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Konflikt- und Gewaltforscher Andreas Zick„Wir stecken in der Populismus-Falle“

Nach Köln verspricht die Politik schnelle Lösungen, die schwer umzusetzen sind, sagt Andreas Zick. Deren absehbares Scheitern stärke die Rechtspopulisten.

Wut gegen Asylsuchende Foto: reuters
Sabine am Orde
Interview von Sabine am Orde

taz: Herr Zick, wie beurteilen Sie die Debatte über die sexuellen Übergriffe in der Kölner Silvesternacht?

Andreas Zick: Das war alles absolut erwartbar. Als ich gehört habe, was passiert ist und dass bei den Tätern ein Migrationshintergrund eine Rolle spielt, war klar, dass es in rechten Netzwerken sofort Verabredungen darüber gibt, was nun zu tun ist. Diese Gruppen arbeiten nicht mehr so sehr ideologisch, sondern sehr handlungsorientiert.

Und jenseits der rechten Netzwerke? Die Debatte ist nicht nur dort unsachlich und interessengeleitet geführt worden.

Das stimmt. Schon 2014 haben in unseren Studien 58 Prozent der Befragten gesagt, man könne nichts Schlechtes über Ausländer und Juden sagen, ohne gleich als Rassist beschimpft zu werden. Diese Meinung repräsentiert also eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung. Das zeigt, wie sehr die Gesellschaft in einer Populismus-Falle steckt. Köln hat nun deutlich gemacht, wie tief wir bereits in diese populistischen Kämpfe um Deutungshoheiten hineingeraten sind – das gilt auch für die Medien und die Politik. Und diese Polarisierungen erzeugen nun einen Kampf um die angemessene Sprache, die man vorher schon verloren hat.

Woher kommt das?

Das ist ein längerer Prozess. Ein Beispiel ist die monatelange Diskussion um die Frage, wie die „Sorgenbürger“ anzusprechen sind. Das Bemühen von Medien und Politik um Verständnis für Pegida mag nachvollziehbar sein. Es wurde aber ausgeblendet, dass hinter den Sorgen Ansprüche standen. Auch wurde lange der Versuch unternommen, Mythen wie die Islamisierung zu widerlegen. Doch Ideologien betrachten Versuche, sie zu widerlegen, als Bestätigung. Die Politik hat versäumt, hier klare Gegenpositionen zu vertreten.

Schon 2014 haben in unseren Studien 58 Prozent der Befragten gesagt, man könne nichts Schlechtes über Ausländer und Juden sagen, ohne gleich als Rassist beschimpft zu werden. Diese Meinung repräsentiert also eine Mehrheit der Bevölkerung

Kippt da was in der Politik?

Definitiv. Wir haben in der Spitzenpolitik jetzt den einheitlichen Reflex, dass man im Bereich der Migration sehr harte Zeichen setzen muss und das in ungeheurer Geschwindigkeit. Es geht nur noch um Sicherheit. Schon wenige Tage nach Köln wurden harte Maßnahmen beschlossen: schärfere Strafen, schnellere Abschiebungen, bald wird Frau Merkel auf die Begrenzung der Migration einschwenken. Erfolgt dies dann nicht so schnell, weil es bürokratisch wie rechtlich nicht so einfach geht, werden viele es sofort als Staatsversagen und Kontrollverlust deuten. Das Ausmaß an Demokratiemisstrauen wird weiter wachsen, die Polarisierungen werden zunehmen. Das ist dann wieder Wasser auf den Mühlen der Rechtspopulisten.

Die Rhetorik von Spitzenpolitikern in diesen Tagen ist bemerkenswert: Justizminister Maas spricht von einem Zivilisationsbruch in Köln, Ex-Innenminister Friedrich vom „Schweigekartell“ in den Medien und alle von Sahra Wagenknecht bis zur Kanzlerin vom verwirkten „Gastrecht“, wo es doch eigentlich um das Asylrecht geht.

Ja, wo unterscheidet sich mancher Reflex von Politikern auf Köln von dem, was Rechtspopulisten vor einem halben Jahr gesagt haben? Das ist bedenklich. Politik wurde in diese populistischen Kämpfe hineingezogen und ist Teil des Problems geworden.

Im Interview: Andreas Zick

53, ist Sozialpsychologe und leitet das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld. Er hat mit Wilhelm Heitmeyer die Untersuchungen „Deutsche Zustände“ durchgeführt und zuletzt zu Rechtspopulismus publiziert.

Herr Zick, in Ihren Studien sprechen Sie von der „fragilen Mitte“. Was passiert derzeit mit dieser?

Dieser Begriff der politischen Mitte ist sehr unbestimmt, in unseren Umfragen zählen sich etwa 60 Prozent der Befragten selbst dazu. Sie ist fragil, wenn sie in lauter Parallelgesellschaften zerfällt und die Konflikte zwischen den Gruppen nicht mehr vermittelbar sind.

Wird die Mitte anfälliger für rechtspopulistische Parolen?

Das ist nach unseren Studien deutlich der Fall. Darin definieren wir Rechtspopulismus über die Elemente Fremdenfeindlichkeit, Vorurteile gegenüber Muslimen, Roma und Asylsuchenden, einen straforientierten Autoritarismus und Demokratiemisstrauen. Wir haben zuletzt 2.000 Personen im Jahr 2014 dazu eine Reihe von Sätzen vorgelegt, jeder Fünfte stimmt eindeutig zu. Setzt man das Kriterium leichter, fallen sogar 42 Prozent darunter. Dabei gehen Zustimmungen deutlich einher mit einer Wut gegen Asylsuchende und Ausländer.

Welche Rolle spielt die AfD?

Sie war und ist ein Sammelbecken. Sie lebt von dieser rechtspopulistischen Mentalität in der Mitte und ist gerade in ihrer Schlicht- und Unbestimmtheit erfolgreich.

Köln und die Folgen

Anzeigen: Zwei Wochen nach den Übergriffen auf Frauen in der Kölner Silvesternacht ist die Zahl der Anzeigen am Donnerstag auf 652 gestiegen. 331-mal wurde ein Sexualdelikt angezeigt. Die Anzeigen betreffen insgesamt 739 Opfer, weil manche gemeinsam zur Polizei gingen.

Belohnung: Die Ermittler haben 10.000 Euro Belohnung für entscheidende Hinweise auf die Täter ausgesetzt. Die Summe soll später unter den Tippgebern aufgeteilt werden.

Konsequenzen: Mit 500 neu eingestellten Polizisten und schnelleren Strafverfahren will die NRW-Landesregierung auf die Kölner Übergriffe reagieren. Das sagte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) am Donnerstag im Landtag.

Forderung: CDU-Fraktionschef Armin Laschet legte Kraft die Entlassung von Innenminister Ralf Jäger (SPD) nahe. Ein Neuanfang bei der inneren Sicherheit sei mit diesem Minister nicht möglich, sagte Laschet. (dpa, taz)

Die AfD arbeitet an einem Grundsatzprogramm. Das wird der Partei aus Ihrer Sicht also eher schaden?

Ja, wenn die AfD Begriffe wie „das Volk“ oder „nationale Identität“ genauer definieren muss, dann wird es innere Kämpfe geben, bei Integrationsfragen werden manche feststellen, dass die Einwanderungsgesellschaft längst weiter ist. Wir unterschätzen auch, dass viele Bürger in modernen Gesellschaften viele Fragen haben: Ist Migration ein Problem oder ein Segen? Klappt das mit den vielen Flüchtlingen? Soll Deutschland sich am Krieg in Syrien beteiligen? Was tun wir gegen die Terrorgefahr? Auf diese komplexen Fragen bekommen sie keine eindeutigen Antworten. Der Populismus aber gibt sie – meist auf Basis von Vorurteilen, also einer Ideologie der Ungleichwertigkeit von Gruppen.

Wie sieht es mit der Gewaltbereitschaft aus? Bei den Angriffen auf Flüchtlingsheime gibt es zunehmend Täter, die der Polizei vorher nicht bekannt waren und die nicht aus der rechtsextremen Szene stammen: „besorgte Bürger“, die meinen, das Geschehen selbst in die Hand nehmen zu müssen. Ist zu befürchten, dass diese Gewalt weiter zunimmt?

Ja, das ist zu befürchten. Der Reflex von vielen Bürgern, individuell ein Zeichen zu setzen, weil alle anderen versagen, ist stark. Die Gefährdung von Menschen, die migrantisch aussehen, ist hoch.

Bietet Köln auch eine Chance? Dass über Sexismus geredet wird?

Ja. Wir beobachten seit vielen Jahren, wie weit verbreitet sexistische Einstellungen in der Gesellschaft sind. Aber diese Einstellungen werden nicht bearbeitet. Man versucht, Sexismus an die Migrationsdebatte zu hängen und damit den eigenen Sexismus als Problem loszuwerden. Vielleicht ist das Staunen über die Kölner Übergriffe umso dramatischer, je weniger wir eigene sexistische Bilder bearbeitet haben. Wir müssen uns endlich mit Sexismus beschäftigen, weil sich nur so Zivilcourage erhöhen lässt.

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28 Kommentare

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  • "Das Bemühen von Medien und Politik um Verständnis für Pegida mag nachvollziehbar sein."

    Hab ich da was verpasst? Ich habe in diesem Zusammenhang fast nur irgendwelche Diffamierungen im Ohr, höchstens später dann ein bisschen, um sich den Anschein zu geben.

     

    "Wir müssen uns endlich mit Sexismus beschäftigen, weil sich nur so Zivilcourage erhöhen lässt."

    Hatten wir das nicht grad erst, nach der lächerlichen Brüderle Aktion?

  • Dieser "Maulkorb", ich nehme an sie meinen den Pressecodex und insbesondere den Verzicht auf die Nennung der Herkunft Tatverdächtiger, kommt aber nicht aus einem Herrschafts- oder Umerziehungsgedanken - wie das Wort "Maulkorb" nahelegt.

     

    Es ist nicht diese Einschränkung der Berichterstattung, die rechte Gewalt und Selbstjustiz fördert, im Gegenteil: Es ist die berechtigte Angst vor einem rechten Mob der nur allzu gerne von kriminellen Einzelfällen auf ganze Ethnien schließt, die diese Zurückhaltung in den Medien gebietet.

     

    Dies kann man im Fall Köln auch gut beobachten: Die Berichte haben sich nicht vorschnell auf vermeintliche Herkunftsangaben konzentriert, sondern abgewartet, bis belastbarere Quellen vorlagen und die Relevanz der Tatverdächtigenherkunft besser einschätzbar war. So soll das funktionieren! Die 3 Tage, die dafür vergehen mussten, stellen nun wirklich keinen unerträglichen Angriff auf die Pressefreiheit dar.

     

    Die Notwendigkeit des "Maulkorbs" haben "besorgte Bürger" übrigens sogleich demonstriert: Hier bilden sich Bürgerwehren, dort macht eine Bande von Nazis Jagd auf unschuldige Syrer weil sie "arabisch" aussehen und nennt das Selbstjustiz.

  • In der tat, schnelle Versuche es zu "ändern" wird nichts bringen, nur falsche Erwartungen.

    Lösungen sind nötig, und die werden in 2 Wochen nicht entstehen......

  • Wir stecken nicht erst seit Köln in einer Populismusfalle. Sexuallitä ist in der Vergangenheit (Aufschrei, Katholische Kirche und Grüne) immer wieder auch ein politisch instrumentalisiertes Thema von allen politischen Richtungen gewesen. Parteien, die ihre Hände damit nicht schmutzig gemacht hätten, fallen mir spontan nicht ein.

  • Schön, dass es Schland und seinem Michel noch gut genug geht, um sich zwei Wochen lang über Themen aufzuregen, für die es ohnehin keine besseren Lösungen als die vorhandenen gibt.

  • 3G
    31955 (Profil gelöscht)

    [...] entfernt. Bitte Netiquette beachten. Die Moderation

    • @31955 (Profil gelöscht):

      Gegenmeinungen?

       

      als Unwort - DieAnderen.

  • Würde Sexismus "nur" an die "Migrationsdebatte [ange]häng[t]", um damit "den eigenen Sexismus als Problem" loszuwerden, wäre das schon schlimm genug. Leider ist das nicht der Fall. Es gibt außerdem noch Leute, die ihn in der Hoffnung daran aufhängen, von der allgemeinen Aufregung zu profitieren. Diese Leute wollen auf Sexismus aufmerksam machen, nicht davon ablenken. Leider geht auch das auf Kosten der Mehrheit aller Migranten.

     

    Einig sind sich beide Gruppen eigentlich nur in ihrer Prioritätensetzung. Sexismus ist für beide das Haupt-Problem, Nationalismus und Rassismus sind ihnen nicht ganz so wichtig. Und Individualität ist ihnen, abgesehen von der eigenen, vollkommen nebensächlich.

     

    Ja, wir müssen uns mit Sexismus beschäftigen. Allerdings so, dass wir nicht mehr Schaden anrichten als wir Nutzen stiften. Wir müssen über strukturelle MENSCHENFEINDLICHKEIT reden, über die Unfähigkeit, Schuld konkret zu diskutieren. Die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, schließlich, schließt auch Sexismus ein. Und nur dann, wenn wir allen Menschenfeinden gleichermaßen eine Absage erteilen, egal, aus welchen Gründen und in welcher Absicht sie zu Menschenfeinden wurden, wenn wir also zwischen Menschenfeinden und Menschenfreunden unterscheiden lernen, wird sich die "Zivilcourage erhöhen" lassen.

  • Liebes taz-Team und Andreas Zick: vielen Dank für dieses Interview. Lob ich mir!

    Idem den Beitrag Peter A. Webers.

  • Man hat leider sehr oft den Eindruck, dass den Leuten in den öffentlichen Stellen (Politik und Medien) der Kompass im Kopf abhanden kommt. Nämlich je nachdem was derzeit Mehrheitsmeinung scheint oder gefühlt werden könnte.

     

    Was fehlt sind die Debatten um die Lösungen.

    Was fehlt sind Pläne.

    Was fehlt sind Ideen wo wir wann stehen wollen.

    Und dann auch ein Konsens, eine echte Entscheidung. Eine Umsetzung.

     

    Dieser Disput findet jedoch nie gestalterisch statt.

     

    Politik und Medien und insbesondere auch die grottenschwache Opposition reagieren. Keiner agiert.

    Man ist getrieben von den Fakten die um uns herum passieren. Es gibt keine vorschauende Gestaltung. Vermutlich aus Angst daneben gelegen zu haben.

    Angst vor einem Angriff ist aber ein Zeichen von Schwäche.

     

    Angst der Politik: Wählerstimmenverschiebung.

    Angst der Medien: Verkaufs- und Werbezahlen brechen weg.

     

    Der einzelne Mensch reagiert auf die zittrige Politik und die zittrigen Medien daher oft verunsichert.

    Der dumme Mensch schreit dann nach einfachen Lösungen. Und die findet er dann bei den Populisten.

  • Warum ist es bei uns so schwer, die gesunde Mitte zu treffen ? Der polnischen Regierung wird vorgeworfen, die freie Berichterstattung zu beschneiden. In Deutschland wurde die Berichterstattung bis zu den Vorfällen in Köln auch mit einem Maulkorb versehen. Würde man die Aufgeregtheit in Deutschland mal beiseite legen, und entspannt die Wahrheit berichten, hätte man Pegida und Co schon viel Wind aus den Segeln genommen.

  • Es gibt kein Problem mit jungen Männern aus Stammesgesellschaften. Es ist aber verboten bei Problemen darüber zu berichten.

     

    Wenn nun doch einzelne reisserische Medien bzw. die populistischen Parteien darüber berichten: Warum sagen mir die "Bösen" die Wahrheit und die "Guten" lügen mich an?

    • @Simon Rieper:

      Um es mit den Worten von Werner Patzelt zu sagen:

       

      Weil in den öffentlichen Debatten in Deutschland die Richtigkeit einer Aussage nicht davon abhängt, welchen Inhalt sie hat, sondern von wem die Aussage kommt. Und kommt eine Aussage von jemandem, der als Rechtspopulist gilt, dann ist die Aussage falsch, aber nicht weil sie in der Sache falsch ist, sondern weil sie von einem Rechtspopulisten kommt.

       

      Daher ist es auch kein Widerspruch, dass selbst linke Politiker heute sagen dürfen, was vor einem Monat nur Rechtspopulisten sagten. Das hat mit den Aussagen selbst nämlich nichts zu tun. Sie dürfen das, weil sie keine Rechtspopulisten sind.

    • @Simon Rieper:

      Es ist bestenfalls verboten, zur Gewalt gegenüber Bevölkerungsgruppen aufzurufen. Berichten ist überhaupt nicht verboten. Wer sowas behauptet, der hat es wohl selber nicht so mit der Wahrheit.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Simon Rieper:

      Also hier lügst du. Das macht dich aber nicht zu einem Guten.

  • Letztendlich geht es bei dieser Debatte nur um Schuldverschiebungen, die unsere eigenen männlichen Machovorstellungen auf eine andere Ebene bringen sollen. Wir haben wohl vergessen, welche unsägliche Rolle die sog. abendländisch-christliche Kultur in Sachen Frauendiskriminierung gespielt hat.

     

    Da sollen wir zuerst einmal vor unserer eigenen Haustüre kehren, bevor wir den Islam angreifen. Wer meint, unsere patriacharlisch dominierte westliche Welt sei die überlegene, der irrt gewaltig. Schauen wir uns doch einmal in der triebgesteuerten deutschen Männerwelt um.

     

    Regen uns die sexuellen Übergriffe der katholischen Würdenträger genau so auf wie diejenigen der islamisch geprägten jungen Männer von Köln? Und was ist mit den Abertausenden von deutschen Sextouristen nach Thailand & Co.? Diese Heuchler, die nur Krokodilstränen weinen, wenn es um Beschädigung von deutschen Frauen geht, die haben nicht die geringste Urteilkompetenz.

    • @Peter A. Weber:

      Herr Weber, "unsere" Machovorstellungen ? Wessen Machovorstellungen meinen Sie ? Haben Sie welche ? Wer greift den Islam an ? Etwa die Polizei oder die Soziologie, wenn sie offenlegt, aus welchen Ländern die Täter vornehmlich kommen bzw. Soziologen versuchen, die Ursachen für die kriminellen Handlungen zu ergründen und offen zu legen ? Ja, über die sexuellen Übergriffe katholischer Würdenträger wurde ebenfalls monatelang öffentlich berichtet und die Täter werden, soweit man die Taten (noch) beweisen kann, auch verurteilt. Ja, auch über den Sextourismus in Thailand wurde und wird berichtet. Es ist sogar seit Jahren deutsche Polizei mit in Thailand vor Ort um deutsche Täter besser überführen zu können. Deutsche, die in Thailand sexuelle Straftaten begehen, werden u.a. auch nach deutschem Recht verurteilt.

    • @Peter A. Weber:

      Guten Morgen,

      zum ersten Absatz. Gerade weil wir diese Frauenfeindlichkeit, gefördert vor allem von den Kirchen, nicht vergessen müssen wir jeden Rückschritt bekämpfen

      Zum zweiten Absatz.

      Ich weis nicht in welchem Land Sie leben aber unter den vielen, vielen Männern die ich kennen lernte sind mit keine triebgesteuerten Zeitgenossen untergekommen. Das Sexuellverbrechen auch in DL begangen werden kann nun niemand bestreiten. Es gibt aber seltsamerweise keine Statistk von welcher Bevölkerungsgruppe diese verübt werden. Zählen Zwangsehen, Vergewltigung in der Ehe, Ehrenmorde auch dazu?

      Zum dritten Absatz. Natürlich wurde sich über den Mißbrauch von meißt Knaben aufgeregt. Das ging Wochenlang und die Proteste waren groß besonders ob der Vielzahl der Fälle. Ich gehe davon aus, Sie waren zu dieser Zeit im ganz ganz tiefen Sibirien ohne Internet und Telefon.Sextourismus? Warum erwähnen Sie nicht die ganz normale und erlaubte Prostitution hier in DL? Weil dort in Thailand arme Thaimädchen mißbraucht werden? Die hergelockten Ukrainerinnen hier aber nicht?

      MfG

  • Ja, wir stecken in der Populismusfalle, das ist korrekt.

    Es liegt aber auch daran, dass es die Rechten

    geschafft haben, die Mitte und die Linken vor sich her zu treiben, weil beide den vielmals vorgefundenen Wirklichkeiten hinterher laufen. So lassen sich im Moment insbesondere die Linken von den Rechten am Nasenring vorführen: Statt Antworten erfolgen oft Relativierungen aus dem Lager der Linken. Diesen Umstand hat die neue Rechte erfolgreich als Vehikel instrumentalisiert, um unter dem Vorwand einer Sachdebatte völkisches und xenophobes Denken zu etablieren. Die Rechten sind auch mit so stark, weil die anderen Angst vor heiklen Themen hatten. Verkürzt wird dieses Verhalten auch unter dem Schlagwort "Political Correctness" abgehandlelt. Nun hat die neue Rechte insbesondere im Netz inzwischen die Deutungshoheit. Köln war in dieser Hinsicht ein Fanal, welches nicht durch sein bloßes "passiert sein" zum Problem geworden ist, sondern weil es zum Konsens der Mitte und der Linke gehörte, dass so etwas nicht passieren könne. Wenn die Mitte und die Linke nun versuchen, hier aufzuholen, so kann es nunmehr nur noch unglaubwürdig wirken. Jetzt ist die Lage wirklich sehr, sehr verfahren und man hat sich aus ideologischen Gründen heraus in eine sehr bedrohliche Lage gebracht. Zu beobachten ist dies im Moment insbesondere bei den Linken und der Auseinandersetzung mit Wagenknecht. Ich denke, dies könnte ein erster Sargnagel dieser Partei werden und insbesondere im Osten weitere Wähler der AfD zuspielen.

  • Gute Interviewführung, Frau Am Orde !

  • Wenn jede Aussage, ob angeblich "rechtslastig" oder "linkslastig" gleich in eine Schublade geschoben wird, ist die Tür zum Faschismus aufgeschlagen. Das Primat hat die Vernunft und nix anderes. Wer zu faul zum denken ist, öffnet die Schublade seines Weltbildes.

  • 8G
    889 (Profil gelöscht)

    "Schon 2014 haben in unseren Studien 58 Prozent der Befragten gesagt, man könne nichts Schlechtes über Ausländer und Juden sagen, ohne gleich als Rassist beschimpft zu werden."

     

    Wenn ich etwas Schlechtes über jemanden sagen will, und es dabei wichtig finde, dass er Ausländer ist, dann ist das ja auch Rassismus. Was soll es denn sonst sein?

    • @889 (Profil gelöscht):

      Inwieweit findest du es denn wichtig, dass jemand vermeintlich Ausländer (wird ja auch oft nur vermutet) ist? Reicht es nicht zu sagen, dass du z.B. ein bestimmtes Verhalten von jemandem nicht magst, unabhängig davon ob die Person einen deutschen Pass hat oder nicht? Und frage dich bitte mal ob ein deutscher Pass deine Einstellung gegenüber der Person ändern würde?

      • 8G
        889 (Profil gelöscht)
        @CarinaausBerlin :

        bzw. zu zweitens: doch, es reicht.

      • 8G
        889 (Profil gelöscht)
        @CarinaausBerlin :

        gar nicht. ja. nein.

    • @889 (Profil gelöscht):

      das Gegenteil ist richtig. Wenn Sie den Satz richtig verstehen, haben die Leute sich beschwert, dass man nichts "negatives über Ausländer sagen" darf, nicht dass sie nicht über Ausländer pauschal herziehen dürfen. Wenn man aber Ausländern von jeder Kritik ausnimmt, ist das auch eine Form von Rassismus. Oft aus dem Gefühl heraus, die könnten sich nicht selbst verteidigen. Ausländer sind nicht weniger und nicht mehr schutzwürdig als Inländer. In bestimmten Bereichen juristisch etwas weniger, wenn das Gesetz unterscheidet und Inländern zusätzliche Rechte zubilligt, etwa beim Bezug von Sozialleistungen.

    • @889 (Profil gelöscht):

      Völlig falsch!: Die Tatsache dass jemand aus einem anderen Land stammt, eine andere Nationalität besitzt, sagt noch überhaupt nichts über seine "Rasse" oder Ethnie aus. Man kann ja wohl schlecht behaupten Holländer, Schweizer oder Österreicher würden einer anderen "Rasse" angehören als Deutsche. Umgekehrt ist das natürlich genau so: Oder haben Sie tatsächlich noch nie einen schwarzen Deutschen kennen gelernt?

      Ich denke es wäre allen geholfen, wenn über Begriffe besser nachgedacht werden würde, bevor man sie überhaupt in den Mund nimmt und anderen als Totschlagargument über den Schädel zieht.

      • 8G
        889 (Profil gelöscht)
        @LittleRedRooster:

        Ihr Rassenkunde-Vortrag geht an der Sache vorbei.