Messerattacke in Dresden: Gericht verhängt Höchststrafe
Ein 21-Jähriger griff in Dresden im Oktober 2020 ein schwules Paar aus islamistischem, homophobem Motiv an. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
dpa/taz Nach der tödlichen Messerattacke auf zwei Touristen in Dresden am 4. Oktober 2020 ist ein 21-Jähriger am Freitag Vormittag zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Dresden sprach den Syrer am Freitag wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung schuldig.
Die Richter stellten die besondere Schwere der Schuld fest. Damit wäre eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren praktisch ausgeschlossen. Zudem ordneten die Richter den Vorbehalt der Sicherungsverwahrung an.
Der Täter gilt als islamistischer Gefährder, der sich offenbar in Jugendhaft – die er unter anderem wegen Propaganda für das Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS) verbüßte – weiter radikalisierte. Kurz nach Haftentlassung wurde er stellenweise von der Polizei observiert, das Attentat nur fünf Tage später wurde jedoch nicht verhindert.
Das Paar Oliver L. und Thomas L. aus Nordrhein-Westfalen hielt sich touristisch in Dresden auf, als der Täter sie in der Altstadt aus islamistischem und homophobem Motiv mit einem Messer angriff. Der 55-jährige Thomas L. verstarb, Oliver L. wurde schwer verletzt.
🏳️⚧️ SHANTAY. YOU PAY. 🏳️🌈
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme. Frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Alle Informationen auf unserer Webseite sind kostenlos verfügbar. Wer es sich aber leisten kann, darf einen kleinen Beitrag leisten. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert