Kommentar Obamas Arktis-Schutz: Hoffen auf die Eiszeit
Trumps Ideen zu Klima und Umwelt könnten von den Gerichten blockiert werden. Obama hat dafür jetzt den Grundstein gelegt.
E s hat einen Beigeschmack von Trickserei und Täuschung: Wenn ein US-Präsident in den letzten Tagen seiner Amtszeit noch schnell ein paar Regeln erlässt, um seinen Nachfolger einzuschränken. Vor allem, wenn er dazu ein unbekanntes Gesetz nutzt. Was Barack Obama mit seinem Verbot getan hat, öffentliches Land vor Alaska und der US-Ostküste für die Öl- und Gassuche zu schließen, ist trotzdem das Richtige. Und es zeigt, was die Zukunft bringen wird.
Denn ohne Frage muss die Arktis besonders geschützt werden. In diesem wichtigen, sensiblen Ökosystem sind die Folgen von Raubbau und Klimawandel drastisch und lange zu spüren. Obama hat hier gelernt, was Trump nicht sehen will: wie verwundbar diese Region ist.
Verglichen mit der offenen Verachtung für Recht und Anstand, die Donald Trump zeigt, sind Obamas Winkelzüge zum Schutz dieser bedrohten Natur Peanuts. Obama wollte die USA versöhnen und ist dabei vor allem am Widerstand der Republikaner gescheitert. Deshalb hat er seine notwendige Umweltagenda vom Klimaabkommen von Paris bis zur Regulierung der Kohle mit juristischen Kniffen und am Parlament vorbei durchgesetzt. Das kann man kritisieren. Man kann es aber auch Notwehr gegen wild gewordene Gegner nennen.
Diese Gegner kommen jetzt an die Macht. Da zeigt Obamas Vorgehen, mit welchen Bandagen nun gekämpft wird. Die Umweltbewegung wird gegenüber der geballten Macht von rückwärtsgewandten Ölbaronen im Kabinett Trump alle Tricks brauchen, um nicht ganz im Abseits zu landen. Gute Anwälte, viel Geld, jede Menge Lobbydruck, Demonstrationen und gewaltfreier Widerstand werden nötig sein, um das Schlimmste zu verhindern.
Das Beste, worauf wir unter Trump hoffen können, ist eine totale Blockade seiner Ideen bei Umwelt und Energie vor den Gerichten. Für eine solche Eiszeit hat Obama jetzt schon mal den Anfang gemacht.
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