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Kommentar Griechenland-WahlZur Demokratie gehört Respekt

Kommentar von Klaus Hillenbrand

Griechenland hat demokratisch gewählt. Die Europäer sind gut beraten, die anstehenden Gespräche mit aller Ernsthaftigkeit zu führen.

Angst-Szenarien: Alexis Tsipras werde das Land zugrunde richten. Bild: reuters

M anchmal treffen auch abgestandene Worthülsen den Punkt. Mit dem Wahlsieg von Syriza verbinden sich tatsächlich Chancen und Risiken. An Szenarien herrscht weiß Gott kein Mangel. Die griechischen Linken werden ihr Land zugrunde richten – und die Eurozone noch dazu, warnen Konservative.

Manche Linke glauben dagegen an eine Europa umspannende Trendwende, die den Menschen mehr Gerechtigkeit und den Banken weniger Steuergelder schenken wird.

Zunächst einmal ist der Sieg von Syriza eine Chance dafür, dass sich Griechenland von jahrzehntelanger Korruption und Vetternwirtschaft befreit, mit denen sowohl die konservative Nea Demokratia als auch die sozialdemokratische Pasok untrennbar verbunden waren. Das Mutterland der Demokratie braucht dringend mehr demokratische Freiheiten; der Wechsel zu Syriza ist, anders als der zwischen den bisherigen Machthabern, ein vollständiger Bruch mit dem Klientel-System.

Doch Syriza-Chef Alexis Tsipras hat jetzt ein Problem: Er hat mit seiner Wahlkampfrhetorik unstillbare Hoffnungen produziert und gefährliche Feindbilder gehegt. Gegen den von ihm behaupteten „sozialen Holocaust“ – was für eine ekelhafte Wortwahl – sollen Renten und Sozialhilfe erhöht, mehr Beamte eingestellt und ein Mindestlohn eingeführt werden. Die „Herrschaft der Troika“ – und damit der EU – sei ab dem Montag beendet, hat er vollmundig verkündet.

Nun muss Tsipras seinen Anhängern klarmachen, dass dem nicht so ist und auch eine linke Regierung nicht einfach Geld drucken kann. Anders gesagt: Syriza kommt nicht darum herum, mit den europäischen Geldgebern in Verhandlungen zu treten. Andernfalls, so lautet die bittere Wahrheit, ist Griechenland in ein paar Monaten zahlungsunfähig – und das ganz ohne die tatsächlich so dringend notwendigen sozialen Verbesserungen.

Die Europäer sind gut beraten, diese anstehenden Gespräche mit aller Ernsthaftigkeit zu führen. Nicht so sehr deshalb, weil der Euro sonst in Gefahr geriete. Nicht unbedingt, weil andernfalls Milliardenkreditsummen abgeschrieben werden müssten. Sondern, weil ein Scheitern Griechenlands einem Fanal gegen die Einheit Europas und die Europäische Union gleichkäme.

Griechenland hat demokratisch gewählt. Das Ergebnis verdient Respekt. Andernfalls gerät die Demokratie selbst in Gefahr – und das nicht nur in Athen.

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taz-Autor
Jahrgang 1957, ist Mitarbeiter der taz und Buchautor. Seine Themenschwerpunkte sind Zeitgeschichte und der Nahe Osten. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher zur NS-Geschichte und Judenverfolgung. Zuletzt erschien von ihm: "Die geschützte Insel. Das jüdische Auerbach'sche Waisenhaus in Berlin", Hentrich & Hentrich 2024
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40 Kommentare

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  • Loben wir den Tag nicht vor dem Abend. Wichtig ist doch, dass die Griechen demokratisch das Diktat aus Brüssel und Berlin durchbrechen konnten. Aber auch diese linke Regierung wird nicht zaubern können, allerdings kann sich Angela Merkel ausrechnen, dass ihre Politik jetzt auf andere Resonanz stoßen wird. Ob die Korruption in Griechenland mit einer Wahl beendet werden kann, bezweifele ich. Solche Mechanismen entstehen aus der Gesellschaft und die ist durch eine Krise gegangen, aber die betraf hauptsächlich Griechen mit mittlerem oder niedrigem Einkommen. Die Antreiber der Korruption sind eigentlich gut davon gekommen. Also: Ein wichtiges Signal und Hoffnung für ein geschundenes Land.

  • Die griechischen Linken werden ihr Land zugrunde richten – und die Merkel-Schäuble-zone noch dazu, warnen Konservative.

     

    Ich denke eher , die haben die Nase gestrichen voll ,von der von Merkel und Schäuble verordneten Hungerkur

    .

     

    Die nächsten Spanien und Portugal stehen schon in den Startlöcher , wenn es da genau so abläuft wie in Griechenland , dann bin ich mal auf die Gesichtsfarben von Merkel und ihrem Wegelagerer gespannt .

    • @Coloniafan:

      Und wie sollen sie über die Runden kommen? Geld drucken, ist es damit getan? Na das wär ja einfach...........

      • @dator:

        Kommentar entfernt.

  • Die Zeichen stehen gut das Syriza noch effektiver im Sinne Merkels gegen Korruption und Klientelpolitik vorgehen wird ;-)

     

    Rena Dourou Präfektin von Attika – und Syriza-Mitglied machte dies vor als Sie Mauschelverträge bei der Müllentsorgung aufkündigte (https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/allein-gegen-die-mafia). Das mag zwar den Mitarbeitern der Müllfima nicht gepasst haben, ist aber der richtige Weg.

     

    Sollte Syriza also bei Reformen noch effektiver sein als die Regierungen zuvor, dann wird es sicherlich auch im Gegenzug Schulderlasse regnen

  • Unsere Gesellschaft ist offensichtlich immer noch stark benommen von dem Gift, das uns AbKanzlerin Merkiavelli in spürbar stillem Hass mit ihrer "alternativlosen" und vorauseilend marktkonformen Sparbefehls-Sprache eingebleut hat.

     

    Great, Ähndschie! So viel nachhaltiges antisoziales Verhalten muss Europa Ihrer Ansicht ja dringend nötig, und damit völlig verdient haben. Andersdenkende bloß das Maul halten, sonst setzt es was ...

  • Jede Regierung kann "einfach Geld drucken" - ausser, sie ist in der Eurozone gefangen.

  • "Der Wechsel zu Syriza ist, anders als der zwischen den bisherigen Machthabern, ein vollständiger Bruch mit dem Klientel-System" - welch gewagte These!

    Syriza erscheint mir politisch und demographisch eher als Nachfolgerin der ebenso charismatisch-populistischen PASOK der Papandreous. Sie will weiter von EU-Geldern profitieren, zugleich aber die Privilegien und die Klientel-Wirtschaft des Staatssektors retten. Wenn das "linke" Hoffnungsträger sind, muss man leider sagen, dass "die Linke" nichts aus dem Scheitern des Sozialismus (von SU und DDR bis Castro und Chavez) gelernt hat ...

  • naja, also, mit dem geld ist das sone Sache, dei Schweiz hats ja gerade mit dem Franken vorgemacht, ein paar Leute sitzen zusammen und manipulieren Geld udn Währung, auf Griechenland wirds ähnlich zukommen, erst wird der neue P vehement , speziell von D Geld fordern, dann wird er allen anderen weismachen, dass Griechenland eigentlcih garnicht schuld ist, sondern eben die gierigen Märkte und Spekulanten, die eigenen Leute, werden geschont mehr Beamte einstellen macht sich immer gut, das enthebt einem eine Wirtschaft zu sanieren, das Beamtentum als Bad Bank, wo man alle auslagert, die keine Arbeit haben, bloss nicht an System rütteln. die Reichen und Steuersünder verschonen, man kennt das ja!

  • Merkels Erpressungsversuche haben nix genützt.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Dudel Karl:

      Merkel, Schäuble & Co. nicht - aber dem Herrn Tsipras.

      Und das finde ich bisher gar nicht schlecht. Schlecht finde ich nur dessen Zusammengehenwollen mit den Rechtspopulisten.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Leider ist diese Wahl nur wie in den Wind gepisst, wenn Deutschland und / oder andere Länder mit "Aussagekraft" den Trend nicht mitmachen!

  • Mal ganz nebenbei: Nach den Maastrichter Verträgen ist eine Staatsverschuldung von maximal 60% des BIP erlaubt - selbst der Austeritätschampion - Stichwort die "schwarze Null" (Schäuble) - Deutschland ist mit über 80% verschuldet.

     

    Ich hoffe, Tsipras klagt vor dem EuGH, dass jedes Land, mit ehr als den erlaubten 60% den Euro entweder verlassen muss (DAS wär ein "Spaß") oder dass alle Schulden über der 60% Marke gestrichen werden. So ein "haircut" wären auch für die BRD an die 500 Milliarden Euro Schuldenerlass: Unsere Infrastruktur könnte endlich kernsaniert werden - nötig wär es allemal!

  • in dem kommentar geht es um risiken und chancen. tatsächlich werden aber nur die risiken genannt.

     

    was genau wäre denn bspw. so schlimm an einem staatsbankrott? griechenland wäre weiß gott nicht das einzige land, was bankrott gegangen wäre in den letzten 50 jahren.

     

    das klingt immer wie ein horrorszenario. ein viel größeres horrorszenario ist aber, was gerade dort läuft. nämlich konkursverschleppung...

    • @tazmanier:

      schlimm am Staatsbankrott wäre zB, dass alle, die Geld vom Staat bekommen - also insbesondere die ehemaligen Beamten, die ja in Griechenland auch nicht alle nur Faulpelze waren und oft Familien haben - ihre Ansprüche verlieren würden. Vermutlich auch die Rentner, die Trennung der Rentenzahlung in eigene eigene Rentenkasse wie in Deutschland ist weltweit nicht die Regel.

      • @Dr. McSchreck:

        da hast du natürlich recht!

         

        wobei man die derzeitige lage am ehesten mit "konkursverschleppung" beschreiben kann. und eine verschudung auf unabsehbare zeit vermutlich schlimmere folgen hätte als ein staatsbankrott. zusätzlich scheint ein neuer schuldenschnitt ohnehin unausweichlich.

  • der Fehler war, man hätte Griechenland garnicht in die €u aufnehmen dürfen, Dank Dir, Schröder, dass die griechischen Finanzzahlen getürkt waren, konnte man sogar in der Zeitung lesen, aber unseren grossen Führern war das egal, also vorwärts mit Gebrüll , leider sind diese Leute nicht persönlich haftend!

  • Die von Robert Kurz wissenschaftlich begründete, absolute innere "Schranke des Kapitals" , die "Mehrwertmassenschrumpfung"(in "Geld ohne Wert") sorgt dafür , daß der heutige Kaputtalismus nicht mehr aus der Krise kommen k a n n! Daß immer schnellere ökonomische inclusive ökologischer Selbstzerstörung i m System unabwendbar ist. Vorübergehend können zwar die durch Klassenegoismus auf Millionen abgewälzten Krisenfolgen für diese durch Stopp der "Spar- also Verarmungspolitik" im Sinne von Syriza,(via Höchstbesteuerung des großen Kapitals usw.) g e m i l d e r t werden- ,Aber am Ende werden sie und die heute noch reichen Kapitalisten nicht nur in Griechenland von der unvermeidlich weiter wuchernden allgemeinen Kapitalismus- Krise wieder eingeholt .

    Nur eine bessere, nämlich auf Gemeineigentum an den großen Produktionsmitteln basierende, solidarisch-genossenschaftliche , modern rätedemokratische Produktions- und Gesellschaftsordnung kann die im Kapitalismus entwickelten wunderbaren Produktionskräfte eines unvorstellbaren s t o f f l i c h e n Reichtums für alle Menschen, nicht nur in Griechenland, segensreich nutzbar machen. Alle Kapitalismusrettungsversuche aber sind vergeblich und führen nur zu Krisenverschlimmerung und Kriegen.

  • Mit 36% hat Syriza gerade mal ein gutes Drittel der Waehler hinter sich. In Deutschland wuerde man das nicht gerade als Erfolg feiern, wenn die groesste Partei 36% hat. Aber Griechenland tickt da auch anders. Juengere Taxifahrer mussten auch Taxilizenzen fuer 1000 Eur pro Monat leihen von alten, pensionerten Taxifahrern. Diesen Wahnsin hat zumindest die Troika abgeschafft.

    • @Gabriel Renoir:

      Welch Erfolg! Bislang hatten alte Taxifahrer ihre Lizenzen statt Rente. Heute dürfen sie bei Verwandten betteln. Solange es um Sozialabbau geht, ist die Troika groß.

      • @mdarge:

        Die Unstellung eines Systems muss abgefedert werden. Aber einen kuenstlichen Lizensmarkt aufzumachen ist schaedlich Das ist so, wie wenn Ladenbesitzer eine Ladenlizenz von einem ehemaligen Landeninhaber mieten muesste.

  • Ich drücke dem griechischen Volk ganz fest die Daumen, dass der heutige Tag der Start in eine bessere Zukunft bedeutet. Allerdings lässt sowohl die Reaktion des deutschen Politestablishments als auch die Haltung einer breiten Mehrheit der deutschen Michel nichts Gutes erahnen. Sollte man sich "vorsorglich" wieder mal Costa Gavras Film "Z" ansehen?

  • So ein Pech aber auch.... jetzt pfuscht die Demokratie dem Kapitalismus doch tatsächlich ins Werk.

    Kein Wunder wollen sie mit TTIP und Co. die Demokratie aushebeln....

    • @robby:

      Wählen kann man aus Speisekarte freilich, was man will. Aber man kann nicht demokratisch darüber abstimmen, dass jemand anderes dafür die Rechnung zu bezahlen hat.

      • @Biene Maya:

        so Mütterchen Müh-mäßig denkt

        unser FDJ-Minchen auch -

        rein tonn katolsch warrn

      • @Biene Maya:

        Jegliche die Hilfen die bislang gezahlt wurden, liefen lediglich über ein griechisches Konto sofort zurück auf die unserer Finanzkonzerne...... davon haben die Griechen keinen Cent gesehen.

        Jedem Häuslesbauer kann es so gehen, wenn er Darlehen für geringen Zinssatz bekommt und dann bei der Anschlußfinanzierung plötzlich abgezockt wird. Unsere Finanzkonzerne haben billiges Geld der EZB für teures Geld an Griechenland verliehen, das seit ein paar Jahren zur Aufnahme der Hilfe genötigt wurde, während es bei milliardenteuren Rüstungsprojekten nicht sparen durfte.... Griechenland war nur ein weiteres Opfer der Finanzkonzerne,... nach Argentinen, Island, Irland........ bald wird das nächste Land dran glauben müssen..... so wird eines nach dem anderen ausgesaugt....

        • @robby:

          natürlich wurde das Geld ausgegeben. Es wurde nur schon ausgegeben, bevor man es hatte, das nennt man Kredit.

          Wofür es ausgegeben wird, hat die damalige gr. Regierung entschieden, ob das richtig war, steht uns nicht zu zu entscheiden. Das sollen die Griechen beantworten.

           

          Was sich jedenfalls bestätigt, man kann jeden Cent nur 1 x ausgeben und irgendwann kommt immer die Rechnung.

  • ein vom westen und seinen regierenden parteien geduldetes und hofiertes korruptes system wurde abgewählt. die für dieses chaos verantwortlichen politiker müssten jetzt zur verantwortung gezogen werden. diesbezüglich hört man nichts von unseren demokraten. jahrzehntelanger betrug am griechischen volk könnte (müsste) jetzt geahndet werden.dies wird nicht geschehen. da sind sich wohl alle politiker zu ähnlich. wenn es schief geht nimmt man seine fette ersessene pension und verkrümmelt sich. den schaden müssen die betrogenen eben erdulden.es müsste doch möglich sein, den reedern die jahrelang keine steuern gezahlt haben, deren vermögen (auch auslandsvermögen) zu beschlagnahmen. der nationale notstand rechtfertig dies. es kann doch wohl nicht angehen, dass bei einem möglichen weiteren schuldenschnitt der europäische steuerzahler derart kriminelle verhaltensweisen subventionieren muß.

  • Wenn "arm und reich einander wieder näher kommen", dies wäre die alte Sch... und Fortsetzung -- im Banken- und Spekulanten-Interesse.

  • Das wichtigste wäre, wenn auch Merkel weggefegt würde! Cameron und sein Bankenviertel haben abgewirtschaftet.

     

    Natürlich braucht es einen Reformkurs, nur muss dieser sozial ausgewogen sein. Es braucht neue Wachstumsimpulse, wie sie gerade von der EZB gesetzt wurden.

     

    Auch Spanien, Portugal, Italien und Irland bräuchten mehr Beschäftigung.

  • sehr guter Kommentar, der die Probleme beim Namen nennt. Es ist auch richtig, dass man das Ergebnis respektieren muss und dass es Hoffnung gibt, dass die neue Regierung ENDLICH bei den Reichen da holt, was sie seit Jahrzehnten dem Staat Griechenland schulden.

     

    Allerdings weist der Kommentar auch zu Recht darauf hin, dass Politik und Wirtschaft 2 paar Schuhe sind. Man kann viel versprechen und damit Wahlen gewinnen. Die Finanzierung kann man aber nicht mit Geld bezahlen, das man nicht hat. Sondern dafür braucht man die Wirtschaft.

     

    Wir werden sehen, wie die Griechen dieses Problem lösen wollen. Mehr Sozialhilfe und mehr Beamte klingt nach Rückkehr in die Vergangenheit, nur dass man das Geld dafür nicht hat. Aber vielleicht stellt man ja Beamte da ein, wo man sie braucht, zB Steuerfahnder. Und entlässt dafür die Beamten, die einfach nur ihr Geld dafür bekommen, dass sie sich um eine der Altparteien verdient gemacht haben.

     

    Es wird jedenfalls interessant.

  • Im Baltikum, Polen, Deutschland, Irland, Skandinavien hilft man sich selber. Wer hat in Griechenland so unglaublich hohe Schulden angehauft? Wieso so viele Beamten eingestellt?

  • Dieser Kommentar liest sich wie aus Die Welt abgeschrieben.

     

    Wer wohl in Europa gefährliche Feindbilder produziert. Wer druckt denn in Europa Geld?

     

    Naja, Klaus. Zum Schluss nochmal der Appell an die Freiheit oder Einheit oder ach was auch immer. Und runtergespült.

  • Die Marktradikalen interessiert Demokratie nicht. Wörtlich: “Demokrate ist überbewertet”.

     

    Der das schreibt, ist Rainer Hank, verantwortlicher Redakteur für Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen, und zwar hier: http://www.faz.net/aktuell/-12978142.html

     

    Der “Investorenschutz” bei TTIP ist deshalb auch das bisher deutlichste Zeichen für das, was die Kanzlerin “solange sie marktkonform ist” nennt: Demokratie wird nur solange noch geduldet, wie sie dem märchenhaften Wachstum des Reichtums einiger weniger nicht im Wege steht.

     

    Syriza droht nun, das Spiel in Griechenland zu ändern: endlich sollen dort auch Reiche Steuern zahlen. Dagegen sollen Sozialleistungen wieder eingeführt werden. Es droht sogar das Szenario, dass in Griechenland wieder alle Menschen dort medizinische Versorgung zur Verfügung steht.

     

    Das muss mit allen Mitteln verhindert werden. Und entsprechend randalieren die Marktradikalen dagegen an, in Politik, Finanzwelt und Medien.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Merkel wäre gut beraten auf Augenhöhe zu achten, wenn mal wieder irgendwo Wahlen anstehen, deren Ergebnis ihr nicht passen könnte.

    Mit Tsipras' Syriza hat sich nun nach Sarkozys Schlappe und Hollandes Wahlsieg wieder einmal eine Merkel-Wahl"hilfe" für sie fatal ausgewirkt. Ohne ihre "Warnungen" an die Griechen hätte Tsipras bestimmt ein paar Punkte weniger eingeheimst.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Sie meinen, Merkels nach der Wahl von Hollande schon erheblich wackelnder Stuhl könnte jetzt endgültig ins Kippen kommen? In welchem Paralleluniversum sind Sie unterwegs? Glauben Sie im Ernst, ein paar hämische Transparente von Tsipras-Anhängern hätten einen Einfluss auf die europäischen Machtstrukturen?

       

      Der Regierungswechsel in Frankreich hat Merkel viel eher gestärkt als geschwächt, weil auch Hollande seinen Wahlsieg mit unhaltbaren Versprechen eingefahren und damit die Führungsrolle in Europa verspielt hat, die seine Vorgänger noch beanspruchen konnten. Wenn irgendjemand zu Sarkozys Zeiten noch an der Rolle Merkels als alleinige "prima inter pares" gezweifelt hat, jetzt kann er es nicht mehr. Tsipras Sieg unterscheidet sich nur insoweit, als seine Versprechen zwar noch unrealistischer sind, Griechenlands Gewicht gegenüber Deutschland aber auch ohne sein Zutun schon verdammt gering ist.

       

      Meine Prognose: Wenn Merkel stürzt, dann kommt der Stups von rechts, aus ihrer eigenen Partei (und auch der wird nicht kommen, solange sie die einzige erkennbare Garantin von Wahlsiegen ist).

    • @571 (Profil gelöscht):

      Tja, bei Merkel bin ich mir nicht mal mehr so sicher, ob so was aus Versehen passiert. Jemand mit ihrer Intelligenz und ihren Ressourcen (Beratern) sollte ja eigentlich weniger Fehler und eine effizientere Politik machen können. Und doch - immer wieder genau die Aktion, die die Probleme nicht nur, aber auch für das eigene Lager vergrößert. Ist das wirklich nur Unfähigkeit?

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Ein guter Kommentar.

    Zitat: 'Die griechischen Linken werden ihr Land zugrunde richten – und die Eurozone noch dazu, warnen Konservative.'.

    Die griechischen Rechten aber haben das Land zugrunde gerichtet, das steht jetzt schon fest. Auch das europäische Währungs- und Wirtschaftsgefüge scheint nicht von Stabilität geprägt zu sein und sollte, wie auch der real existierende Kapitalismus bei dieser Gelegenheit einmal hinterfragt werden. Die Experimente der 'Rechten' haben nicht funktioniert. Warum nicht einmal Versuche von Linksparteien? Allein, wenn arm und reich einander wieder näher kommen, ist schon viel gewonnen. Das wollten die Rechten verhindern.

  • Griechenland hat demokratisch gewählt. Gegen die EU, das sollte man anerkennen.