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Kommentar Seehofer und KlimademosWeiß-blaue Unglaubwürdigkeit

Kommentar von Ralf Pauli

Seehofer lobt SchülerInnen für die Fridays For Future. Er ist nicht der erste CSUler, der sich bei Grünen-WählerInnen anbiedert. Wie durchschaubar!

Plötzlich nett? Bundesinnenminister Horst Seehofer Foto: dpa

B undesinnenminister Horst Seehofer macht mal wieder Wahlkampf für die CSU. Damals, beim Streit um Zurückweisungen von Asylsuchenden an der deutschen Grenze, wollte Seehofer die AfD in Bayern kleinhalten.

Diesmal agirt er mit Blick auf die Grünen, die neue Partei der Stunde. Die Partei, die in Bayern derzeit so hohe Zugstimmungswerte hat wie sonst nur in Baden-Württemberg und Berlin – und damit die CSU stärker unter Druck setzt als es die AfD je getan hat. Mit dem neuen Gegner ändert sich auch der Ton: Nun hört man von Seehofer plötzlich grüne Säuselei statt afdiger Angstmacherei.

Kostprobe gefällig? In der Bild am Sonntag schwärmt Seehofer von jungen Menschen, die sich für den Klimaschutz engagieren. „Es ist doch toll, wenn junge Menschen für ihre Überzeugungen kämpfen“, sagt da Seehofer etwa, und behauptet: „Die Kritik daran habe ich nie verstanden.“

Selbst Diesel-Lobbyist Scheuer lobt Klimademos

Heuchlerischer geht es kaum, wenn man die verschleppten Klimaziele der Bundesregierung selbst mitträgt. Für die CSU ist das offenbar kein Hindernis. Denn mit dem neuen Schmuseton gegenüber der Fridays-For-Future-Generation ist Seehofer nicht allein in seiner Partei.

CSU-Chef Söder prescht auf einmal mit einem vorzeitigen Kohleausstieg vor – eine grüne Kernforderung. Und selbst Diesel-Cheflobbyist und Mr. Wir-müssen-die-Feinstaub-Grenzwerte-neu-verhandeln Scheuer preiste die Klima-Demonstrierenden als gute DemokratInnen. Und bezeugte, wie „gut“ er ihr Anliegen verstehe.

Wenn Seehofer, Söder & Scheuer glauben, dass ihnen das einer abkauft, dann gute Nacht CSU! Aber dafür sorgt ja ohnehin der demographische Wandel. Die Jugend tickt grün, die CSU nicht. Wenn die Herren Minister das ändern wollen, dann sollen sie auch gefälligst grüne Politik machen!

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9 Kommentare

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  • Kenn' wa schon. Wir werden zwar weiterhin alles dafür tun, dass es in absehbarer Zeit keinen Kohleausstieg gibt und weiterhin immer reichlich Feinstaub durch die Städte zieht, aber was ihr da macht, finden wir ganz toll - ehrlich.

  • taz: "Seehofer lobt SchülerInnen für die Fridays For Future."

    Dann wird Herr Seehofer wohl demnächst bei einer Fridays for Future Demonstration mitlaufen.

  • "Die Jugend tickt grün, die CSU nicht."



    Die Grünen mit ihrem Senior Kretschmann haben aber gerade auch Sofortmmassnahmen vorgelegt, mit denen das Klimaschutzziel 2020 ueberschritten wuerde, mit laeppischen 11 Cent mehr je Liter Benzin erreicht man zu wenig.

  • nehmen wir die CSU beim Wort.

    Wenn die CSU das Thema Klima wirklich ernst nimmt, kann sie doch gleich mal Taten zeigen.



    Wie wäre es wenn die CSU zusammen mit den Freien Wählern sofort bis zum 30.10.2019 die bayerische Atomkraft und Kohlekraft abschalten und die 10H-Regelung aufheben.



    Damit könnten diese Heuchler vielleicht dann doch noch überzeugen. Das Klima retten übernehmen danach dann besser wir, denn von der Durchführung solcher Dinge hat die Amigo-Partei doch keine Ahnung.

    • @Sonnenhaus:

      Super Durchdacht !



      Wenn schon sofortiger Ausstieg aus Kohle und Atomstrom, dann aber bitte Konsequent !



      Kein Zukauf von Kohle oder Atomstrom aus dem Ausland ( oder in ihrem Beispiel, anderen Bundesländern ) und die Industrie geht vor ( Erhaltung der Arbeitsplätze ) bei der Nutzung des Reststromes. da dürfen Sie sich schon mal Kisten weis Kerzen kaufen wenn Sie nicht immer im Dunklen Wohnen möchten.



      Und zeigen Sie mir bitte Plätze für Windräder, wo keine Anwohner und NGO`s dagegen sind.

  • Danke dafür, dass dieser Artikel nicht unter ÖKO steht. Ich nehm es als statement.

  • Ach, das Wähler-Abjagen hat doch bei der AfD schon nicht geklappt...

  • Erst fischen rechts: hat nicht geklappt.



    Jetzt fischen bei den Grünen, also eher links: wird auch nicht klappen, eher Schadensmaximierung.

    So kommt das, wenn das eigene Programm von der Zeit überholt wird und wertlos wird.

  • "Komm kleiner Minister geschwind,



    häng´deine Fahne schön in den Wind.



    Lass sie sich drehen lustig und fein,



    es soll auch dein Schaden nicht sein"

    Dritte Wahl - Kleiner Planet