfolgreich verhindert, gilt die Unschuldsvermutung und jeder kann daraus lesen, was ihm passt.

    Politische Morde -fast immer eine doppelte Tragödie.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Einen Dissidenten kalt zu stellen trau ich Putin nicht zu. Nicht in "Stoppt Putin jetzt" Zeiten.

     

    Was macht eigentlich Edward Snowden?

  • Traurig...

  • In den kommenden 2 Wochen wollte Nemzow Beweise für eine direkte Einflussnahme Russlands am Ukraine Krieg veröffentlichen. Und dies als selbstzerstörerisch das russische Volk anprangern.

     

    Natürlich hat der Kreml nix damit zu tun!

     

    Seid doch nicht immer so naiv. Lest mal ein paar Geschichtsbücher anstatt immer nur welche über Verschörungstheorien *ggg*

     

    Spätestens jetzt traut sich da drüben keiner mehr was zu sagen...

    • @Seppi:

      Könnten Sie für die von Ihnen gemachte Aufforderung, einen Geschichtsbuchtitel aus z.B. Ihrem persönlichen Bücherregal mal vorschlagen - am besten mit Angabe der entsprechenden Seitennummern??

      Damit unsereiner dann dort Ihre Thesen zum Nemzow-Ereignis nachlesen könnte?

       

      Ihr konkretes Ansinnen zeugt von einer außerordentlichen Durchblickstärke. Sie sind bestimmt sowas wie ein Lehrer für klare und unmissverständliche Anwendung von Intelligenz? -Alle Achtung.

      • @H-G.-S:

        Vielleicht könnten Sie ja auch mal für Deutschland vorschlagen dass bei rechtsextremistischen Anschlägen wie in Russland nun in Zukunft der Geheimdienst die Ermittlungen übernimmt.

        • @Arcy Shtoink:

          Das muss niemand vorschlagen. Das ist auch Sache des Verfassungsschutzes.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Erfolg siehe NSU...die NPD gilt´s per Verfassungsschutz (V-Männer) ebenso zu schützen...

            • @fornax [alias flex/alias flux]:

              Das sei mal dahin gestellt. Aber ARCY war doch der Meinung, dass es ungewöhnlich ist, beim Verdacht auf eine politische Straftat den Geheimdienst einzuschalten.

      • @H-G.-S:

        Nein zum Nemzow Attentat gibt es tatsächlich keine historischen Aufzeichnungen... In der Tat *gg*

         

        Transferleistung bedarf halt auch einer gewissen Intelligenz :)

  • Klaro - es war doch der CIA.

  • Wer dahinter steckt... Keine Ahnung. Wird sich bestimmt auch nicht aufklären lassen. Bin da irgendwie pessimistisch. Was ich Putin und seiner Entourage anlaste, ist, dass er in Russland ein übles nationalistische Klima befördert hat, das außer Hurrapatriotismus nichts zu bieten hat. Gegner des Regimes als fünfte Kolonne des Westens zu diffamieren, ermöglicht es radikalen Nationalisten auf diesem Wege evtl. unliebsame Nicht-Petrioten zu beseitigen. Dieses Klima ist zu verachten.

    • @Micha Mille:

      bisher ist kein Ausweis auf einem Rücksitz gefunden worden. Die Täter wurden nicht erschossen. Insofern lassen sie sich eventuell noch befragen...

  • Falls es russische Agenten/Soldaten waren, hatten die bestimmt Urlaub und haben das in ihrer Freizeit gemacht. Dafür haben Sie sogar ihr Feriendomizil in der Ukraine kurzzetig aufgegeben.

  • Aus Ihrer Antwort kann ich nur schließen, dass Sie meine Argumentation nicht wirklich verstanden haben.

    • @exigent-x:

      Ist bezogen auf "HAUKE"s Antworten auf meinen Post unten.

      • @exigent-x:

        Ich habe ihre Cui Bono Argumentation schon verstanden,glaube ich. Sie denken jemand möchte den russischen Präsidenten international und auch im eigenen Land angreifbar machen, indem er ein Attentat auf einen Putinkritiker ausführt. Er nimmt den Wegfall der kritischen Stimme und des Menschenlebens in Kauf, weil er denkt, es werden schon alle Putin in die Schuhe schieben.

        Das finde ich zynisch, verblendet und dumm.

        Mir scheint es viel wahrscheinlicher, dass Putin die Nationalisten im Land nicht unter Kontrolle hat und diese denken es wäre eine gute Sache, Regierungskritiker zu ermorden.

        Es ist ja nicht der erste Mord an einem russichen Regierungskritikers unter Putin. Die Verantwortlichen wurden hinterher selten ermittelt und andere Regierunskritiker werden offensichtlich nicht ausreichend geschützt und fürchten um ihr Leben. Da zieht Putin, innenpolitisch auf jeden Fall, durchaus auch einen Nutzen heraus.

        • @Hauke:

          Die Mordserie an türkischstämmigen Mitbürgern in Deutschland wurde im Aufklärungsfocus als Taten aus der deutsch-türkischen Community dargestellt. Es läge nämlich aufgrund der Milieuindizien geradezu auf der Hand, dass es so und nicht anders erklärt werden müsse. Entsprechend lief auch die Berichterstattung für die Öffentlichkeit in den deutschen Medien ab. (jahrelang)

          Heute stellt sich unaufhörlich anwachsend heraus, dass der Verfassungsschutz die rechtsextremen NSU-Mörder wohl decken wollte, und es alles sowieso einen völlig anderen Hintergrund hatte, als seinerzeit öffentlich gemacht werden sollte.

           

          Wessen Versionen soll man bei solcherart, weltweiten Mordanschlägen, noch Glauben entgegenbringen können? Mit Zynismus in die dumme Verblendung (Ihre Worte) getrieben werden sollen, fühle ich mich dann doch jedesmal eher von solchen Leuten, die sofort eine unverrückbar eindeutige, weil wohlfeile Zusammenhangsstiftung für die Öffentlichkeit präsentieren können.

          • @H-G.-S:

            Und in einem Kommentar a la cui bono und "Wenn jetzt Putin als Hintermann dieses feigen Mordes dargestellt wird, spielt man damit genau den Mördern in die Hände." finden sie sich wieder, oder was?

            Ich habe ursprünglich keine Erklärung angeboten, aber so zu tun, als ob klar wär, dass dies eine art "false flag"-Aktion sei, nur weil das bei kenFM gerade en vogue ist, finde ich dumm zynisch und verblendet.

            • @Hauke:

              Nö- wohl wahr, da kann ich auch nicht so richtig dran glauben. Es geht mir aber um diese, doch immer wieder schwer zu schluckenden, scheibchenweise sich dazu genötigt sehenden Änderungen, von spektakulären, den Mainstream bedienenden ersten Auslassungen auch westlicher Medien, zu einem derartigen, wie hier vorliegendem Ereignis. Ich für meinen Teil habe hier in der westlichen Hemisphäre durch alle persönlichen Zeitläufte hindurch, frustriert lernen müssen, besser erst einmal, aber ganz genau den westlichen Darstellungen sehr zu misstrauen. In Russland lebe ich ja nunmal nicht. (Womöglich würde ich dann dort, Gleiches beklagen-kann sein.) Aber man muss schon sehr naiv oder interessengeleitet sein, um nicht den ganzen Informationsschmu, welcher hier im Westen betrieben wird, nicht wahrhaben zu wollen.

        • @Hauke:

          Eine Liste mit ermordeten Journalisten seit 2000:

           

          https://de.wikipedia.org/wiki/Medien_in_Russland#Gewalt_gegen_Journalisten

          • @Hauke:

            Das ist eine sehr "schöne" Liste und wenn Sie sich die Fälle mal genauer anschauen sehen Sie, dass kaum einer der Fälle überhaupt etwas mit Kritik an Putin zu tun hat.

            Die große Mehrheit der Fälle steht in Zusammenhang mit den Konflikten in Tschetschenien und Dagestan. Also hier den Eindruck zu erwecken, Putin würde öfter mal unliebsame Journalisten beseitigen lassen, ist nichts als platte Anti-Putin-Agitation!

             

            Und in Bezug auf die angebliche Pressefreiheit ins Deutschland, möchte ich hier mal das Schlagwort "Tendenzschutz" nennen. Einfach mal bei Wiki nachschauen.

            • @exigent-x:

              Konflikte in Tschetschenien und Dagestan haben sehr wohl was mit Putin zu tun. Und mit der platten Argumentation haben sie doch wohl begonnen, als sie geschrieben haben cui bono und "Für Putin hat ein toter Boris Nemzow keinen Nutzen. Für die Gegner Putins hingegen ist er von sehr großem Nutzen." Sie wollten doch nahelegen, dass die gemeinen Oppositionellen oder nicht-russische Mächte dem armen, vom Westen geschundenen Putin was anhängen wollen.

          • @Hauke:

            Man sollte aber nicht vergessen, dass die Liste eigentlich schon früher beginnen müsste und dass es in Russland eine Menge Leute gibt, die sich auf den Schlips getreten fühlen, wenn jemand anfängt zu recherchieren.

  • Boris Nemzow war doch erwischt worden, als er mit diversen anderen Oppositionellen in die US Botschaft gestiefelt ist.

    -

    Der Moskauer Maidan hat wohl nicht funktioniert und da war er halt halt überflüssig und wußte zu viel aber als Toter gegen Putin war er noch wertvoll !!.

     

    Warum sollte Putin ihn ermorden lassen? Der ist ja nicht doof.

  • Die zu stellende Frage heißt hier "Cui bono?". Wem nutzt dieser Mord? Ganz sicher nicht Putin. Dies ist kein Angriff von Putin, sondern ein Angriff auf Putin.

    Ein toter Boris Nemzow ist für Putin sehr viel gefährlicher, als ein lebender Boris Nemzow.

     

    Wenn jetzt Putin als Hintermann dieses feigen Mordes dargestellt wird, spielt man damit genau den Mördern in die Hände. Für Putin hat ein toter Boris Nemzow keinen Nutzen. Für die Gegner Putins hingegen ist er von sehr großem Nutzen.

    • @exigent-x:

      Sollte der sich etwa selbst entleibt haben?

    • @exigent-x:

      War Nemzow nicht Gegner Putins? Sie meinen, der profitiert von seinem eigenem Tod? Wie dumm, zynisch und verblendet kann man eigentlich sein?

      • @Hauke:

        Ein Toter Boris Nemzow schadet Putin mehr als ein lebender Boris Nemzow.

         

        Wenn Sie die Zusammenhänge nicht sehen wollen, erübrigt sich wohl die Frage, wer dumm, zynisch und verblendet ist.

        • @exigent-x:

          Mit ihnen möchte ich auch nicht einer Meinung sein. Sa müsste man ja ständig Angst haben abgeknallt zu werden, sobald Sie sich einen Gewinn davon versprechen.

          • @Hauke:

            Wie naiv kann man denn sein. Fakt ist keiner hier weiss was wirklich passiert ist. Einen Märtyrer zu erschaffen ist auf jeden Fall nicht klug, gerade in der jetzigen Situation.

             

            Nur weil man das sagt ist man noch lange nicht zynisch oder verblendet. btw ihr letzter Satz ist weit davon entfernt einen Sinn zu ergeben, da er in keinem Kontext steht.

             

            Das Menschen umgebracht werden weil sich andere davon einen Gewinn versprechen ist ja wohl nix neues. Das heißt aber nicht das man sowas gutheißen tut.

            • @snowcrash:

              So eine Märtyrerin war auch Politowskaja. Da wurde auch Gott weiß was vermutet, dass Putin sich damit den Ast abgesägt hat, auf dem er saß.

               

              Und wer kräht heute noch nach ihr?

               

              In sechs Monaten ist Gras über die Sache gewachsen und Putin sitzt noch fester im Sattel

          • @Hauke:

            Haben sie außer Polemik auch Inhalte zu bieten?

  • 1G
    12239 (Profil gelöscht)

    Ich bin mir sicher, Edward Snowden ist der Mörder, natürlich im Auftrag von Wladi Putin. Grisch, Dhimi und die andere Witzfigur, Arschy oder wie der heisst, werden mir zustimmen!

  • Obama und Merkel fordern eine lückenlose Aufklärung….müsste doch sehr einfach sein, sie brauchen nur den CIA fragen. Das springt einem doch förmlich ins Auge!

    -

    Und am Montag kommen neue Sanktionen gegen Russland, denn wie sollte man diese sonst begründen Jetzt hat man ja einen Vorwand geschaffen wie bei MH17 – und aufklären will man ja sowieso nicht – wetten !!!!!

    • @GWalter:

      Putin wird uns den angeblichen Mörder - sicher ein verwirrter Einzeltäter - in wenigen Tagen präsentieren...

  • Der FSB ist auch keine "Ermittlungsbehörde". der FSB ist ein Geheimdienst, dem Putin seinerzeit schon vor stand.

     

    Und haben sie für ihre verschwörungstheoretischen "Wirtschafts-Mafiosi"- Relativierungen von Mord an Oppositionellen auch irgendwelche Hinweise oder ist das auch wieder nur Dummgequatsche?

    • @Arcy Shtoink:

      Ist erstmal wohl das gleiche "Dommgequatsche" wie Ihres, wenn Sie aus einzelnen Fakten (Der Ermordete steht JETZT in Opposition zu Putin) ausschließlich den politischen Kern betrachten. Im Wiki-Artikel über Nemzow wird auch viel über seine ökonomischen Verstrickungen erzählt. In Mexiko geht man auch nicht bei jedem Mord an einem örtlichen Polizeipräsidenten oder Bürgermeister von politischen Hintergründen aus, sondern man kann auch Zusammenhänge mit den Drogenkartellen vermuten.

  • Deswegen erscheint ihnen ja auch die Frage als überflüssig.

    Bestätigt mein persönliches Meinungsbild von Ihnen.

    • @Ben Nebelt:

      Sollte an Dhimitry gerichtet sein

  • Vielleicht wurde er ja gar nicht als vehementer Putinkritiker sondern als gemeiner Wirtschafts-Mafiosi abgeknallt.

     

    Im übrigen, weil von Ermahnungen aus dem "Weißen Haus" die Rede ist:

     

    Die große Anzahl öffentlich ermordeter, zuvor gegen die dortigen Verhältnisse aufbegehrt habenden schwarzer Mitbürger, finde ich schlimmer. Auch über Abu Ghraib und Guantanamo-Verhältnisse in Russland gibt es keine so massenhafte tatsächliche Belege ,wie über die USA...usw.usf.

    Obama in seinem schnöden, von der Mehrheit der Bevölkerung bejahtem Entführungs- und Folterstaat, sollte mal gefälligst das Maul halten. Putin hat dem Obama schließlich auch noch nie, in die dortigen, tatsächlich belegten, menschenverachtenden Machenschaften, so dermaßen sich überhebend reingeredet. Die russischen Ermittlungsbehörden haben das Wort und nicht diese massiv scheinheilige US-Administration.

  • cui bono? Normalerweise erledigen "Die Dienste" so was viel diskreter.

    -

    Hier aber wollte man eine Hinrichtung in aller Öffentlichkeit.... warum? Einen Putin als alten Strategen nützt es nicht, außerdem könnte er er eher einem anderem Widersacher der ständig in USA-Botschaft ein-und ausgeht "erledigen"....auch das tut er auch nicht.

     

    Also bleibt doch nur eine. "false flag operation", mit der man auf bekannte pompöse Art der "Demokratie-Propaganda" schnell den passenden Schuldigen findet...... leider, zu durchsichtig Herr Obama !!!!!

  • Tja, die westliche Rohöl- & Rohstoff-Wertegemeinschaft bringt wohl schon ihre Scharfschützen in Stellung. Wem nützt der Mord wenn nicht NUR WESTLICHEN INTERESSEN !?!?

    Indessen warnt Gorbatschow "Sie überlegen, wie sie Putin loswerden können" ... da sind wir wirklich bestens aufgestellt, im Stiften von Chaos!

    -

    Die Amis denken wahrscheinlich diese Masche wie in Libyen etc. etc. um dann das Volk gegen die Regierung zu hetzen, funktioniert vielleicht in RUS auch, da sie ja keine Lösungen gegen RUS mehr haben. Sorry, das RUS Volk ist nicht so Geistig gestört!!!

  • Man darf davon ausgehen, daß auch dieser Fall, wie in der Politik üblich, brutalstmöglich aufgeklärt wird.

  • Der auf offener Straße in Kremlnähe erschossene Boris Jefimowitsch Nemzow war eine der schillerndsten Persönlichkeiten der russischen Politik und Kreml Kritiker.

    -

    Die erste Frage die man sich stellen muss heisst: CUI BONO ? WEM NÜTZT DAS ?

    -

    Dieser Mann war gelinde gesagt ein Volksverräter, der zusammen mit seinem Chef Jelzin die Ölfelder an die Amis verscheuern wollte.

     

    Er war auch bekannt für seine schmutzigen Geschäfte, sodass es möglich ist, dass ihn seine GESCHÄFTSFREUNDE liquidiert haben.

     

    Möglich ist auch, dass die Amis ihn haben liquidieren lassen um wieder einmal Putin als den SCHLIMMEN hinzustellen.

     

    Da fällt mir ein Artikel des FOCUS ein: Friedensnobelpreisträger prahlt gegenüber Beratern Obama: „Ich bin echt gut darin, Menschen zu töten“

     

    Übrigens; ein Bekannter aus den USA sagte mir kürzlich: "Wir wissen was die USA für eine Demokratie ist...Wenn du wirklich harte Opposition gegen das SYSTEM machst, wird einer der 16 Geheimdienste dich eines Tages beim Joggen erschießen und die Sache wird nie aufgeklärt werden"!

  • Vor ein paar Wochen war es Nawalny, der auch mal zu Russenmärschen mit altbekanter Symbolik aufrief und Antieinwanderungspolitik - D meinte in die Presche springen zu müssen. Und angeblich gebe es sonst keinen Oppositionspolitiker in Russland, da ja Putin eh Diktator sei.

     

    Jetzt gibt´s einen weiteren Oppositionspolitker doch, Boris Nemzow, und alle Welt beeilt sich schockiert zu sein. Ist ja auch sehr nützlich...Natürlich wissen alle schon wer der Mörder war. Das cui bono sagt es ihnen. Dabei hatte der Kreml Kritiker Boris Nemzow so gut wie keine politische Bedeutung mehr.

     

    Wie es scheint ein perfekter Auftragsmord.

  • Sagen wir es mal so, weshalb soll die russische Regierung jemanden umbringen der ihr hilft über 80% Zustimmung im Volk zu finden. Nemzow war ein lebendes Mahnmal gegen die Jelzin Politik in russischen Kathastrophenzeiten. Erst vor ein paar Tagen wurden er und andere Oppositionelle erwischt als sie in der US Botschaft ihre " Referenz " erwiesen. Eine Steilvorlage für den nächsten Wahlkampf der Regierung in Russland.

  • Heute schon wieder Schneefall.

    Es wird echt Zeit, dass es Frühling wird. Dieser Kalte Krieg nervt!

    • @Fotohochladen:

      Das ist nicht der Kalte Krieg. Das ist der interne russische Winter.

      • @Arcy Shtoink:

        oh man, zum Glück wissen sie ja immer Bescheid was was ist^^

      • @Arcy Shtoink:

        ich bitte Sie. Der Mann war bis heute der breiten Masse unbekannt. Das war ja immer das Argument, es gebe in Russland keine Opposition. Und jetzt? Der Mann u seine Familie können einem leid tun. Wie sich Politiker wie Merkel zu der Sache äußern ist schon schäbig. Ich kann mich nicht an eine breite Welle der Solidarität dieser Politiker oder der Medien für Nemzow im Vorfeld erinnern. Für Putin war er alles andere als eine Gefahr. Welchen Nutzen zieht er und die russische Administration daraus? Dass das ganze jetzt wieder künstlich in den weltweiten Westmedien aufgeblasen wird ist doch klar. Als ob Putin das nicht vorher gewusst hätte. Insofern...

  • Ein toter Opositioneller ist für die CIA mehr wert als ein lebender. Damit ist "Cui bono" beantwortet.

     

    Die Erkenntnisse aus dem kalten Krieg haben mich wachsam werden lassen; diese USA-Masche funktioniert nicht mehr. Schon Minuten später nach der Tat den Täter kennen?

  • Solange wir uns in der Fluchtburg Illusion befinden, braucht uns das nicht zu interessieren. Indem Tollpatschen quatschen und Fettnäpfchen treten, haben wir den Gipfel der Demokratie erreicht. Wir sind die Sieger, die Welt soll das wissen.

  • Putin´s Kritiker sterben früh!

    "Die Journalistin Anna Politkowskaja war im Oktober 2006 im Treppenhaus ihres Moskauer Wohnhauses erschossen worden. Sie war eine scharfe Kritikerin von Präsident Wladimir Putin. In ihren Berichten prangerte sie insbesondere Menschenrechtsverletzungen während des Tschetschenien-Kriegs an." (Die Zeit)

    Wie sich die Fälle ähneln!

  • Kremlchef Wladimir Putin hat sich schon geäussert, ebenso der Weiße-Haus-Chef Barack Obama, die Stellungnahme der Reichtagschefin Angela Merkel fehlt hier leider noch.

  • Cui bono?

    • @Spitzbube:

      Eine sinnlose Frage, da in einer komplexen Welt immer eine ganze Kette von Boni in Kraft gesetzt wird...

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Dhimitry:

        "eine ganze Kette von Boni.." et malum..?

        „Eritis sicut Deus, scientes bonum et malum“ (Sammeln Sie Punkte?)

      • @Dhimitry:

        Ich persönlich finde die Frage im Zusammenhang mit gerade diesem Artikel sehr wichtig.

        Oder haben sie bereits Ihre eigene Antwort, evtl sogar voreilig, getroffen?

        • @Ben Nebelt:

          Ich bin nicht in der Lage den Ermittlungen vorwegzugreifen

           

          Es ist aber nicht der erste Oppositionelle, der während der Herrschafts Putins auf gewaltsame Weise stirbt. Folter und Mord gehören zum Handwerkszeug der Putinisten. Insofern überrascht eine solche Tat nicht, besonders wenn wir Nemzows Kritik an der russischen Aggression gegen die Ukraine berücksichtigen.

           

          Wenn Sie mich nach meiner persönlichen Einschätzung fragen, so denke es waren übermotivierte Putinisten. So wie AFD- und CSU-Politiker in Deutschland nicht selbst Flüchtlingsheime anzünden, so wird der Kremel diesen Mord nicht selbst ausgeführt haben. Es wird aber jeweils ein Klima geschaffen, in dem sich Fanatiker berufen fühlen Gewalttaten gegen Minderheiten zu begehen.

          • @Dhimitry:

            immer interessant wie sich im Vorfeld alles mögliche zusammen konstruiert wird ohne Erkenntnisse zu haben. Über die 3 toten Journalisten in den USA die eine kritische Doku zu 9/11 planten (alle 3 in kurzem Zeitraum gestorben) könnte man auch Verschwörungen in die Welt setzen...

  • Der Demokrator nimmt es höchstpersönlich in die die Hand. Wer auch sonst.

    • @Arcy Shtoink:

      Sie meinen, Putin hat persönlich die Pistole genommen und abgedrückt?

    • @Arcy Shtoink:

      Ist es nur Stimmungsmacherei? Odder springen sie wirklich über jedes Stöckchen, welches man ihnen vorhält?

      • @Ben Nebelt:

        Ein getöteter Oppositioneller ist ein Stöckchen? Oder wie ist Ihr Beitrag zu verstehen?

        • @Dhimitry:

          Ist es bei Ihnen so angekommen?

          Schade...

          Ob es ein Oppositioneller ist oder nicht, der Tod des Mannes tut mir leid.

          Nur sollte man, allein aus Respekt vor der Person das Ganze nicht ins lächerliche ziehen und zur Stimmungsmache benutzen, wie es Herr Shtoink tut.

           

          PS: Mit Stöckchen meine ich den Artikel der ohne den Mord aufzuklären, manche Menschen, zu animieren über diesen zu springen (und ironisch angehauchte Behauptungen aufzustellen).

          • @Ben Nebelt:

            Stimmungsmache? Ironisch? Der Umgang mit Oppositionellen (http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte_in_Russland) durch den Ober-Demokrator Putin ist hier nicht nur ein Randthema.

             

            Und kennt man keine unabhängige Staatsanwaltschaft in Russland, als dass der Geheimdienst / FSB, dem Putin seinerzeit vor stand, die Ermittlungen übernehmen muss?

            • @Arcy Shtoink:

              Danke Arcy. Es ist gut was Du schreibst, auch deswegen weil es Ben Nebelt immer wieder als der Putin-Ausredner bestätigt. Was interessiert es ein Putinist solche Fakten? Er hat noch nicht einmal ein durchdachte, unabhängige Gedanke geäussert.

            • @Arcy Shtoink:

              und das gibt Ihnen das Recht vorschnell zu urteilen?

              Der Mann hatte neben seinen Anhängern mindestens genau so viele, mitunter auch fanatische, Feinde.

              Aber genau das meine ich mit über jedes Stöckchen springen ohne etwas zu hinterfragen.

              • @Ben Nebelt:

                Mal sehen, ob bei den Ermittlungen etwas Glaubwürdiges heraus kommt. Allerdings sind die Kämpfer auf den Barrikaden beider Seiten (wie z.B. ARCY SHTOINK) schon sicher, wo der oder die Täter zu suchen sind. Damit erübrigt sich eine Untersuchung eigentlich, weil das Ergebnis kaum jemanden wirklich interessiert.

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Ich denke auch nicht, dass eine saubere Aufklärung bei einem politisch so brisanten Fall wirklich stattfinden kann (Siehe Edathy)

                   

                  Was mir aber tatsächlich etwas bitter aufstößt ist, dass manche Menschen sich scheinbar zur Aufgabe gemacht haben, statt Meinungen und evtl Kritik, reine Stimmungsmacherei für das Eine oder gegen das Andere zu betreiben.

                  • @Ben Nebelt:

                    warum tun Sies dann selbst?

                  • @Ben Nebelt:

                    Das meinte ich mit Barrikaden. Die Wahrheit interessiert eigentlich kaum noch. Wichtiger ist der Nutzen für die eigene Propaganda.

        • @Dhimitry:

          Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

          • @anton philips:

            Herr Nemzow war kein Nazi. Aber Sie würden einen Nazi nicht einmal erkennen, wenn er in SS Uniform mit Hakenkreuzbinde und ausgestrecktem rechten Arm vor Ihnen stände. Arbeiten Sie zufällig beim Verfassungsschutz?

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              An sich ist der Beitrag von Herrn Philips, nicht mal der Mühe wert diesen zu lesen.

               

              Wenn die Maske einmal gefallen ist, dann sieht man wie Menschen die sich argumentativ auf dünnem Eis bewegen, auf einmal in der eigenen Polemik ertrinken.

               

              Außerdem zeigt sich auch ihre wahre Natur radikal zu denken.

               

              An dieser Stelle trotzdem vielen Dank für dieses Paradebeispiel.

      • @Ben Nebelt:

        Lachhafte geht es nicht. Du mit Deine Ablenkungsversuche. Diese Mord ist direkt von Putin ausgegangen.

        Und Du und Deine Linke-Komplizen werden es genauso wie Putin vertuschen.

        • @anton philips:

          Belege?

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Von Anton Philips? Das ist unter seiner Würde.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Putin ist zumindest für das Klima in Russland verantwortlich, in dem ständig solche politischen Morde verübt werden!

               

              Ob und inwieweit er selbst mit drinsteckt wird sich nicht klären lassen, unabhängige Justiz und Polizeibehörden gibt es in seinem Reich leider nicht...