Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen: AfD bei Bauern besonders stark
Rund 49 Prozent der Landwirte unter den Wählern in Sachsen stimmten für die AfD. In Thüringen bekam die Partei rund 40 Prozent der Bauernstimmen.
![Junge Frauen stehen neben einem Schild das Traktoren zeigt und die Aufschrift: Bäuer*innen gegen Rechtsextreme Junge Frauen stehen neben einem Schild das Traktoren zeigt und die Aufschrift: Bäuer*innen gegen Rechtsextreme](https://taz.de/picture/7225849/14/36367059-1.jpeg)
In Thüringen konnte sie am 1. September rund 40 Prozent der Wähler unter den Landwirten wie auch unter Arbeitern und Selbstständigen für sich gewinnen. Dort votierten 32,8 Prozent der gesamten Wählerschaft für die Rechtsextremen.
Bei der EU-Wahl im Juni hatten sich erstmals in einer bundesweiten Abstimmung überdurchschnittlich viele Landwirte für die AfD entschieden. 18 Prozent stimmten damals laut Forschungsgruppe Wahlen für die rechtsextreme Partei. Das Gesamtergebnis der AfD lag nur bei 15,9 Prozent.
Warnungen vor Unterwanderung der Bauernproteste
Vergangenen Winter waren Tausende Landwirte auf die Straße gegangen, nachdem die Bundesregierung angekündigt hatte, die Subventionierung des Agrardiesels zu streichen, mit dem die Bauern zum Beispiel Traktoren betreiben. Die Proteste wandten sich aber auch allgemein gegen Umwelt- und Tierschutzregeln in der Landwirtschaft. Die AfD stellte sich auf die Seite der Bauern, auch wenn sie zuvor in ihrem Grundsatzprogramm Subventionen generell abgelehnt hatte. Warnungen, dass die Bauernproteste von Rechtspopulisten unterwandert werden könnten, wurden zum Beispiel von CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz als Kampagne der Ampelregierung „gegen die Landwirtschaft“ zurückgewiesen.
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