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Kommentar Eskalation in der UkraineAuf keinem guten Weg

Kommentar von Barbara Oertel

Putin schwadroniert von Frieden, ist an einem Ende des Blutvergießens aber nicht interessiert. Die EU muss ihn in seine Schranken weisen.

Will Putin den Donbass von der Ukraine abspalten? Bild: ap

U nabhängig davon, ob – wie von der Kiewer Regierung behauptet – russische Truppen in die Ukraine einmarschiert sind oder nicht: Die Eroberung der Stadt Nowoasowsk durch moskautreue Separatisten stellt eine dramatische Zuspitzung der Lage im Osten des Landes dar.

Das müsste endlich all jenen die Augen öffnen, die wie Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier noch in der vergangenen Woche die Gespräche zwischen Moskau und Kiew „auf einem guten Weg“ und Chancen für eine friedliche Beilegung des Konflikts sehen wollen.

Nein, wer glaubt, Russland sei wirklich daran interessiert, dem Blutvergießen im Donbass ein Ende zu bereiten, ist schlichtweg naiv und hat die Realität aus den Augen verloren. Zwar schüttelt Präsident Wladimir Putin seinem ukrainischen Amtskollegen Petro Poroschenko bei dem Minsker Gipfel PR-wirksam die Hand und schwadroniert von Frieden. Das hindert Moskau jedoch nicht daran, die prorussischen Rebellen, mit denen man ja angeblich nicht das Geringste zu tun hat, tagtäglich mit Waffen, Militärfahrzeugen und Soldaten zu versorgen.

Das wirft die Frage auf, welche Agenda der Kremlchef eigentlich verfolgt. Geht es ihm darum, den Donbass von der Ukraine abzuspalten oder einen Korridor zu der von Russland völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim zu schaffen und so den widerspenstigen Nachbarstaat weiter zu zerlegen? Und das mit Mitteln eines Krieges, der nicht mehr asymmetrisch, sondern ganz offen geführt wird?

Was auch immer Wladimir Putin im Schilde führt – offensichtlich glaubt er, den Preis weiter in die Höhe treiben zu können. Diese Einschätzung ist alles andere als abwegig. Trotz flammender Hilfsappelle hat die Ukraine aus dem Westen keine Militärhilfe zu erwarten.

Und Putin weiß nur zu gut, dass die EU-Staaten wegen eigener wirtschaftlicher Interessen eine weitere Verschärfung von Sanktionen nicht wirklich vorantreiben wollen. Und dann sind da noch die Ängste der Bevölkerung in Deutschland und anderswo, der eine funktionierende Gasheizung im Winter wichtiger ist als ein paar Tote in Luhansk und Donezk.

Ungeachtet all dieser Zwänge muss die EU jedoch alle ihr zur Verfügung stehenden, nicht-militärischen Mittel und Wege nutzen, um den Herrscher im Kreml endlich in seine Schranken zu weisen. Denn es geht hier um mehr als nur um die Ukraine. Es geht um die Zukunft des ganzen Kontinents.

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Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
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50 Kommentare

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  • Das Problem ist, dass unsere Herrschenden und deren Freunde einschließlich deren Medien in der Regel eigene Besitzinteressen verfolgen. Rechte wie z.B. Abspaltungsinteressen des Volkes wollen die Obrigkeiten nicht akzeptieren, weil das ihren Besitz schmälert. Sie führen Krieg gegen derartige Bestrebungen, was die Geschehnisse in der Ukraine beweisen. Regierungen meinen, dass das Volk und das Land ihnen gehört. Der einzelne Bürger soll Sklave der Obrigkeit sein und wer nicht blind gehorcht, ist besonders minderwertig.

    Ukraines Premier Jazenjuk will z.B. Untermenschen auslöschen- http://www.contra-magazin.com/2014/06/jazenjuk-will-untermenschen-ausloeschen/. Hitler hatte ähnliche Ideen und verfolgte auch rücksichtslos eigene Besitzinteressen.

    Auch der Rechtsstaat Deutschland ist (wegen egoistischer Interessen der Oberschicht) nur Fiktion (vgl. http://www.odenwald-geschichten.de/?p=682).

    Ex-Richter Frank Fahsel: Unzählige Kollegen erlebt, die man schlicht "kriminell" nennen kann (vgl. z.B. http://www.justice.getweb4all.com/leserbrief.php).

    Unsere Diktatur hat sich schon hinreichend bewaffnet, jedenfalls hat sie alle Organe des Staates fest in ihrer Hand (vgl. http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/prof-dr-karl-albrecht-schachtschneider/ein-weiterer-schritt-zur-diktatur.html).

    Was wir bekommen ist noch viel schlimmer als STASI und GESTAPO zusammen, stellt Prof. Albrecht fest- http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=boCcnnIPZCk.

    Obama besteht z.B. darauf, gleichzeitig Ankläger, Richter, Geschworener und Henker seiner eigenen Bürger zu sein. Ohne ihnen ein Verbrechen nachzuweisen (vgl. http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/hr/sendung_vom_13102013-106.html).

    Ein Aufklärungsfilm (18+) zu Machtmissbrauch und Kriegstreiberei unter http://www.kla.tv/3792.

    Das System der Machtbündelung mit Beibehaltung von obrigkeitsstaatlichen Strukturen hat sich als untauglich erwiesen.

  • Putin - Hitler.

     

    Mehr Unterschiede oder Gemeinsamkeiten?

     

    - ok, kein Schnurrbart

    - Menschenleben zählen Null

    - verachtet die Demokratie

    - lässt Oppositionelle verprügeln, einkerkern, umbringen (Politkowskaja)

    - destabilisiert die Nachbarn und reißt sich dann Stücke unter den Nagel

    - Tschetschenien kann man schon als Putins Holocaust bezeichnen, ist nur schon ein paar Jahre her, interessiert kaum noch jemanden (vielleicht die Witwen und Waisen)

    - sicher nicht dumm

    - Putin ist vielleicht kein Psychopath, aber sicher schwer komplexbeladen

     

    Schön, dass er in D so viele Fans hat

    • 4G
      4845 (Profil gelöscht)
      @Alfred E Neumann:

      "Schön, dass er in D so viele Fans hat"

       

      Die Faszination des Bösen vielleicht? Vielleicht wünschen sich viele Deutsche aber doch wieder einen starken Mann an der Spitze...

  • Wenn Testosteron und semantische Strukturen, die Argumenten ähneln, zusammenkommen: Dann gips schon mal Krieg.

  • ..." Und dann sind da noch die Ängste der Bevölkerung in Deutschland und anderswo, der eine funktionierende Gasheizung im Winter wichtiger ist als ein paar Tote in Luhansk und Donezk. " Darf man die Umfragequelle erfahren, aus der Sie diese Information ziehen? Solche Polemik hätte ich noch nicht mal von der Bild Zeitung erwartet. Die Bevölkerung teilt sich also auf in Putinversteher und Weicheier, die nicht frieren wollen. Gut, dass es Merkel, Gauck, Uschi und Steimeier gibt, die dem Druck standhalten und stärkere militärische Beteiligung einfordern. Und Gott sei Dank sind die Journalisten - von links bis rechts, öffentlich rechtlich oder privat - so klug, zu erkennen, dass man zum Wohl des Volkes auch mal frieren muss. Danke an all die weisen Menschen, die mir, dem Bürger, helfen, die Welt zu verstehen.

  • Suche nette Mitbewohner, die mit mir eine WG in Neurussland gründen. Um unter den Separatisten nicht zu sehr aufzufallen, solltet ihr eine alte Jogginghose haben, schon morgens ein paar Gläser Vodka vertragen und möglichst die Schule abgebrochen haben (Bewerbungen bitte maximal mit Hauptschulabschluss und abgebrochener Lehre).

     

    Weitere WGs in Neurussland sind geplant - unter anderem in Kiew, Vilnius und Leipzig (dort gibt es ja ebenfalls 2,8% Faschisten).

     

    Bitte habt Verständnis dafür, dass Vorbestrafte bevorzugt werden!

    • @Joe Montana:

      Suche nette Mitbewohner, die mit mir eine WG in Kiew gründen. Um unter den Pravi Sektor Nazis nicht zu sehr aufzufallen, solltet ihr eine alte Sturmhaube haben, den Slogan SLAVA Ukraine auswendig lernen und möglichst ein paar Russen verprügelt haben(Bewerbungen bitte maximal mit Hauptschulabschluss und abgebrochener Lehre).

       

      Weitere WGs in der Großukraine sind geplant - unter anderem in Moskau, Warschau und Berlin (dort gibt es ja ebenfalls ein paar Russen).

       

      Bitte habt Verständnis dafür, dass Vorbestrafte bevorzugt werden!

    • @Joe Montana:

      Gähn.

  • Russland marschiert in die Ukraine ein, unterstützt von unfähigen Schulabrechern (die Separatisten, gehasst von der eigenen Bevölkerung): Dee Ukraine sollte einige schultergestützten Milan Boden-Boden Raketen kaufen, und den Russen etwas Feuer unter den Hintern machen.

    • @Gabriel Renoir:

      Sie haben noch die Schulabrecher vergessen, die diese aggressive Invasion Russlands in irgendwelchen Foren mit halbgarem Viertelwissen auch noch rechtfertigen. Schließlich würden doch da Antifaschisten gegen eine Junta in Kiew kämpfen,.. sagt doch der Putin und dann isses auch so.

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.
    • @albert992:

      Oh nein, Putin kündigt sein taz- Abo. Schlagen die Gegensanktionen jetzt auch auf die taz durch? Dann bitte aber auch das taz- Forum nicht mehr benutzen.

  • "[...] und der Westen trägt die Hauptschuld" - Nur soviel dazu: Eine solche Meinung kennzeichnet eine Wirklichkeitsverleugnung!

  • Wir befinden uns in einem Vorkriegsgsstadium, und der Westen trägt die Hauptschuld. Das ist nicht die Meinung irgendeines marginalen Blogs, sondern eines der weltweit wichtigstens privaten Think Tanks, des Council on Foreign Relations, der die Hauptschuld der Ukraine-Krise beim Westen sieht. Das Ziel der westlichen Kriegstreiber ist die Erweiterung der Nato, die Ukraine soll dabei vom Einfluss Russlands befreit werden, um dann dieses Land in den Westen zu integrieren.

    Eine eiskalte Machtpolitik, in der der Bevölkerung nur die Funktion von Schachfiguren zukommt, die Masters of War sind bereit einen Weltenbrand zu riskieren: http://www.heise.de/tp/artikel/42/42618/1.html

     

    http://www.heise.de/tp/foren/S-Council-on-Foreign-Relations-sieht-Hauptschuld-an-Ukraine-Krise-beim-Westen/forum-284554/list/

    • @riooscuro:

      ist das zufällig der gleiche Think Tank, der auch das Vorgehen in Tschetschenien gerechtfertigt hat? Trollig!

  • 2G
    2422 (Profil gelöscht)

    Ich sehe eine größere Linie in dieser Kriegsberichterstattung, von Gaza bis zur Ukraine. Und die heißt: Israelkritik als Alibi (= Schmierestehen im Gazakrieg als "Wiedergutmachung" an den Juden in der ganzen Welt) - ansonsten sind wir lieb zu Nazipapi und erfüllen das Vermächtnis der Offiziere des 20. Juli, die mit den Amis gegen Russland ziehen wollten. Dass dem Wüten der deutschen Landser in Russland 25 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind, geht uns dabei am Arsch vorbei.

    • @2422 (Profil gelöscht):

      Haben Sie etwa Beweise dafür, dass die Wehrmacht wirklich in Russland war? Alle Interviews, Mitschnitte und Fotos haben sich doch ganz klar als Fälschung entpuppt. War doch nur Propaganda der Westmedien.

       

      Genauso wie mit dem Holocaust...

  • wo bleibt die Verantwortung der deutschen Presse ? - ständig einseitige Sichtweise, ständiges Propaganda.

    Beleuchtet mal Poroschenko und Konsorten.

    • @dasfreiewort:

      und dann wird das Vorgehen von Neustalin in Neurussland besser?

  • "Das müsste endlich all jenen die Augen öffnen", die glauben, die EU, allen voran die BRD, wünschten eine 'freie' Ukraine.

  • Nun ja, die ukrainische Armee und die "punitive batallions" sind eingekesselt oder auf dem Rückzug. Die DNR hat massenweise Tanks, Raketenwerfer und Ähnliches erbeutet. Das geht nun nicht. Die Armee spricht davon, von den Strategen in Kiew verraten worden zu seien, die Strategen in Kiev behaupten, die Russen seien einmarschiert.

     

    Schon tauchen die Scharfmacher auf: Bei der New York Times, bei der WaPO, bei der taz. Die NATO zieht mal wieder dubiose Satellitenfotos aus der Tasche, die beweisen sollen, dass tatsächlich die Russen einmarschiert seien. Ich bin überzeugt, man wird weitere "Beweise" finden. Sie können ja gar nicht dumm genug sein, dass die "freie Presse" sie nicht unisono kritiklos nachplappert. So wie sie kritiklos nachplappert, die Russen seien Schuld an der Misere, die die Nulands, McCains und Steinmeiers verurssacht haben.

     

    Die NATO rüstet auf, schickt Truppen nach Polen und ins Baltikum und Raketenkreuzer ins Schwarze Meer. Man möchte tatsächlich und mit aller Macht Krieg. Und es ist erschreckend wie wenig sich die "demokratische freie Presse" von der des Kaiserreichs vor dem ersten Weltkrieg unterscheidet.

    • @h4364r:

      Putin ruft die Separatisten auf, "humanitäre Korridore" zu öffnen, damit sich die eingekesselten ukrainischen Soldaten vor dem sinnlosen Töten nach Rußland in Sicherheit bringen und zu ihren Familien zurückkehren können:

      http://www.interfax.ru/393885

      Frau Oertel, handelt so jemand, der Zitat "an einem Ende des Blutvergießens aber nicht interessiert" ist?

  • Es geht nicht um den "ganzen Kontinent", sondern es handelt sich um einen begrenzten regionalen Konflikt. Da haben wir uns gar nicht einzumischen. Wenn ein Teil der Ostukraine Russland beitreten will, warum nicht? Auch die Krim ist beigetreten und nicht "annektiert" worden. Anscheinend haben wir keine eigenen Probleme mehr.

    • @Udo Henn:

      Die Krim wurde beigetreten.

      • D
        D.J.
        @ingrid werner:

        Ja, das gute, alte freiwillige Beitreten. Können Litauer, Esten und Letten - und manch andere - ein Liedchen von singen.

  • Meine Güte ! Schon wieder so ein PropagandaArtikel/Text... Was soll der Scheiss? Solche Texte dienen nur einer Fortsetzung des dummen Krieges!

    Und Herr Putin? Der war ein kleiner Junge zur Zeit Chrutschows! Russland, wie auch EU,NATO,USA tragen alle Schuld diesen Krieg entfesselt zu haben!

    Dieser dumme Krieg sollte primär als InnerUkrainisch verstanden werden! Die Wunden des Hasses des II.ten Weltkriegs zwischen West und Ostukraine sind geöffnet worden!

    Es ist tragisch das die naive MAIDAN Bewegung, die sich primär gegen Korruption richtete, vom Westen instrumentalisiert wurde, als Werkzeug von EU,NATO,USA...

    -------------

    Es sind `Neue Wirklichkeiten´ in den Ukraine entstanden!

    1.) der soziale Kampf gegen Korruption ist verloren..

    2.) Eine Art Wiedervereinigung zwischen Ost und West ist sozial und politisch nicht machbar- und so:

    3.) Fortsetzung der Kampfhandlungen führt ins Nichts!

    Das Beste wäre Waffenstillstand und Verhandlungen friedlicher Absicht!

    Ich meine das TAZ Texte von Schuldzuweisungen im Lichte einseitiger historischer Wahrheitsauffassung (wie der hier von Frau Barbara Oertel),

    kriegsdienlich sind ...

    und nicht in die `KonfliktlösungsStrategie´ der TAZ passen...

  • "Es geht um die Zukunft des ganzen Kontinents."

     

    Langfristig, Washington plant immer langfristig ... geht es um Ressorcen, vor allem das sibirische Gas.

    Die Vorräte sind gewaltig, die möchten man Russland gern aus der Hand nehmen.

    Der Putsch Kiew ist erst das Vorspiel.

  • 2G
    2422 (Profil gelöscht)

    Journalisten tun ja gerne so, als hätten Sie mit politischen Entwicklungen nichts zu tun. Aber Sie sollten Ihre eigene Verantwortung im Auge behalten. Und nicht rumschwiemeln von wegen "den Herrscher im Kreml endlich in seine Schranken weisen" . Mit Sanktionen gegen das russische Volk. Da erschreckt mich die Geschichtsvergessenheit, nicht nur dieser Journalistin. Und was bedeutet: "Es geht um die Zukunft des ganzen Kontinents". Bitte erläutern, Frau Oertel!!!

  • Kommentare, die nicht die Kreml-Linie verlautbaren, werden doch hier ohnehin zensiert, weil sich davon Wahrheitsinhaber in ihrem Weltbild beleidigt fühlen könnten.

  • "Das wirft die Frage auf, welche Agenda der Kremlchef eigentlich verfolgt."

     

    er versucht den Massenmord an der Zivilbevölkerung von Donbass und auch den Massenselbstmord der ukrainischen Armee zu beenden.

     

    Das nennt man Erzwingung des Friedens. Kiew muss wissen - Krieg ist keine Option mehr.

     

    Falls das nicht verstanden wird, dann geht er bis nach Kiew. Oder das macht die ukrainische Armee selbst, falls die Generäle nicht alle vollkommen verblödet sind.

    • D
      D.J.
      @Gregor Hecker:

      Ich gebe Ihnen mal einen Propaganda-Tipp: Nie die ganz großen Geschütze auffahren, das wirkt peinlich. War schon beim Neuen Deutschland so. Eher mit den Fingern statt mit der ganzen Faust in die Tasten hauen. Dann klappt's auch besser mit der Verdummung.

    • @Gregor Hecker:

      Auf welchem Planeten lebst du eigentlich?

    • @Gregor Hecker:

      Putins Agenda ist ziemlich eindeutig: Erst versorgt er eine zweifelhafte Miliz mit Waffen und lässt irgendwelche Lumpen aus Russland in die Ukraine einsickern, um dort einen Krieg vom Zaun zu brechen. Dann stellt er sich als großer Friedensfürst hin, der durch seinen Einmarsch das von ihm selbst verursache Blutvergießen beendet.

      Es finden sich aber offensichtlich noch immer irgendwelche Typen wie Sie, die ein solches zynisches Manöver schönlügen. Kommen Sie sich da nicht selber ein bisschen blöd vor?

      • @ibm:

        wieso? es wird doch so passieren, wie ich das beschrieben habe. oder so will man hoffen. es ist doch gut, wenn der Krieg gestoppt wird. wieso soll es blöd sein?

    • @Gregor Hecker:

      "er versucht den Massenmord an der Zivilbevölkerung von Donbass und auch den Massenselbstmord der ukrainischen Armee zu beenden.

       

      Das nennt man Erzwingung des Friedens."

       

      Achso und deshalb muss er jeden militärischen Eingriff verheimlichen und abstreiten, jetzt ist's klar.

      ... Ne warte, doch nicht. Das ist absolute Kuhsch***

      • @Langer Tünn:

        "muss er jeden militärischen Eingriff verheimlichen"

         

        Wieso verheimlichen? Die entwickelten Staaten des Westens können den Angriff wahrscheinlich in 3D sehen.

         

        So was kann man nicht mehr verheimlichen. Ist ja kein 19.Jahrhundert.

        • @Gregor Hecker:

          Dann bleibt immer noch das Abstreiten. Wenn Putins Motive so edel sind, wie sie behaupten, könnte er doch locker zu seinem Vorgehen stehen.

           

          Merkste selbst ne?

          • @Langer Tünn:

            Er steht nicht nur, er macht es. Und muss sich nicht vor Ihnen rechtfertigen, oder?)

            • @Gregor Hecker:

              Es ist immer lustig zu sehen, wie Leute die rationale Beiträge anderer User/Journalisten etc. als Propaganda des Westens abtun, jedoch nicht dazu im Stande sind eine vernünftige Diskussion zu führen. JA, die westlichen Staaten machen Fehler in diesem Konflikt. ABER die Russen auch. Es gibt kein billiges schwarz/weiss Weltbild. Fakt ist jedoch, dass man im 21 Jahrhundert nicht einfach einen Teil eines Staates besetzen und "einbürgern" kann. Das muss jeder, der einen Hauch von moralischem Denkvermögen hat wohl irgendwie nachvollziehen können. Nicht alles, was gegen den (zugegebenermaßen oft arroganten) Westen geht, ist korrekt. Es wäre auch ein Zeichen von Intellekt und Respekt, wenn du auf einen berechtigten Einwand eines Users objektiv antworten könntest. Denn wenn aus deiner Perspektive klar ist, dass Russland Soldaten in der Ukraine hat, ist es von Putin schwach dies zu leugnen. Allerdings habe ich bei dir wenig Hoffnung, da du auch in anderen Beiträgen zeigst, dass man mit dir keine rationale Diskussion zu diesem Thema führen kann.

              • @Pantomime:

                " Fakt ist jedoch, dass man im 21 Jahrhundert nicht einfach einen Teil eines Staates besetzen und "einbürgern" kann."

                 

                Klar kann man das. Wenn ein Staat Massenmord an den eigenen Bürgern verübt, dann hat ein anderer Staat das moralische Recht einzugreifen.

                 

                Wenn man kann.

                 

                Rational genug?

                • @Gregor Hecker:

                  1. Hat auf der Krim kein Massenmord stattgefunden. Wenn du gleich von Präventivmaßnahmen sprichst, kann ich nur den Kopf schütteln.

                   

                  2. Hat der Westen als Janukowitsch angeblich Demonstranten ermorden ließ auch nicht zu militärischen Lösungen gegriffen (was ja laut dir okay ist. Ich nehme an, das Geschrei wäre groß gewesen, wenn die NATO eingegriffen hätte). Mir ist bewusst, dass Janukowitsch aus dem Amt geputscht wurde, man sollte aber bedenken, dass auch Russland versucht hat, ihn massiv zu beeinflussen als dieser (freiwillig!!) mit der EU über das Assoziierungsabkommen verhandelte.

                   

                  3. Löst euch mal bitte von diesem Schubladendenken. Beide Seiten verfolgen geopolitische und wirtschaftliche Interessen in diesem Konflikt. Es geht ihnen nicht um die Ukraine. Putin will die russische Bevölkerung (die übrigens einen ukrainischen Pass besitzt) nicht vor den bösen Faschisten beschützen. Der Westen gibt einen Scheiß (sorry für die Wortwahl) auf die ukrainische Bevölkerung. BEIDE Seiten versuchen in diesem Konflikt als Sieger hervorzugehen. Die EU größtenteils auf politischer Ebene. Russland zudem über die militärische.

                  Verlieren wird am Ende wahrscheinlich die Ukraine, je nach dem was nach dem Konflikt geschieht und wie lange er überhaupt noch andauert. Es ist mir einfach zu stumpf, die Schuld nur bei Russland oder nur beim Westen zu suchen.

                   

                  Die Leute, die behaupten, man falle auf westliche Propaganda rein, bemerken nicht, dass sie wahrscheinlich grad auf russische reinfallen und umgekehrt (Bild, RussiaToday um nur mal die plattesten zu nennen). Ich kann nur hoffen, dass sich einige von euch das zu Herzen nehmen und ihren einseitigen Standpunkt überdenken.

                   

                  4. Hast du immer noch nicht auf die ursprüngliche Frage von @Langer Tünn geantwortet...

                   

                  5. Ich könnte jetzt noch viel mehr schreiben aber denke, dass mein Beitrag sowieso schon zu lang geworden ist.

    • @Gregor Hecker:

      Klar, sofort melden sich wieder die "nützlichen Idioten" der großrussischen Propaganda zu Wort.

      STOPPT PUTIN - JETZT!

      • @Heinz Günter Gruse:

        Tjaja... "nützliche Idioten" oder auch Putinversteher - Hauptsache, es geht gegen den pöhsen Westen!

        • @Spitzbube:

          Es ist traurig, wie schnell überall mögliche Kriege toleriert und akzeptiert werden. Und es ist wieder traurig zu sehen, dass nur eine Person wie Putin mit seiner komplexgeladenen und nationalistischen Gefühlen den Frieden auf einem ganzen Kontinent gefährdet. Ist Menschheit wirklich unbelehrbar?

          • @Jan Kout:

            "Es ist traurig, wie schnell überall mögliche Kriege toleriert und akzeptiert werden."

             

            ja, das ist traurig. Aber es ist NIE nur eine Person die Krieg will.

            Kriegshetze erkennt man gerade an der Vereinfachung komplexer politischer Sachverhalte und billigen Feindbildern.

            Den Kampf Gut gegen Böse, den gibt es nicht wirklich.

            Hauptakteure eines Krieges sind inkompetente korrupte Politiker, Kriegsgewinnler und an vorderster Front journalistische Mietmäuler.

            • D
              D.J.
              @Seifenblase:

              Sie vergessen nationalistisch und/oder religiös verdummte Völker. So etwas kann schnell gehen. Trost dabei: Auch das Aufwachen aus nationalistischem und religiösem Wahn kann unter bestimmten Umständen schmerzhaft, aber schnell sein.

            • @Seifenblase:

              Den Kampf Gut gg Böse gibt es nicht wirklich. Und der Kamof gg Hitler war dann wohl völlig irreal? Und Stalins Genozide sind dann wohl auch als völlig neutral zu bewerten?

              • @ingrid werner:

                Als bekennende Pazifistin beantworte ich ihren Einwand mit folgenden Link.

                 

                http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Pazifismus/Debatte/drewermann.html

                • D
                  D.J.
                  @Seifenblase:

                  Naja, der Pazifismus krankt daran, dass er keine Antwort hat auf Leute, die einfach Spaß am Krieg haben. Oder was glauben Sie, warum z.B. Dschihadisten in Massen nach Syrien und in den Irak strömen? Die werden nicht aufhören, bloß weil Sie sagen "aber wir sollten uns doch eher lieb haben". Zu Ihrem Link: Tibet war übrigens in keiner Weise ein pazifistisches Reich.

                  • @D.J.:

                    Könnten Sie vielleicht nochmals den Text lesen ? Ich will ja nicht unhöflich sein, aber von Tibet steht darin kein Wort.

                    Und zu den Dschihadisten nun Dreweranns Kommentar stammt aus dem Jahr 2001. Sie erinnern sich vielleicht noch an den Kampf gegen die Achse des Bösen.

                    Heute wird wieder im Irak gekämpft.

                    Bezweifeln Sie im Ernst den Zusammenhang zwischen Kriegsfolgen und Aufstieg der ISIS ?

                     

                    Im Übrigen hat Pazifismus nichts mit naiven "wir haben uns alle so lieb" sondern mit ernshafter Konfliktbewältigung und Klärung der Interessensfragen der beteiligten Partein zu tun. Und dies gnadenlos ehrlich.

                    Aber da wir ja neuerdings nur noch für Mädchenschulen, um Vergewaltigen zu verhindern oder wegen Giftgasangriffen oder heimlichen Nuklearanlagen oder für mehr Demokratie Kriege führen und nur aus reinen humanitären Gründen zur Waffe greifen, haben wir alle ein gutes Gewissen.

                    Hauptsache wir sind die Guten. Glauben Sie das wirklich ?

                    Wenn ja, dürfen Sie mich gerne naiv schimpfen.