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Macron oder Le Pen?Altlinke Schubladen

Slavoj Žižek meint, eine Wahl zwischen Ultrarechts und Ultrazentrum sei keine Wahl. Das klingt nach der alten Rede vom „Nebenwiderspruch“.

Die Wahl zu boykottieren, ist auch keine Lösung Foto: ap

Die Politik ist zum Stillstand gekommen. Egal wen wir wählen, hinterher ist die Welt in jedem Fall schlechter als vorher. Drum lasst uns vorübergehend auf politische Partizipation verzichten und in Ruhe einen Plan schmieden, der alle unsere Probleme löst.

So in etwa ließe sich ein Essay zusammenfassen, das der linke Philosoph Slavoj Žižek für den britischen Independent geschrieben hat. Darin argumentiert er: Eine Wahl zwischen radikalem Nationalismus und radikalem Neoliberalismus sei keine Wahl. Da es keine realistische linke Alternative gebe, appelliert Žižek: nicht wählen gehen, stattdessen an einer linken politischen Vision arbeiten.

Der linksintellektuelle Popstar hatte schon zum US-Wahlkampf mit der These provoziert, Clintons Kapitalismus sei schlimmer als Trumps Chauvinismus. Für Žižek haben sich die Linken einlullen lassen von einem Wohlfühl-Liberalismus, der eigentlich ein neoliberales Monster ist.

„Unsere Medien behaupten, die StichwahlkandidatInnen stünden für zwei radikal gegensätzliche Visionen“, schreibt Žižek. In Wirklichkeit aber hätten wir die Wahl – und zwar nicht nur in Frankreich – zwischen der Rechten und einer apolitischen Mitte, die sich vor allem durch „allumfassende Toleranz“ auszeichne, letztlich aber für genau jene Markt- und Globalisierungsverliebtheit stehe, die uns die Rechten überhaupt erst eingebrockt habe.

Es ist ein Teufelskreis, in den sich Žižek da argumentiert. Und er hat nicht Unrecht: Linksliberale sehen sich gezwungen, zusammen mit Rechtsliberalen die Trommel zu rühren für Macron, für Clinton, für Rutte, für Merkels Willkommenskultur, weil die Alternative bedrohlich ist. Und was haben sie zu gewinnen? Noch mehr freier Markt, noch mehr „Abgehängte“. Aber ist die „gegensätzliche Vision“ wirklich nur Illusion? Das Problem mit Žižeks Analyse ist, dass er der alten linken Vorstellung von „Haupt-“ und „Nebenwiderspruch“ folgt: Fragen nach Antidiskriminierung und Minderheitenrechten lenkten ab vom eigentlichen, dem ökonomischen Projekt.

Der Kampf gegen Rassismus und Sexismus ist politisch

„Es entsteht eine Partei, die für globalen Kapitalismus steht, gewöhnlich mit relativer Toleranz in Sachen Abtreibung, Homosexuellenrechte, religiöse und ethnische Minderheiten.“ Diese „relative Toleranz“ ist für Žižek apolitisch, weil sie nichts mit dem Klassenkampf zu tun hat.

Der Kampf gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie ist aber längst eine politische Frontlinie geworden, die ebenso wichtig und ebenso links ist wie der Kampf gegen soziale Ungleichheit. Vielen Altlinken fällt immer noch schwer, das zu akzeptieren.

Marine Le Pen steht für eine generelle rassistische Misstrauenskultur. Das zu verhindern ist ebenso ein linkes Projekt wie der Antikapitalismus

Während Intellektuelle – und solche die es werden wollen – der Wahl fernbleiben, um zu theoretisieren, sind Menschen vom Ausgang dieser Wahlen unmittelbar betroffen. Die angesprochenen „ethnischen Minderheiten“ leiden schon jetzt unter der rassistisch-nationalistischen Stimmung unter Trump. Frauen und queere Menschen leiden in Polen unter der nationalkonservativen Regierung.

Marine Le Pen wiederum steht nicht nur für Kontrolle der Außengrenzen, sondern auch für Law-and-Order-Politik in den Banlieues und eine generelle rassistische Misstrauenskultur. Das zu verhindern ist ebenso ein linkes Projekt wie der Antikapitalismus. Das hindert natürlich niemanden daran, beim Wählen seine Zähne zu Sand zu knirschen und hinterher an einer politischen Vision für die Linke zu arbeiten. Denn die wird dringend gebraucht. Aber bitte ohne die überholten Schubladen „Identitätspolitik“ und „Umverteilungspolitik“, sonst kann man’s auch lassen.

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92 Kommentare

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  • Nachdem Macron nun deutlich gewonnen hat und 8,9% der Wahlberechtigten ihre Stimme ungültig gemacht haben ist das klare Fazit: Mélenchons Wähler haben richtig entschieden. Ihre Stimmen wurden gegen Le Pen nicht gebraucht.

     

    Aller Angstmache zum Trotz haben diese 4,2 Millionen Franzosen nach ihrem Gewissen entschieden — und sich nicht von dem ihrer Meinung nach kleineren Übel vereinnahmen lassen.

  • In einem Dorf von Savoyen, Kommentare zu den Ergebnissen der ersten Runde, die Aussichten für die zweite Runde: http://saintinn-elections.over-blog.com

  • Wir sollten die Perspektive wechseln. Der Fluchtpunkt unseres Denken und Fühlens ist nicht die Staatsregierung, sondern wir zentrieren uns im revolutionären Projekt.

    Daher suchen wir bei einer Wahl nicht den- oder diejenige aus, die unsere Interessen im Staat repräsentieren soll.

    Sondern wir suchen unseren Gegner aus.

    Mit Macron können wir uns auf den Kamp gegen Neo-Liberalismus, vernetzten Oligarchien, transnationale Unternehmen, Extraktivismus, Neo-Kolonialismus, Ausbeutung konzentrieren, ohne zu viel Energien im Kampf gegen Nationalismus und Rassismus und ähnlichem Le-Pen-Scheiß zu verlieren.

  • @Ivande Ramos

    Vom Kampf gegen Sexismus habe ich als Frau bei den 68ern so gar nichts gemerkt. Krasses Gegenteil. Die Linken glänzen und glänzten nicht mit: "Selbstverständlich kämpft die Linke, insbesondere die anarchische, seit über einem Jahrhundert gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie." Darum kümmern sich ganz andere Leute, meist im Alltag, ideologieübergreifend, einfach Menschen, die Menschlichkeit und Demokratie leben und verteidigen, Graswurzel. Nicht die Intellektuellen. Die drehen sich in ihrem narzisstischen Kreis vor dem eigenen Spiegel. Ich habe sie so was von über.

  • Die Linke war sich einmal einig darüber, dass der Staat das Herrschaftsinstrument der Kapitalisten sei. Dann zerstritt sie sich in jene, die über eine Diktatur des Proletariats zum Sozialismus finden wollten, und jene, die in der Herrschaft selbst die Ursache gesellschaftlicher Probleme sahen und daher ebenjene abschaffen wollten.

     

    Nun, die Staatskapitalisten haben ihre Chance erhalten und versagt, dieses einzugestehen hat die autoritäre Linke bisher nicht geschafft. Dass der Staat als Mittel zur Überwindung des Kapitalismus nicht taugt, will sie nicht einsehen. Darin liegt meiner Meinung nach die Ursache der aktuellen Schwäche der Linken. Sie ist eine intellektuelle. Ob Markt- oder Planwirtschaft, Staat bleibt Staat. Er ist zugleich Sozial- und Überwachungsstaat. Er bildet, verteidigt aber auch. Er schützt, in erster Linie jedoch sich selbst und die Interessen derer, die von ihm profitieren. Sich selbst überwinden kann er nicht, er muss überwunden werden.

     

    Der Autor reibt sich an Blödsinnigkeiten auf. Selbstverständlich kämpft die Linke, insbesondere die anarchische, seit über einem Jahrhundert gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie. Dazu die alberne Wahlmoral. Wenn Le Pen verliert, verschwindet der Rassismus doch nicht. Er bleibt, weil der fremde Nachbar auf dem Arbeitsmarkt nur Konkurrent ist. Eine politische Vision ohne Umverteilung ist nichts weiter als die Akzeptanz des Finanzfaschismus (im Königreich übrigens wieder hübsch im Kostüm).

    • @Ivande Ramos:

      Wie wahr, wie wahr!: "(...)die Ursache der aktuellen Schwäche der Linken. Sie ist eine intellektuelle." (Zitat: Ivande Ramos). Wer aus ökonomischen Gründen dazu in der Lage ist sich nicht um seine ökonomischen Lebensbedingungen täglich sorgen zu müssen, der hat nun mal ausgesorgt - zumindest vorerst mal.

      Nur: Ob solcher Intellektualismus auch sonderlich intelligent ist, das steht auf einem anderen Blatt... - weil:

      "(...)Wenn Le Pen verliert, verschwindet der Rassismus doch nicht. Er bleibt, weil der fremde Nachbar auf dem Arbeitsmarkt nur Konkurrent ist.(...)" (Zitat: I.Ramos) - Exakt so ist es!

      Das, was hier auf Rassismus verkürzt wird sind in Wahrheit auch Verteilungskämpfe der Verlierer eines Systems in dem es Unten nicht mehr so arg viel zu verteilen gibt weil die da Oben schon viel zu viel an sich gerissen haben.

    • @Ivande Ramos:

      Egal wie sie es drehen und wenden beide Modelle sind unerreichbar. Die Mehrheit der Menschen will keine Umverteilung im großen Stil. Der Mehrheit der Menschen erscheint Ungleichheit gerecht, weil Menschen ungleich sind und man jedem die Möglichkeit geben will nach seinen Wünschen zu leben.

       

      Eine Abschaffung von Herrschaft wird es nicht geben. Es braucht Herrschaft, um eine Gesellschaft mit klaren Regeln zu schaffen in der Mord, Vergewaltigung, Raub,... geahndet und so minimiert werden. Abgesehen davon ist es sehr naheliegend das Hierarchien natürlicherweise entstehen. Ratten, Wölfe, Löwen, Krebse,... leben allesamt in Hierarchien. Der Mensch ist kein so außergewöhnliches Tier das er dieses Erbe mal eben als "soziales Konstrukt" etikettieren und abschaffen könnte.

       

      Das Anarchismus in Deutschland als etwas Linkes gilt fand ich schon immer skuril. In den USA ist klar das Anarchisten rechtsgerichtete sind, zwar nicht autoritär aber wer Anarchie schafft der bekommt ein Umfeld in dem das Gesetz des Stärkeren gilt und das ist für all die "marginalisierten Gruppen", als deren Anwalt man sich sieht der schlimmstmögliche aller Fälle.

       

      Recht haben Sie beim Rassismus, Sexismus,... der verschwindet nicht wenn Le Pen nicht gewählt wird. Es geht ja schon lange nicht mehr gegen institutionellen *ismus, sondern gegen unliebsame Meinungen und dieser "Kampf" ist schwierig, weil es keinen klaren Adressaten mehr gibt.

      • @disenchanted:

        Anarchismus gilt in Deutschland als etwas linkes, weil Anarchie eben nicht Freiheit von Struktur oder Freiheit von Regeln bedeutet (das wäre Anomie), sondern Herrschaftsfreiheit.

         

        Die Freiheit von Herrschaft lässt sich niemals vollständig erreichen, weil wir im gleichen Universum leben und uns daher immer gegenseitig beeinflussen, aber es ist möglich, sich ihr zu nähern. Zum Beispiel über eine Stärkung der Demokratie und durch das Subsidiaritätsprinzip.

  • Gegen Marine zu wählen, ist etwas anders, als aus Einfallslosigkeit Merkel oder Schulz zu wählen. Ein Problem ist doch, dass viele 'linke' Parteien sich regelrecht Mühe geben, sich den Lack selber abzumachen. Manuel Valls war ein rechter Politiker - der war in dieser Art doch nicht mal gewählt, Hartz-IV und die Riester-Reform waren nicht gewählt, standen nie zur Wahl, warum soll jemand dafür dann in der Realität stimmen. Vielleicht weil Marine le Pen eine rechtsradikale, neonazi KandidatInn ist? Vielleicht, aber das ist nicht das Ende vom Lied.

  • Die Idee das man alle Probleme durch Planung lösen kann ist fundamental falsch und der Anspruch der dahinter steckt ist vermessen! Einer der Gründe dafür das viele Menschen mit überdurchschnittlichem IQ die Linke so attraktiv finden sehe ich darin das diese, zumindest indirekt, die Behauptung aufstellt die Probleme der Menschheit würden sich durch einen starken Staat, der von intellektuellen geführt wird, lösen lassen. Das erscheint einem logisch und das schmeichelt dem Ego aber davon wird es nicht wahr. Viele Probleme sind individuell und können nicht zentralisiert gelöst werden.

     

    Der Neoliberalismus ist das schlechteste System das wir je hatten, abgesehen von allen anderen die es vorher gab.

    Wenn der einzige Faktor den man gelten lässt Gleichheit (nicht Gleichberechtigung) ist dann ist der Neoliberalismus national nicht das beste System das es je gab, international aber sehrwohl. Globalisierung ist ein humanistischer Akt. Der einzige Ort an dem die Globalisierung keine positiven Auswirkungen hat ist der Teil Afrikas in dem mehr als 50% aller offenen Konflikte weltweit toben.

     

    Wer glaubt links zu sein aber gegen Globalisierung ist der ist ein nationalistischer Linker und ein Heuchler obendrein. Umverteilung fordern aber jammern wenn man selber verzichten muss, damit es Menschen, denen es am anderen Ende der Welt weit dreckiger geht profitieren können.

     

    Das der Begriff der Identitätspolitik die identititätspolitische Linke nervt kann ich verstehen. Die Fixierung auf eben jene hat die Linke im verganenen Jahrzehnt etwa 10% der Stimmen gekostet. Dabei führt sie zum genauen Gegenteil des erklärten Zieles. Man schafft nicht mehr Gleichheit, sondern versucht Gleichheit durch Diskriminierung zu erzwingen und schafft dadurch tiefe Gräben. Identitätspolitik ist ein politischer Friedenspanzer.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...und Mecron wird's schon richten, oder wie? Klingt für mich ein kleines bisschen naiv, 'tschuldigung.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Der Kamppf gegen Homophopie, Sexismus und so weiter ist längst kein Privileg der Linken mehr, denn der Vize vom Front National, Florian Philippot ist ein geouteter Homo und Marine Le Pen hat überhaupt keine Problème damit. Es gibt im FN also verschiedene Strömungen, die liberale und tolerante Strömung um Le Pens Lebensgefährten Louis Alliot und Florian Philippot und die traditionelle ausgrenzende Strömung um Marion Maréchal Le Pen. Marine Le Pen hat die anti-homo Ehebewegung um Sens commun nie unterstützt, weshalb diese sich François Fillon zugewandt hat. Es reicht also nicht für die Linke liberale Austeritätspolitik zu verteidigen und zu verwirklichen, wenn sie an der Macht ist. Die Hauptaufgabe der Linken ist und bleibt die Frage nach der Demokratie, nach der Gerechtigkeit und der gerechten Verteilung des erwirtschafteten Reichtums. Wenn sie dieses Feld aufgibt, wird sie verschwinden.

  • "Der Kampf gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie ist aber längst eine politische Frontlinie geworden, die ebenso wichtig und ebenso links ist wie der Kampf gegen soziale Ungleichheit."

     

    Richtig: EBENSO WICHTIG. Also warum ist es dann angeblich linke Pflicht, den Kampf gegen soziale Ungleichheit dem gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie zu opfern?

  • "Der Kampf gegen Rassismus und Sexismus ist politisch"

     

    Der Kampf gegen Rassismus und Sexismus ist aber hoffnungslos wenn man nicht auch seine ökonomische Grundlage bekämpft. Und in dieser Frage die stehen eben auch der Kandidaten der vermeintlichen "extremen Mitte" (wie Macron) mindestens genau so weit rechts wie eine rechtsradikale Le Pen. Dieser ökonomische Sozialdarwinismus ist das Fundament rassistischer, völkischer und religiös-fundamentalistischer Irrlehren.

    In linksliberalen Sphären (wo auch die taz dazu gezählt werden kann) ist immer noch nicht angekommen, dass:

    1. ein noch immer nicht überwundener Interessenkonflikt zwischen Arbeit (=Lohnarbeitenden) und Kapital herrscht.

    2. trotz outsourcing und technischen Fortschritt auch in westlichen Demokratien eine signifikante Menge der Menschen immer noch Lohnarbeit leistet. Und wer Lohnarbeit leistet, sitzt eben am kürzeren Hebel und muss sich mit weitaus mehr Menschen organisieren und solidarisieren um seine Interessen zu vertreten als ein Mensch der in ökonomisch besser ausgestatteten Kreisen verkehrt.

    3. der Zugang zu Bildung theoretisch zwar vorhanden ist, aber mit Hürden versehen und so z.B. weitaus mehr Eigeninitiative verlangt wenn man in in ärmeren Verhältnissen aufwächst.

     

    DAS ist die Grundlage an der man rütteln muss, wenn man Rassimus, Intolleranz etc. effektiv und nachhaltig bekämpfen möchte.

     

    Im übrigen könnte man sich darüber freuen, dass Gestalten wie Trump, LePen etc. dem Kapitalismus seine liberale Maske entreissen und ihn in all seiner Unmenschlichkeit besser verkörpern als irgendwelche neoliberalen "Shootingstars" und "Hoffnungsträger" mit denen sich weite teile des linksliberalen Bürgertums lieber verbrüdern als mit Lohnabhängigen (Standesdünkel?).

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Victa:

      "3. der Zugang zu Bildung theoretisch zwar vorhanden ist, aber mit Hürden versehen und so z.B. weitaus mehr Eigeninitiative verlangt wenn man in in ärmeren Verhältnissen aufwächst."

       

      Zu Bildung gibt es keinen Zugang außer bei und vor allem in sich selbst. Was heute darunter gehandelt wird, ist eine kapitalistische Chiffre für die Eintrittskarte auf die "Job"-Messen, auf denen Vermögens-Futures verteilt werden. Es hilt also nichts, den Zugang zu dieser Veranstaltung für jeden zu öffnen, sondern den Bildungsbegriff wieder vom verwirrten Kopf auf die zittrigen Füße zu stellen.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @849 (Profil gelöscht):

        ja, kostenlose Bildung für alle.

  • "Sozialismus fördert Rassismus und den ganzen andern Dreck."

     

    Naja, wenigstens muss man mit politischen Geisterfahrern dieser Kategorie nicht noch deren geistigen Würfelhusten diskutieren.

  • Da ist es wieder, das alte Problem.

    Währen Sozialisten, Kommunisten und Sozialdemokraten sich streiten, gewinnen die Rechten die Wahlen.

    Nicht wählen ist auch keine Lösung.

    Unter welchem System werden die linken wohl mehr zu leiden haben?

    LePen oder Macron?

    • @derSchreiber:

      Das kann in der Tat kaum jemand heute schon vorhersagen.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @cursed with a brain:

        Doch. Kann man. Sogar ganz sicher.

  • Wenn Herr Žižek seine Wahlempfehlung bzw. seine Aufforderung zur Wahlabstinenz tatsächlich so begründet, wie es Peter Weissenburger referiert, so lässt sich nur der Schluss ziehen: Herr Žižek zeigt sich erneut als doktrinärer Denker, der von den zeitgenössischen Entwicklungstendenzen herzlich wenig begreift. Das liegt nun aber nicht etwa daran, dass er sich zu eng an die Marxsche Gesellschaftstheorie anlehnt, sondern ganz im Gegenteil versteht er davon sehr wenig, was er hinter einer zugegebenermaßen erstaunlichen Geschwänzigkeit zum Verschwinden bringt.

     

    Von Hegel stammt der äußerst scharfsinnige, auf die jakobinistische Schreckensherrschaft gemünzte Satz: Abstraktionen in der Wirklichkeit geltend machen, heißt Wirklichkeit zerstören. Man betrachte etwa Marxens brilliante Schrift 'Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte' aus dem Jahre 1852. Marx analysiert hier en detail die Eigentums- und Klassenverhältnisse, die politischen Konstellationen und sozialmoralischen Mentalitäten, innerhalb deren Rahmenbedingungen sich der Staatsstreich des späteren Napoleon III. abspielte. Aus der Logik kapitalistischer Akkumualtion lässt sich dieses Geschehen nicht umstandslos ableiten. Insbesondere Antonio Gramsci hat in seiner Theorie der politischen Hegemonie diesem Umstand Rechnung getragen, sodass die Fixierung auf das Haupt-/Nebenwiderspruch-Schema eigentlich nicht mehr möglich sein sollte. Es wirft ein Licht auf den Narzissmus dieses Philosophen, dass er die Resultate der Debatten innerhalb der Tradition kritischer Gesellschaftstheorie souverän missachtet.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Andreas Müller:

      "Abstraktionen in der Wirklichkeit geltend machen, heißt Wirklichkeit zerstören."

       

      An deren Stelle tritt aber nun, würde ich dem alten Hegel unterstellen, eine andere Wirklichkeit, die selbst wieder Abstraktionen zeitigt, die sie dieser entgegenhält. Der Kampf gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie wäre daher nach meinem Verständnis selbst eine solche, weil sie sich vehement, demonstrativ - und narzisstisch? - als Abstraktion gegen eine tief eingewurzelte und in allen gesellschaftlichen Schichten verortbare Wirklichkeit stellt und dabei eigene Tendenzen in diese Richtung in einer an Jakobiner oder Pharisäer gemahnenden Attitüde des auserwählten Besserdünkers cachiert.

  • Bei einem Besuch im Karl-Marx-Haus in Trier vor ein paar Jahren war ich gleichzeitig fasziniert und schockiert davon, wie sehr sich die 'Linken' auf der Suche nach der reinen Lehre in erster Linie selbst bekämpft haben, zu Marx' Zeiten schon. In der Weimarer Republik haben sie das dann auf die Spitze getrieben, und ich bin mir sicher, sie werden auch die aktuelle Renaissance des Völkischen wieder glatt verpennen und stattdessen weiter lamentieren, wie entsetzlich doch der böse Neoliberalismus und der Status Quo in der sozialen Hängematte Deutschland sind. Neue Ideen für eine Postindustirelle Gesellschaft? Fehlanzeige!

    'Völker' hört die Signale...

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Flipper:

      Und Sie ? Sind Sie für die judäische Volksfront oder für die Volksfront von Judäa ?

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Gute Frage.

        Auf jeden Fall bin ich GEGEN Rassisten und Faschisten im Präsidentenpalast.

        Die Frage nach dem FÜR ist da schon deutlich schwieriger zu beantworten. Jedenfalls wäre ich dafür neue Ideen für Gesellschaften zu entwickeln, die die materiellen Grundbedürfnisse dank technischen Fortschritts mit Leichtigkeit befriedigen können.

        Und die Dialektik, dass es dafür erst richtig schlimm kommen muss - siehe Trump, le Pen, Petry et al, halte ich für verdammt gefährlich, und wie im Artikel erwähnt werden darunter zumindest einige Leute stark zu leiden haben, siehe Moslems in USA...

        • 8G
          81331 (Profil gelöscht)
          @Flipper:

          Kennen Sie eigentlich das Wahlprogramm der Partei Die Linke? Ihrem Kommentar nach zu urteilen anscheinend nicht.

          • @81331 (Profil gelöscht):

            Stimmt, ein ganzes Wahlprogramm habe ich mir seit einem der Grünen in den 90ern nicht nochmal angetan. Welches meinen Sie eigentlich? Das 'Die Linke'-Bundestagswahlprogramm 2017 steht auf deren Internetseite z.B. bisher nur in einem 100seitigen Entwurf. Ein ganz kurzes Überfliegen bringt als innovativste Idee die "Einsetzung einer Enquete-Kommission zum Grundeinkommen", immerhin.

            Mir ging es aber in meinem Kommentar auch nicht in erster Linie um Parteien und Programme sondern um einen irgendwie 'linken' Diskurs, und was die Vertreter von 'Die Linke' da so von sich geben erscheint mir häufig so rückwärtsgewand wie das der Grünen-Vertreter zur Zeit bieder klingt.

            • 8G
              81331 (Profil gelöscht)
              @Flipper:

              Gute Arbeit und soziale Garantien für alle, armutsfeste Mindestsicherung von 1.050 Euro ohne Sanktionen, Spitzensteuersatz wieder auf 53 %, ab der ersten Million jährliches Einkommen 75 % Steuern, Entlastung der unteren und mittleren Einkommen, statt Armutsrente eine solidarische Mindestrente von 1050 Euro, Mieten senken - Wohnen für alle Menschen bezahlbar machen, Zwei-Klassensystem bei Gesundheit und Pflege überwinden, Kinderarmut bekämpfen, kostenfreie Bildung für alle, gegen Aufrüstung und Krieg, sozial, gerecht, für alle. Ist also alles "rückwärtsgewand"? Ein "weiter so" wird es mit Der Linken nicht geben.

  • Der Kampf gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie ist aber längst eine politische Frontlinie geworden, die ebenso wichtig und ebenso links ist wie der Kampf gegen soziale Ungleichheit. Vielen Altlinken fällt immer noch schwer, das zu akzeptieren.

     

    --> Kernaussage des Artikels ist falsch.

     

    Denn: Rassismus, Sexismus und Homophobie sind Randerscheinungen einer kapitalistischen Gesellschaft.

    Als quasi Blitzableiter fuer die Verlierer des Systems.

    Wenn die Schwaechsten keine simulierten Noch-Schwaecheren vor die Nase gesetzt bekaemen, haetten sie niemanden mehr auf den sie herabsehen koennten.

    Wenn diese suggerierte Schutzwand oder Membran also wegfiele, waere der Kapitalismus am Ende weil ihn schon laengst eine gewaltaetige Revolution hinweggefegt haette.

    Nur durch die staendige Hinweisung auf vermeitlich noch mehr Schutzbeduerftige (Stichwort Transgenderklos) als quasi Alleinstellungsmerkmal, haelt dieses Spannungsverhaeltnis aufrecht.

    Darueberhinnaus projeziert es auch eine Zielscheibe auf jeden Menschen der sich ueber seine Sexualitaet nicht 100% im Klaren ist.

    Eine Win win Situation fuer die Aufrechthalter des Schweinesystems: Alle Akteure werden ihrer Plaetze verwiesen und man diskutiert wie ich jetzt hier ueber Belanglosigkeiten wie eben erwaehntes Transgenderklo, waehrend anderorts Kinder an Hunger sterben.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Klaus Kinsky:

      "--> Kernaussage des Artikels ist falsch.

       

      Denn: Rassismus, Sexismus und Homophobie sind Randerscheinungen einer kapitalistischen Gesellschaft."

       

      Ich wiederhole mich: Das ist Unsinn!

       

      Dann dürfte es in nicht-kapitalistischen Gesellschaften keinen Rassismus, Sexismus und Homosexuellenhass geben. Ein Blick auf die Geschichte, aber auch in nicht-kapitalistische Länder wie z.B. Venezuela und Kuba, widerlegt diese These!

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Zitat Dhimitry: "Dann dürfte es in nicht-kapitalistischen Gesellschaften keinen Rassismus, Sexismus und Homosexuellenhass geben."

        Wie kommen Sie denn auf die Idee? Merke: Ein Umkehrschluss ist nicht immer der Weisheit letzter Schluß - manchmal sogar dümmer als das was damit ungedreht wurde.

        Xenophobie, sexuell motiviertes (Dominanz)-Verhalten und Homophobie sind nicht an bestimmte ökonomische Verhältnisse (Kapitalismus) gebunden. Stattdessen gehören sie zu den Urgründen menschlicher Ängste, Triebe und deren Perversion, sowie Verhaltensauffälligkeiten oder Verhaltensstörungen.

        Was sollte sich wohl daran ändern, wenn man die ökonomischen Bedingungen verändert?

        Wer glaubt dass uns die Überwindung des Kapitalismus quasi automatisch den Garten Eden bescheren würde, der irrt - zumindest solange in diesem Garten Menschen leben.

        Das revolutionäre Verändern der Besitzverhältnisse würde erst mal lediglich die ungerechte Verteilung jener Verhältnisse bedeuten - und damit (so sei zu hoffen) die Basis legen für ein soziales Miteinander das nicht mehr von der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beruht.

        Wer aber ohnehin in ökonomisch satten Verhältnissen eine Fettaugenexistenz auf der Suppe fristen kann, der wird daran kein sehr großes Interesse entwickeln und sich stattdessen weiter an 'Randerscheinungen' abarbeiten.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Die DDR war kein Gegenentwurf zum Kapitalismus, sondern ein Konkurrenzversuch. Insofern ist es müßig, die beiden Versuche im Sinne einer antithetischen Geschichtsinterpretation vergleichen zu wollen.

         

        Das ist in etwa so, als wollten sie den Gesundheitszustand einer Gruppe, die 10 Eier am Tag isst mit dem einer Gruppe vergleichen, die 11 Eier pro Tag zu sich nimmt und aus dem statistisch nicht signifkanten Ergebnis für beide Gruppen schließen, Eier seien gesund.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Es war aber eben kein Kapitalismus. Trotzdem gab es dort die beschriebenen Probleme. Daher ist es falsch Rassismus, Sexismus und Homophobie nur als Randerscheinungen einer kapitalistischen Gesellschaft zu definieren. Es bleiben Phänomene, die leider systemübergreifend vorhanden sind.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            Der Kapitalismus ist nur eine Methode, mit der Ungleichheit sich zementieren lässt, zugegeben die willfährigste, insofern man alles auf die Märke usw. schieben und sich als Akteur darin exkulpieren kann. Ich glaube auch nicht und habe das auch nicht behauptet, dass Rassismus, Sexismus, Homophobie nur in kapitalistischen Gesellschaften gegeben ist. Mir ging es um die -im wesentlichen soziale - Ungleichheit (wenn sie so wollen, das Verhältnis von Herr und Knecht), die zum Abklingen all dessen erst zu überwinden wäre.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Das ist nicht nur falsch, das ist das reine Pippi-Langstrumpf-Prinzip, und man muss dafür nicht mal bis Venezuela gucken, ein Blick auf die DDR und die '5 neuen Bundesländer' ab 1990 reicht völlig aus. Nicht postfaktisch, also quasi empirisch argumentiert, könnte man fast sagen der Sozialismus fördert Rassismus und den ganzen andern Dreck.

        • @Flipper:

          Das Problem ist dass "Sozialismus" nicht markenrechtlich geschützt ist.

          Bei den Realsozialistischen Staaten sollte man auch immer die Vorgeschichte berücksichtigen. Selten ging es davor westenlich toleranter zu.

          Die meisten haben einfach nur die chauvinistischen Strukturen geerbt die in auch in den den feudalen (=Kapitalismus ohne Maschinen/Industrialisierung) Gesellschaften geherrscht haben. Ein Erbe was leider nie überwunden wurde und nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nach kapitalistischer Manier wiederbelebt wird.

        • @Flipper:

          In der DDR hat der Rassismus nur geschlummert. Weil man keine Aufarbeitungsarbeit durchfuehrte. Und Nazis in allen Positionen zu finden waren. Erst seit der Wiedervereinigung konnte man seinen Rassenwahn wieder ausleben. Und Venezuela als sozialistisch zu bezeichnen finde ich niedlich to call it the least.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "Genau. Wenn Le Pen nicht diese Wahl gewinnt, kann sie sich in Ruhe auf die nächste Wahl vorbereiten. Denn *die* wird sie dann ganz sicher gewinnen, da in der Zwischenzeit Macron das Terrain noch besser vorbereitet hat."

     

    Es könnte auch ganz anders kommen: Macons Agenda wird ein ähnlicher Erfolg wie die Agenda in Deutschland. Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Menschen partizipieren wieder und Le Pen wird zur kleinen Petry

    • 2G
      25726 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      "Macons Agenda wird ein ähnlicher Erfolg wie die Agenda in Deutschland."

       

      Wenn die Abgehängten Rattenfängern wie Gauland und Höcke hinterher laufen, das ist also für Sie Erfolg. Na, dann..

       

      "...die Menschen partizipieren wieder..."

       

      ..wieder.. das ist mal 'ne knackige Pointe. Den erzähl ich weiter, ist wirklich zum Brüllen komisch.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @25726 (Profil gelöscht):

        Gauland und Höcke laufen vor allem die Satten und Selbstzufriedenen hinterher.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      der balken über den augen ist bei ihnen wohl program

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Achwo in Deutschland hat die Agenda 2010 doch nicht unktioniert drum sind hier ja die Kommunisten an die Macht gekommen, hat ja das gesamte Volk in Hunger und Elend gestürzt wenn man hier so die Kommentare liest. Ihr Szenario ist sehr warhsceinlich vorallem weil Macron auf die Konservativen zählen kann, die meisten Franzosen wünschen sich Reformen und gerade der Arbeitsmarkt ist erstarrt, die Privilegien der derzeitigen Arbeiterklasse verhindern das Unternehmen einstellen.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Die Agenda 2010 traf den Sozialstaat, wie die Abrissbirne einen Plattenbau. Eine als "Sanierung" schöngeredete Teilsprengung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes, den sich die neoliberalen Steigbügelhalter des Kapitals hübsch vergüten liessen und der nicht den linken Kritikern, sondern lediglich der rechtsdrehenden, neoliberalen AfD politischen Aufwind bescherte.

         

        Aber der Taschenspielertrick mit dem anscheinend ewig jungen "Gespenst des Kommunismus" zieht offenbar auch 30 Jahre nach dem Ende des letzten und einzigen Versuches die Angstgestörten in seinen Bann.

         

        Die meisten Franzosen wünschen sich KEINEN weiteren Sozialabbau. Der Ansatz, wonach neue Jobs nur auf dem Rücken der breiten Masse und zu Lasten der Beschäftigten selbst generiert werden können, zeugt nicht nur von mangelndem Weitblick, Ideenlosigkeit und wirtschaftspolitischer Inkompetenz. Er kennzeichnet jene, die nur zu Klientelpolitik und persönlicher Selbstbereicherung im Stande sind. Da darf das realitätsverweigernde, elitenhörige Geschwätz von den angeblichen "Privilegien der Arbeiterklasse" natürlich nicht fehlen.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @cursed with a brain:

          Was haben Sie denn dagegen, dass die Platte abgerissen wird ?

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Der Kampf gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie ist aber längst eine politische Frontlinie geworden, die ebenso wichtig und ebenso links ist wie der Kampf gegen soziale Ungleichheit. Vielen Altlinken fällt immer noch schwer, das zu akzeptieren."

     

    Erst wenn die soziale Ungleichheit beseitigt ist, gibt es die Chance, Rassismus, Sexismus und Homophobie aus den Köpfen der Menschen zu verbannen. Denn diese "Gefühle" verstärken sich, je größer die Angst vor dem (sozialen) Abstieg wird.

     

    Der Kampf gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie ist zudem keineswegs per se links, sondern in seiner heutigen Ausprägung schon eher eine Falle des Neoliberalismus, in die all die nützliche Idioten treten, die dort ansetzen, wo die geringsten Widerstände zu erwarten sind und (damit) ihre Energien auf ein Ziel lenken, das sie so niemals erreichen können.

     

    Das Problem der vermeintlich Neulinken ist, dass sie sich selbst schon derart gehirngewaschen haben, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      "Erst wenn die soziale Ungleichheit beseitigt ist, gibt es die Chance, Rassismus, Sexismus und Homophobie aus den Köpfen der Menschen zu verbannen. Denn diese "Gefühle" verstärken sich, je größer die Angst vor dem (sozialen) Abstieg wird."

       

      Das ist doch Unsinn! Wann sollte denn wirkliche soziale Gleichheit jemals erreicht sein. Menschen sind verschieden und streben nach verschiedenen Dingen. Sie müssten Menschen schon, wie in deutschen Diktaturen geschehen, verbieten, ihren Lebensweg selbst zu gestalten, um wirkliche soziale Gleichheit herzustellen.

       

      Die soziale Lage ist natürlich immer auch systembedingt und keineswegs nur Ergebnis eigenen Strebens. Daher ist Umverteilung in einem gewissen Rahmen notwendig.

       

      Sie werden Rassismus, Sexismus und Homophobie aber nicht durch Sozialpolitik beseitigen. Sollte das der Fall sein, dürfte es in den oberen Schichten diese Phänomene nicht geben. Es ist immer falsch monokausal zu argumentieren.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Rassismus, Sexismus, Homophobie sind doch von einem Gefühl der "Erhabenheit" der eigenen Gruppe durchdrungen, das sich gegen die Gruppe erzeugt und am Leben erhält, der sie diese Erhabenheit abspricht, oder etwa nicht?

         

        Obere Schichten dürfte es bei sozialer Gleichheit, auch wenn diese weit von einer solchen entfernt wäre, die Sie in deutschen Diktaturen sehen (ich sehe die übrigens nirgends, nicht einmal dann, wenn ich "Volksdeutsche" während der NS-Zeit für sich betrachte), gar nicht geben. Solange es sie gibt, haben diese indes guten Grund, sich gegenüber jenen erhaben zu fühlen, auf deren Rücken sie ihren Status erkauft, ergaunert oder errungen haben.

         

        Ich glaube übrigens auch nicht, dass Sozialpolitik alles ist. Denn das klingt mir zu sehr nach Almosenverteilung nach unten. Es geht eher darum, der maßlosen Akkumulation von Reichtum in den Händen einer kleinen Pseudoelite einen Riegel vorzuschieben, ferner darum, die Chancengerechtigkeit zu fördern, soziale und handwerkliche Berufszweige gegenüber den akademischen aufzuwerten, damit die für die Gesellschaft erbrachte Leistung belohnt wird und nicht jene, die darin besteht, Geld in die eigene Tasche zu wirtschaften.

         

        Dahin ist es angesichts der kontinuierlichen und penetranten Berieselung durch neoliberale Gehirnwaschmittel noch ein weiter Weg.

         

        Wer indes Rassismus, Sexismus und Homophobie aus den Köpfen der Menschen bekommen will, ohne die sozialen Bedingungen zu berücksichtigen, der glaubt auch daran, dass etwa Rassismus verschwindet, wenn man bestimmte Wörter verbietet und sie durch andere ersetzt oder dass man mit einem Gesetz etwas gegen Vergewaltigung tun kann, dass auf der Platitüde "Nein heißt Nein" fußt. Für mich ist das die Fortsetzung des Exorzismus mit vermeintlich weltlichen Mitteln, aber ganz sicher keine linke aufklärerische Haltung, die als solche auch die eigenen Verrammlungen auf's Korn zu nehmen und nicht - wie es für mich den Anschein hat - zu feiern hätte.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          "Ich glaube übrigens auch nicht, dass Sozialpolitik alles ist..."

           

          Diesem Absatz kann ich uneingeschränkt zustimmen.

           

          "Wer indes Rassismus, Sexismus und Homophobie aus den Köpfen der Menschen bekommen will, ohne die sozialen Bedingungen zu berücksichtigen..."

           

          Das ist doch ein Pappkammerad. Es geht darum, soziale Ursachen genauso zu bekämpfen, wie kulturelle/ideologische Faktoren.

           

          Ich denke darauf will der Text oben spätestens mit dem Schlusssatz - "aber bitte ohne die überholten Schubladen „Identitätspolitik“ und „Umverteilungspolitik“, sonst kann man’s auch lassen" - hinaus.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            Ich halte ihren "Pappkameraden" für den wirklichen Feind (in uns selbst), gerade weil er sich in Ermanglung des (aus den Augen verlorenen) Ziels so ungeheuer plausibel als solches vorzugaukeln weiß. So tun als ob das alles zielführend sei und als ob ein jeder diese Sicht - bei Gefahr der Exkommunikation - teilen müsse, das ist m.E. die Quintessenz eines "Kampfs" gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie, der die sozialen Bedingungen außer Acht lässt und sich damit auf ein Podest stellt, von dem herab es sich gut moralisieren und gutdünken lässt. Die ideologischen Faktoren werden nämlich so gut wie nie bei sich selbst zu sehen versucht, sondern das Brett vor dem Kopf haben stets die anderen. Und das gilt nicht für Linke oder Rechte, sondern für den gesamten unreflektierten und unbedarften "Diskurs" in unserer Gesellschaft, wenn es um dieses Thema und viele weitere Themen geht.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Sie müssten Menschen schon, wie in deutschen Diktaturen geschehen, verbieten, ihren Lebensweg selbst zu gestalten, um wirkliche soziale Gleichheit herzustellen."

         

        "Es ist immer falsch monokausal zu argumentieren."

         

        Sich selbst in einem Kommentar so eindeutig zu widerlegen zählt immer noch zu den Eigentoren der gehobenen Art.

         

        Abgesehen davon, wüßte ich ja gerne mal, in welcher "deutschen Diktatur" es "wirkliche, soziale Gleichheit" gab? Ich fürchte, da hat man Ihnen einen Bären aufgebunden.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @cursed with a brain:

          Wie gesagt, es ist schlicht unmöglich "soziale Gleichheit" im Sinne von ökonomischer Gleichheit zu erreichen. Daher kann es auch kein historisches Vorbild geben. In der DDR wurde versucht das Unmögliche zu erreichen. Das Resultat kennen wir... :)

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            In der DDR gab es eine ganze Kaste, die ökonomisch ungleich war. Die war relativ klein und die Schicht jener, denen es gleich gut oder schlecht ging, sehr groß.

             

            Ich kann mich nicht erinnern, in der DDR auf einen ähnlich tief verwurzelten Sexismus gestoßen zu sein wie im westlichen Teil Deutschlands.

             

            Mag sein, dass ich das damals noch nicht gemerkt habe, aber mein Eindruck war, dass die Geschlechter sehr viel ungezwungener und freier miteinander umgingen.

             

            Zu Rassismus und Homphobie kann ich nichts sagen, weil ich das als Thema dort überhaupt nicht bemerkt habe, was nicht heißen soll, dass ich deren Existenz bezweifle.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @849 (Profil gelöscht):

              Wer hat in der DDR denn eigentlich die Hausarbeit verrichtet? Soviel zum Thema Sexismus.

               

              Auch der Rassismus hat in der DDR keineswegs "geschlummert", wie oben bemerkt wurde. Er war ganz realer Alltag. Vielleicht nicht so sichtbar, für die betroffenen Vertragsarbeiter aber trotzdem sehr real.

              https://publikative.org/2014/11/27/der-gescheiterte-antifaschismus-der-sed-rassismus-in-der-ddr/

              http://www.mdr.de/exakt/rassismus-ddr-vertragsarbeiter-100.html

               

              Zum Thema Homophobie gibt es verschiedene Meinungen. Auch hier ist interessant, was Zeitzeugen berichten:

              http://www.spiegel.de/einestages/schwulenparagraf-175-homosexuelle-in-der-ddr-a-972887.html

              https://www.youtube.com/watch?v=NgXza6sIIpI

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @74450 (Profil gelöscht):

                War mir irgendwie klar, dass das mit der Hausarbeit kommen würde :-). Aber das ist in meinen Augen nicht entscheidend. Wenn es die Praxis aus sich heraus nicht hergibt, ist die Erkenntnis die Bedingung dafür, sie zu ändern. Dass das nicht von jetzt auf gleich passiert, scheint mir evident. Mit dem Postulat der Praxis auf das Erlangen von Erkenntnis zu setzen, scheint mir hingegen immer eine Totgeburt.

                 

                Wer macht übrigens im heutigen Deutschland, das so wenig mehr gemeinhaben will mit den beiden vergangenen Deutschländern, die Hausarbeit? Hat sich etwas Grundlegendes geändert, oder schiebt "mann" da vielleicht gerne so demonstrativ den Kinderwagen, weil das zu dem Bild passen soll, dass er von sich selbst entwirft?

            • @849 (Profil gelöscht):

              Rassistische Übergriffe deutscher Jugendlicher gab es, insbesondere gegenüber den sog. "Vertragsarbeitern" aus Brüderländern, wie etwa Kuba oder Mozambique.

               

              Die politische Führung war sehr darauf bedacht, diese Vorfälle "unter der Decke" zu halten, aus Angst davor, in der sozialistischen Staatengemeinschaft an Ansehen zu verlieren. Bis hin zur Vertuschung von eindeutig rassistisch motivierten Morden.

              http://www.antifa-nazis-ddr.de/rassismus-antisemitismus-und-auslaenderinnenfeindlichkeit-in-der-ddr/

  • Freiheit ohne Gerechtigkeit ist nur die Freiheit des Kapitals. Und derjenigen, die darüber verfügen.

     

    Umverteilungspolitik, so sie dem sozialen Ausgleich dient, ist eine Art, für mehr Gerechtigkeit zu sorgen.

     

    Auch Macron will umverteilen, nur - und wie so viele vor ihm - eben genau in die entgegengesetzte Richtung.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @cursed with a brain:

      Immerhin sieht er gut aus, und hat auch schon mal gearbeitet, der Macron. [...] und die Faschistin ist in erster Linie Erbin.

       

      Kommentar gekürzt. Bitte belegen Sie Ihre Behauptungen mit Quellen. Danke, die Moderation

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        Herr Kreibig Sie sollten mal die französischsprachige Seite von Wikipedia lesen, da haben Sie den ganzen beruflichen Werdegang von Jean Luc Mélenchon, der das ist wahr nur als Berufsschullehrer gearbeitet hat und damit einem Investmentbanker nicht das Wasser reichen kann. Desweiteren hätte ich gern, dass Sie ein psychiatrisches Gutachten vorlegen, was JLM Geiteszustand anbetrifft. Ansonsten fordere ich Sie auf Ihre Lügen und Wahrheitsverdrehungen zu untelassen. Titulaire d'une licence de philosophie obtenue à la faculté de lettres et sciences humaines de l'université de Besançon en 1972[5],[12], il devient correcteur[6] à l'imprimerie Néo-Typo[13] de Besançon, parallèlement à ses études[6]. Il a également travaillé dans l'entreprise d'horlogerie Maty et dans une station-service[13]. En 1975, il est professeur au lycée du bois de Mouchard[14]. En 1976, il retourne à Lons-le-Saunier[6], où il est professeur de français[15],[16] dans un lycée technique[17],[6], puis devient journaliste à La Dépêche du Jura, collabore ponctuellement en qualité de dessinateur à l'hebdomadaire catholique d'information La Voix Jurassienne et dirige La Tribune du Jura, le mensuel de la fédération socialiste du Jura, qui finit par péricliter, à la fin des années 1970[18],[19]. En 1978, à la demande de Claude Germon, maire de Massy qu'il a rencontré lors d'une visite de ce dernier dans le Jura, il s'installe dans l'Essonne où il devient son directeur de cabinet[18],[12],[20] et fonde un bulletin hebdomadaire intitulé À Gauche[6]. De 1993 à 1995, il est directeur politique de l'hebdomadaire du Parti socialiste Vendredi[5],[12],[6].unterlassen

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Ich sachs doch. Ein Transfergeldempfänger.Mit 30 Berufspolitker, dann jahrzehntelang im gutbezahlten Senat, der zum Glück nicht viel zu entscheiden hat.

          Macron hat mit 39 schon mehr gerissen, als Ihr hochgeschätzter, hüstel, Faschismusverharmloser und Europaverächter...

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Gearbeitet bei Rothschild??? hahahahahahahahahahahah der war gut. Und Mélenchon als examinierten Philosophen Verwirrtheit vorzuwerfen wird schwer belegbar sein. Wenigstens macht er sich Gedanken ueber alternative Gesellschaftsformen, damit haelt sich der Herr Kreibig sicherlich vornehm zurueck. Und LePen ist mit einem juedischen Algerier liiert, und hat jahrelang als Rechtsanwaeltin gearbeitet. Wo nehme Sie bitte Ihre Infos her. Duerfte ich da mehr erfahren?

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @Klaus Kinsky:

          Rothschild ist ja nicht der französische Senat, wo man ohne Einfluss oder Arbeit hervorragend bezahlt wird. beim wirren Irren 30 Jahre lang.

          Banken verlangen schon was von ihren Mitarbeitern.

          Und Le Pen ist Erbin. Sie lebt bis heute in dem Schloss, das der mit ihr "verfeindete" Vater und jetztiger Gläubiger eines Millionendarlehens einst geschenkt bekam und dass der "hartarbeitenden Rechtsanwältin" zu Teilen gehört. Und die Bewegung, genannt FN hat sieauch geebrt. Ein feines faschistisches Familienunternehmen. Aber gut, dass sie die Arme in Schutz nehmen.

          Wo kriegen Sie eigentlich Ihre Infos her ?

          PS: Wirre Irre gibt es überall. Sohgar bei Philosophens. Und wenn ein alternativer Gesellschaftsentwurf darin mündet., Faschisten durch Nichteinmischung zu unterstützen. Nein Danke, da nicht für.

      • @60440 (Profil gelöscht):

        (1)

         

        Ja, als Finanzdirektor in der Leitzentrale der französischen Administration (2 Jahre) und als Investmentbanker (2 Jahre) und Partner einer Bankgesellschaft zur Vermögensverwaltung von Superreichen (2 Jahre) hat man natürlich die Arbeitswelt von der Pike auf kennengelernt und ist mit jedem kleinen Arbeiter und Angestellten quasi auf Augenhöhe.

         

        Da kann sich der elitäre Drückeberger Melenchon, dem als jungem mittellosen Einwanderer aus Nordafrika im Frankreich der 1960er Jahre ja alle Sympathien der Franzosen zuflogen und dem aufgrund seiner Herkunft alle Türen offen standen, mal ne schöne Scheibe abschneiden. Aber nein, so einer muss ja natürlich die hart arbeitende Klasse vor den Kopf stossen und nach einem Studium der Philosophie und Literatur einfach so in die Politik wechseln. Unerhört. Hat's ja bis dahin auch so noch nicht gegeben.

         

        2012 zeigte der perfide "wirre Irre", wie Du ihn gerne nennst, seine ganze Abneigung gegen die französische Gesellschaft und das demokratische System, als er einfach in Le Pens Wahlkreis direkt gegen sie antrat und so auf Kosten seines eigenen Sitzes mithalf ihren Einzug in das französische Parlament zu verhindern, in dem er in der Stichwahl den verbliebenen und durch ihn letztlich siegreichen sozialistischen Gegenkandidaten unterstützte. Pfui. So etwas wäre einem Macron nicht im Traum eingefallen.

         

        Und auch im Präsidentschaftswahlkampf 2017 war er der einzige Kandidat, der Le Pen öffentlich als "Faschistin" bezeichnete (sieht man mal, wie "irre" der ist). Jetzt in der Stichwahl rief er zwar seine Anhänger (jeder Vierte kommt aus der Arbeiterschaft) dazu auf, "nicht für Le Pen" zu stimmen, aber manchen reicht das wohl nicht.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @cursed with a brain:

          Komisch dass der Investmentbanker, obwohl er hart arbeitet, Verständnis für syrische Flüchtlinge aufbrachte und für die deutsche Bundeskanzlerin, die nicht bereit war, diese Anfang September 2015 im europäischen Niemandsland versauern zu lassen.

           

          Macron: "Kanzlerin Merkel und die ganze deutsche Gesellschaft waren auf der Höhe unserer gemeinsamen Werte. Sie haben unsere kollektive Würde gerettet, indem sie notleidende Flüchtlinge aufgenommen, untergebracht und ausgebildet haben."

           

          Und Melenchon: Im Juli 2016 behauptete er im Europaparlament, Arbeitsmigranten würden „dem Arbeiter vor Ort das Brot wegnehmen“. Angela Merkel hat er, der in Tanger in Marokko geboren wurde, dafür kritisiert, dass sie die Grenzen für syrische Flüchtlinge geöffnet hat. Er hat sich gegen ein Bleiberecht von Einwanderern ausgesprochen und schlägt als Lösung der Flüchtlingskrise schlicht das „Ende des Krieges in Syrien“ vor. Er begrüßt das Eingreifen der russischen Armee, ohne die Kriegsverbrechen in Aleppo anzuprangern oder Baschar al-Assad für das Massaker in Chan Scheichun zu verurteilen.

           

          Wer interessiert sich mehr für die Ärmsten ?

           

          Und wer hat die französichen Kolonialverbrechen als das bezeichnet, was sie sind, nämlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit ? Nee, der "pied noir" wars nicht. Das hätte womöglich Wählerstimmen bei den Rechtsaußen gekostet, um die er genau so buhlt wie die Faschistin.

           

          Der arbeitende Investmentbanker ist doch die bessere Wahl. Sowohl im Vergleich zu Le Pen als auch zum wirren Irren, der sich links dünkt und nicht einmal für die Grundprinzipien der Solidarität einsteht.

        • @cursed with a brain:

          (2)

           

          Manche glauben, er habe nun auch noch Macrons goldenen Siegelring als Presidente in spe zu küssen und ihm politische "Treue bis in das sozialverträgliche Frühableben" zuzusichern, wohl wissend, dass es unter jenem Tausendsassa der Großfinanz noch um einiges "sozialverträglicher" gestaltet werden könnte. Denn irgendwie müssen Banken und Konzerne doch auch eine Zukunft haben.

           

          Und was macht er? Was macht der "wirre Irre"? Dieser undankbare Knilch ist einfach nicht bereit, sein persönliches Alesia anzunehmen, nieder zu knien, und sich Julius Cäsa... Nein, Verzeihung, Emmanuel "Rotschild-Soleil" Macrons Stiefel freiwillig in den Nacken zu setzen.

           

          So eine Gemeinheit aber auch.

          • 6G
            60440 (Profil gelöscht)
            @cursed with a brain:

            Mir würde es reichen, wenn sich der wirre Irre klar und eindeutig von der Faschistin abgegrenzt und eine Wahlempfehlung zugunsten Macrons abgegeben hätte (bei Chirac gings ja auch, 2002).

            Stattdessen hat er die Faschistein dafür gelobt, sie gehe wenigstens auf seine Anhänger zu (ist aber auch lieb, so ein Bauchpinseln von ganz rechts).

            Ein bisschen indifferent die angebliche Ablehnung der Faschistin, gell ?

            Aber wenn der eigene Anhang selbst nicht so recht weiss, wohin und dann sind ja Wahlen im Juni . Und überhaupt, gibt es nicht zu viele Flüchtlinge, die dem Arbeiter das Brot wegnehmen ?

            • 8G
              82236 (Profil gelöscht)
              @60440 (Profil gelöscht):

              Bei Mélenchons Äusserung vor dem Europaparlament handelte es sich um die Direktive bezüglich der Leiharbeit innerhalb der EU, wo z.B. portugisische oder spanische Bauarbeiter, die besonders von den Massenestlassungen nach 2008 betroffen waren,französischen Bauarbeitern, oft mit Migrationshintergrund, den Arbeitsplatz wegnehmen, weil sie nur die Hälfte verdienen. Das heisst im Klartext,es gibt einen europäischen Arbeitsmarkt, ohne einheitlichen Mindestlohn und einheitliche Sozialabgaben, die National bleiben. Das ist unlauterer Wettbewerb und hat mit Rassismus nichts tun. Ziel des ganzen ist es, nicht delokalisierbare Arbeitsplätze dem Lohndumping auszuliefern, damit die Profitmaximisierung stimmt.

              • 6G
                60440 (Profil gelöscht)
                @82236 (Profil gelöscht):

                Eben. Schuld ist der Ausländer, der dem Inländer das Brot wegnimmt. Typischer Fall von Rassismus: Ein derart komplexes Problem wie Leiharbeit (die vielfach sehr ungerecht ist) so zu verkürzen, noch dazu auf dem Rücken eines Portugiesen oder Spaniers. Weil die können ja was dafür.

                Das ist eben der billige Populismus der dahinter steht.

                Und nun noch eine Erklärung dafür, bitte, was die syrischen Flüchtlinge verbrochen haben, dass Ihr Guru sie nicht ins Land lassen will, außer dass sie der Hölle Assads entrinnen und eine Zuflucht finden wollen ?

                Schlägt da das linke Herz so gar nicht ? Oder ists, weil der Buddie Putin in Syrien so, hm, engagiert ist ?

                • @60440 (Profil gelöscht):

                  Gut gebrüllt, Löwe!! Ich finde, Sie haben recht!!!

                • 8G
                  82236 (Profil gelöscht)
                  @60440 (Profil gelöscht):

                  Ich bin verblüfft Herr Kreibig mit welcher Kaltschnäuzigkeit Sie eines der perversesten Systeme von Ausbeutung und Lohndumping, dass legal mit Mafiamethoden begangen wird, verteideigen können. Dass zeigt mir ganz deutlich, dass es Ihnen nicht um die Verteidigung der ausgebeuteten Südeuropäer geht, die wegen Schäubles Austeritätspolitik und dem systematischen Raub öffenlicher Gelder aus Staatskassen mit der Billigung ihrer Freunde in Berlin und Brüssel, sich im Ausland verdingen müssen, Rajoy ist ja immer noch hoffähig, auch nicht um die syrischen Flüchlinge gegen deren Aufnahme Mélenchon sich nie ausgesprochen hat, sondern es geht Ihnen nur darum diese verzweifelten Menschen als Kanonenfutter für ihre billige Polemik, ohne jegliche Emphatie zu verheizen. Die Angst vor dem Faschismus hat die mutige und selbstlose Kanzlerin ja auch dazu veranlasst ihren Flüchtlingsdeal mit dem Menschenrechtsverteidiger und grössten Demokraten aller Zeiten Erdogan zu machen, damit die in Deutschland nicht mehr ankommen, und der, wie ich vermute, für Sie im Syrienkonflikt auf der richtigen Seite steht.

                  • 6G
                    60440 (Profil gelöscht)
                    @82236 (Profil gelöscht):

                    Die syrischen Flüchtlinge, die in Deutschland eine sichere Bleibe gefunden haben, sehen das sicherlich anders als Sie (oder Ihr herzloser Guru). Nich ganz so theoretisch ...

                    Aber was sind schon 600.000 Syrer, gell ? - Das ist die Hälfte der Einwohner der Metropolregion Toulouse, das sagt Ihnen doch was ? -

                    Frankreich hat im Jahre 2015 knapp 80.000 Asylsuchende gezählt (und das war Ihrem Guru schon zu viel), gegenüber 890.000 hierzulande.

                    Schlimm was die Merkel und die Deutschen gemacht haben, muss man unbedingt drüber schimpfen ...

                    Mir ist die Abschottungspolitik auch zuwider, und der Pakt mit dem Diktator in Ankara. Ich werde mich aber hüten, Merkel für das, was sie ausnahmesweise richtig gemacht hat, zu tadeln. Ich nehme sie auch gern in Schutz vor Leuten, die selbst das zu viel finden, zB. Möchtegernlinke in Frankreich.

                    Auch wenn Sie noch so gerne meine Worte verdrehen und einen Strick dazu.

                    Ich wiederhole es gerne: Der Spanier oder Portugiese kann nix für die Entsenderichtlinie oder das Versagen nationaler Politik. Er nimmt auch niemandem was weg.

                    Genau dieses Ausspielen der Ärmsten, das gelegentliche Rechtsblinken, werfe ich Ihrem Guru vor, ebenso der Sahra Wagenknecht.

                    Man muss solche Probleme in Europa lösen, nicht im nationalen Alleingang. Ist nicht so einfach, wei ne nationale Karte spielen ...

  • das Kräfteverhältnis in einem Dorf von Savoyen http://saintinn-elections.over-blog.com/

  • Was ist denn das für ein seltsames Argument?

     

    Wieso sollte in einer Welt, in der alles (und ich meine wirklich: alles) hierarchisch strukturiert ist, ausgerechnet die Diskussion über Haupt- und Nebenwidersprüche unzulässig sein?

     

    Nein, Fragen nach Antidiskriminierung und Minderheitenrechten lenkten NICHT ab vom eigentlichen, dem ökonomischen Problem. Sie ergeben sich nämlich genau daraus. Es gibt keine natürliche Begründung für jene Hierarchien, die in menschlichen Gesellschaften ökonomische Vorrechte zementieren. Deswegen müssen künstliche Begründungen her. Äußere Merkmale wie das Geschlecht, die Hautfarbe oder die Nationalität bieten sich an.

     

    Seit viel zu vielen Jahren haben sich vermeintlich Linke auf kosmetische Behandlungen der Oberfläche westlicher Gesellschaften beschränkt: etwas mehr Freiheit hier, ein wenig Minderheitenpflege da. Das eigentliche Krebsgeschwür, den Glauben daran, dass es wertvollere und weniger wertvolle Menschen gibt, wurde niemals angegangen. Man wollte schließlich selber profitieren von den ererbten Chancen.

     

    Dass ihre persönliche Chance (wie jede andere) auch Risiken birgt, wollen Leute wie Peter W. schlicht nicht wahr haben. Die Risiken tragen müssen ja andere. Sich allerdings als Interessenvertreter eben jener Minderheiten auszugeben, die ihr Elend (auch) der Ignoranz und Selbstverliebtheit linksliberaler Bürgerkinder zu verdanken haben, ist – vornehm ausgedrückt – unredlich.

     

    Nein, es ist keine Alternative, die nächste Wahl zu boykottieren. Es ist aber auch keine zu glauben, sämtliche Widersprüche würden sich quasi in Luft auflösen, wenn nicht Le Pen gewählt wird, sondern Macron. Wie ich die bürgerliche Linke inzwischen kenne, wird sie leider einen Teufel tun, die Zeit, die Macron uns verschaffen kann, sinnvoll zu nutzen. Sie wird sich nach erfolgter Wahl wohl eher selbstgefällig dafür feiern (lassen), dass sie argumentativ den Schulterschluss erzwungen hat.

     

    Nur: Nach der Wahl ist vor der Wahl in einer Demokratie.

  • Tja also die Wahl zwischen Pest und Cholera - stimmt. Wer's nicht glaubt, sollte mal in der aktuellen ZEIT das Interview mit Macrons Chefberater Pisani-Ferry lesen. Massive Beschneidung der Arbeitnehmerrechte - Neoliberalismus mit lächelndem Antlitz. Aber: An Pest starb man innerhalb eine Tages - die Cholera brauchte länger und bot mehr Zeit zur Gegnwehr. Kommt in Frankreih die FN an die Macht, wird sie alle Mittel nutzen, das Land unumkehrbar auf reaktionär-nationalistischen Kurs zu bringen - man sehe sich mal die Praxis in von ihr regierten Gemeinden an. Macron als Kapital-Klon muß vorsichtiger agiereren und bietet daher mehr Zeit, die Gegenwehr zu organisieren. Marine Le Pen = 'Machtergreifung'.

    • @Philippe Ressing:

      Nur mit einem neo-liberalen Kurs kann Frankreich wieder wirtschaftlich wettbewerbsfähig werden und damit die Neuverschuldung reduzieren.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @IL WU:

        Neues aus IL WUs Setzkästchen: Einfach "NRW" durch "Frankreich" ersetzen - fertig ist der Kommentar.

      • @IL WU:

        Wie man dass ja an den USA mit ihrer lächerlichen Verschuldung sehen kann - und bei uns sind das ja mal auch 'nur' 80 Mrd. Schulden. Dann glauben sie mal schön weiter an den neoliberalen Weihnachtsmann - bis er ihnen das Fell über die Ohren zieht....

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Philippe Ressing:

          Macrons Programm enthält nichts Irreversibles - ganz im Gegensatz zu dem von Mme Le Pen.

          Das ist der große Unterschied.

          Deswegen wäre auch mir @KREIBIGs Schnupfen lieber.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Philippe Ressing:

      Pest oder Schnupfen ? Ich nehme den Schnupfen.

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Wenn es nur darum ginge, zur "Zeitgewinnung" irgendwas nicht ganz so schlimmes wie Faschisten zu wählen, während man über echte Alternativen nachdenkt, dann hätten taz&Co ja auch für Hamon oder Mélenchon trommeln können. - Wobei letzterer zugegebenermaßen eine etwas altbackene linke Systemalternative statt neuer linker Positionen darstellt, aber hey: Besser als die Faschistin wäre er auch allemal gewesen, und mehr als das.

         

        Aber nein, diese Alternativen (Hamon, Mélenchon) wurden konsequent totgeschwiegen und totgeschrieben bis zum Erbrechen, und bis wieder nur ultraneoliberaler Sozialstaatsabbau als angeblich einzige Alternative übrig bleibt, die nun angeblich dringend gewählt werden müsse, damit die böse Faschistin nicht gewinnt und man inzwischen angeblich in Ruhe weiter über Alternativen nachdenken kann. (Was dann halt nur leider, wieder mal, überhaupt nicht passieren wird , wenn man den neoliberalen Sozialstaatsabbau mal wieder noch fester als Alternativloshegemon etabliert hat.)

        Hier in Deutschland leben wir diese Lüge jetzt schon seit anderthalb Dekaden, mit keinerlei Aussicht auf Veränderung - sofern sie Sankt Martins Armutsrenten- und Hartzerhöhungspläne um Einruofuffzich nicht ernsthaft als Veränderung ansehen.

         

        Wie lange wollen Sie sich eigentlich noch in die Tasche lügen?

    • @Philippe Ressing:

      Lesen Sie doch bitte mal das Zitat, das EL_DUDERINO uns zur Verfügung gestellt hat, werter Herr RESSING.

       

      Sieht aus für mich, als würde Žižek seine Pappenheimer mindestens so gut kennen, wie Friedrich Schiller.

       

      Mag ja sein, dass die Cholera mehr Zeit lässt für die Gegenwehr. Nur: Wenn die Gegenwehr ausbleibt (und danach sieht es für mich aus, wenn ich so nachdenke über Zusammenhänge), haben wir gar nichts gewonnen, wenn wir die Pest bekämpfen statt der Cholera. Ein langsam-qualvolles Sterben ist ja schließlich auch nicht besser als ein qualvoll-schnelles. Es dauert einfach länger.

      • @mowgli:

        Ja so ähnlich argumentierten Sozialdemokraten und KPD-Stalilnisten vor 33 - und wurden eines bös-besseren belehrt....

  • Die TAZ mutiert mehr und mehr zur Konsensfunktion für das Establishment (neoliberale Elite) über die Hintertür. Slavoj erklärt, dass die Wahl für Macron eben nur Alibi-Übung ist; denn die neoliberale Politik Macrons ja gerade Ursache FÜR den Erfolg des FN. Der vom Autor hier beschworene "Kampf gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie" ist für das neoliberale Establishment nicht "eine politische Frontlinie" sondern längst eine reine Image-Kampagne. Denn dort, wo der "Kampf gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie" die Profite drückt, hört dessen Engagement radikal auf: angemessene Löhne, Sozialleistungen, Förderprogramme in den Banlieus, Bildung, etc. das sind die Werkzeuge der Demokratie gegen jene Grundübel. Doch eben jene sozialen Massnahmen werden durch jene neoliberale Elite, die vorgibt, die Grundübel zu bekämpfen, massiv abgebaut. Verlogener gehts nicht mehr.

    Mein Vorschlag bezüglich “Macron-Dilemma” habe ich hier beschrieben: https://thieblog.wordpress.com/2017/05/01/www-macron-watch-org/

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Thierry Blanc:

      Der alte Le Pen war schon 2002 in der Stichwahl zum Präsidentenamt. Macron war zu der Zeit noch Student.

  • "Der Kampf gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie ist aber längst eine politische Frontlinie geworden, die ebenso wichtig und ebenso links ist wie der Kampf gegen soziale Ungleichheit."

     

    Falsch ! das sind keine linken sondern bürgerlich liberale Themen, die mittlerweile fast Common Sense sind. Schauen Sie mal ins FDP-Programm. Sie haben den neoliberalen Köder schon geschluckt, Herr Weissenburger.

    • @jhwh:

      Dreimal dürfen Sie raten, wieso das so ist.

  • Wenn man ohnehin nach der Wahl alle Kraft in den Kampf gegen den Sieger stecken muss, ist es völlig egal, wer gewinnt.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Frank Erlangen:

      Genau.

      Deswegen sollten wir Stichwahl Stichwahl sein lassen.

  • Zizek schreibt im erwähnten Artikel :

     

    "[...]But what I fear no less is the assuagement that will follow Macron’s triumphant victory: sighs of relief from everywhere, thank God the danger was kept at bay, Europe and our democracy are saved, so we can go back to our liberal-capitalist sleep again.[...]"

     

    Genau. Wenn Le Pen nicht diese Wahl gewinnt, kann sie sich in Ruhe auf die nächste Wahl vorbereiten. Denn *die* wird sie dann ganz sicher gewinnen, da in der Zwischenzeit Macron das Terrain noch besser vorbereitet hat.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @el_duderino:

      Und die übernächste Wahl gewinnt sie dann auch, und die über-, übernächste dann ihre Nichte und dann kommt Blitzkrieg-Bob.

  • Eine linke Vision ohne Umverteilung kann keine linke sein, da sie den Status Quo unberührt ließe. Der krasse, konzentrierte Reichtum in den Händen weniger kann doch nicht akzeptiert werden, wenn die Errichtung einer freien Gesellschaft das Ziel sein soll. Alleine aus praktischen Gründen: Es ist ein Machtmittel; der Hebel, der an jeglicher Progressivität ansetzen kann.

     

    Was für ein merkwürdiges Fazit.

    • @Unerträgliche Seinsleichtigkeit:

      Selbst in einer anarchistischen Räterepublik wäre es egal, ob jemand 10 Dagobert-Duck-Geldspeicher hat, wenn alle anderen so viel Goldmünzen hätten, um frei und zufrieden zu leben.

       

      Das Problem ist nicht, dass es Milliardäre gibt, sondern, wie diese die Milliarden erhalten und dass es Milliarden Menschen gibt, die viel zu wenig haben.

       

      Und - im Faschismus von Le Pen - wird es keine Gleichheit vor dem Gesetz, keine Gleichheit in Gelddingen geben und keine Freiheit! Und Juden, Muslime, Frauen, Schwule, Lesben werden die Opfer sein.

       

      Wer da noch lange überlegt, ist kein Linker, sondern hilft - wie 1933 - seinen Schlächtern!

      • @Christoph Stolzenberger:

        Ich würde Macron wählen, ohne zu zögern. Dass die Demokratie gegelegentlich in Blut gebadet werde, ist nicht mein Motto. Auch aus einem ganz pragramstischen Punkt heraus: Unter Macron kann ich an einer linken Vision arbeiten, unter einer Le Pen wäre ich mir da nicht so sicher.

         

        Nein, ich bezog mich nur auf das Fazit, dass Umverteilungs- und Identitätspolitik auf den Müllhaufen der Geschichte gehöre. Das zweiteres falsch ist, beweisen der FN und die gesamten rechtskonservativen bis faschistischen Parteien und Bewegungen Europas und deren Siegeszug. Dass erstes *Bedingung* zur Möglichkeit linker Visionen ist, scheint mir selbsterklärend zu sein. Ein paar Gründe habe ich ja bisher unwidersprochen aufgeführt.