Maßnahmen gegen Coronavirus: Hände waschen nicht vergessen!
Nicht so schlimm wie SARS, Grippe und Masern: Gegen das Coronavirus gibt es zwar bislang noch keinen Impfstoff, aber man kann sich schützen.
Was ist das für ein Virus?
Der neuartige Erreger namens 2019-nCoV stammt aus der Familie der Coronaviren, genau wie die Erreger Mers und Sars. Wie diese hat auch das neue Virus seinen Ursprung wohl in Tieren. So trat das Virus erstmals angeblich auf einem Markt der zentralchinesischen Stadt Wuhan auf, wo neben Fischen auch Wildtiere angeboten werden. Seit Dezember häuften sich in der Region Wuhan Atemwegserkrankungen.
Wie funktioniert die Übertragung?
Mittlerweile ist klar, dass das Virus nicht nur von Tier zu Mensch, sondern auch von Mensch zu Mensch übertragen wird. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben sich auch Mitarbeiter:innen des Gesundheitswesens schon bei der Behandlung von Patient:innen angesteckt. Der Erreger wird vor allem durch Tröpfcheninfektion weitergegeben oder durch engen Kontakt mit Infizierten.
Wie gefährlich ist das Virus?
Das lässt sich nicht abschließend sagen. Zwar schätzt das Robert-Koch-Institut (RKI) auch nach dem entdeckten Krankheitsfall in Deutschland die Gefahr für die deutsche Bevölkerung als gering ein. Dies könne sich aber ändern. Bis jetzt hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch keinen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen.
Die Organisation meldet weltweit fast 2.800 offizielle Ansteckungen, rund 2.700 davon in China. Die Dunkelziffer dürfte aber bei 5.700 Ansteckungen liegen, die neben China in mindestens 12 weiteren Ländern aufgetreten sind. In China sind bislang über 100 Menschen gestorben. Die meisten von ihnen hatten aber bereits schwere Vorerkrankungen.
Expert:innen schätzen das neuartige Virus als weniger gefährlich als den Sars-Erreger ein. Nach Schätzungen der WHO steckt jede:r Infizierte 1,4 bis 2,5 weitere Menschen an – bei der Grippe sind es 2 bis 3 Menschen, bei den Masern sogar 12 bis 18.
Was sind die Symptome?
Die Zeit zwischen Ansteckung und den ersten Symptomen liegt laut WHO bei 2 bis 10 Tagen. In der Zwischenzeit können die Betroffenen aber weitere Menschen anstecken. Die Krankheit verläuft laut der Europäischen Gesundheitsbehörde HSC meist mild, mit den Symptomen einer normalen Erkältung: Die Menschen leiden eine gute Woche lang unter Husten, Schnupfen, leichtem Fieber oder Atemnot.
Bei einem Viertel der Betroffenen kommt es zu einem schweren Krankheitsverlauf bis hin zu einer Lungenentzündung. Wer Husten hat und vor Kurzem in China war, sollte sich schleunigst medizinische Hilfe holen – aber nicht unbedingt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Praxis anreisen und sich zuvor telefonisch ankündigen.
Wie kann ich mich und andere schützen?
Die WHO empfiehlt die gleichen Maßnahmen wie bei jeder Grippewelle: Hände mit Seife oder Alkohol-basierten Mitteln waschen, zu kranken Personen Abstand halten und ungeschützten Kontakt zu Nutz- oder Wildtieren vermeiden. Beim Kochen Fleisch und Eier gründlich durchgaren und separate Bretter und Messer für rohes Fleisch verwenden.
Ob Atemmasken eine Ansteckung wirklich verhindern können, ist unter Expert:innen übrigens umstritten. Sie können Erreger in der Luft nicht abhalten, höchstens das Niesen eines Gegenübers. Der größte Vorteil einer Maske dürfte aber sein, dass sie verhindert, sich ständig selbst ins Gesicht zu fassen – einer der größten Risikofaktoren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu
Er wird nicht mehr kommen
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin