piwik no script img

Kommentar Krieg in SyrienAm Ende kommt die Vertreibung

Karim El-Gawhary
Kommentar von Karim El-Gawhary

Eine Feuerpause in Ost-Ghouta soll humanitäre Korridore ermöglichen. Alles läuft nach Plan. Ziel ist die politische Säuberung.

Vom Krieg zerstört: die Stadt Douma in Ost-Ghouta Foto: reuters

W ieder wurde für Syrien ein Waffenstillstand vereinbart. Und wieder gehen die Kämpfe weiter. Der russische Präsident Putin hat in einer eigenwilligen Interpretation der Waffenstillstandsresolution des UN-Sicherheitsrates am Montag angeordnet, dass die Waffen ab Dienstag von 9 bis 14 Uhr schweigen sollen, um humanitäre Lieferungen zu ermöglichen und humanitäre Korridore zu eröffnen – so als habe der Krieg nun eine Sprechstunde ab 14 Uhr.

Für die gepeinigten Einwohner Ost-Ghoutas ist das eine Erleichterung, die gleichzeitig rechtfertigt, dass sie den Rest des Tages bombardiert werden. Das war schon vor Putins Ankündigung und nur wenige Stunden nach der Waffenstillstandsresolution vom Samstag der Fall. Wieder wurden vereinzelte Luftangriffe, Artilleriefeuer und Fassbomben vermeldet. Wieder wurden medizinische Einrichtungen bombardiert. Wieder gab es unbestätigte Berichte über einen weiteren Chlorgasangriff. Zusätzlich geht eine Bodenoffensive weiter, mit der die Regimetruppen versuchen, das Rebellen-Gebiet zu erobern.

Und das alles wenige Stunden nachdem sich der UN-Sicherheitsrat in New York nach zähem Hin und Her auf eine Waffenruhe geeinigt hat. Es war der sechste Versuch, für Teile des Syriens einen Waffenstillstand auszuhandeln. Alle blieben bislang weitgehend folgenlos.

Der Mechanismus war stets der gleiche: Im UN-Sicherheitsrat oder während der sogenannten Friedensgespräche wird eine Waffenruhe vereinbart. Russland und das Regime in Damaskus fordern dann Ausnahmeregelungen, die den IS oder die Al-Kaida-nahe Nusra-Front sowie alle, die mit ihnen zusammenarbeiten, aus dem Waffenstillstand ausnehmen. Die Gruppierungen bleiben ein legitimes militärisches Ziel. Das klingt verständlich, auch die von den USA angeführte Anti-IS-Koalition hat es nicht anders gemacht.

Legitime und illegitime Ziele gehen fließend ineinander über.

Für Russland und das Assad-Regime werden diese Ausnahmen dann als Rechtfertigung genutzt, um weiterhin alles in den Rebellengebieten zu bombardieren – militärische Stellungen, Krankenhäuser oder zivile Wohngebiete. Die Realität ist, dass sich die einzelnen Stellungen der Rebellen kaum auseinanderhalten lassen. Noch weniger lässt sich genau bestimmen, wer mit wem zusammenarbeitet. Legitime und illegitime Ziele gehen fließend ineinander über.

Und schon ist ein Waffenstillstand aufgeweicht und kurz darauf nicht mehr das Papier wert, auf dem das Abkommen geschrieben steht. Auf diese Weise wurde bisher jedes Waffenstillstandsabkommen in Syrien ausgehebelt. Das gleiche galt für die sogenannten Deeskalationszonen, die vor Monaten mit den gleichen Ausnahmeregelungen geschaffen wurden, und die in Wirklichkeit tödliche Eskalationszonen sind.

Modell Ost-Aleppo

Wie es weitergehen wird, ist ebenfalls absehbar. Ost-Aleppo im Winter 2016 ist die Blaupause. Es wird solange bombardiert, bis die Zivilbevölkerung so zermürbt ist, dass die Rebellen egal welcher Couleur aufgeben. Dann kommt die sogenannte Evakuierung mit Hilfe der UNO und des Internationalen Roten Kreuzes. Das klingt erst einmal alternativlos und richtig, werden hier doch Menschen in Schutz gebracht.

Es ist aber nichts anderes als eine politische Säuberung, wenn alle Oppositionellen und ihre Familien um ihr Leben rennen. Gleiches wird sich dann in anderen von den Rebellen kontrollierten Gebieten wiederholen. Zuletzt konnte man das im Norden in der Provinz Idlib beobachten, die schon jetzt die meisten internen oppositionellen Flüchtlinge aufgenommen hat. Von dort geht es nur noch in die Türkei und dann für einige Flüchtlinge weiter nach Europa.

Am Ende wird das Regime einen militärischen Sieg feiern und vor einem politisch gesäuberten Trümmerhaufen stehen. Statt wie zuvor zu versuchen, Territorium zu halten, wird die Opposition in den Untergrund gehen. Es wird gelten, hunderttausende offene Rechnungen zu begleichen.

Das Land und seine Regierung hängen am russischen und iranischen Tropf.

Frieden und Stabilität sehen anders aus, auch wenn das Assad-Regime sich gerne als der Verteidiger der syrischen Souveränität vermarktet. Das Gegenteil ist der Fall. Denn das Land und seine Regierung hängen am russischen und iranischen Tropf. Die nächsten regionalen und internationalen Konflikte sind damit vorgezeichnet: im Süden zwischen der Hisbollah und Israel, im Norden zwischen der Türkei und der kurdischen PKK und ihren Ablegern.

Auch die räumliche Nähe von russischen und amerikanischen Truppen in Ostsyrien hat Eskalationspotential. Ebenso würde eine Verschärfung der amerikanisch-iranischen Spannungen als erstes in Syrien ausgetragen. Vielleicht ist es gerade diese Berechenbarkeit der fortwährenden Katastrophe, die den Syrien-Konflikt so besonders deprimierend macht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Karim El-Gawhary
Auslandskorrespondent Ägypten
Karim El-Gawhary arbeitet seit über drei Jahrzehnten als Nahost-Korrespondent der taz mit Sitz in Kairo und bereist von dort regelmäßig die gesamte Arabische Welt. Daneben leitet er seit 2004 das ORF-Fernseh- und Radiostudio in Kairo. 2011 erhielt er den Concordia-Journalistenpreis für seine Berichterstattung über die Revolutionen in Tunesien und Ägypten, 2013 wurde er von den österreichischen Chefredakteuren zum Journalisten des Jahres gewählt. 2018 erhielt er den österreichischen Axel-Corti-Preis für Erwachensenenbildung: Er hat fünf Bücher beim Verlag Kremayr&Scheriau veröffentlicht. Alltag auf Arabisch (Wien 2008) Tagebuch der Arabischen Revolution (Wien 2011) Frauenpower auf Arabisch (Wien 2013) Auf der Flucht (Wien 2015) Repression und Rebellion (Wien 2020)
Mehr zum Thema

61 Kommentare

 / 
  • Die Frage ist, warum unsere türkischen Nachbarn zu 9/10 für Erdogan sind.

     

    Ich denke das liegt daran, weil zu wenig getan wird um Exilpolitiker und Redaktionen zu unterstützen. Man kann nur froh sein, dass Kurden und Türken sich hierzulande einigermaßen vertragen.

    • @Ansgar Reb:

      Ist erstens nicht "die" Frage sondern Ihre und zweitens eine Nebelkerze.

  • ...und die dt.friedensbewegung verharrt mal wieder in völliger starre!

    • 8G
      81622 (Profil gelöscht)
      @m. luz:

      Friedensbewegung? Putintruppe wohl eher

  • "Am Ende kommt die Vertreibung"

    Wenn die so funktioniert wie in Aleppo, dann nur zu.

    Raus mit den angeblichen Rebellen, die doch in Wahrheit mehrheitlich gescheiterte islamistische Terroristen sind.

    • 8G
      81622 (Profil gelöscht)
      @Trabantus:

      Mal was von Kriegsverbrechen und Genfer Konvention gehört? sollten Sie mal googlen und sich weiterbilden!

      • @81622 (Profil gelöscht):

        Genau vor dem Hintergrund dieses Wissens habe ich diese Zeilen geschrieben

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Trabantus:

          "Wenn die so funktioniert wie in Aleppo, dann nur zu."

           

          "Genau vor dem Hintergrund dieses Wissens habe ich diese Zeilen geschrieben"

           

          Das passt dann aber nicht zusammen.

           

          Oder wollen Sie sagen, die Belagerungstaktik war in Aleppo erfolgreich, also ist sie in Ost-Ghouta legitim?

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Sie können Assad ja vorschlagen, alternativ die Belagerungstaktik für Mosul oder Rakka anzuwenden. Der ist da sicher sehr aufgeschlossen.

      • @81622 (Profil gelöscht):

        "Genfer Konvention"

         

        Für die Tonne. Die GK passt auf Kriegsführung bis WK2. Wenn die USA mittels Drohnen weltweit ohne Eigengefährdung jeden Gegner ausschalten können bleibt den Gegnern nur der Weg, sich unter Zivilisten zu verstecken wenn sie sich gegen die USA wehren wollen. Für gläubige Islamisten ist die bedingungslose Unterordnung unter Ungläubige - Russen, USA, Assad - nicht akzeptabel. Dafür verdienen sie Respekt. Sie können nicht nach GK kämpfen. Aus ihrer Sicht völlig verständlich.

         

        Das führt dann aber dazu, dass die andere Seite - egal ob Putin, Trump - sich ebenfalls nicht an die GK halten kann.

         

        Die GK passt nicht auf Bürgerkriege .

         

        Wer wie Merkel in Afghanistan einem fremden Volk die eigenen Werte mit Gewalt aufoktruieren will, darf nicht zimperlich sein und braucht sich nicht beschweren, wenn sich die andere Seite nicht an die GK hält.

  • Die Taktik gibt es insgesamt. Die Türkei macht das in Kurdistan im Norden Syriens und unterstützt gleichzeitig die Islamisten in Ost-Ghouta. Als im Irak die Islamisten bekämpft wurden, haben die USA genauso gehandelt.

    Die Terroristen gehen bevorzugt in Krankenhäuser, daher werden Krankenhäuser bevorzugt bombardiert. Internationales Recht kümmert keine Seite.

    • 8G
      81622 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      Ah ja...also die berühmten "Krankenhaus-terroristen"? Ganz neue Kategorie von russischen Trolls? Klar, da muss man schon mal die Genfer Konvention in Grund und Boden bomben. Soviel Schrott wie hier von Kommentatoren zu Syrien abgelassen wird, ist schon bemerkenswert, da es zeigt, wie sie verzweifelt versuchen, die Kriegsverbrechen der Russen zu verteidigen.

  • Das freie Geleit für die Dschihadisten nach Idlib muss man inzwischen kritisch sehen. Die Bevölkerung in Aleppo und anderen Orten war diese Plage zwar los, aber dadurch wurde es diesen "Freiheitskämpfern" ermöglich mit der Türkei gleich nach Afrin weiterzuziehen um jetzt dort die kurdische Zivilbevölkerung zu massakrieren.

    Wer sich also noch Illusionen macht, dass sich diese Banden um die Zivilbevölkerung scheren, muss mit dem Klammerbeutel gepudert sein.

    Anzumerken ist auch, dass sich bei all diesen "Deportationen" hauptsächlich die bewaffneten Dschihadisten in grünen Bussen deportieren ließen. Die Zivilbevölkerung zog es zum größten Teil vor zu bleiben und künftig wieder von Assad regiert zu werden. Scheint die bessere der beiden Alternativen zu sein.

    Den Vorschlag, ihnen ein Territorium zur Verfügung zu stellen in dem sie sich austoben können, statt in den Untergrund zu gehen, hätte man ja auch beim IS machen können. Er ist Unsinn. Immerhin blitzt an der Stelle die Einsicht auf, dass man es letztendlich doch nur mit Terroristen zu tun hat.

     

    Der Einmarsch der türkischen Truppen und deren islamistischen Söldnern wird wieder einmal verniedlichend "Konflikt" genannt und nicht als das bezeichnet was er ist: ein völkerrechtswidriger Überfall. Die Waffenruhe gilt übrigens auch für die Türkei. Aber so pingelig wollen wir ja nicht sein.

    • 8G
      81622 (Profil gelöscht)
      @markstein:

      Stimmt doch garnicht: Sogar CDU- Politiker sprechen von völkerrechtswidrigem Angriffskrieg der Türkei.

      Sie schlagen also die Todestrafe für islamistischen Widerstandsgruppen gegen Assads Diktatur vor? Eine diplomatische Lösung kommt für Sie als "Kriegsstratege" nicht in Frage, gell? dafür wird dann mal kurz die Genfer Konvention in Grund und Boden gebombt. Tolle Leistung!

      • @81622 (Profil gelöscht):

        Verhandlungen mit Islamisten schließt auch die NATO offiziell aus. Außerdem weigern die sich so und so standhaft, zu Verhandlungen zu erscheinen. Bleibt also leider nur die militärische Lösung.

  • Wenn man dem Regimechange in Damaskus quasi alles unterordnet, also die Untertützung von Terroristen, den Anspruch der USA und der NATO-Verbündeten, überall auf der Welt zu bestimmen, wer über Ressourcen und Handelswege verfügen darf usw., dann wird diese Darstellung der Syrienkrise hier verständlich.

    Es gibt doch nur zwei einigermaßen überschaubare Lösungsmöglichkeiten:

     

    1.: Der Westen akzeptiert, dass es keinen Regimechange geben wird und setzt auf dem Verhandlungsweg durch, dass nach beendetem Kampf gegen die islamistischen Terroristen mittelfristig Neuwahlen erfolgen können. Das hat Russland ja schon einmal signalisiert.

     

    2.: Der Westen akzeptiert nicht, dass die Terroristen in Syrien gestoppt werden und fördert weiterhin den Regimechange. Wie im Irak bomben dann NATO-Jets dieses Syrien in Schutt und Asche und überlassen dann dieses Chaos den verschiedenen islamistischen Organisationen.

     

    Ich wüsste gerne, was denn die Leute wollen, die sich zwar täglich entrüsten, jedoch großzügig darauf verzichten, deutlich zu sagen, dass sie gerne Version #2 hätten.

    • @Rolf B.:

      Sagen Sie mal, wird Ihnen Ihre Propaganda nicht landsam selber zu blöd? Denken Sie ernsthaft, irgendjemand bei Troste würde glauben, nach dem militärischen Sieg würden Putin und Assad schön demokratisch Wahlen abhalten? Klar wird es wohl irgendeine "Wahlen" genannte Farce geben, in der sich die Diktatur eine erneute Scheinlegitimation ausstellen lässt. Chancen für einen tatsächlichen Demokratisierungsprozess hätte es 2011, vielleicht noch 2012 gegeben. Eben um das zu verhindern, hat das Regime ja die Gewalt eskaliert! Und nachdem nun Russland und Iran das ihnen genehme Regime stabilisiert haben, werden diese Musterdemokratien nun für Wahlen sorgen? Sicher dat...

    • @Rolf B.:

      Wegen verschwörungstheoretischen Zukunfts-Glaskugeleien müssen Menschen von einem diktatorischen Regime zugebombt werden?

       

      Haben Sie nicht genug Fantasie eine Situation zu favorisieren und dafür zu kämpfen die keine Bombardierungen UND auch Version #2 nicht beinhaltet?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Der Westen hat längts akzeptiert, dass das Assad-Regime auch in Zukunft die eigene Bevölkerung terrorisieren wird und Menschen willkürkich in Folterlagern ermorden wird.

       

      Was dies aber auch bedeutet, es wird für viele geflüchtete Syrer*innen für lange Zeit kein Zurück in die Heimat geben. Europa müsste also viel großzügiger werden mit der Aufnahme von Assag-Gegner*innen. Die Busse mit Zivilisten sollten nicht nach Idlib oder sonstwo in Syrien fahren, sondern direkt nach Friedland nahe Göttingen!

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Im Gegenteil. Die Zahl syrische Rückkehrer aus Deutschland wächst.

        Erstaunlich, daß es so viele Syrer in das Land zurück zieht, in dem das Regime des irren Schlächters von Damaskus sein Volk terrorisiert und willkürlich in Folterlagern ermordet, um es dann schlussendlich mit Faßbomben und Giftgas auszurotten. https://www.tagesspiegel.de/politik/fluechtlinge-zahl-syrischer-rueckkehrer-waechst/20677758.html

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @jhwh:

          Es ist klar, dass unter den geflüchteten auch regimetreue Menschen sind. Wenn Sie Ihrem eigenen Link folgen, sehen Sie aber, dass die Rückkehrerzahlen sich offenbar im dreistelligen Bereich bewegen. Bei mehreren hunderttausend Syrer*innen in Deutschland sind das sehr geringe Zahlen.

           

          Wollen Sie eigentlich bestreiten, dass Assad die eigene Bevölkerung mit Geheimdiensten und Militär terrorisiert? Waren Sie schon mal in Syrien? Haben Sie Kontakt zu Menschen aus Syrien?

          • @74450 (Profil gelöscht):

            "Wollen Sie eigentlich bestreiten, dass Assad die eigene Bevölkerung mit Geheimdiensten und Militär terrorisiert?"

             

            Nehmen wir mal an, es ist nicht Assad sondern ein westlichdemokratischer Menschenrechtler.

             

            Angesichts des Zustands der syrischen Gesellschaft bleibt ihm dann wohl gar nichts anderes übrig, als ein Mindestmaß an staatlicher Ordnung durch Militär- und Geheimdienstterror sicherzustellen.

             

            Oder soll er gläubige Islamisten durch Argumente von westlichen Werten überzeugen?

             

            Ohne Gewalt und Terror gibt es in Syrien nicht Frieden und Menschenrechte sondern Chaos und Gewalt und Terror.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @A. Müllermilch:

              "Angesichts des Zustands der syrischen Gesellschaft bleibt ihm dann wohl gar nichts anderes übrig, als ein Mindestmaß an staatlicher Ordnung durch Militär- und Geheimdienstterror sicherzustellen."

               

              Wow! Sie wollen hier ohne Scheiß "Militär- und Geheimdienstterror" rechtfertigen? Es zeigt sich mal wieder, der Firnis der Zivilisation ist dünn! Reine Wohlstandsverwahrlosung. Männer sitzen in ihren warem Wohnungen, kraulen ihren Wohlstandsbauch und schmeißen mal eben alle zivilisatorischen Standards über Bord, nur weil mal nicht der Ammi am morden ist, sondern der alte Freund.

               

              "Ohne Gewalt und Terror gibt es in Syrien nicht Frieden und Menschenrechte sondern Chaos und Gewalt und Terror."

               

              Naja, das hat ja super geklappt. Der Sohn eines Folterknechts hat sein Land in Schutt und Asche gebombt, die halbe Bevölkerung in die Flucht getrieben und Sie schreiben von Frieden und Menschenrechten. Absurd!

               

              Nach dieser Logik muss ich wohl nicht fragen, was Sie zu Guantanamo und Abu Ghuraib denken. Oder doch?

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Von Anfang an, gab es sehr viele Syrer, die klar und deutlich für Assad sind. Und das weltweit. Es gab viele entsprechende Demonstrationen, auch

            in Deutschland. Ich kenne 2 Syrer, die einen Falafelstand betreiben. Die sind aber seit Mitte 90er in Deutschland. Und die waren von Anfang an für Assad. Dazu hatte ich eine Zeitlang einen Hausarzt, der Syrer ist. Der ist auch schon lange in Der und vertritt die selbe Meinung wie die Imbißbetreiber. Dass Menschen aus Syrien in Deutschland bleiben wollen ist menschlich verständlich. Es gibt Geld, Wohnung und Versorgung. Auch wenn man gar nichts kann oder leisten muss. Einfach nur dafür, dass man hier ist. Zum anderen, wer will das eintauschen gegen ein Leben in einem zerstörten Land, zudem, wenn er sich in der sog. 1. Welt befindet, in einem Land das für Wirtschaft und Technik weltweit berühmt ist - auch für Sozialstandarts? Also absolut nachvolliehbar, der von ihnen mukierte nur 3 stellige Bereich.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Grmpf:

              Es ist nicht ungewöhnlich, dass auch Diktatoren Gerfolgsleute haben. Es gibt immer welche, die profitieren.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Sie müssen schon den Zeitraum mit angeben. Es ist von dreistelligen Rückkehrerzahlen pro Monat (!) die Rede. Und das ist angesichts der Tatsache, daß die Bundesregierung hier keine Rückkehrhilfen gewährt (die Initiative kommt von den Ländern) schon eine recht hohe Zahl.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @jhwh:

              Ja, auch für den Zeitraum einen Monat sind dreistellige Werte nicht besonders hoch. Es kommen pro Monat ja auch immer noch Menschen aus Syrien nach Deutschland nach. Diese Werte liegen im vierstelligen Bereich. Es dürfte sich also ungefähr die Waage halten zwischen den Menschen, die nicht nach Syrien zurück wollen und denen, die mit dem Regime kein Problem haben,

               

              Ich wiederhole meine Fragen: Wollen Sie eigentlich bestreiten, dass Assad die eigene Bevölkerung mit Geheimdiensten und Militär terrorisiert? Waren Sie schon mal in Syrien? Haben Sie Kontakt zu Menschen aus Syrien?

               

              //http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/aktuelle-zahlen-zu-asyl-januar-2018.pdf;jsessionid=09AEFDCCA38237DBA4FDC9BD14A37C89.1_cid359?__blob=publicationFile

              http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Publikationen/Flyer/flyer-schluesselzahlen-asyl-2017.pdf?__blob=publicationFile

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Sie weichen vom Thema ab.

                In Ost-Ghouta geht es darum, salafistischen Schwerstkriminellen das Handwerk zu legen, die seit Jahren die Bevölkerung dort und in der Umgebung terrorisieren.

                Jeder Regierung der Welt hätte die Pflicht, hier einzugreifen.

                Es gibt aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit ähnlichen Situationen in Ramadi, Aleppo, Mosul und Rakka keine Anhaltspunkte, daß es einen für Zivilisten schonenderen Weg gibt, mit Kriegswaffen ausgerüstete Terroristen zu bekämpfen, als den, der gerade von der syrischen Armee beschritten wird.

                Wenn sie Fragen zu diesem Thema haben, beantworte ich sie gern.

                Rhetorische Fragen können Sie sich selbst beantworten und welche Länder ich besucht habe bzw. mit wem ich in Kontakt stehe, geht Sie schlichtweg nichts an.

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @jhwh:

                  Naja, ich denke, Sie haben meine Fragen indirekt beantwortet. Ich weiche dem Thema überhaupt nicht aus, sondern diskutiere mit Ihnen Ihre eigene These:

                   

                  "Erstaunlich, daß es so viele Syrer in das Land zurück zieht, in dem das Regime des irren Schlächters von Damaskus sein Volk terrorisiert und willkürlich in Folterlagern ermordet, um es dann schlussendlich mit Faßbomben und Giftgas auszurotten."

                   

                  Ich sage Ihnen, dass es natürlich Menschen gibt, die mit Assad kein Problem haben und nun in die Heimat zurückkehren.

                   

                  Ursprünglich habe ich vorgeschlagen, die eine wirkliche Evakuierung der Zivilbevölkerung in sichere Drittstaaten zu ermöglichen. Deutschland hat da freie Kapazitäten. Es macht keinen Sinn, die Menschen von einem Bombenkessel in den nächsten umzusiedeln.

                   

                  Ich bin mir sicher, dass Ihr Zynismus ausreicht, hier die Verbrechen des syrischen Regimes und seiner russischen Helfershelfer zu relativieren. Ich bin mir aber sicher, dass Sie keinem syrischen Familienvater ins Gesicht sagen würden, dass seine Heimat doch sicher ist und er doch jetzt wieder nach Hause gehen kann.

                   

                  Ja, in Syrien herrscht ein Diktator, der sein Volk terrorisiert und willkürlich in Folterlagern ermordet, um es dann teilweise mit Faßbomben und Giftgas bombardiert.

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Ihr Gesinnungstest ist ja noch um einiges umfangreicher geworden. Fragen Sie nächstes mal ab, ob man Assads Folterregime gutheißt und den Biomüll trennt?

    • @Rolf B.:

      "In Schutt und Asche bomben" das macht doch Putin bereits seit Jahren. Ich weiß gar nicht. ob für die NATO-Jets da noch was übrig ist?

      • @Grisch:

        Sie sind also für die Version #2?

      • @Grisch:

        Jeder hat so seinen Wirkungsbereich. Rakka und Mossul sehen auch nicht mehr gut aus...

    • @Rolf B.:

      Auf Szenario 2 hat der Westen eh die ganze Zeit hingearbeitet. Erst als Russland aktiv einschritt, hat sich etwas geändert.

  • Russlands strategisches Standbein knicken und Energiewende vorantreiben. Ist auch besser für den innereuropäischen Zusammenhalt. Solarthermie Sevilla.

    • @Paule :

      Es lebe die 5 Minuten Energiewende!

  • Hier eine kurze Zusammenfassung der Lage in Ost-Ghouta im heute-journal vom 24.2. Während der Austrahlung gab es technische Probleme aber dankenswerterweise steht der Beitrag von Uli Gack jetzt in der Mediathek zur Verfügung: https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/heute-journal-vom-24-februar-2018-100.html

    (0:45 - 4:03)

     

    In der am Wochenende ohne Gegenstimmen angenommenen UN-Resolution zu Syrien heißt es übrigens:

     

    "The Security Council [...] calls upon all parties to immediately lift the sieges of populated areas, including in Eastern Ghouta [...] and enable the rapid, safe and unhindered evacuation of all civilians who wish to leave [...]" https://drive.google.com/file/d/1AuXg1jmgwXbSM9sFTLZAUUsmCmK31DK5/view

    • @jhwh:

      Danke für den Link.

      Die hiesigen Propagandisten der reinen Wahrheit müssen wissen, wen sie da in Ost-Ghouta verharmlosen oder unterstützen.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Es unterstützt hier niemensch Terroristen. Das denken Sie sich mal wieder aus. Es werden Kriegsverbrechen kritisiert.

  • Die Situation ist unübersichtlich. Wer wirklich wieder mit dem Schießen angefangen hat können wir von hier aus nicht beurteilen. Es ist festzustellen, dass Damaskus auch in der Reichweite der "Rebellenwaffen ist.

     

    Es ist unter diesen Umständen nicht angebracht von politischen Säuberungen zu sprechen.

    • @Martin_25:

      Richtig. In einer unübersichtlichen Lage sollte man auf voreilige Stellungnahmen verzichten.

       

      Und natürlich weiß Herr K. schon wieder, dass niemand zurückkehren darf. Woher eigentlich? Seit der Rückeroberung ganz Aleppos durch die syrische Regierung wird kaum berichtet, ob Menschen zurückkehren. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass Herr K. uns schon mit einem Artikel beglückt hätte, wenn es verboten wäre.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Die Lage ist sehr übersichtlich: Putin will seinen Einfluß in Syrien bewahren und lässt zu diesem Zweck weiterhin die Zivilbevölkerung bombardieren.

        • @Grisch:

          Ihnen ist wahrscheinlich entgangen, dass nur noch aufgeräumt wird. Der Krieg ist längst entschieden.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...die Kriegspropaganda der USA, der EU "verdient Respekt".

  • Wie sollte den sonst die Koexistenz von säkulären Staatsbürgern und mittelalterlichen Dschihadisten möglich gemacht werden, wenn nicht durch räumliche Trennung bzw "politische Säuberung"?

    • @El-ahrairah:

      Wenn die mittelalterlichen Dschihadisten einfach nur die Waffen abgäben und sich nicht evakuieren ließen, würden die säkulären Staatsbürger, die dort jahrelang drangsaliert, bestohlen und als Geiseln benutzt wurden, sich sicher liebevoll um sie kümmern.

  • 8G
    81622 (Profil gelöscht)

    Sehr gute Analyse, der aber den Aspekt der Kriegsverbrechen und der Genfer Konvention, von Russland, Syrien und der Türkei unterzeichnet, nicht erwähnt.

    Den Haag muss Verfahren gegen Assad, Putin und Erdogan eröffnen wegen systematischer Kriegsverbrechen, wie dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Kurden in Nordsyrien und russisch-syrischer Angriffe auf Krankenhäuser und Hilfskonvois, Fassbomben, Giftgaseinätzen und Aushungern der Zivilbevölkerung. Denn bald werden genau diese Herren, nach getanem Mord und Todschlag, für den Wiederaufbau des Landes die Hand aufhalten und die Welt wird wi(e)der-willig für deren Barbarei bezahlen, da sie schon nichts getan hat, um dem Morden Einhalt zu gebieten.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @81622 (Profil gelöscht):

      ...Bush sen., Bush jun., Obama und Trump, Merkel? Wohl vergessen?

      • 8G
        81622 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Obama hat sich, wenn schon, unterlassener Hilfeleistung bei seiner "roten Linie gegen Assads Giftgas" schuldig gemacht aber keines Massenmordes wie Putin und Assad...

        Merkel = Assad = Putin??? gehts noch im Oberstübchen?

        • @81622 (Profil gelöscht):

          Obama hat doch erst grünes Licht für den Bürgerkrieg in Syrien gegeben.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Der obige Link (ZDF) verdeutlich, dass die sogen. Rebellen grausamste islamistische Terroristen sind. JUNG-HECKER sollte sich mal die im Film gezeigten Zivilisten, die diese Kopfabschneider dort in Käfigen halten, ansehen und sagen, ob es das ist, was er in Zukunft in Syrien sehen will.

        • @Rolf B.:

          Seit die FSA auf türkischer Seite gegen Kurden kämpft, dürfen diese von den Medien auch nicht mehr als glorreiche

          Freiheitskämpfer ("moderate Rebellen") betitelt werden. Die FSA, das waren doch stets die Moderatsten der Moderaten...

        • 8G
          81622 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Mal was von Kriegsverbrechen und Genfer Konvention gehört? Sollten Sie mal googlen.

          • @81622 (Profil gelöscht):

            "Genfer Konvention"

             

            Bitte selbst erst mal lesen...

  • Die Kriegspropaganda der russischen Regierung verdient Respekt. "Feuerpausen und Korridore, damit Zivilisten das Kampfgebiet verlassen können" klingt doch gleich viel netter als "Vertreibung der ansässigen Bevölkerung"!

    • @Earendil:

      Was würden Sie denn machen? Irgendwie muss man die "Rebellen" stoppen, ansonsten wird es keinen Frieden geben.

      • @Gurkenbrille:

        assad und sein regime entmachten und neuwahlen veranlassen, denn diese sind die schlimmste gefahr für syrien und nicht der IS - die opposition wird an die macht kommen und das land neu aufbauen - natürlich mit finanzieller hilfe europas, russlands und den usa, denn diese haben die hiesigen parteien u.a. mit waffen ausgerüstet, schon bevor der konflikt eskaliert ist - das wäre die einzig vernünftige lösung, aber wohl auch leider die unrealistischste

        • @Brick:

          Wie kann eine unrealistische Lösung eine vernünftige Lösung sein?

           

          Vernuft ist das Vermögen menschlichen Denkens Sachverhalte realistisch zu erfassen und lösungsorientierte Schlussfolgerungen zu ziehen.

        • @Brick:

          Man kann nur hoffen, dass diese Opposition nirgends an die Macht kommt. Genauso wenig wie der IS.

        • @Brick:

          Soso...Neuwahlen...nach allen Infos, die ich bisher fand, würde Assad diese Wahlen ziemlich klar gewinnen. Was nun?