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Kommentar FlüchtlingsfrageMitleid mit Sigmar Gabriel

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Sigmar Gabriels Versuch, sich in der Flüchtlingsfrage irgendwo zwischen Seehofer und Merkel zu positionieren, ist Ausdruck reiner Verzweiflung.

Ihm bleibt nur eine Nebenrolle: Sigmar Gabriel (SPD). Foto: dpa

D ie politische Debatte hat sich in den vergangenen Monaten nach rechts bewegt. Selbst die Frontfrau der Linkspartei und manche Grüne klingen plötzlich wie die CSU, und die schlägt immer schrillere Töne an. Doch dieser Rechtsruck wird kaum verhindern, dass die AfD im März in die nächsten Landesparlamente einzieht – und 2017 vermutlich auch in den Bundestag.

Deutschland vollzieht damit eine Entwicklung nach, die andere Länder in Europa längst hinter sich haben. Fast überall in Westeuropa hat sich eine rechtspopulistische Partei etabliert, die das alte Nachkriegskräfteverhältnis mit seiner Links-rechts-Balance zwischen Sozialdemokraten und Konservativen aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Rechtspopulisten sind vielerorts zur dritten Volkspartei aufgestiegen – wenn nicht, wie in der Schweiz, sogar zur stärksten Kraft.

Konservative drohen dabei zwischen diesen neuen Polen zerrieben zu werden – so wie in Österreich, wo sie in der Großen Koalition im Bund nur noch den Juniorpartner stellen und bei der Stadtratswahl in Wien im vergangenen Herbst sogar unter 10 Prozent abgestürzt sind. Und in Frankreich ist es fraglich, ob es ein konservativer Kandidat (Sarkozy?) in die nächste Präsidentenstichwahl schafft.

Im Vergleich dazu stehen die Konservativen hierzulande noch recht gut da – allen aktuellen Querelen zwischen Seehofer und Merkel zum Trotz. Denn die Union ist in den letzten Jahren weit nach links gerückt und als Scharnierpartei in alle Richtungen koalitionsfähig. Das wahre Problem hat die SPD, die von Merkel an die Wand gedrückt wurde. Weil eine linke Mehrheit im Bund in immer weitere Ferne rückt, bleibt nur die Aussicht, in einer Großen Koalition für immer an die Union gekettet zu bleiben – und das auch nur als Juniorpartner.

Sigmar Gabriels Versuch, sich in der Flüchtlingsfrage irgendwo zwischen Seehofer und Merkel zu positionieren, ist Ausdruck reiner Verzweiflung. Das Beste, was ihm passieren könnte, wäre, wenn die Union jetzt Merkel absägen würde, aus Panik über sinkende Umfragewerte. Doch danach sieht es nicht aus: Merkel ist für die Union bislang alternativlos.

Mit dem SPD-Chef muss man deshalb Mitleid haben. In einem Parteiensystem, das insgesamt nach rechts rückt, und angesichts einer Union, die ihm mit ihrem Richtungsstreit die Schau stiehlt, bleibt ihm nur eine Nebenrolle.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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45 Kommentare

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  • Varufakis hatte recht. Gabriel ist echt uebel. Meiner meinung ein noch schlimmerer opportunist und populist als seehofer. Und das will wirklich etwas heißen.

  • "Sigmar Gabriels Versuch, sich in der Flüchtlingsfrage irgendwo zwischen Seehofer und Merkel zu positionieren, ist Ausdruck reiner Verzweiflung."

     

    Der SPD-Frontman ist keine Sympathie-Person. Zu offensichtlich ist, das ihm seine Person näher ist als die dreckige Hose der GroKo.

     

    Ich möchte ja nicht persönlich werden, aber diesem Menschen sieht man seine Attitüden an... und dass er Mitglied der Transatlantik Brücke ist, man das Bild auch nicht besser.

  • Merkel!? Das ist doch die, wo immer behauptet: "Sie kennen mich!" Also die mit dem Horst. Die immer sagt: "Wir schaffen das!" Und wo der Horst dann immer sagt: "Nicht mit uns!"

    Vielleicht sollte man sich sein Mitleid schon mal für die aufheben. Die SPD hat doch ohnehin jegliches Mitleid verspielt - ob mit, oder ohne Erzengel.

    • @Rainer B.:

      ;)) - But -;!¡)

       

      Nu mal liggers halflang -

      Mit denn Vollhorst& de junge Peer!

      Ever - Sonn Nagel mal'n

      Pudding anne Wand-Typ -

      Wör denn Gabriel - Nu in all denn

      Drei Bedrägersbeukers nu doch nich!

      • @Lowandorder:

        Wenn man von Tausendundeiner Nacht immer nur die eine im Sinn hat, wieviele bleiben einem dann am Ende?

        • @Rainer B.:

          hm…mit Rahmenerzählungen mit Schachtelgeschichten in welcher Fassung bis ad usum delphini auch immer- kenn ich einfaches

          Nordlicht aus HL mich nicht so aus - kurz ~>

          Fragen Sie aus HH einfach den Kalifen Hārūn ar-Raschīd oder noch besser - Scheherazade herself ~>

          z.B. die Druckausgabe

          Breslau 1824–1843 empfiehlt sich;)

          • @Lowandorder:

            Na, jetzt lenken Sie aber nur wieder vom eigenen Nachterleben ab und wenn es überhaupt "einfache Nordlichter" geben sollte, wäre mir das neu. Dass Kalle Big gute Beziehungen (mit der gebotenen Distanz natürlich!) zu Hārūn ar-Raschīd hatte, ist in Hamburg kein Geheimnis. Immerhin ließ er sich einen indischen Elefanten und eine automatische Wasseruhr von selbigem schenken. Bei Hagenbeck hätte man damit jetzt auch kein Problem, nur wollen die Geschenke heute nicht mehr so kommen.

            • @Rainer B.:

              …upps - but ->

               

              Geht klar - wer nichemal Olympia will.

              Strafe muß sein.

               

              Eigenes Nachterleben - hm.

              Hab in HH nur die Info-Vorlesungen für Jura&Mathe gehört - & dann doch lieber gemäß dem Anti-Näherdran-Prinzip es in Mbg/Lahn versucht.

              Wie ich aber auch rechne ~>

              70x365…plus x & wenn ich auch die

              13.2.1945 als Harris-Signifikante dazunehme.

              Stimmt = ein-fach ist das nicht.

              • @Lowandorder:

                Wenn Sie mit Signifikanten rechnen, wird das nix. Es handelt sich hier doch um den klassischen Fall einer Unbekannten mit vier gleichwertigen Lösungen:

                Lösung 1) 1001. Beweis: Tausendundeine Nacht bleibt Tausendundeine Nacht, egal wie die Nächte verlaufen.

                Lösung 2) 1000. Beweis: Da eine Nacht taghell in Erinnerung blieb, fällt sie als Nacht aus der Wertung.

                Lösung 3) 1. Beweis: Nur das, was im Sinn bleibt, kann überhaupt gezählt werden.

                Lösung 4) 0. Beweis: Wenn nur eine Nacht im Sinn blieb und die auch noch zum Tag wurde, bleibt keine Nacht mehr übrig.

  • Volk - Volker - Parteien -

    "…Kenne keine mehr …"~>

     

    @ @ & "…Nuja, aber irgendwie sind Parteien auch ein bisschen meinungsbildend, würde ich mal sagen. Und das ist die große Katastrophe heutzutage…" Jau &

     

    Ahja - Irgendswie - So alls!

    Schon den Verfassungsfeind

    Dr. Bimbes Helmut Kohl -

    Vergessen?

    Der unter klarem Verfassungsbruch bis in den letzten Ortsverein -

    Mittels - Goldenem Zügel - &

    Telefon ( täglich 3 Std. ->

    Jürgen Leinemann - Der Spiegel!)

    Alle Parteisoldaten

    (Nach Karlsruhe ~> unser aller

    Transmissionsriemen;()

    Nur -> andere Richtung;!¡) -

    Auf Vordermann brachte!!

     

    have a look at ->

    Thomas Fischer im Recht ~>

    Ausklang 2015

    (kl. Recht/Politik-Seminar;)

    Zu -> Parteien ~> Staat ->

    "…unter den Nagel gerissen…"

    Nur mal -> z.B. bei der Auswahl der obersten einschl. Verfassungsrichter

    ->

    "… Ein Makel dieser Auswahl ist, dass praktisch ausschließlich die politischen Parteien darüber bestimmen, wer überhaupt in Betracht kommt. Sie haben sich – entgegen Art. 21 Grundgesetz – den Staat unter den Nagel gerissen und untereinander aufgeteilt. http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-12/recht-karl-marx-fetisch-politik-gesellschaft-fischer-im-recht

    So geht das.

  • Man kann Gabriel immerhin zugutehalten, dass er geradlinig sein Prinzip der Prinzipienlosigkeit verfolgt.

    Wie der aber auf die Idee kommt, scheinbar planlose Beliebigkeit, könne Wählerstimmen generien, wird wohl sien Geheimnis bleiben. Wobei mir gerade einfällt, dass er ja auch mit Pegida letztes Jahr redete. Sollte er erneut kommunizieren, Image und so.

     

    Zum Artikel:"Mit dem SPD-Chef muss man deshalb Mitleid haben. In einem Parteiensystem, das insgesamt nach rechts rückt, und angesichts einer Union, die ihm mit ihrem Richtungsstreit die Schau stiehlt, bleibt ihm nur eine Nebenrolle."

    Das sehe ich gegenteilig. Ein nach rechts rutschendes Parteiensystem ermöglicht sich, erneut links zu positionieren, sich endlich erkennbar von Merkel bzw. der CDU glaubhaft abzugrenzen. Es wäre eine Chance für die SPD, aber wohl nicht mit Gabriel.

    • @Unerträgliche Seinsleichtigkeit:

      "Wie der aber auf die Idee kommt, scheinbar planlose Beliebigkeit, könne Wählerstimmen generien, wird wohl sien Geheimnis bleiben."

       

      Das hat er sich von der Mutti abgeschaut.

  • 2G
    23138 (Profil gelöscht)

    Es ist nur mehr erschreckend und grausam, wie politische Machtkaempfe auf dem Ruecken der fliehenden Menschen ausgetragen werden, wirklich beschaemend fuer ganz Europa.

    • @23138 (Profil gelöscht):

      Für mich ist es mindesten genauso übel (nicht erschreckend, weil gewohnt), wie eben diese politischen Machtkämpfe immer schon auf dem Rücken der eigenen Bevölkerung ausgetragen werden.

      Beschämend ist eher, dass diesen fliehenden Menschen versprochen wurde, was andere halten sollen, ohne die Grenzen letzterer zu berücksichtigen.

      Und zum Thema Gabriel... ach lassen wir das...

    • @23138 (Profil gelöscht):

      Genau !!!!

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    Ich finde nicht, dass man Mitleid mit Gabriel haben muss. Er ist für die Situation, in der er und die SPD ist selbst verantwortlich.

    Er scheint zu glauben, es wäre für die SPD eine Gewinnerstrategie, einfach nur genauso wirtschaftsfreundlich sein wie die CDU, nur ab und zu ein klein bißchen sozialer.

    Aber mit dieser Strategie werden sie nie über 25% kommen. Im Gegenteil, das Beharren auf TTIP, Vorratsdatenspeicherung etc. wird sie eher auf 20% drücken, wenn nicht sogar 15%.

    Dabei gäbe es ja eine Mehrheit der Wähler für eine Politik, die sich konsequent an den Interessen der Menschen ausrichtet statt an denen der Wirtschaft. Denn dazu zählen nicht nur die Wähler der SPD, der Grünen und der Linken, sondern auch viele Nichtwähler, die aus Frustration über den Einheitsbrei von CDU, SPD und Grünen gar nicht mehr zur Wahl gehen.

    Stattdessen rennt er den Parolen von Afd und Pegida hinterher. Er versteht nicht, dass die Flüchtlinge nur vordergründig das Problem sind. Das eigentliche Problem ist, dass immer Menschen den Eindruck haben, dass der Staat nicht mehr in Ihrem Sinne handelt, sondern nur noch im Sinne von (Groß-)Unternehmen und Reichen. Und die Flüchtlinge sind lediglich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und auf den sich dann alles fokussiert.

    • @64984 (Profil gelöscht):

      Ah ja - die alte Leier, die SPD muss mehr nach links.

      Sie ach so unsympathische SPD hat zwar knapp 20% soll aber Richtung LINKE wo knapp 10% warten (falls sie nicht schon bei der AFD sind weil die noch viel lauter "dagegen") sind.

       

      Interessant ist auch wieder die Hybris alle Nichtwähler für linke Politik zu gewinnen wenn es die SPD nur wollen würde.

      Ja warum wählen die Frustrierten dann nicht die soziale linke Alternative zu SPD, warum ist die einzige Partei die Nichtwähler zurück holt die AFD.

      • @Thomas_Ba_Wü:

        "...warum ist die einzige Partei die Nichtwähler zurück holt die AFD."

         

        Weil das der deutschen "Intelligenz" entspricht.

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Thomas_Ba_Wü:

        "Ah ja - die alte Leier, die SPD muss mehr nach links.

        Sie ach so unsympathische SPD hat zwar knapp 20% soll aber Richtung LINKE wo knapp 10% warten..."

         

        Hat Sie es je nach 2005 ernsthaft versucht? Mit Steinmeier, Steinbrück und jetzt Gabriel? Nicht Ihr Ernst.

         

        "Interessant ist auch wieder die Hybris alle Nichtwähler für linke Politik zu gewinnen wenn es die SPD nur wollen würde."

         

        Jedenfalls hat die SPD großartig an die Nichtwähler was abgeben müssen: https://wahl.tagesschau.de/wahlen/2009-09-27-BT-DE/charts/analyse-wanderung/chart_2527543.png

         

        "Ja warum wählen die Frustrierten dann nicht die soziale linke Alternative zu SPD, warum ist die einzige Partei die Nichtwähler zurück holt die AFD."

         

        Die Linke ist keine Protestpartei. Sie wurde eigentlich medial als Partei der realitätsfernen Sozialromantiker und Hobbyideologen positioniert (von den Medien natürlich). Das lockt nicht so viele. AfD dagegen ist der bad boy der deutschen Politik. Das kommt (auch wenn vielleicht ungewollt) an.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Vielen Dank für die Antwort.

           

          Es ist mir allerdings zu billig die Medien als Schuldigen hinzustellen.

          Das würde ja bedeuten, dass die AFD und PeGiDa gar nicht so unrecht mit ihrer Lügenpresse hat.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @64984 (Profil gelöscht):

      "Ich finde nicht, dass man Mitleid mit Gabriel haben muss. Er ist für die Situation, in der er und die SPD ist selbst verantwortlich."

      Genau deswegen empfinde ich mit ihm kein Mitleid, genauso wenig mit der SPD.

      Die kann sich als Untergliederung der CDSFDUSPD neu formieren.

    • @64984 (Profil gelöscht):

      Die SPD ist insgesamt in einer traurigen Verfassung: Einer der schlimmsten Vertreter der sozialen Kälte, und des deutschnationalen Rassismus ist Thilo Sarrazin, auch er ist Spitzenpolitiker der SPD.

      • @Eike:

        "...Thilo Sarrazin..."

         

        Ist zwar kein Spitzenpolitiker der SPD, aber es ist eine Schande, dass sie ihn nicht ausgeschlossen hat.

  • „Sigmar Gabriels Versuch, sich in der Flüchtlingsfrage irgendwo zwischen Seehofer und Merkel zu positionieren, ist Ausdruck reiner Verzweiflung…“

     

    Wieso soll man aber speziell mit Herrn Gabriel Mitleid haben? Wahrscheinlich erntet zu diesem Thema jeder Politiker mit jedem beliebigen Standpunkt nur Minuspunkte aus irgendeiner Ecke, und wenn es die eigenen Genossen/Parteifreunde sind. Frau Wagenknecht hat es bewiesen!

    Oder gibt es einen Politiker, der allseits Anerkennung erntet?

     

    Ich bin froh, dass ich nicht in die Politik gegangen bin!

  • was wir jetzt bei der spd mit Gabriel erleben, passiert auch bei cdu und Merkel, wenns soweit ist die CDU Kann Merkeljeden morgen auf den Knieen danken, dass sie gesund bleibt, schon eine GRipe würde das Ganze ins Chaos stürzen!

    • @Georg Schmidt:

      Der Gedanke, was passiert, wenn sich M an einer Fischgräte verschluckt, ist mir auch schon gekommen.

  • Nicht Merkel hat die SPD an die Wand gefahren, sondern der Goldkettchen Schröder war es zu seiner Amtszeit. Und der bräsige Gabriel wird jetzt das letzte Stück Rückgrat aus der Partei fegen.

    • @freak-o-matic paul:

      "...sondern der Goldkettchen Schröder..."

       

      Schröder hat der Partei langfristig geschadet. Er steht aber schon lange nicht mehr an der Spitze. Und für die derzeitige Bedeutungslosigkeit der SPD ist das Eintreten in die jetzige große Koalition verantwortlich. Wir haben es der Feigheit der SPD Spitze zu verdanken, dass wir heute von der Mutti verzogen werden können. Mit allen verheerenden Folgen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Wir haben es der Feigheit der SPD Spitze zu verdanken, dass wir heute von der Mutti verzogen werden können. Mit allen verheerenden Folgen."

         

        Naja ich glaube daran sind schon eher die deutschen Wähler schuld, als eine einzelne Partei.

        • @IL WU:

          Wenn eine Partei das Gegenteil von dem tut, was ihre Wähler wollen, ist das Schuld der Partei.

        • @IL WU:

          Die auch.- Aber die eigentlichen Täter sind dann nunmal die Parteien. Der Wählerbetrug der SPD ist legendär.-

          Warum hat sich wohl die Linkspartei etablieren können? Weil der harte Kern der SPD-Clique- (mittlerweile ganz wesenstypisch)- pöstchenschachernd-machtinteressiert vor den unverfrorensten Arbeiterbelügungen nicht zurückschreckte.

        • @IL WU:

          Nuja, aber irgendwie sind Parteien auch ein bisschen meinungsbildend, würde ich mal sagen. Und das ist die große Katastrophe heutzutage, dass grade eine Partei wie die SPD oder auch die Grünen, die vorangehen sollten, nur noch dem angeblichen "Mainstream" hinterherlaufen statt neue Ideen zu entwickeln, die unsere Gesellschaft dringend bräuchte.

  • Wir reden uns ein, dass wir schwach und unfähig sind, Krisen zu meistern. Das gehört sich einfach nicht: denn wir sind eine der führenden Nationen in der Welt und wollen ein andermal wieder feste Mitreden.... Wie soll unser Wort je wieder Gewicht haben, wenn wir jetzt jammern und klagen....

    • @robby:

      Äh- bei den Zuständen "in der Welt" sollte man sich besser nicht so flott zu "einer führenden Nation" erheben wollen, die dabei "mit geredet" hat und nun auch noch weiter "mitreden" sollte?-Wer denn so im einzelnen- Ursula van der Leyen und ähnliche Gestalten vielleicht ?

    • @robby:

      "...wir sind eine der führenden Nationen in der Welt..."

       

      Das ist reichlich hoch gegriffen. Außerdem braucht die Welt keine "führenden Nationen". Der Denkansatz ist falsch.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Quatsch.

        Deutschland hätte die wirtschaftliche Kraft, die Krise zu meistern.

        Zurzeit knickt nahezu die gesamte Medienlandschaft unter dem Gejammer der nach rechts driftenden Mitte ein.

        "Wir schaffen das" war sachlich richtig, taktisch jedoch falsch, weil Abwehrreflexe von einigen Seiten die Oberhand gewonnen haben.

         

        So isses. Denkansatz richtig?

        • @571 (Profil gelöscht):

          Ich versuche mal, zu verstehen, wie Sie den Bogen von „führenden Nationen“ zu „Wir schaffen das!“ spannen.

           

          Die Welt braucht keine „führenden Nationen“, sondern gute Lösungsansätze. Und die Qualität von Lösungsansätzen ist völlig unabhängig von der Höhe des Bruttoinlandsproduktes oder der Anzahl der Flugzeugträger. Wenn eine gute Idee zur Lösung von Problemen aus Lichtenstein kommt, dann ist Lichtenstein eben in diesem Bereich vorn. Das ganze Gequatsche von „führenden Nationen“, die die Führung quasi gepachtet haben, soll doch nur Machtansprüche rechtfertigen.

           

          Und was den Spruch „Wir schaffen das!“ anbetrifft. Natürlich schaffen wir das. Es ist aber für eine Kanzlerin unwürdig, diesen Spruch zu bringen, ohne zu sagen, wie es geschafft werden soll. Frau M macht ihren Job nicht. Sie eiert nur rum.

    • @robby:

      Wer ist "wir"?

       

      Ich bin keine führende Nation und will auch nicht überall "feste Mitreden".

  • Herr Gabriel,; das ist doch der Mann , der die Rüstungsindustrie unterstützen wollte, wei es dieser Industrie so schlecht gehen würde. Hat sich ja jetzt geändert; jetzt wird wieder geklozt.

    Hans-Ulrich Grefe

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Das Problem von Gabriel (und der SPD) ist, dass in seinem politischen Laden mittlerweile die gleiche Ware angeboten wird, wie gleich um die Ecke bei Christdemokraten. Da muss sich sogar sein stellvertretender Marktleiter bei der geschäftstüchtigen Angela beklagen, sie möchte bitte doch mehr dunkelbraune Herrenschokolade anbieten, damit ihre Kunden nicht zu dem kleinen Volksladen abwandern.

     

    Tja, die letzten 16 Jahre hatte die SPD tüchtig daran gearbeitet, dass die Begriffe wie soziale Gerechtigkeit, Armutsbekämpfung, Chancengleichheit - all das was früher mal der Markenkern der Partei war - durch pseudopolitischen, ökonomiegetränkten Neusprech ersetzt werden. Und jetzt stellen sie überrascht fest, dass sie versuchen sich wie die CDU-light(?) zu positionieren. Richtig dumm gelaufen.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Der SPD fehlen die Köpfe.

    Selbst wenn sich ein Joker aus der Deckung wagte, wollte der sicher alles andere als Gabriel zurzeit zu beerben.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Obwohl man einen 'Kommentar' ja nicht 'kommentieren' sollte: Vorletzter Absatz '... Das Beste, was ihm passieren könnte, wäre, wenn die Union jetzt Merkel absägen würde ...' teile ich gar nicht. Gabriel ist seit seiner mühevollen Wiederwahl in der Kritik, manchmal die Union rechts überholen zu wollen. Die Union, wenn sie wirklich so weit geht, ihr Zugpferd abzusägen, wird sich schnell nach rechts wenden, um ein emotionales Desaster alla Merkel nicht mehr aufkommen zu lassen und um die AfD-Wähler zu bekehren. Ich bin der Meinung, daß Gabriel nach dem Ende von Merkel zwar in die Union eintreten könnte, aber die SPD ihn dann bestimmt nicht mehr haben will.

    Leichte Abwandlung: 'Das Beste, was der SPD passieren könnte, wäre ein Abschied von Gabriel'.

  • NEIN ! "Mit dem SPD-Chef muss man deshalb kein Mitleid haben! Die SPD muss sich Sozialer zeigen! Es ist unangemessen, wenn sie sich an die neoliberale Union anpasst und deren "Narkt (Banken-) konforme Demokratie einführen will. z.B. TTIP !

     

    Das Ergebnis ist bis heute schon schlimm genug:

    "(dpa/ap) Die 62 reichsten Menschen der Erde besitzen laut der Hilfsorganisation Oxfam genauso viel Vermögen wie die gesamte arme Hälfte der Weltbevölkerung - das sind rund 3,6 Milliarden Menschen. Die Kluft zwischen Arm und Reich habe sich in den vergangenen fünf Jahren dramatisch vergrössert, teilte die britische Hilfsorganisation am Montag mit. So habe sich gemäss einer Studie in das Vermögen der armen Hälfte der Weltbevölkerung um rund eine Billion US-Dollar verringert. Das sei ein Rückgang um 41%. Der Reichtum der Elite sei hingegen um rund eine halbe Billion Dollar angewachsen."

    Er soll sich an Bernie Sanders orientieren und soziale Politik betreiben:

    Fourth Democratic Presidential Debate https://www.youtube.com/watch?v=U4wC9gEoKLc

  • Gute Analyse Herr Bax!

     

    Ich bin gespannt was bei den Wahlen aus den kleineren Parteien wird und hoffe das wir nicht irgendwann "Weimarer Verhältnisse" bekommen.