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Kommentar Deutsche BankKonkurs, Übernahme, Zerschlagung

Ulrike Herrmann
Kommentar von Ulrike Herrmann

Der Staat sollte der Deutschen Bank helfen. Aber nicht gratis, sondern gegen Aktien. Als Eigentümer könnte er dann Sparten mit Gewinn verkaufen.

Übernahme und Verkauf der deutschen Bank könnten für Deutschland lukrativ sein Foto: dpa

N och ist es nur ein hypothetisches Wenn: Was wäre, wenn die Deutsche Bank tatsächlich pleite ist? Sollte der Staat das Institut dann retten? Oder wäre es besser, die Sparer und Gläubiger heranzuziehen?

Diese Fragen und Spekulationen kommen deshalb gerade jetzt auf, weil die Deutsche Bank an vielen Fronten gleichzeitig kämpft. Ihre Gewinne schrumpfen – zudem verlangen die USA eine Buße von 14 Milliarden Dollar, weil die Bank vor der Finanzkrise windige Hypothekenpapiere erfunden und vertrieben hat.

Zwar dürfte die Deutsche Bank am Ende deutlich weniger als 14 Milliarden zahlen, aber dennoch zeigt der Streit mit den USA erneut: Das größte Kreditinstitut Deutschlands ist völlig marode. Auch wenn die Pleite nicht unmittelbar droht, ist es doch richtig, sich schon einmal vorsorglich mit dem Ernstfall namens Konkurs zu befassen.

Viele Zuschauer sind erfreut darüber, dass die Doppeltürme in Frankfurt endlich wanken. Diese Häme ist zu verstehen: Es war und ist unerträglich, dass die Investmentbanker hohe Gehälter und Boni beanspruchen, obwohl sie vor allem Schäden hinterlassen.

Trotzdem wäre es keine gute Idee, die Deutsche Bank in eine klassische Insolvenz zu schicken. Der Konkurs von Lehman Brothers ist eine Warnung: Der Zusammenbruch dieser kleinen Investmentbank hat 2008 ein solches Chaos hinterlassen, dass es weltweit zu einer schweren Wirtschaftskrise kam.

Der Staat muss also einspringen, falls die Deutsche Bank in Schieflage geraten sollte. Aber diese Hilfe darf diesmal nicht gratis sein, sondern muss mit Aktien vergütet werden. Der Staat würde so zum Eigentümer der Bank – und könnte sie in aller Ruhe abwickeln, die Investmentabteilungen schließen und die profitablen Sparten wie etwa die Vermögensverwaltung meistbietend veräußern. Für den Finanzminister wäre diese Rettungsaktion sogar ein gutes Geschäft.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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35 Kommentare

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  • Frau Herrmann hat keine Ahnung von Oekonomie. Fakt ist, dass die DB seit 2008 die Mitarbeiterzahl um über 20'000 gesteigert hat aber der Gewinn tendiert gegen NULL oder ist schon im Minus.

    Es gibt da überhaupt nichts mehr zu verteilen. Man kann diese Bank nur in 3 Hauptteile aufspalten. Zahlungsverkehr - Normale Bankgeschäft - und die Risikoteile in etwas Neues. Alle grossen Bonds sollten an den Bund abgetreten werden - KFW Bank um die Abwicklung zu garantieren. Die DB erlebt das Jahr 2025 in der heutigen Form nicht mehr. Es gilt vorzusorgen.

  • Sicherlich vom Grundsatz her eine ganz gute Idee, da man einerseits große systemrelevante Banken nicht einfach pleite gehen lassen kann und es adererseits unerträglich wäre, wenn am Ende wieder allein der Steuerzahler für Jahrelanges Missmanagment zur Kasse gebeten wird während die verantwortlichen Boni einstreichen und von der Bildfläche verschwinden. Ich habe allerdings ernsthafte Zweifel, ob eine solche Maßnahme europarechtlich haltbar wäre. Der EUGH hat in den sogeannten grieschichen Fällen Karella,Kefalas und Diamantis schon die staatlich angeordnete Kapitalerhöhung bei in Schieflage geratenen Gesellschaften als Verstoß gegen die Kapitalrichtlinie angesehen. Es ist davon auszugehen, dass ein Zwangsverstaatlichung nichts anderes bewertet werden würde.

  • Das Leben wird ohne Deutsche Bank bestimmt nicht schlechter.

  • Naive Frage: warum sollte die Bundesregierung denn verschiedene Sparten verkaufen, statt die Bank einfach unter mehrheitlich staatlicher Kontrolle zu führen?

  • Zugegeben - die Vorstellung, dieser Staat könnte der deutschen Bank noch irgendwie helfen, hat seinen Reiz. Allerdings ist die Wirklichkeit selten nur das, was mehrheitlich in ihr gesehen werden will.

  • Wenn der Staat endlich mal bei den ganzen Führungsetagen so rabiat wäre wie das Finanzamt beim kleinen Mann, dann wäre es doch ein leichtes, Gelder zu Rettung zusammen zu tragen.

     

    Ich weis nicht warum Führungskräfte, egal welche Branche, Millionen durh Betrug scheffeln können un diese Geld nicht dazu benutzt wird, um die verursachten Schäden zu begleichen.

     

    Das wäre ein echter Schritt in Richtung sozialer Frieden.

  • Herr Schäuble sollte schon mal bei US Hedgefonds gegen die DB shorten. Da hätte er schon mal was auf der Seite, falls der Bankkrepel doch gerettet werden möchte.

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @lions:

      Das Volk hat gesprochen: „Finanzminister, mach endlich deinen Job, und begib dich unter die Haie, werde selbst Spekulant.“ Im Glauben, der Teufel wäre mit Beelzebub auszutreiben.

       

      Da wäre eine strikte Trennung von Investmentbanking und klassischem Bankgeschäft wohl eher eine Ultima-ratio: Hat das Investmentbanking-Management versagt, gehen die Spekulanten samt ihrer Bank halt den Bach runter, denn sonst geriete das Wort „Risiko“ zum leeren Wort. Spekulationen können bekanntlich nicht nur zu hohen Gewinne, sondern auch zu Totalverlust führen, womit das Gleichgewicht hergestellt. Wird zwar hoher Gewinn zugesprochen, Totalverlust aber aufgefangen, bezahlen die Falschen die Schulden. Das mag zwar ein Despot für richtig halten, hält jedoch ein gewählter Vertreter des Staatsvolkes solches für richtig, erfüllt er noch nicht einmal die Minimalanforderungen, die üblicherweise an einen Vertreter gestellt werden.

      • @80336 (Profil gelöscht):

        Ach nee, jetzt hab ich ma so ne tolle Idee und werde so übel abgwatscht.

        Mit Shortis hab ich schon Mio´s gemacht und der Schäuble wollte nicht mal was davon abhaben. Hab´s doch nur gut gemeint, ganz ehrlich.

        • 8G
          80336 (Profil gelöscht)
          @lions:

          Schön für Sie, dass Sie auf Pleiten wetteten, und damit neben Ihrem Guthaben so ganz nebenbei die Preise für CDS in die Höhe trieben, damit die Pleiten beschleunigten, und nun dies nun dem Schäuble als Ultima-ratio andienen. Aber ich wüsste nun wirklich nicht, mit welchem Satz ich sie dafür hier "übel abgewatscht" hätte. Etwas mimosenhaft drauf heute, oder?

          • @80336 (Profil gelöscht):

            Mein Aktienkurs für maßloses

            Übertreiben ist zwar noch steigerungsfähig, aber ich verkaufe jetzt, nicht dass noch einer vorher dagegen wettet, wenn die Aktie erst abstürzt.

  • Die Deutsche Bank zahlt mehr Strafe für ihre Verbrechen als die Mafia in Euro verdient. Trotzdem nennt es niemand organisiertes Verbrechen - warum eigentlich nicht.

     

    Und die Logik dass wir diesen Abschaum retten sollen damit unsere Finanzwelt nicht zusammenbricht ist doch ein Schwachsinnsargument der Mietmäuler.

     

    Man pflanzt sich doch auch keinen Darmparasiten ein damit das Immunsystem zu schwach ist die Grippe zu bekämpfen.

    Wenn wir in einem Kapitalismus leben wollen(zumindest ich will das noch), sollten wir aufhören Wirtschaftsschädlinge sozial zu unterstützen während wir dem Hartzler jeden Euro neiden.

     

    Weil ein Zusammenbruch des Bankensektors ist einem Bürgerkrieg aus verzweifelter Wut vorzuziehen!

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @Chaosarah:

      Sie legen da den Finger offensichtlich in eine Wunde des Systems DE: "sollten wir aufhören, Wirtschaftsschädlinge sozial zu unterstützen, während wir dem Hartzler jeden Euro neiden".

       

      Lassen Sie mich raten: Die Leute, die bei jedem Kriegsflüchtling oder Empfänger von Hartz IV zu hyperventilieren beginnen, da sich da einer an "ihrem" Geld bereichere, wird unversehens ausgesprochen maulfaul, wenn mit "ihrem" Geld, das ja schon nicht mehr "ihr" Geld ist, da ihnen abgenommen, wie die Lohn- oder Gehaltszahlung auf dem Kontoauszug belegt, die Schulden der raffgierigen Missetäter getilgt werden.

       

      Schönes Wort: „Mietmäuler“. Chapeau!

  • 8G
    80336 (Profil gelöscht)

    Sorry, die Replik war auf diesen Satz bezogen:

     

    „Der Zusammenbruch dieser kleinen Investmentbank hat 2008 ein solches Chaos hinterlassen, dass es weltweit zu einer schweren Wirtschaftskrise kam.“

  • 8G
    80336 (Profil gelöscht)

    Ohne jegliche Häme, das ist Mumpitz. Denn das Gegenteil ist auch wahr: aus Chaos wurde Ordnung, die Wirtschaftskrise wurde in kurzer Zeit gemeistert, die Banker gingen entweder freiwillig ins Exil oder wurden vor Gericht gestellt und verurteilt, nach gutem alten Brauch, und der Steuersäckel wanderte nicht in die Taschen der Raffgierigen. Am Ende dieses Prozesses werden Anfang 2017 die Devisenbeschränkungen für 99 % der Staatsbürger aufgehoben. Und Sie dürfen raten, was es mit dem verbleibenden 1 % auf sich hat, der weiterhin den Devisenbeschränkungen unterworfen bleibt. – Richtig geraten: es sind die reichsten Personen des Landes. Und auch da war Häme nicht der Grund.

  • 3G
    30404 (Profil gelöscht)

    Hab ja schon viel Unsinn hier gelesen, aber dass eine UR-kapitalistische Bank die alleine NUR durch selbstverschuldetes (gesetzwidriges) Verhalten in Schieflage gerät, dann durch den Steuerzahler zu retten ... wake up TAZ.

    • @30404 (Profil gelöscht):

      Das ist doch der Gag: Wir als Steuerzahler holen uns per Rettung die Kohle zurück!

  • "die kleine Investmentbank Lehman Brothers" war die viertgrößte der USA und der größte (sort of) geregelte Konkurs der amerikanischen Geschichte.

     

    Daß Sparer auch Gläubiger sind (gemeint waren wohl Aktionäre und Boldholder?), hat schon ein anderer erwähnt. Die Einlagensicherung blendet Frau Herrmann aus oder findet sie nicht erwähnenswert... naja, semper idem.

  • "Der Staat muss also einspringen, falls die Deutsche Bank in Schieflage geraten sollte. Aber diese Hilfe darf diesmal nicht gratis sein, sondern muss mit Aktien vergütet werden. Der Staat würde so zum Eigentümer der Bank – und könnte sie in aller Ruhe abwickeln, die Investmentabteilungen schließen und die profitablen Sparten wie etwa die Vermögensverwaltung meistbietend veräußern."

     

    Okay, aber warum kann die DB das nicht selber machen ?

  • Liebe Ulrike Herrmann -

    Sie können Fragen stellen!;))

     

    "...Noch ist es nur ein hypothetisches Wenn: Was wäre, wenn die Deutsche Bank tatsächlich pleite ist? Sollte der Staat das Institut dann retten? Oder wäre es besser, die Sparer und Gläubiger heranzuziehen?.."

     

    Ich tipp mal - ´s wir ´n - genau!

    One-Dollar-Geschäft! Jede Wette!

    Angie gibt´n Essen aus - & -

    Den Rest - Zahlt auch der Steuerzahler!

     

    Denn - Dat Merkel! -

    Aus anderer Leute Leder ist leicht Riemen schneiden!

    Wußte schon das Mittelalter!

    Warum sollte sich daran seit der

    Zeit der Fugger& Welser was geändert haben?

     

    Neoliberalismus - "Gott ist Markt!" =

    "Die Gewinne - Privatisieren -

    Die Verluste - Sozialisieren" -

    Ist doch nur Newlabeling!

    Schon vergessen?!

    So geht das.

    • 8G
      80336 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Na, wenn das so ist, dann gehe ich doch gleich bei meinem nächsten Besuch in DE schnurstracks in die Spielbank Wiesbaden, vertreibe mir die Tage mit Poker, stecke die Gewinne ein, und sollte ich einen Einsatz mal verlieren, fordere ich den Geschäftsführer auf, meine Verluste umgehend auszugleichen. Das hierfür erforderliche Geld kann er sich ja beim deutschen Steuerzahler einsammeln lassen. Hoffe, der nächste Flug nach Frankfurt ist noch nicht ausgebucht, gleich mal abchecken ... Tschüüüüss!

       

      Schöner Satz: „Aus anderer Leute Leder ist leicht Riemen schneiden“ :-)))

      • @80336 (Profil gelöscht):

        Na - & wenns mangels Geld

        In Ffm nicht mehr gefällt -

        Bleibt immer noch in dieser Welt -

        Man sieht sich - in Bielefeld.

         

        Hauchdünn - was kost die Welt -http://www.taz.de/!493451/

        klar - Wichlaf in Bielefeld.

        • 8G
          80336 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Na, dann wäre doch wenigstens Bielefeld nach dem Bankencrash gerettet. So die Bielefelder den Dichter Wiglaf als Bürgermeister wählen, und keinen Politiker. Hier hat es schließlich auch geklappt. Da hieß der Dichter nur anders, nämlich Jón:

          http://www.algorithmics.is/wordpress/de/2015/08/23/bielefeld-gibt-es-gar-nicht/

      • @80336 (Profil gelöscht):

        Wiglaf Droste... lang ists her http://www.taz.de/!826917/

        Feines Teil;))

         

        Nehme an - haben beide -

        Den gepfefferten Spruchbeutel

        Eulenspiegelverlag - im Regal stehen!

        • 8G
          80336 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Den Autor schon, diesen Text aber nicht. Danke!

  • natürlich kenn ich die Bilanzen und alles nicht aber lasst euch die Hypo - Kärnten ein Warnung sein ... die Geschichte wiederholt sich nicht aber die Dinge sind oft sehr ähnlich ...

  • Als die Deutsche Bank noch Miteigentümer von großen Aktiengesellschaften war, musste sie auch die Güte der Bilanzen kontrollieren und die Risiken abfedern. Mit den Änderungen der Gesetze in den 90er Jahren haben die Banken das internationale Spekulationsgeschäft mit dubiosen und computerisierten Mechanismen voll verinnerlicht. Wenn es nicht mehr zu neuen Finanz-Katastrophen kommen soll, dann müssen die Kontrollgesetze verbessert werden.

    DOCH ZUSÄTZLICH geht es um die demokratischen Rechte der Bürger. Deswegen dürfen keine Lobbygruppen dazwischen stehen, wenn es um Entscheidungen und die Verteilung der Aktien geht.

    Vorschlag:

    Bildung eines staatseigenen Fonts, der z.B. die Ausschüttung der Dividenden für das "Bedingungslose Grundeinkommen" der Bürger absichert.

    • 7G
      73176 (Profil gelöscht)
      @Johannes Spark:

      Ihre Idee wird früher Realität, als Sie es sich wahrscheinlich vorstellen können. Bereits heute ist die Bank of Japan (Japans ZB) bei über 90% der Unternehmen aus dem Nikkei unter den 10 größten Anteilseignern ... . Und die EZB ist nur noch einen "Katzensprung" davon entfernt es der BoJ gleich zu tun.

      ZBen sind zwar theoretisch Unabhängig ... Nur welcher Politiker kann da schon widerstehen ...?

  • Gerne möchte ich mich auf die Seite von Frau Herrmann schlagen.

    Frau Hermann danke schön!

     

    Der Artikel ist pointiert geschrieben und das einzige Wort welches ich ihr korrigieren würde wäre die Rettung "in Aktien zu vergüten".

    Anyways; In der Sache hat sie 100 % recht und derlei Verfahren wurde sowohl bei der LLoyds, RBS, Citi, AIG, usw. in Zeiten der Finanzkrise so gemacht. In DE damals nicht und das hatte ich damals auch an dieser Stelle kritisiert. Ursache sind die hohen Hürden einer quasi Enteignung in DE. Das könnte man aber gesetzlich regeln (wenn man will).

     

    Wie geht ein solches Rettungsverfahren bzw. letztlich eine Kapitaleröhung mit dem Staat als alleinigen Käufer der emittierten Aktien:

    Die Bank benötigt Eigenkapital.

    Es werden neue Aktein emittiert.

    Im Falle der Deutschen Bank sagen wir mal 2 Mrd Stück zum aktuellen Nennwert.

    Der Staat kauft 100 % derAktien zu sagen wir mal 4€ (klar, da müsste es der Bank noch schlechter gehen; bei den oben genannten Geldinstituten war das aber vergeichbar so)

    Der Staat wäre danach ca. 60 % Hauptgesellschafter bei der Bank und häätte 8 Mrd Euros dafür hingeblättert; danach könnte im Sinne verfahren werden wie Frau Hermann schrieb.

     

    Da das beschriebene Verfahren in Europa so (außer in UK) nicht gemacht wurde krankt unser Bankensystem bis heute. US Gesellschaften wurden so komplett saniert , der Staat hatte nach der Sanierung an gestiegenen Aktienkursen partizipiert (da mehr als die oben genannten 4 €/Stück erlöst beim Verkauf an der Börse) , die Altaktionäre mussten halt bluten da Sie bei der Kapitalerhöhung nicht dabei waren.

    So ist das Leben als Aktionär.

  • Zitat: Oder wäre es besser, die Sparer und Gläubiger heranzuziehen?

     

    Abgesehen davon, dass die Sparer juristisch auch Gläubiger sind, erschließt es sich mir nicht, warum diese herangezogen werden sollen.

    Weil sie einen großen Einfluss auf die Geschäftsführung der Bank haben?

    Oder wegen der immensen Zinsen , die ihre Sparguthaben eingebracht haben ?

    Die Autorin hätte mal beim Philosophiestudium bleiben sollen.

    • 2G
      2730 (Profil gelöscht)
      @Parisien :

      ..und der Staat sollte nun was machen? Kollege, konkrete Lösungsvorschläge sehen anders aus.

      Und auch wenn ich mit Fr. Herrmann oft genug nicht übereinstimme: Der letzte Satz im Kommentar war blöde Polemik.

      • @2730 (Profil gelöscht):

        Blöde Polemik?

        Eher nicht. Wer als Lösungsvorschlag für eine Bankenpleite erwägt, den Sparer , der nun wirklich keinen Einfluss hat und dem Bankengeschehen ausgeliefert ist , heranzuziehen, liefert Stoff für unnötige Unruhe , die gerade im Bankenbereich niemand brauchen kann.

        • @Parisien :

          Das mit dem Sparer herannziehen hat hier niemand geschrieben, außer dass Sie das behaupten. ?

           

          Die Unruhe kommt von den ungelösten Problemen die die Banken selbst und Staatslenker bei deren Scheinrettung verursacht haben.

          Ich bitte Sie die Kausalitäten sauber zu trennen.

          • @Tom Farmer:

            Das mit den Sparern steht im Artikel und ist von mir weiter oben zitiert worden.

  • Soso, ein Aktionär kann also Betriebsteile schließen oder veräußern. Ich dachte, er kann in erster Linie über seine Aktien verfügen, Dividenden beziehen und die Wahl des Aufsichtsrates beeinflussen. Da muss ich nochmal ins Aktiengesetz schauen.