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Kommentar DieselgipfelDas Staatsversagen geht weiter

Malte Kreutzfeldt
Kommentar von Malte Kreutzfeldt

Der Dieselgipfel wird keine wirksame Lösung bringen, solange die Politik sich weiter den Willen der Autoindustrie aufzwingen lässt.

Beim Abgasskandal sitzt nicht die Regierung am Steuer, sondern die Autoindustrie Foto: dpa

S chon jetzt steht fest: Der groß angekündigte „Dieselgipfel“, der an diesem Mittwoch im Verkehrsministerium stattfindet, wird keine wirksame Lösung für die giftigen Abgase bringen. Denn helfen würde allein, alle Dieselmotoren, die die Grenzwerte nicht einhalten, zwangsweise nachzurüsten oder die Fahrzeuge zu verschrotten und den Kunden sauberen Ersatz anzubieten.

Doch die Kosten für diese Lösung will die Politik der Industrie nicht zumuten. Darum geht es beim Treffen von Politik und Industrie vor allem um eine Änderung der Software in den Autos. Das erweckt den Anschein von Aktivität, löst das Problem aber nicht einmal ansatzweise. Das Staatsversagen, das den Dieselskandal ermöglicht hat, geht damit in eine neue Runde.

Mit hohen Parteispenden, der Einstellung ehemaliger Spitzenpolitiker und der Drohung mit Arbeitsplatzverlust zwingt die Autoindustrie bisher jeder Regierung ihren Willen auf: CSU-Verkehrsminister Alexander Dobrindt erklärt es zu einer legalen „Ausnahme“, wenn die Abgasreinigung zu mehr als der Hälfte der Zeit abgeschaltet wird.

SPD-Ministerpräsident Stephan Weil findet nichts dabei, im VW-Aufsichtsrat zu sitzen und beim Gipfel neue Subventionen für sein Betrugsunternehmen zu fordern. Und selbst in Stuttgart, wo die Grünen den Ministerpräsidenten und den Bürgermeister stellen, müssen Fahrverbote – gegen den erbitterten Widerstand der Politik – vor Gericht erzwungen werden.

Erst durch den Druck, den Umweltverbände mit ihren erfolgreichen Klagen gegen die Überschreitung der Grenzwerte erzeugt haben, ist der Dieselgipfel überhaupt zustande gekommen. Doch mitreden dürfen Umwelt- und Verbraucherschützer heute nicht – das Autokartell aus Politik und Industrie bleibt lieber unter sich. Besser können Regierung und Konzerne kaum demonstrieren, dass sie aus dem Skandal nichts gelernt haben. Fortschritte werden also weiterhin vor Gericht erkämpft werden müssen.

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Malte Kreutzfeldt
ehemaliger Redakteur
Jahrgang 1971, war bis September 2022 Korrespondent für Wirtschaft und Umwelt im Parlamentsbüro der taz. Er hat in Göttingen und Berkeley Biologie, Politik und Englisch studiert, sich dabei umweltpolitisch und globalisierungskritisch engagiert und später bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel volontiert.   Für seine Aufdeckung der Rechenfehler von Lungenarzt Dr. Dieter Köhler wurde er 2019 vom Medium Magazin als Journalist des Jahres in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2019 den Umwelt-Medienpreis der DUH in der Kategorie Print.
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39 Kommentare

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  • Sehr geehrter Herr Kreuzfeld!

    Bitte definieren sie einmal "die Politik". Was haben wir Leser darunter zu verstehen? Wollen Sie die Politik-Verdrossenheit der Bürger weiter anfeuern oder ist es Ihnen lieber, dass endlich Lobby resistente Politiker im Bundestag und in der Bundesregierung Verantwortung tragen?

    Wir kennen kein besseres System als die Demokratie. Statt alle engagierten Politiker mit dem Totschlagbegriff "die Politik" herab zu würdigen, sollten Sie Lobby feste Politiker bekannter machen, damit sie demnächst Verantwortung tragen können, zu unserem Wohle.

  • "Allein helfen würde die rigorode Minimierung der Autogrößen und Autozahlen, Umbau ..."

     

    Allein damit wäre Familie Quandt nicht einverstanden, bekamen sie doch im März 2017, nur von BMW, eine persönlich leistungslose Jahresdividende von mehr als 1. Milliarde Euro (v.St.).

     

    Analoges gilt so wohl auch für die weiteren privaten Anteilseigner und Großaktionär*innen der Automobil-, Rohstoff-, Rüstungs- und Zulieferungsindustrien.

     

    Der deutschen Michel, Frau/Mann müssten es schon ernst nehmen, mit der "Demokratie", "Freiheit" und "Menschenrecht"! Aber im Kapitalismus gilt das eben nur für die Kapitalisten und deren gut-geschmierte w/m Staatsbürokratie!

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Als die von Ihnen so attackierte Familie Quandt hat BMW mehrheitlich übernommen als das Unternehmen quasi insolvent war und vor der Übernahme durch Daimler stand. Über Jahrzehnte der Führung und langfristigen Planung durch die Familie wurde aus BMW eines der erolgreichsten und gewinnträchtigsten Unternehmen Deutschlands. Hunderttausende Mitarbeiter und deren Familien Leben von und mit diesem Unternehmen. Und Ihnen fällt nichts besseres ein, als von Enteignung und der Schaffung eines VEB Petuelring zuu schwadronieren.

      Die Familie Quandt zahlt Unsummen Steuern und Sozialabgaben. Das zählt natürlich alles nichts, solang der sie dabei selbst Millionen verdienen. Das klingt für mich nach unversöhnlichem Neid. Sonst nichts.

      • @80576 (Profil gelöscht):

        Es geht eher um maßloße Gier und Anstand.

         

        Welchen Verdienst hatten denn die Nachkommen von Herbert Quandt, an dessen geglückter Übernahme von BMW in den 50er Jahren? - genau keinen!!!

         

        Wenn Sie mit 10 anderen Sonntag Nachmittags am Kaffeetisch sitzen und einer von diesen 10 nimmt sich von den 16 Tortenstücken erst mal 15 und lädt sich diese auf seinen Teller. Sind dann die anderen tatsächlich neidisch?

        • 8G
          80576 (Profil gelöscht)
          @Grisch:

          Und das begründet das Recht auf Enteignung? Ab welchem Vermögen möchten Sie enteignen?

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      "Der deutschen Michel, Frau/Mann müssten es schon ernst nehmen, mit der "Demokratie", "Freiheit" und "Menschenrecht"! Aber im Kapitalismus gilt das eben nur für die Kapitalisten und deren gut-geschmierte w/m Staatsbürokratie!"

       

      Was für ein ausgemachter Humbug! Dieses ewige Gemotze und Gemecker, diese Schwarzmalerei kann mich nur verwundern. Für mich gibt es Demokratie, Menschrechte und Freiheit, obwohl ich kein Großkapitalist oder Teil der Staatsbürokratie bin. In welchem Land leben Sie eigentlich, bzw würden Sie gerne Leben? Wie sollte der Staat Ihrer Meinung nach aufgebaut sein? Sie kommen immer nur mit irgendwelchen altkommunistischen Phrasen um die Ecke. Sie haben aus der Geschichte der letzten hundert Jahre offenbar nichts gelernt. Kein Mensch, der bei Trost ist, wünscht sich die Umsetzung Ihrer kommunsistischen Revolutionsphantasien.

  • "Denn helfen würde allein, alle Dieselmotoren, die die Grenzwerte nicht einhalten, zwangsweise nachzurüsten oder die Fahrzeuge zu verschrotten und den Kunden sauberen Ersatz anzubieten."

    Verschrotten und Neuproduktion ist doch die pure Energie- und Resourcenverschwendung. Der Autor kann doch nicht allen Ernstes diesen Unfug glauben.

    Allein helfen würde die rigorode Minimierung der Autogrößen und Autozahlen, Umbau der nachwievor autogerechten Städte und Dörfer in Fahrrad-und ÖPNV-gerechte Orte mit Vorbild Kopenhagen oder Amsterdam.

    Diese elenden einseitigen Diskussionen durch alle Medien drehen sich fast nur um Fahrverbote und Elektronikeinstellungen. Dann verbraucht das über 100 PS - Durchnittsauto in Stadt und Land ein bisschen weniger, um bei weiterhin immer größer und schwerer werdenden Autos gleich wieder mehr zu verbrauchen.

    Dieses typisch deutsche autobesessene Zurechtlügen von Verbrauchs- und Abgaswerten wird allein von der Nachfrage befeuert. Die imagegesteuerte Nachfrage nach immer größeren, schnelleren und schwereren Autos, dessen Peinlichkeit man in jedem Stadtstau bei einer städtischen 20-30 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit und flächendeckend zugeparkten Straßen, Fußgänger- und Radwegen erkennen kann.

    Wenn Nachfrage und Politik so weitergehen dann ist Klimaschutz, Schadstoffreduzierung und Umweltschutz eine Nullansage. Autolobbyistengesteuerte Politiker und PS-geile beratungsresistente Autofahrer sollten sich mächtig dafür schämen ! Leben und verwalten diese doch auf Kosten der Menschen, die eine gesunde Umwelt für alle im Sinne haben.

    • @Traverso:

      Autolobbyistengesteuerte Politiker und PS-geile beratungsresistente Autofahrer werden sich wohl nicht schämen :( Die allgemeine Duldung ist hier das Problem, und die Ratlosigkeit, aller Menschen, die sich zu wenig Zeit geben, mal (so) gründlich (wie Du) nachzudenken, Stadt- & Regional-Entwicklungs-Planung sind ein Schlüssel und auch Alternativen von denen es viele schon gibt und von denen einige schon bald folgen könnten, wenn Politik sich entsprechend entscheidet. Dann könnten auch in dem Bereich weitere Arbeitsplätze entstehen und Jene auffangen, die heute in der 'Automobil-Branche' ihr Erwerb beziehen: https://www.transition-initiativen.de/ideen-fuer-eine-postfossile-mobilitaet-staerkende-klaerende-infos-zum-thema

      .. + 'Mobilität-2050' ‣ https://mobilitaet2050.vcd.org/

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Traverso:

      ..."PS-geile beratungsresistente Autofahrer"? Und was ist mit dem 08/15-Durchschnittsautofahrer? Denke, die fehlen in ihrer Aufzählung.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Gut, für innerstädisches Tempo 20 bis 30 braucht man selbst das 08/15- Auto nicht. Da ist das Fahrrad meistens schneller, das E-Bike sowieso. Und das Lastenfahrrad hat ein Packvolumen wie ein Kofferaum, ist zudem wesentlich billiger als das billigste Auto. Also der 08/15- Fahrer sollte auch mal über den Sinn seines Handelns nachdenken.

        • @Traverso:

          Meine 80jährige Nachbarin macht den Einkauf ganz sicher nicht wieder zu Fuß, dafür genießt sie die Freiheiten und Teilhabechancen, die ihr ein Auto in der Stadt bietet ...

           

          ... und andere Gruppen, die nicht Mitte 20, in bester Gesundheit und mit viel Tagesfreizeit gesegnet, werde sich den Sinn ihres Handels ebenfalls kaum von Ihnen erklärt bekommen wollen.

          • @TazTiz:

            Sie sagen es. Autofahrer aller Altersklassen sind meistens beratungsresistent.

            Danke für die freundliche Bestätigung.

            Tip an Ihre Nachbarin: Es gibt wunderbar viele Fortbewegungsmöglichkeiten mit elektrobetriebenen Kleinstfahrzeugen, mit denen man sogar in den Laden reinfahren kann...

            Das schont auch die Umwelt und macht super mobil...

  • Nun wäre die Demokratie gefragt, die Situation zu bereinigen, allein wen soll man wählen? Die machen doch alle gemeinsame Sache. Sobald es um Posten und Pöstchen geht, ziehen auch die Grünen ganz schnell den Schwanz ein. Herr Trittin kann viel reden, aber traut sich auch nicht, Herrn Kretschmann ernsthaft zu kritisieren.

     

    Was bleibt? Fundamentalopposition zum Staat. D.h., nicht wählen. Fackeln und Mistgabeln gehen nicht, der Staat hat bessere Waffen und im Zweifel kein Problem, sie einzusetzen. Revolution ist also keine Option.

     

    Bleibt Nichtwählen und sich ärgern. Denn Taz-Artikel werden die Politik kaum zum Umdenken bewegen.

    • 6G
      64984 (Profil gelöscht)
      @kditd:

      Nichtwählen wird nichts helfen. Selbst wenn 90% nicht mehr wählen gehen, werden die Parteien sich nur darum sorgen wie Ihre Prozentzahlen bei den 10% aussehen, die wählen gehen.

      Aber es gibt Parteien, die diese Kungelei mit der Sutoindustrie nicht mitmachen. Und eine sitzt sogar im Bundestag. Nur durch wählen kann man was verändern.

    • @kditd:

      Stimmt, allerdings können die Wähler im kommenden Monat ein Zeichen setzen.

      Wenn denn die größte Gruppe von Wählern, das sind die Rentner, ca. 22 Millionen, sich einig wären, wäre Merkel nicht mehr Kanzlerin.

      Es wird höchste Zeit, das Merkel abtritt.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @P-et-r-a:

        Selbst wenn sich alle Rentner einig wären, warum glauben Sie, würden die dann nicht alle Merkel wählen?

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @kditd:

      ...die taz will mit ihrem Artikel nicht die Politik zum Umdenken bewegen, sondern den Leser, will sagen den 'Bürger'.

  • To big to fail?

    Oder:

    Fail because too big?

    Kleinere Firmen mit diesem Strafregister wären schon längst dicht gemacht worden, um Aktionismus zu zeigen. Deren Betreiber im Gefängnis.

    Arbeitsplatzverlust...was für ein dämlich-peinliches Argument. Wie viele Arbeitsplätze gehen denn verloren, wenn ausländische E-Fahrzeuge an uns vorbeiziehen? Wenn keiner mehr die deutschen Betrugs-Stinker kauft?

    Die Arbeitsplätze gehen nicht verloren, sie werden verändert. Und wer sich nicht wandelt wird untergehen, so wie die Kohle, die Textil- und Teile der Energieindustrie.

    Aber ihr solltet ja wissen, welche Parteien uns das eingebrockt haben und welche das ändern würden...ihr habt bald die Wahl.

    • @Mitch Miller:

      Wieviel Dieselgolf wurden in der Welt verkauft und wieviel Prius oder Teslas?

      Der Markt für Autos besteht nicht nur aus Musk-Fanboys

       

      Und ihren Arbeitsplatz bin ich gerne bereit zu opfern.

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Tesla hat für das Model 3 mehr Vorbestellungen, als überhaupt VW-Golf letztes Jahr in Europa verkauft wurden. Inklusive Benziner. Aus Asien kommen im Wochentakt immer bessere E-Autos auf den Markt. Es könnte schneller gehen, als viele denken.

      • 6G
        64984 (Profil gelöscht)
        @Thomas_Ba_Wü:

        Und unBhängig davon, ob ausländische Fahrzeuge besser sind, werde ich mir keinen Wagen von VW, Daimler, Audi, BMW oder Porsche mehr kaufen. Denn wenn die erst zigtausende Euro haben Sohlen mit dem Verweis auf die tolle Qualität und die tollen Abgaswerte u d dann hinter, wenn rauskommt, dass die Fahrzeuge das 5-40 fache ausstoßen und dass tausende Menschen deswegen sterben, ankommen und sagen: "Hier hast Du 100.Euro als Entschädigung. Aber den Mangel beseitigen wir natürlich nicht. Wir müssen uns nicht ans Gesetz halten." Dann fühle ich mich verarscht. Und denen werde ich mein hart erarbeitetes Geld garantiert nicht mehr in den Rachen schmeißen.

      • 6G
        64984 (Profil gelöscht)
        @Thomas_Ba_Wü:

        So etwas Ähnliches hat Nokia auch gesagt, als das iPhone auf den Markt kam.

        Arbeitsplätze kann man nur retten, wenn sich die deutschen Hersteller sich weiterentwickeln und zwar viel schneller als jetzt amBeispiel des Diesel demonstriert wird.

  • Tja, dafür gibt es dann ja die Wahlen. Also ist es wohl eher ein Wählerversagen

  • Wie lange wollen sich die „kleinen“ Parteien gemeinsam mit dem Wähler/Souverän das eigentlich noch gefallen lassen und tatenlos zusehen?

    Warum denkt eigentlich niemand darüber nach, wie eine Veränderung herbeigeführt werden könnte,

    da der Weg über Wahlen seit Jahrzehnten keiner mehr ist…. .Die Parteien haben sich UNSEREN Staat und die kleinen Parteien zur Beute gemacht.

     

    Zur Begründung hier lesen http://www.buergerblog.com

  • Entfremdung im Kapitalismus.

     

    Dreihundert Meter vor der Bunkermauer schalten wir den Motor und geben Gas. Nach hundert Meter schalten wir rasch alle Gänge nach oben und starten die letzten hundert Meter vor der Mauer mit durchgedrücktem Gaspedal voll durch. „Wir schaffen das“ auch noch!

     

    Das war’s dann!

    Nach uns die Sintflut?

     

    Wir müssten schon den Kapitalismus abschaffen! Oder der Kapitalismus schafft uns ab!

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Naja, Ihr geliebter Kommunismus ist schon vor einigen Jahren an der Betonmauer zerschellt, falls Sie es noch nicht mitbekommen haben.

  • Was der Regierungspolitik anscheinend fehlt sind die biblischen Grundlagen: "Richter und Amtleute sollst du dir einsetzen in allen deinen Stadttoren, die dir der HERR, dein Gott, geben wird, in jedem deiner Stämme, dass sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. Du sollst das Recht nicht beugen und sollst auch die Person nicht ansehen und keine Geschenke nehmen. Denn Geschenke machen die Weisen blind und verdrehen die Sache der Gerechten. Was recht ist, dem sollst du nachjagen, damit du leben kannst, in dem Land das dir der HERR, dein Gott, gibt."

  • Zur Erleichterung der Arbeit der Redaktionsmitglieder könnten die Tastaturen verschlankt werden. Nur noch fünf Tasten mit den Bezeichnungen "Politiker", "Polizei", "Versagen", "Nazi" und "Widerstand". Reicht für 90% der Artikel.

  • VON WEGEN...

    "Staatsversagen" - das ist Regierungspolitik "im Dienste des Volkes"!

    • @hanuman:

      Ein Schelm, der denkt, das vieles ein Staatsstreich in Einheit m.d. Industrie ist.

  • "Haben die Verbraucherschutz- und die Umweltverbände das jemals beanstandet oder sich dahintergeklemmt? Soweit ich weiß: nein."

     

    Un der Rest Ihres "Wissens" dürfte ähnlich fundiert sein...

  • Hurra, 3 Millionen Autos verschrotten und dafür 3 Millionen neue bauen (und verkaufen)! Arbeitnehmer, Kunden und Steuerzahlen übernehmen direkt oder indirekt Kosten ... und die Ökobilanz ist ... naja ...

     

    Wer ist denn da der Lobby-Arbeit der Autoindustrie auf den Leim gegangen? Nur weil die Spitzen-Grünen das in ihrer fachlichen Dummheit fordern ist es noch lange nicht ökologisch oder im Sinne der Umwelt!

  • "Mit hohen Parteispenden, der Einstellung ehemaliger Spitzenpolitiker und der Drohung mit Arbeitsplatzverlust zwingt die Autoindustrie bisher jeder Regierung ihren Willen auf ..."

     

    Sollte man dann nicht anstelle von "Staatsversagen" Worte wie "Erpressung" und "Korruption" benutzen ?

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @jhwh:

      Korruption?

      Ja, wer würde das heute noch ernsthaft bezweifeln.

      Übrigens zuweilen auch recht subtiler, nicht so leicht nachzuweisender Art. Schließlich leben wir hier nicht in Taka-Tuka-Land.

       

      Erpressung?

      Wohl kaum, und bei übereinstimmender Interessenlage von Politik und Industrie auch ganz und gar unnötig.

      Man lässt es zuweilen von außen so aussehen als ob. Man spielt seine jeweilige Rolle als "Good Guy" und "Bad Guy", wobei der "Bad Guy" sich als der wahre "Good Guy" geriert, als Garant unseres Wohlstandes und technologischen Fortschrittes (sic!).

       

      In dieser Schmierenkomödie braucht man aber keinem mehr irgend etwas abnehmen. Sämtliche Knall-Chargen sind für alle Zeiten desavouiert.

      Und sie werden dennoch nicht zum Teufel gejagt (bis auf ganz wenige boucs émissaires).

      Warum?

      Wegen eines bemerkenswerten Einverständnisses und Rückhaltes in der Bevölkerung, welche größer sind als wir uns vorstellen und eingestehen mögen.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Interessant. Ich hatte mit Widerspruch zur Vokabel "Korruption" gerechnet und mit Zustimmung zu "Erpressung". Jetzt kommt es andersherum.

         

        Tatsächlich wollte ich ursprünglich anregen, "Staatsversagen" durch "Korruption" zu ersetzen, habe mir dann aber noch einmal die Definition von letztgenanntem angesehen. Korruption impliziert immer einen ungerechten persönlichen Vorteil des Korrumpierten. Dieser Vorteil ist bei der "Drohung mit Arbeitsplatzverlust" schwer zu finden.

         

        Was die subtile und dank passender Gesetze quasi legale Art der Korruption deutscher Politiker angeht, besteht kein Dissens. Sie grinst uns z.Zt. täglich in Person von Matthias Wissmann an.

         

        Hinsichtlich des Rückhaltes in der Bevölkerung sollten wir abwarten.

  • Diese ganze auch in den Medien geführte Diesel-Debatte ist eine einzige Heuchelei und Augenwischerei. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass sämtliche Autohersteller bei der Angabe des Sprit-Verbrauchs wie gedruckt lügen. Wenn der Verbrauch in Wirklichkeit höher als auf dem Papier ausgewiesen ist, dann sollte es jedem logisch denkenden Menschen schon immer klar gewesen sein, dass auch sämtliche Abgaswerte getrickst sind. Haben die Medien das jemals beanstandet? Nein. Haben die Verbraucherschutz- und die Umweltverbände das jemals beanstandet oder sich dahintergeklemmt? Soweit ich weiß: nein. Und überhaupt: Man tut ja gerade so, als bräuchte man nur die Diesel von der Straße verbannen, und schon würden wir frische Seeluft einatmen. Was ist mit der Feinstaubbelastung durch die stinkenden Benziner, die zunehmen wird, wenn jeder Diesel-Fahrer auf einen Benziner umsteigen muss? Was ist mit der Luftverpestung im Winter durch alte Heizanlagen, Kohleöfen und Kamine, in denen alles mögliche verbrannt wird. Was ist mit der jährlichen, in der Nacht vom 31.12. zum 1.1. stattfindenden Luftverpestung in allen deutschen Großstädten - verursacht durch Silvesterböller und Raketen, die die Innenstädte mit einer Smog-Glocke verschließen? Und was soll dieser Unsinn mit der Verbannung von Dieselfahrzeugen aus der Innenstadt, wenn doch die Abgase, die außerhalb der Innenstadt entstehen, sich durch Luftströmungen und Wind auch in die Innenstadtbereiche ziehen. Und was ist mit dem Flugverkehr, der über unsere Städte düst?

    • @Nicky Arnstein:

      Stimmt, stimmt und stimmt auch. Nur mit irgend etwas sollte einfach mal angefangen werden. Und wenn es dann eben der Diesel ist, ist es dann eben der Diesel. Nur muß diese Debatte jetzt so lange und so stark in der Öffentlichkeit diskutiert werden, mit allen Konsequenzen (Fahrverbote, Umrüstungen, Besteuerung) und allen Potentialen (Elektromobilität, ÖPNV) bis das Thema geklärt ist - und zwar zu Gunsten unseres Lebensumfeldes. Denn wenn wir nirgendwo anfangen, fangen wir nie an.

  • Wieso Staatsversagen, vielmehr wird deutlich, dass Staat/Regierung das ausführende Organ der wirtschaftlich Mächtigen sind - und das will ja die Mehrheit auch so. Klar ist auch, wer jetzt noch wg Umweltschutz die Grünen wählt, hat sie nicht mehr alle beisammen. Kretschmann als ideller Gesamtkonservativer nannte Arbeitsplätze und Industriestandort als Ausschlaggebend für die Lösung - Gesundheit - rangierte unter ferner liefen. Aber er ist wenigstens ehrlich, gegenüber solchen Peinlichkeiten wie der Umweltministerin Hendricks, die rumschwafelt, um ihre Machtlosigkeit in der Regierung zu kaschieren. Problem für die Grünen ist nur, dass sie jetzt keiner mehr braucht, denn industriefreundlicher ist die FDP allemal, den Arbeitsplätzen opfern SPD und Gewerkschaften so ziemlich alles und Umweltschutz - ein gesellschaftliches Auslaufmodell, degeneriert zum getrennten Müllsammeln und Flaschencontainern....

    • @Philippe Ressing:

      Was soll man denn sonst wählen? Grüne Verfnunft ist das Einzige was uns weiterbringen wird.