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Kommentar EU-Mercosur-VertragFreihandel erschwert Agrarwende

Jost Maurin
Kommentar von Jost Maurin

Das Abkommen zwischen EU und südamerikanischem Staatenbund ist viel gefährlicher als CETA. Problematisch ist vor allem der Fleischexport.

100.000 Tonnen Rindfleisch pro Jahr sollen die Südamerikaner in die EU importieren dürfen Foto: reuters

D as Angebot der EU-Kommission an den südamerikanischen Staatenbund Mercosur für ein Freihandelsabkommen ist gefährlich. Es würde Verbrauchern, Bauern, Umwelt und Tieren schaden – viel mehr als der bereits abgeschlossene Ceta-Vertrag mit Kanada.

Denn die Kommission hat Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay im Lebensmittelbereich viel mehr angeboten. Beispielsweise wollen die EU-Verhandler den Südamerikanern eine zollfreie Quote von 100.000 Tonnen Rindfleisch pro Jahr einräumen. Kanada darf ab dem 6. Jahr nach Inkrafttreten von Ceta nur 30.840 Tonnen ohne Importsteuer in die EU liefern.

Aber die Korruption ist in der Fleischbranche etwa Brasiliens viel weiter verbreitet als in Kanada. Das hat zuletzt der Gammelfleischskandal im Frühjahr bewiesen. Konzerne haben reihenweise Kontrolleure und sogar Minister bestochen. Deshalb sind Zusicherungen aus Brasilien wenig wert, dass Fleisch beispielsweise nicht mit in der EU verbotenen Wachstumshormonen produziert wurde.

Aus diesem Grund ist es auch skandalös, dass die Kommission dem Mercosur angeboten hat, südamerikanische Exportbetriebe zu akzeptieren, ohne sie vorher zu kontrollieren. Mehr Fleischimporte aus der Region könnten außerdem dazu führen, dass für die Tierhaltung noch mehr Urwald in der Region abgeholzt wird. Durch die Rodungen würden noch mehr Treib­hausgase freigesetzt und so der Klimawandel beschleunigt.

Billiges Fleisch brächte die Pleite

Vor allem aber würden zollfreie Fleischkontingente für den Mercosur die nötige Wende in der europäischen Landwirtschaft erschweren. Die deutschen Bauern beispielsweise halten ihr Vieh derzeit im Schnitt zu schlecht und sie verschmutzen die Umwelt zu stark. Das muss die Branche ändern, auch auf Druck des Staates.

Wenn jedoch gleichzeitig aus Südamerika billiges Fleisch hereinkommt, werden die deutschen Bauern pleitegehen. Sie würden in einem unfairen Wettbewerb unterliegen. So ließen sich weder mehr Tier- noch mehr Umweltschutz durchsetzen.

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Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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66 Kommentare

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  • Hallo hat und macht das der Westen mit seinen gerade einmal 12% Weltbevölkerung seit hunderten von Jahren im Rest der Welt anders?

     

    Denn die westliche imperiale Lebensweise kann sich der Westen nur leisten, weil der Westen deren zerstörerische Folgen für Mensch und Natur „externalisiert“.

     

    Das heißt: Wir muten sie anderen Ländern und Gesellschaften zu – und können so die desaströsen Folgen dieser Lebensweise ausblenden.

     

    Diese imperiale Lebensweise basiert auf Ungleichheit, Macht und Herrschaft sowie mitunter auch auf Gewalt, die sie gleichzeitig auch hervorbringe.

     

    Angesichts der Monstrosität die wir Welthandel nennen? Das Spiel heißt Globalisierung und wir haben das Ganze perfekt auf unsere Bedürfnisse ausgerichtet.

    Unsere westliche Lebensweise sind auf Leichenberge aufgebaut.

     

    Uns fliegen jetzt gerade 600 Jahre Kolonialismus, Ausbeutung, illegale Kriege usw. um die Ohren.

    • @Illoinen:

      .....ich mag das mit dem um die Ohren fliegen:-) Etwas präzieser ausgedrückt, fliegt uns gerade die einfach so, ohne viel Wiederstand (außer in England) durchgezogene Politik von Ronald Reagan und Maggy Thatcher um die Ohren. Weitgehende Deregulierung der Märkte und des Finanzwesens. Wir, (ü40) sind erzogen worden, Regulierung negativ zu belegen. Das Freier Markt immer nur Freiheit für die Akteure unter Inkaufnahme aller Folgen für wen sonst auch immer bedeutet, hat uns keiner gesagt. Nur dadurch haben wir unsere "alles und bitte jetzt sofort" Konsummentalität entwickeln dürfen.

      Ich denke selbst heute denken 95% der Bundesbürger noch daß "Liberal" für die Freiheit jedes Einzelnen steht und Neoliberalismus natürlich das moderne und gute Update davon ist. Ich mußte, als unpolitischer Mensch, 57 Jahre alt werden um festzustellen wie uns Politik, Konzerne und Banken verkaspert haben und wieterhin tun werden, wenn wir uns nicht am Entscheidungsprozess beteiligen. Kante zeigen. Das Wissen um die Zusammenhänge ist schon lange da.

      Welches Thema braucht es um dich auf die Straße zu bringen? Welches es auch immer ist, du wirst selbst feststellen können, es hat die selben Ursachen. Rechts oder Links hat heute keine Bedeutung mehr. Diese Kategorien sind nutzlos geworden.

      Alle heißdiskutierten Themen beziehen sich, bei genauem Hinsehen, immer wieder auf die selben Ursachen. Deregulierung der Märkte und der Finanzen.

      Kleiner Nebeneffekt:

      Das macht es gefährlich.

      Schafft es irgendein Polemiker alle diese Splitter zusammenzuschweißen kann der/die mit uns machen was er will.

       

      Ein Paar Hinweise für den den's interessiert:

      Arte Serie: Kapitalismus

      Buch: Karl Polanyi, The great transformation

      WDR Feature 2015: Der Neoliberalismus und das Internet

      Stefan Brunnhuber: Die Kunst der Transformation.

      Arte: Das System Milch

  • Ich habe Sympathie für all die Stimmen, die zumindest versuchen, die Sicht der Südamerikanischen Staaten hier miteinzubeziehen. Der Artikel hat zwar den Fokus klar auf die deutsche Agrarwende gelegt, aber es wäre trotzdem nett gewesen zu erwähnen, was denn die Südamerikaner im Gegenzug für die Agrarexporte kaufen müssen - ich vermute verarbeitete Waren, womit das Schema mal wieder klar ist: Die dritte Welt verkauft Primärprodukte, die erste Industrieprodukte und die Handelsbilanz sieht dann dementsprechend aus. Aber wenn man den Artikel so liest, sind das Hauptproblem nur die Produkte, die aus Südamerika kommen. Ich lebe seit 2 Jahren in Argentinien und kann sagen, dass hier die die Agraindustrie von Großgrundbesitzern dominiert wird, die massiv die Politik beeinflussen und man diese nicht durch noch mehr Deviseneinfuhr unterstützen sollte. Das ist ein Kritikpunkt, der fehlt. Die Kuhhaltung in Südamerika ist allerdings in ganz großen Teilen ziemlich tierfreundlich, die Kühe laufen frei, erst neuerdings werden Kuhställe ohne Auslauf gebaut, "wie in Europa", sagt man dazu. Ich rede nur über Argentinien und will die erwähnten Skandale nicht bestreiten, aber deutlich machen, dass die Tierhaltung im Durchschnitt wesentlich besser ist als in Deutschland. (Ich will hier weder Fleischkonsum verteidigen und stimme auch allen Leuten zu, die sagen, dass es bekloppt ist, Waren um die Welt zu schicken) Ich fand nur den Artikel ein bisschen zu extrem in die Richtung, dass wir armen Europäer jetzt von Südamerikanischem Gammelfleisch überschwemmt werden, während wir hier grad versuchen, verantwortlich zu produzieren.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Lauri:

      Die Qualität des argentinischen Steaks ist unbestritten, da können die saft und kraftlosen deutschen Ochsen nicht mithalten. Ich kenne Argentinier, die Vegetarier sind, meine Freundin stammt aus der Provinz von Santa Fe und ist auch kein grosser Fleischfan. Was Sie über die poltische Macht der Grossgrundbesitzer sagen ist richtig, die geben den Ton an und Macri muss nach ihrer Pfeife tanzen, aber er macht es gern.

  • btw - only!;)

    Dess Fotto - gelungen! Dess ja.

     

    Aber - Na Servus!

    Jo mei. Der Söder hat sich für´s Shooting ja wieder _

    Scho fei z´recht gemacht. Wie gewohnt - gell!

    Aber Jesses. Es irritiert aber doch schonn schwer -

    Daß da noch was Braunes rechts von ihm Platz hat - gell!;)

    Da ist noch Handlungsbedarf.

    • @Lowandorder:

      :-)))

  • Auf jeden VW und Mercedes noch ein halbes Schwen obendrauf!

  • Ich versteh das Problem nicht. Die Linken heulen doch immer, dass wir die ganzen dritte Welt Bananenrepubliken unterjocht haben und die nur deshalb, so arm sind. Jetzt wird durch den Export von Fleisch frisches Geld nach Südamerika kommen und es ist noch falsch. Soll die EU dann einfach so jährlich 500 Milliarden nach Afrika und Südamerika überweisen? Wie hättens die Herrschaften denn gern?

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @EinfachIch:

      ..."frisches Geld" für wen?

      Sicher nicht für die, diejenigen es brauchen könnten, sondern für jene, die sowieso schon genug haben.

      Einfach mal darüber nachdenken.

    • @EinfachIch:

      Ich empfehle die Lektüre des obigen Artikels, um das Problem zu verstehen. Besonders jene Passagen, in denen das Problem erklärt wird.

       

      Troll...

      • @Rowena Ravenclaw:

        Man nennt das Prioritäten setzten.

        Mir ist zunehmender Wohlstand in diesen Staaten schlichtweg wichtiger.

        Ich will ja nicht, dass dem nächst noch mehr bei uns auf der Matte stehen

        • @EinfachIch:

          Man nennt das kurzsichtige Prioritäten setzen. Wahrscheinlich sind Sie über 50 und haben keine Kinder, die Ihnen am Herzen liegen. Deshalb haben Sie Angst vor kurzfristigen globalen Migrationsbewegungen und nicht so sehr vor Klimaflüchtlingen -- die könnten aber auch eher als gedacht da sein. So oder so sind mir Wirtschaftsflüchtlinge aus armen Ländern, die "daheim" ihre Grundbedürfnisse versorgen können, aber ein besseres Leben suchen, hundert mal lieber als Klimaflüchtlinge, die einfach keinen Ort mehr haben, an den sie jemals zurückkehren können.

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @EinfachIch:

      Bei Ihren Problemen mit den Linken kann ich leider nicht helfen. Evtl. ein Psychiater.

      Aber Sie haben natürlich recht, daß diese tausend Schiffe, die südamerikanisches Fleisch in das fleischreiche Europa transportieren, ja überhaupt keine Umweltschäden anrichten.

      Die Linken denken immer, die Schiffe würden mit dem supergiftigen Schweröl angetrieben werden, aber nein: Die Schiffe mit ihren tausenden von Tonnen Ladung steigen in Südamerika auf in die Luft, segeln dort wie ein Vogel mit Ostwind zu uns und plumpsen erst vor Europa wieder runter ins Wasser. Dabei brauchen sie vielleicht gerade mal 2-2 1/2 Liter Schweröl.

      Bei dieser supertollen Umweltbilanz sollte man unbedingt kiloweise argentinisches Rindfleisch verzehren (Vorsichtshalber: Ironie Ende)

      • @4932 (Profil gelöscht):

        Sollen die Schiffe dann leer wieder zurückfahren, nachdem deutsche Automobile nach Südamerika verfrachtet wurden? Das wäre dann aber richtig Banana!

        • 4G
          4932 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Nein, meine Vision ist, daß man das Transportwesen exzessiv ausbauen sollte.

          Wenn man in Chile bayerische Volksmusik für die noch lebenden NS-Aufseher möchte, dann fährt man einfach eine bayerische Blaskapelle hin. Wenn man eine deutsche Zeitung dort lesen möchte, fliegt man eine Redaktion rüber. Für ein deutsches Fernsehprogramm braucht man lediglich eine 120-Mann-Crew rüberfliegen. Wenn man Fotos aus Argentinien möchte, fliegen diese Leute einfach mit ihren Kameras rüber und fotografieren. Wenn man in Italien eine Finca im argentinischen Stil bauen möchte, läßt man sich das drüben bauen und nimmt sich ein Schiff für den Transport.

          Wenn wir seit Jahren schon so erfolgreich am Klimawandel arbeiten, sollten wir dies jetzt nicht aufgeben, sondern bis zur Vollendung fortführen. In der endgültig letzten Ausgabe des Guinnesbuchs der Rekorde (2052) soll stehen, daß der Mensch zwar unentwegt Sch ... gebaut hatte, aber dies wirklich perfekt und ohne Kompromisse.

          • @4932 (Profil gelöscht):

            Ok. Ich habe verstanden. Statt Lift wollen Sie liebe südamerikanischen Nazisch. exportieren um damit den Klimawandel zu stoppen.

             

            Als ernst zu nehmende Antwort auf meine Frage, was Containerschiffe, nachdem der deutsche Exportkrams in Südamerika abgeladen würde, wieder laden dürfen, fasse ich das mal nicht auf.

             

            Wollen Sie z.B. Den Soja-Futtermittelexport unterbunden wissen? Soll stattdessen lieber Platz- und Energie-sparend gleich das Fleisch geliefert werden? Oder soll alles beim Alten bleiben, was natürlich finanziell lukrativer ist für die heimische Landwirtschaft.

            • 4G
              4932 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Ich möchte nur bestätigen, daß Sie offenbar wirklich kein einziges Wort meines Blogbeitrags verstanden haben.

              Ich muss an mir arbeiten.

          • @4932 (Profil gelöscht):

            Sie vergessen, dass bei jedem Arbeitsschritt das Produkt halbfertig hin- und hergeschippert wird. Globale Werkbank und so!

        • @Rudolf Fissner:

          Das exportierte Soja können die auch gleich selber billiger verfüttern.

  • Freihandel bedeutet im Agrarbereich vorallem das die betroffene Bevölkerung in den ärmeren Gebieten kaum noch zahlen. In anderen Fällen wird das Land so teuer das der ansässige Bauer verdrängt wird - und hierzulande versaut es die Preise für die ansässigen Bauern die dann auch nicht mehr wettbewerbsfähig sind.

     

    Gewinnen tun die Aldisten die Lidlianer und die Spekulanten.

     

    Theoretisch sogar der Verbraucher, wenn man die Kosten der Umweltbelastung und der Steuerverschiebung nicht einrechnet.

  • Besser Fleisch im iportieren als Soja.

    • @Tim Leuther:

      Besser Fleisch importieren das wir nicht schon haben:-) Strauss? Pekari?

      Soja importieren ist glaub ich OK, wenn man es nicht gerade via Rind in 3x soviel Gülle verwandelt um dann Milchpulver oder Schnitzel FÜR DEN EXPORT draus zu machen. Gülle bleibt hier, Gewinn irgendwo steuerfrei, Fleisch und Milch macht wo anders Bauern pleite. Unregulierter freier Markt läßt grüßen.

      Ein Sojadrink im Supermarkt kostet rund 1,48. LOL! Wenn ich den selbst aus Sojamehl koche (10 Minuten) und so viel oder wenig süße wie ich mag, bekomme ich rund 30 Liter aus 1kg Sojamehl, welches mich 2,5 Euro kostet. (Bio-Soja Mehl aus Uruguai natürlich)

      Das Tütchen Vanillezucker nicht mitgerechnet:-)

      Die Hersteller der Drinks kommen vor Lachen nicht in den Schlaf!

      Ach ja, und ich mach das dann auch ohne 30 Papp/Plastik kartons in der gelben Tonne.....

      Natürlich koch ich die 30 Liter nicht auf ein mal, du Naseweis;-) das macht man wie ne Kanne Kaffe kochen....ach ja das gibts ja nich mehr, da brauch ich ja einen Vollschwachmaten für mindenstens 500Euro für........ merkt keiner daß wir in vielen Dingen unser Gehirn schon komplett an Amazonien abgegeben haben.....? Ändere deine Praxis!

  • Deutschland kann nicht autark leben.und Europa auch nicht. Wir sind also zwingend auf internationalen Handel angewiesen. Die Regeln bestimmen nicht alleine wir. Aber jeder Einzelne kann sein Ernährungsverhalten selbst bestimmen. Niemand muss das Fleisch aus Südamerika kaufen.

    • @Bernhard Hellweg:

      "Zwingend" sind wir sicherlich nicht auf eine globalisierte Weltwirtschaft angewiesen, auch wenn man debattieren kann, wie viel davon wünschenswert ist.

       

      Und klar, frei nach einem grossen europäischen Denker: Jede/r kann nicht kaufen, was er/sie nicht kaufen möchte. Aber nicht jede/r kann nicht kaufen wollen, was er/sie nicht kaufen möchte.

       

      Oder, etwas weniger verschwurbelt ausgedrückt -- wo eh von der breiten Masse (auch aus ökonomischen Zwängen!) das gekauft wird, was grade am billigsten ist, könnte man auch mal damit anfangen, die Lebensmittel, die am umweltverträglichsten sind, am günstigsten anzubieten. (Zum Beispiel könnte man endlich, endlich mal die unsägliche Steuersubventionierung von Fleischwaren einstellen. Oder vielleicht keine milliardenschweren Gammelfleischverträge mit Südamerika? Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.)

      • @Rowena Ravenclaw:

        Anbieten ist etwas anderes als nachfragen. Am Ende müssen Angebot und Nachfrage zusammen passen. Passen sie nicht, gibt es Schlangen vor den Geschäften weil das Gewünschte knapp ist und andere Waren vergammeln in den Regalen.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Bernhard Hellweg:

          Alles Erziehungssache, aber in Deutschland ist gesunde Ernährung kein Thema an Schulen. In Frankreich, wo über 80% der Schüler in staatlich subvetionierten Schulkatinen essen, wo ein Gericht aus Entrée meist Salat, zwei Hauptspeisen zur Auswahl, vemehrt mindestens ein Vegigericht besteht, Nachspeise und Obst, wird auch vermehrt darauf geachtet, dass die Produkte nicht nur frisch sind, sondern auch local und wenn möglich bio. Das fördert die bäuerliche Landwirtschaft und das Bewusstsein für gesunde Ernährung. Und es herrscht ein breiter Konsenz von links bis rechts, denn immerhin hat ein rechter Abgeordneter, einen Gesetzesvorschlag eingebracht systemstisch ein vegetarisches Alternativmenü anzubieten...und local und bio.

        • @Bernhard Hellweg:

          Ich halte es nicht für wahrscheinlich, dass die Menschen bei Ausbleiben von südamerikanischem Billigfleisch vor ALDI Schlange stehen werden, während das europäische Fleisch, das bisher verfügbar war, in den Regalen vergammelt...

          • @Rowena Ravenclaw:

            Wenn genügend preiswertes Deutsches Fleisch in den Regalen liegt, natürlich nicht. Aber wir wollen ja die Agrarwende und dann wird es schwierig, genügend deutsches Fleisch zu produzieren.

  • Das Handelsabkommen dient doch der Volksgesundheit. Als ich längere Zeit in Argentinien verbracht habe wurde dort zu jeder Gelegenheit Berge von Fleisch aufgetischt. Jetzt steigen die Exportmöglichkeiten der Rinderbarone und das wird in Argentinien die Preise nach oben treiben. Also wird für breite Schichten das Fleisch teurer und sie verzehren weniger davon. Ist das nicht toll.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Freihandel in der derzeitigen Form bietet grundsätzlich falsche Anreize. Denn es werden nicht in erster Linie Zölle gesenkt, so daß das jeweilige Nehmerland dringend benötigte Güter günstiger beziehen kann, sondern es wird dabei immer die Möglichkeit eröffnet, daß das Geberland beliebig exportieren kann. Handel ohne Notwendigkeit.

    Vor dem Hintergrund unserer Klimaprobleme (deshalb brennt übrigens Kalifornien zur Zeit) ist Freihandel in dem Sinne ein vollkommener Schwachsinn. Und man frägt sich verwundert, wie es sein kann, daß zeitgleich in Hinterzimmern Freihandelsverträge ausgehandelt werden und parallel mit großem Pomp Klimaverhandlungen durchgeführt werden, wo um jede Tonne CO2 gerungen wird.

    Aber das mit der Intelligenz des Menschen ist so eine Sache, wo man noch nicht weiß, ob sie wirklich existiert.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Nach der Lektüre Ihres Kommentars frage ich mich allerdings auch, ob sie wirklich existiert.

      • @Karl Bauer15:

        Huch, ..ein Tröllchen:-)

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Den Gerüchten nach soll sich Intelligenz schon gezeigt haben - ausschließlich allerdings bei "Kreativen, Künstler, Aktivisten und Linke sowie Grüne".

       

      Bei allen anderen ist das Hirn tot - wäre es das nicht wären sie ja Kreative, Künstler Aktivisten, Linke oder Grüne ;)

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Ja, das sind die Befürchtungen, die neuerdings in rechtspopolistischen Kreisen kursieren. Infolgedessen ist der Konsum von Viagra in diesen Kreisen ebenfalls gestiegen, da ein weiteres Gerücht um ging, das damit die kognitiven Fähigkeiten erhalten und der drohende Hirntod verhindert werden könne.

      • 4G
        4932 (Profil gelöscht)
        @Thomas_Ba_Wü:

        Nehme Ihren Text wörtlich und denke, daß Sie die Dinge richtig sehen.

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Tja - Wenn einer gell - wie Sie!

         

        Denkt mal mit dem Knie!

        Ha noi. Kommt dess heraus!

        Newahr. - 's halt ein Graus!

         

        No. Auch ihm - Josef wurds gerne Rheingerieben!

        "Wärst du Dussel doch im Dorf

        Geblieben!"

        So geht's halt wieder mal.

        Si'cher dat. Normal.

  • Die Umweltverschmutzung durch die Landwirtschaft in Deutschland kommt auch dadurch, dass durch importierte Futtermittel Nährstoffe in die Mastbetriebe kommen, die dann als Gülle auf die Flächen hier verteilt werden. Wenn dort gemästet wird, wo das Futter herkommt, kann die Gülle dort als Nährstoff dienen.

    Das ändert natürlich nichts an der möglichen Hormonproblematik und am Klimaeffekt, wenn bei sinkenden Preisen noch mehr Fleisch gegessen wird.

    • @undnix:

      Auch bei Biogasanlagen fällt Gülle an.

      Biogas wurde durch Rot-Grün zusätzlich zur Viehaltung aufgebaut, d.h. Maismonokulturen und intensive Nutzung der Flächen. Aber sowas kommt heraus wenn Personen wie Künast, ohne die geringste Ahnung der Materie, an die Macht gelassen werden.

      So ist es heuchlerisch, wenn ausgerechnet die Grünen einen Wandel der Landwirtschaft verlangen, um zu kaschieren was sie angestellt haben. Aber man kann ja die Leute über die Medien auf den "richtigen"Weg bringen.

      • @Günter Witte:

        Bei Biogasanlagen fällt keine Gülle an. Die können nicht kacken. Soviel nur zum Thema „ohne die geringste Ahnung der Materie“

        • @Rudolf Fissner:

          Überheblich und keine Ahnung, gefährliche Mischung!

          Haben Sie schon jemals eine Biogasanlage gesehen?

          Was meinen Sie, dass sich in den runden Behältern mit den Kugelförmigen Hauben befindet?

          Die Flüssigkeit darin ist Gülle, sogar mit einem höheren N-Gehalt als Tierische, und diese kommt auf die Felder.

          Bei ihrem Wissensstand muss ich Sie leider auf die selbe Stufe wie Frau Künast stellen.

          • @Günter Witte:

            Wenn etwas irgendwo „ anfällt“, dann entsteht es dort auch. In Biogasanlagen entsteht aber neunmal keine Gülle. Gülle wird angeliefert, vergoren und es fallen Biogas und Gärreste an. Deswegen nennt man es auch Biogasanlage und nicht Gülleanlage.

            • @Rudolf Fissner:

              Es gibt auch Biogasanlagen ohne Gülle als Träger, was kommt bei diesen heraus ? haben diese Gärreste keine Inhaltstoffe ? Diese durften bis 2016 ohne Mengenbegrenzung ausgebracht werden.

              • @Günter Witte:

                Biogas und Gärreste. Aber kein Gülle. Und kommen Sie mir nun nich damit, das „was mit Inhaltsstoffen“ gleich Gülle sei.

          • @Günter Witte:

            Na - da hamsich ja zwei@@s

             

            Dreistufig gefunden!

            Da lachmer sich ja gleich den Künast!

            Newahr.

            &

            Dazu immer den schönen

            Scheißhausspruch - wollnichwoll!

            "Hier muß ein jeder lassen -

            Ob's Mann ist oder Frau

            Mildtätig seine Gaben für meinen

            Ackerbau!

            &

            Drum mache nach genossner Ruh -

            Den Deckel druff - de Türe zu!"

             

            No. Viel hat sich scheint's nicht geändert! Gellewelle¿!;))

            • @Lowandorder:

              Argumente ausgegangen?

              • @Günter Witte:

                Och - Wittewittewit Juheirassa!;)

                Er nu wieder!

                 

                Statt immer sich im Kreis verrenken

                Einfach mal um die Ecke denken.

                &

                "Der Glaube versetzt Berge -

                Aber keinen Misthaufen!"

                Wußten meine bäuerlichen Altvorderen alllang & das bis heute!

                Nee nee - Mit juch twee - "hev'sik twee

                Rums'nacker funnen!" Aber Hallo!

                Viel Spaß weiter.

  • Da hilft nur eins: regionales Fleisch kaufen, und weniger davon.

    • @Karin Pewe:

      Richtig, und das aus eigener Überzeugung

  • Die Partei der "Agrarwende" und der Abschaffung von Massentierhaltung hat nichtmal 9% Zustimmung bei der letzten Bundestagswahl.

     

    Ich zweifle daran, dass "wir" das wollen - zumindest wenn man mit "wir" mehr meint als die Grünenwähler.

    • @Thomas_Ba_Wü:

      LOL ... „Ihr“ habt doch nüscht zu sagen.

    • @Thomas_Ba_Wü:

      Sie meinen also nur Grünenwähler wollen das? Welch eine unterkomplexe und dumme Analyse. Sie wissen genau, dass Wahlen nicht durch 1 Thema entschieden werden, es gibt durchaus Menschen die für eine gerechtere Tierhaltung sind, aber andere Parteien gewählt haben. Zudem setzen sich nicht allein die Grünen für dieses Thema ein. Ich vermute aber sie sind garnicht so dumm, sondern sie stellen wider besseres Wissens solche Analysen auf. Das würde bedeuten sie sind nicht dumm, sondern böse. Ich hoffe sehr das es nur Dummheit ist.

      • @wirklich?:

        Jaja - und die "Obergrenze" ist auch gesellschaftlicher Konsens. Nur hat halt nicht jeder AFD (die CDU hatte sie ja nicht) gewählt.

      • 7G
        73176 (Profil gelöscht)
        @wirklich?:

        Die Menschen entscheiden sich jeden Tag gegen eine "Agrarwende", indem Sie im Supermarkt das billigste Fleisch kaufen.

        Was Menschen sagen und was diese dann tatsächlich tun, sind zwei komplett unterschiedliche Sachen.

        • @73176 (Profil gelöscht):

          Denken Sie mal darüber nach, Super-@ICH2, um wieviel Steuerhinterziehung, Diebstahl, Raub und Totschlag zunehmen würden, wenn all das nicht strafbewehrt verboten wäre.

           

          "Freiwillige Selbstbeschränkung", mit der unsere marktkonformen Regierenden immer wieder werben, wenn sie den Konzernen nicht mit einer eigentlich notwendigen Regulierung auf die Füße treten wollen, hat noch nie funktioniert.

        • @73176 (Profil gelöscht):

          Das Argument "Massenkonsumverhalten" als Ausdruck der eigentlichen Wünsche des Menschen zeugt doch von nichts weiterem als davon, dass man keine Ahnung hat, aus welchen Motiven heraus Otto Normalbürger seine Kaufentscheidungen trifft. Wenn man eh schon Mühe hat, mit seinem Gehalt bis zum Ende des Monats zu kommen, muss man sich nicht unbedingt auch noch mit dem Vorwurf konfrontiert sehen, das Geld nicht für nachhaltigere Produkte ausgegeben zu haben. Sicher, super wär's. In einem System, in dem die Politik genau die falschen Anreize schafft, ist das aber illusorisch. (Und mit dem Einfluss der Werbung, stets darum bemüht, ein möglichst konsumfreudiges Klima zu schaffen, will ich mal fast gar nicht anfangen.)

          • @Rowena Ravenclaw:

            Sie behaupten damit, dass nachhaltige Produkte unterm Strich die teureren Produkte sind. Das würde ich stark anzweifeln.

            • @Rudolf Fissner:

              Natürlich sind nachhaltige Produkte unterm Strich günstiger -- wenn man die ganzen Folgeschäden an der Umwelt und am Menschen einrechnet, sowieso. Allerdings ist die Realität im Moment trotzdem eine andere: Der Verbraucher, der im Supermarkt vor dem Regal steht, wird leider nach wie vor dazu verlockt bis gezwungen, sich für die weniger nachhaltige Variante zu entscheiden, die unser aller Steuergelder nach wie vor stark subventionieren.

  • Tja, wenn wir die Massentierhaltung abschaffen und die Agrarwende einläuten wollen, muss das Fleisch ja von irgendwo herkommen.. ...

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Bernhard Hellweg:

      Muss? Warum muss? Gibt es in Europa nicht einen zu hohen Fleischkonsum? Wer steuert und beeinflusst denn die Essgewohnheiten der Menschen? Wenn man alles zusammenrechnet gibt es in Deutschland Menschen, die morgens, mittags und abends tierische Produkte verzehren. Ist das notwendig?

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Ja muss - weil wir in einen - Gott sei Dank - so freien Land leben, dass es sie einen Scheißdreck angeht was ich morgens, mittag und abends esse.

         

        Freiheit endet nicht dort wo deine Überzeugung aufhören.

        Im Gegenteil.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Thomas_Ba_Wü:

          Massentierquälerei ist also ein muss, damit Sie Ihre Freiheit geniessen können.. Klar freie Marktwirtschaft und Ethik waren schon immer unvereinbar.

          Mit dem gleichen blöden Argument, das Sie hier vom Stapel lassen, kann man den Diesel verteidigen, den Braunkohleabbau und den freien Verkauf von Schusswaffen, nach dem Motto es geht Sie einen Scheissdreck an, wenn ich mit meinem badenwürttembergischen drei Liter Sterne SUV mit 200km/h über die Autobahn brettere....no comment.

          • @82236 (Profil gelöscht):

            Nein - Massentierquälerei muss nicht sein.

            Aber sie MÜSSEN akzeptieren, dass in einer freiheitlichen liberalen Grundordnung ich nicht nur ungestört mein Kopftuch tragen darf (wenn ich will) sondern auch, dass ich Tiere nicht gleichgesetzt mit dem Menschen halte.

             

            PS: Ich hab nen 3,5 Liter Sportwagen der 250 km/h fährt. SUV gefallen mir optisch nicht.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Richtig, aber wir fangen mit der Agrarwende an der falschen Seite an. Der Verbraucher muss sie wollen und seinen Konsum entsprechend ändern, macht die Verbraucherschar nicht mit, ist nichts gewonnen. Dann kommt unser Essen nur vom woanders. Der Handel ist findig.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Bernhard Hellweg:

          Nicht unbedingt. Gesund Essen ist auch Erziehungssache, aber da wird in Deutschland zu wenig getan. Meine französischen Deutschschülern stehen die Haare zu Berge, wenn die bei Schüleraustauschen die Essgewohnheiten ihrer deutschen Kameraden sehen.

        • @Bernhard Hellweg:

          Der Handel ist nicht nur findig, sonder gibt alleine dir Richtung vor, in die sich alles Entwickelt.

          Die 4 größten Lebensmitteleinzelhändler haben 80% des Marktes.

          Lebensmittel sind in D Lockangebote !

          Es geht darum die Käufer in die Geschäfte zu bringen. Nebenbei werden die Erzeuger durch immer neue Programme und Anforderungen, in immer mehr kleinere Gruppen aufgeteilt, was das gegenseitige drücken der Preise leichter macht.

          Jeder der Bäuerliche Landwirtschaft bekämpft, spielt dem LEH in die Karten, und bezahlt früher oder später die Zeche dafür.