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Kommentar OstukraineDer Irrsinn geht ungebremst weiter

Kommentar von Barbara Oertel

In der Ostukraine wird für die Unabhängigkeit abgestimmt. Die Folgen sind vorhersehbar, als Nächstes wird wohl über einen Beitritt zu Russland abgestimmt.

Ob der Dame in Slawjansk auch beim Ausfüllen des Stimmzettels geholfen wurde? Bild: dpa

I m Osten der Ukraine liefern sich Regierungstruppen und Separatisten schwere Gefechte. Der Irrsinn im Land geht ungebremst weiter. Parallel dazu stimmen die Menschen in den Gebieten Donezk und Lugansk über ihre Unabhängigkeit von der Ukraine ab. Das Ergebnis des Votums, das genauso „demokratisch“ wie auf der Krim verlaufen dürfte, stand schon vorher fest: Mindestens 80 Prozent der Wähler werden am Ende das Ja ankreuzt haben.

Die Übergangsregierung in Kiew wettert gegen die „kriminelle Farce“, die die Gesetze verletzte und keine Folgen für die territoriale Integrität des Landes haben werde. Wenn sich Regierungschef Arsenij Jazenjuk da mal nicht täuscht. Als ob sich ausgerechnet die prorussischen Kräfte bislang um Recht und Gesetz geschert hätten. Einigen Ankündigungen zufolge, die genauso widersprüchlich sind wie fast alle Informationen aus der Ukraine in diesen Tagen, soll am 18. Mai ein weiteres Referendum stattfinden – diesmal über den Anschluss an den Nachbarn.

Da auch hier das Ergebnis bereits klar ist, wäre wohl der nächste Schritt ein Beitritts- beziehungsweise Hilfegesuch an den großen Bruder. Und dem könnte sich Wladimir Putin wohl kaum entziehen – er, der unermüdliche Beschützer seiner geknechteten Landsleute im Ausland.

Angesichts dieses möglichen Szenarios wird die Durchführung der Präsidentenwahlen am 25. Mai, die das Land zusammenführen und einen Neuanfang ermöglichen sollen, immer fragwürdiger. Was ist eine Abstimmung wert, wenn in einigen Landesteilen quasi bürgerkriegsähnliche Verhältnisse herrschen? Jazenjuk bezeichnete seine Regierung bei ihrem Amtsantritt als „Kamikaze-Unternehmen“. Das ist, wie sich immer deutlicher zeigt, noch weit untertrieben.

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Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
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29 Kommentare

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  • Naja... der Artikel ist irgendwie `daneben´... ist jedoch durch Ines Pohls `pro und kontra´Strategie legitimiert- als Art intellektuelle Provokation an die Leser und die Kommentatoren... und spiegelt nicht die Meinung der TAZ Redaktion wider... hmm..hmm..hmmm..

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    Es gibt nun, in unserer Internet vernetzten " Besten aller Welten" (Leibniz) mindestens drei gigantische Sozialökonomische WeltSysteme, von denen ein jedes in deren Moral und Ethik und Wertsetzungen,Wissen und Gesetzen Ansprüche Absoluter Gültigkeit im Sinne von Naturgesetzen erheben: Der Westen, der Osten und China ...

    Der obige Artikel-Text entspricht den Haltungen und Normen des westlichen Systems.

    Krieg,Hass und Spaltung sind historisch ererbte negative Phänomene dieser drei Systeme und deren Unterschiede...

    Ist es doch eigentlich Strategie der TAZ, nach kosmopolitischen Ideen/ Haltungen zu suchen- frisch/kontrovers/dialektisch, um Frieden/Freude und Konstruktivität und Hoffnung zu inspirieren?

  • as ist ganz bestimmt nicht die Frage, denn wer angesichts der dreisten Lügen des gewissenlosen Diktators Putin und der Kombination einer gewalttätigen Soldateska und schmierigen und verlogenen Großmäulern als Machthaber in der Ostukraine so einen gequirlten Unsinn schreibt wie ihr in euren verblendeten Kommentaren, kann sich ein Urteil über Journalismus bestimmt nicht anmaßen. Die Regierung in Kiew ist weder illegal noch faschistoid, im Gegensatz zu den Verbrechern in Donezk und Slawjansk versucht sie die Einheit der Ukraine gegen die wahrlich imperialistische und faschistische Regierung Putin und ihrer nationalen Interessen zu verteidigen.

  • Wir besichtigen gerade live und in Farbe das Ende der Deutungshoheit der deutschen Leitmedien inkl. der taz, die wie auch in diesem Kommentar die Werturteile der amerikanischen Rechten und der NATO verbreitet. Teile des deutschen Bildungsbürgertums werden erwachsen, während die taz ihre historischen Wurzeln verrät. Habe ich mich seit 1998 für Typen wie Fischer geschämt, die sich an Kriegen beteiligten, nicht fähig waren „grüne Außenpolitik“ zu definieren und umzusetzen und nur noch Wein mit einem Preis ab 250 Euro tranken, so schäme ich mich spätestens seit 2014 für die taz, die billigste Kriegspropaganda im sprachlichen Gewand des 21.Jahhunderts betreibt. Der einzige Unterschied zu 1914 besteht im Fehlen einer ausreichenden

    Anzahl von Hurra-Patrioten, die sich einbilden, die deutsche Freiheit würde in der Ost-Ukraine verteidigt. Das oberflächliche Legitimations-Gebrabbel um Völkerrecht, Demokratie und Legalität vor allem der „bösen“ Russen, um Werte also, die der Westen im Zweifelsfalle immer verraten hat, verdeckt nur mühsam die eigentlichen geostrategischen Ressourcen-Wirtschafts-Interessen des Westens wie der Russen am und um das Schwarze Meer, siehe ARTE-Doku http://www.youtube.com/watch?v=jZifnWHLw04&hd=1

    In einer Zeit, in der schon die Bild am Sonntag (!) auf US-Söldner a la Blackwater in der Ukraine hinweist und andere Zeitungen dazu ausführlich schweigen, zerstört die taz ihre Existenzberechtigung als ehemals Nicht-Regierungs-Pressestelle. Das Referendum der faschistoiden pro russischen Separatisten beurteilt sie als „Irrsinn“ und „Farce“, die Präsidentenwahl der von der taz bemitleideten („Kamikaze-Unternehmen“) genauso illegalen und faschistoiden Kiewer Putsch-Regierung mitten im Bürgerkrieg aber als eine wenn auch inzwischen fragwürdige „demokratische Notwendigkeit“. Diese Art von Journalismus ist keiner und damit überflüssig. Die Frage ist nur, wo und wie wir einen besseren machen.

    • @denkanschlag:

      Deine abschließende Frage, dürfte ja die Einräumung unserer verbitterten Niederlage, als Stoßseufzer auf den Punkt bringen. Wenn du mal so guckst, wie viele trotz unsereinen, hier auf den Forumsseiten der taz immerhin noch deren Redaktionslinie bestätigend attestieren. Und auch selbst, von auch ihren persönlichen, abstrusesten Einverständnisbekundungen, nicht lassen können (mein lieber Herr Gesangverein), da kann ich nur sagen, diese Zeitung dürfte wohl dem lauwarmen Milieu einer meinungstumben, holzschnittartig angepassten Leserschaft entgegen sehen. ABER, das werden auch immer Leute sein, die auch finanziell innerhalb eines solchen Milieus gut klar kommen dürften. Unsere Zeiten sind in dieser Zeitung schon längst abgelaufen oder weg genetiquettet. Unser aufbegehrender Kampf, für die Verbreitung eines nicht auf die Verdummung von Lesern spekulierenden Analysejournalismus, kann hier tatsächlich schwerlich noch weiter geführt werden. Wenn man so erleben musste, was hier alles so wegzensiert wurde (vieles hatte man ja, wenn man Glück hatte noch vorher lesen können), und was andererseits so stehen gelassen wurde. Es tut sich so langsam die Frage auf, wieviel Kai Diekmann möglicherweise schon bei der taz mit im Gehirnkasten sitzen könnte.

  • Dass die ZEIT gegen ihre Leser anschreibt, offensichtlich in der Annahme, dass sich ihr einfaches Weltbild (USA= gut, Russland=sehr böse) irgendwann durchsetzt - geschenkt.

     

    Dass aber ausgerechnet ein linkes Blatt wie die TAZ kein Problem damit hat, sich mit einer Regierung gemein zu machen, in der Faschisten sitzen und dabei eine Meinung vertritt, die identisch ist mit der der republikanischen Partei der USA - das verwundert nun schon ein wenig.

     

    Ein bisschen Differenzierung einen Tag, nachdem wir wissen, dass die USA mit eigenen Söldnern in den Konflikt eingegriffen hat, wäre schon zu wünschen.

    • @Hunter:

      Die TAZ ist schon lange KEIN linkes Blatt mehr!

    • @Hunter:

      Durch:

      „Die zum eigenen Zeitungshaus führende Straße im alten Zeitungsviertel Berlins in Rudi-Dutschke-Straße umzubenennen, soll die taz als `alternative Öffentlichkeit` in der linken Bewegung verortet erscheinen"

       

      „Für seine These von der taz als einer von Beginn an `bürgerlichen Zeitung` nimmt Magenau die Tatsache, dass die meisten Akteure aus der Mittelschicht stammten, zunächst nur als ein Indiz. Erhellender ist, dass er den `programmatischen Individualismus`, der die Redakteure wie die Leserschaft kennzeichnete, dem auf individualisierte Selbst- und Weltdurchdringung erpichten

      Bildungsbürgertum zurechnet"

  • Tendenziös ist neben dem Artikel auch die Unterschrift unter das obige Bild. Bei dem allgemeinen Grundtenor der taz kann man sich schon denken, was hier unterstellt werden soll.

    Übrigens, bei jeder Wahl in Deutschland sind Wahlhelfer in Alten- und Pflegeheimen unterwegs, und ob es dort immer neutral zu geht, darf ebenfalls bezweifelt werden.

  • "Als ob sich ausgerechnet die prorussischen Kräfte bislang um Recht und Gesetz geschert hätten."

     

    Als ob sich ausgerechnet die kiewer Putschisten und prowestlichen Kräfte um Recht und Gesetz geschert hätten.

     

    Der Westen mischte sich in Belange eines souveränen Staates ein. Förderte gewaltbereite Aufständische und schickte verdeckte Truppen (alias Blackwater). Nach Un-Charta völkerrechtswidrig. Abstimmung über Putschregierung: Fotos wo Swobodaleute 2fach abstimmten finden sich längst im Netz.

     

    Donezk und Lugansk stimmten mit großer Mehrheit für die Unabhängigkeit ab. Wenn es auch dem Westen 20x nicht passt, dass die Menschen sich vor dem Wahlgang bereits für die Unabhängigkeit entschieden hatten. Sie haben sich so entschieden. Kiew und den Westen geht das nichts mehr an. Donezk und Lugansk gehören nicht mehr zur Ukraine. Kiew hat kein Recht sich mit Truppen auf ein Gewaltmonopol zu berufen, das Janukowitch nicht zuerkannt wurde.

    • @Gegge:

      Du hast jedenfalls bestimmt kein Recht, Donezk und Lugansk Russland zuzuschlagen und damit all denen, die keine Lust hatten, sich von den russischen Schlägern von der korrekten Stimmabgabe überzeugen zu lassen, ihre Heimat abzusprechen, Du ganz bestimmt nicht!!

      Glücklicherweise genügt es diese gewaltverliebten, primitiven Typen auch nur eine Minute bei ihren selbstherrlichen Ego Trips zu beobachten, um zu wissen wen ihr hier auf euren moralischen Schild hebt.

      • @hdn:

        Du konntest es nicht verhindern, dass es geschieht!!! Was willst denn du? :-)

         

        Nun müssen sie reden, Lugansk und Donezk Zugeständnisse machen anstatt Panzer zu schicken, Massaker in Gewerkschaftshäusern anzurichten. Schon wirken auch die deutschen Medien sehr kleinlaut. Wunderbar.

  • "Im Osten der Ukraine liefern sich Regierungstruppen und Separatisten schwere Gefechte. Der Irrsinn im Land geht ungebremst weiter."

     

    Soweit kann man zustimmen. Die Frage ist nur noch, ob es sich bei den "Regierungstruppen" um ukrainische Soldaten oder um Schläger des Rechten Sektors, ausländische Söldner, CIA- und BND-Agenten handelt.

     

    Die Abstimmung fand unter massiver Gewaltandrohung und -ausübung statt, ja. Die Gewalt ging von der Regierung in Kiew aus. Die Wahlbeteiligung war hoch und - einbeträchtigt von Störungen des Kiewer Militärs - einigermaßen demokratisch. Der Donbas stimmte mehrheitlich für Autonomie, da beißt die Maus keinen Faden ab.

     

    Wenn die ukrainische "Anti-Terror-Operation" in der Süd-Ost-Ukraine nicht sofort abgeblasen wird, ist ein Zerfall der Ukraine nicht mehr aufzuhalten.

     

    Beim derzeitigen Konfrontationkurs des Westens und seiner faschistoiden Marionettenregierung in Kiew wird die Südorstukraine einschliesslich Transnistrien russisch werden.

    • @h4364r:

      Es gab eine Zeit, da war ich dagegen, daß die Süd- und die Ostukraine an Rußland gehen, aber inzwischen ist das in meinen Augen nahezu unumgänglich. Zuviel Tote hat es schon gegeben, wegen einer Putschregierung, die Panzer, Hubschrauber und Truppen gegen die eigene Bevölkerung in Gang gesetzt hat. Das Blut, das der Putschregierung an den Händen klebt, wird sie nicht mehr abwaschen können.

      Weiterhin ist es das Problem, daß es in der Ukraine keine wahre Integrationsfigur gibt, die das Vertrauen ALLER Ukrainer erringen könnte.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Der Irrsinn geht ungebremst weiter"

     

    Genau taz, in wirklich jeder Beziehung, dieser wettbewerbsbedingten Welt- und "Werteordnung" ;-)

  • Die Mär von der Invasion:

     

    "Die Übergangsregierung in Kiew wettert gegen die „kriminelle Farce“, die die Gesetze verletzte und keine Folgen für die territoriale Integrität des Landes haben werde."

     

    Natürlich mal wieder nur einseitig die Meinung der hochgeputschten Übergangsregierung zu Wort kommen lassen.

     

    "Als ob sich ausgerechnet die prorussischen Kräfte bislang um Recht und Gesetz geschert hätten"

     

    Prorussische Kräfte sind natürlich alle kriminell, die Maidanbewegung hingegen handelt natürlich nur nach Recht und Ordnung und der Umsturz in Kiew folgte auch uneingeschränkt dem Gesetzt.

     

    " Und dem könnte sich Wladimir Putin wohl kaum entziehen – er, der unermüdliche Beschützer seiner geknechteten Landsleute im Ausland."

     

    Natürlich darf in keinem objektivem Bericht die persönliche Diffamierung Putins fehlen.

     

    Schön wäre es doch, wenn sie mal ein paar Reporter nach Odessa schicken um die Hintergründe des Brandattentats aufzuklären, aber dafür müsste man ja an der Wahrheitsfindung interessiert sein.

     

    Nein, liebe taz, da könnte ihr noch lange warten bis ich einen Artikel von euch nochmal bezahle;)

     

    Aber vielleicht habt ihr ja auch schon andere Einnahmequellen generiert nachdem eure Reporter öffentlich Werbung für eine militärische Aufrüstung betreiben!

    • @Rainer Tölz:

      @ Rainer Tölz: stimme ihnen zu.

  • Vor Jahren musste ich aus beruflichen Gründen gelegentlich den "Bayernkurier" lesen. Die taz hat bei Themen wie diesem hier Bayernkurier-Niveau schon lange erreicht.

  • 5G
    5393 (Profil gelöscht)

    Die Amerikaner schützen ihre Staatsangehörigen im Ausland per Drohnen und extralegaler Hinrichtungen. Wo ist denn da die Demokratie.

     

    Nach internationalen Medienbeobachtern (vgl FAZ, Spiegel usw) stimmen die Abstimmungsergebnisse. In den rechtskonservativen Medien ntv etc werden die Wahlen angezweifelt, da die Wahlbeteiligung nicht 100% war. Dann dürfte hier gar keine Wahlen gelten. Wer hier nicht wählt, wird nicht automatisch als Systemopponent geführt, sondern als pauschal wahlmüde und andere Unterstellungen. Genau das aber wird hier versucht.

     

    Puerto Rico stimmte für den Anschluss an die USA mit knapp 60% Befürwortung, das nicht mals Zweidrittel. Trotzdem gilt die Abstimmung und die USA wird der Abstimmung zustimmen. Niemand hat dagegen protestiert, auch Russland nicht. Auch die taz nicht.

     

    Als Kuba oder Nicaragua es Richtung Russland versuchten, wurde mit Atomkrieg gedroht.

     

    Der Westen verhält sich bigott und verlogen.

    • D
      D.J.
      @5393 (Profil gelöscht):

      Ihr Vergleich mit Puerto Rico ist ebenso wunderlich wie vieles, was derzeit so in den Kommentarspalten abgesondert wird. Soll ich es Ihnen erklären, was anders ist? In Puerto Rico geht es nicht um eine Sezession. Meines Wissens erhebt Spanien seit 1898 keinen Anspruch mehr.

  • Die Wahl wird ebenso gefälscht sein wie die von der Krim ( z.b.: http://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/kreml-menschenrechtsrat-versus-w-putin)

     

    Leider werden die aus diesem Ergebnis gezogenen und nicht dem Volkswillen entsprechenden Schlüsse sich nicht wieder zurückdrehen lassen, wenn rauskommt das sie gefälscht sind.

    • @das ganze Bild:

      Auch wenn die Wahl nach dem berühmten und hochgelobten "westlichen Demokratieverständnis" nicht fehlerfrei ablief, braucht man die Tendenz nicht anzweifeln. Der rechtmäßig gewählte Präsident Janukovich hatte seine Wählerbasis im Osten (8 von 10 wählten Janukovich), dieser Präsident wurde jetzt illegal beseitigt. Ich glaube man braucht kein Prophet sein um zu wissen, dass die Leute im Osten und im Süden damit nicht einverstanden sind, schon gar nicht wenn die erste Amtshandlung der Übergangsregierung ein Verbot der russischen Sprachen, die zweite eine Anhebung der Energiepreise bei gleichzeitiger Senkung von Renten und Gehältern war und nicht zu vergessen die dritte Amtshandlung: Panzer gegen das Volk einzusetzen.

      • @Rainer Tölz:

        das war auch das russische Demokratieverständins was da verletzt wurde ; es war halt keine Mehrheit der Bevölkerung die sich für die Abspaltung entschieden hat !

  • Der Irrsinn bei der TAZ geht tatsächlich ungebremst weiter. Wir müssen über Putin nicht diskutieren, weder ist er Demokrat, Emanzipativ oder für Linke mit seiner Politik tragbar. All das rechtfertigt aber nicht sich auf Seiten einer Regierung zu schlagen die mit Faschisten/Nazis paktiert, auf die eigenen Bevölkerung schiessen lässt und genausowenig legitimiert ist. Das wirklich erschreckende ist aber das die TAZ Nachrichten, die der Seite die man praktische bedingungslos unterstützt schaden, einfach ignoriert. Eine Tendenz die mir bei der TAZ seit Libyen auffällt. Andersdenkende Zivilisten mit der Armee/Milizen zu bekämpfen scheint für die TAZ ein probates Mittel zu sein.

    • @Lars:

      Sehe ich auch so. Der Postillon lancierte ja neulich die sarkastische Schlagzeile "Kiew nur noch wenige Tote davon entfernt, ostukrainische Sympathien zurückzugewinnen" (http://www.der-postillon.com/2014/05/kiew-nur-noch-wenige-tote-davon.html), aber die Sache ist zu traurig, um darüber zu lachen. Na ja, und da offensichtlich viele ukrainische Milizionäre und Soldaten nicht auf das eigene Volk schießen wollen, holt man sich Killer von anderswo her, wie schon länger gemutmaßt und am Wochenende bekannt wurde.

  • Sie haben Recht liebe Frau Oertel. Und trotzdem ist Irrsinn das falsche Wort. Wir müssen schon Ursache und Wirkung benennen. Das Hauptproblem ist die Putschadministration in Kiew. Sie setzt Panzer und ausländische Söldner gegen das eigene Volk ein, statt intensiv zu verhandeln. Damit haben die Hauptstadt-Putschisten auch die letzten Einwohner überzeugt, zur Abstimmung zu gehen und das erzielte Ergebnis, liebe Frau Oertel, kann auch Sie nicht verwundern.

  • Nicht nur die "Regierung" unter Jazenuk ist ein Kamikaz-Unternehmen, sondern auch das Vorgehen des Westens.

    Dumm nur, dass der "Westen" wir alle sind und wir somit genötigt werden, den Kakao, durch den man uns mit der Propaganda ziehen will, auch noch auszutrinken.

  • Mal etwas weniger Tendentiöses mit Informationscharakter:

     

    http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/separatisten-verkuenden-grosse-mehrheit-fuer-abspaltung-von-ukraine-12934681.html

     

    Auch eine Stichprobenbefragung durch den Korrespondenten der F.A.Z., Konrad Schuller, und sechs weiterer Korrespondenten internationaler Medien am Samstag

     

    und Sonntag in Donezk und anderen ostukrainischen Ortschaften deutete auf eine überwältigende Mehrheit für eine Abtrennung von der Ukraine hin.

     

    An der Stichprobe nahmen Korrespondenten folgender internationaler Medien teil: Der Spiegel, Die Welt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kyodo News Agency,

     

    Süddeutsche Zeitung, The Irish Times, The Washington Post, ZDF.

  • Eine Abstimmung ist kein Irrsinn. Panzer, die in Städte einfallen schon eher.

    Ausgelöst hat dieses Chaos eine völlig arrogante und abgehobene Truppe in Kiev.

    Putin ist sicher kein Demokrat, aber Timoschenko, Swoboda und der Rechte Sektor: Das ist offen zelebrierte Gewalt und Rassismus ohne jeden Respekt für Andersdenkende.