piwik no script img

Kommentar Anti-Pegida-PetitionEine peinliche Petition

Martin Kaul
Kommentar von Martin Kaul

Mit einer Petition appellieren Zehntausende für ein Verbot der Pegida-Demonstration in Dresden. Ist das gut gemeint? Nein.

Pegida laufen wahrscheinlich auch am 9. November – hier vor einer Woche Foto: dpa

S ie meinen es sicher nur gut. Und deshalb klicken sie dann und geben ihren Namen dafür her: Mehr als 75.000 Menschen haben inzwischen auf der Petitionsplattform Change.org dafür unterzeichnet, eine Demonstration zu verbieten, die an diesem Montagabend in Dresden stattfinden soll. Der Hintergrund ist ernst: Auf dem ehemaligen Adolf-Hitler-Platz in Dresden versammeln sich dann wieder Tausende Menschen zu ihrer fremdenfeindlichen Hetze. Und das ausgerechnet am 77. Jahrestag des 9. November 1938, als Nationalsozialisten in Deutschland jüdische Geschäfte attackierten und in Brand setzen. Heute brennen Flüchtlingsunterkünfte, die öffentliche Stimmung, scheint es, könnte wieder kippen. Das ist erschreckend, verstörend und beklemmend.

Die Antwort darauf sind aber keine Demonstrationsverbote. Sie per Interneterklärung einzufordern, ist nun wahrlich die lächerlichste Form, falsche Schlüsse aus der Geschichte zu ziehen.

Es gehört zu den entscheidenden Lehren aus dem Nationalsozialismus, dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus lokal und konkret, vor allem aber gleichzeitig strukturell bekämpft werden müssen. Und zwar bereits im Entstehen. Dies ist etwa in Sachsen jahrzehntelang unterlassen worden, unter anderem durch eine konservative Regierungskoalition, die quer durch die Landesinstitutionen die Repräsentation des Fremdenfeindlichen für eine demokratische Praxis hielt – und die ihre Bevölkerung statt mit materiellen Ressourcen mit klischeebeladenen Phrasen füttert.

Die Auswüchse dessen zu bekämpfen ist daher 77 Jahre nach der Reichspogromnacht tatsächlich eine historische Verantwortung und zentrale Herausforderungen der deutschen Gegenwart. Und es ist korrekt beobachtet, dass die Lösung des Problems, das in Dresden und Sachsen besonders eindrücklich zu beobachten ist, nicht mehr den Sachsen überlassen werden kann. Andere müssen sich einmischen, in das, was ja längst nicht nur, aber auch auf dem ehemaligen Adolf-Hitler-Platz in Dresden passiert.

Eines aber ist naiv: Zu meinen, dass dies durch eine Petition gegen die Demonstrationsfreiheit auch nur in irgendeiner Weise sinnvoll sein könnte. Was soll das genau bewirken? Wer denkt danach anders als vorher? Und was wird damit verhindert?

Die Demonstrationsfreiheit einzuschränken, ist immer die schlechteste aller denkbaren Maßnahmen. Dass das Übel von Sachsen so sichtbar ist, ist zwar hässlich, aber es zu sehen, ist wichtig. Wer dagegen vorgehen will, darf nicht das Symptom bekämpfen, sondern sollte sich an die Ursachen halten. Es ist zwar traurig und bitter, aber: Mit Klicken geht das nicht weg.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Martin Kaul
Reporter
Mehr zum Thema

30 Kommentare

 / 
  • Auf der Pegida-Kundgebung in Dresden hetzte Akif Pirinçci vor kurzem gegen Politiker und Muslime und bedauerte, dass es keine KZs mehr gibt. Eine streitbare, wehrhafte Demokratie könnte an einem solchem Tag (9. Nov.), an einem solchem Ort ("Adolf-Hitler-Platz") eine solche Versammlung mit guten Begründungen auch einmal verbieten. Was ist daran peinlich?

  • Auf der Pegida-Kundgebung in Dresden hetzte Akif Pirinçci vor kurzem gegen Politiker und Muslime und bedauerte, dass es keine KZs mehr gibt. Eine streitbare, wehrhafte Demokratie könnte an einem solchem Tag (9. Nov.), an einem solchem Ort ("Adolf-Hitler-Platz") eine solche Versammlung mit guten Begründungen auch einmal verbieten. Was ist daran peinlich?

    • @Gast1 :

      Akif Pirincci hat nicht bedauert,dass es keine kz´s mehr gibt.Er hat den Deutschen Politikern unterstellt, sie würden es bedauern,da sie somit "das folk" nicht in KZs stecken kann.(da diese ,"leider ausser Betrieb sind.")

       

      Ist eigentlich nicht so schwer zu verstehen,wenn man mal den Redetext gelesen hat.

  • Unter der Fülle unreflektierter demagogisch ideologischen Kommentare (die nichts gelten lassen, als den eigenen links-linken "Aktivisten"-Horizont), ist der Kurzkommentar von Velofisch wirklich ein Lichtblick !

    Pegida hin oder her: Was ist fremdenfeindlich daran, wenn wir nach Jahrhunderten kirchlicher Machtstrukturen keine mittelalterlichen religiösen und gesellschaftlichen Verhältnisse mehr in Europa , bes. in Deutschland ( ich entschuldige mich für den Begriff) haben wollen, wie sie Hunderttausende muslimische Einwanderer mitbringen ? Gerade als "links-sozialer" Mensch sollte einen dieser zivilisatorische Rückschritt bei aller ideologischer Beschränktheit auffallen !

    • @Karl Theissen:

      Was ist daran NICHT fremdenfeindlich, Menchen ihre Menschenrechte(unter anderem Asyl) zu verwehren,weil diese die falsche Herkunft/Religion haben?

  • Auf der Pegida-Kundgebung in Dresden hetzte Akif Pirinçci vor kurzem gegen Politiker und Muslime und bedauerte, dass es keine KZs mehr gibt. Eine streitbare, wehrhafte Demokratie könnte an einem solchem Tag (9. Nov.), an einem solchem Ort ("Adolf-Hitler-Platz") eine solche Versammlung mit guten Begründungen auch einmal verbieten. Was ist daran peinlich?

  • "Mit Klicken geht das nicht weg."

     

    Ja, wie geht das denn weg? Solche Fragen zu erläutern ist wohl nicht die Aufgabe der taz und des Herrn Kaul.

     

    Vielleicht eine Anregung:

    Guy Standing "The Precariat: The New Dangerous Class" at MA Talks - Copenhagen 26th of March 2015 https://www.youtube.com/watch?v=9OraivQ45ME

  • Ihr könnt halt nicht immer Recht haben :-)

  • Mittels der Petition bekennen sich Menschen zu ihrer Meinung. So einfach ist das, Herr Kaul.

     

    Und ja, warum eigentlich sollte man Nazidemonstrationen nicht verbieten? Eine Demokratie kann nur wehrhaft sein, wenn sie auch konsequent ist. Hätte man die Aufmärsche der NSDAP von Anfang an unterbunden, hätte man der Welt doch so einiges erspart, meinen Sie nicht?

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Ja, total.Die SA war insgesamt dafür bekannt,dass sie sich total gesetzeskonform verhalten hat.

  • Ich stimme Nico Berthold voll und ganz zu.

     

    Ich finde diesen taz-Kommentar ebenfalls sehr kritisch. Nicht nur, weil ich die Petition selbst unterschrieben habe (ich hatte ebenfalls meine Bedenken genau deswegen).

     

    Aber: Menschen als naiv und gutgläubig abzustempeln, nur weil ein Online-Klick einfacher ist, als an der Gegendemo teilzunehmen, ist für mich ein vorschnelles Urteil.

     

    Ich wäre niemals für ein generelles Demonstrationsverbot rechtsextremer Gruppierungen, eben wegen unserem Recht auf freie Meinungsäußerung aller. Allerdings haben wir heute einen eindeutigen Ausnahmefall. Natürlich wurde dieser Tag, genau nach 77 Jahren, von diesen Menschen bewusst auserwählt. Den Zuschlag für die Demonstration von der Stadt zu erhalten trotz aller Offensichtlichkeit der historischen Verbindung, lässt ihre vor Nationalstolz protzenden Brüste nur noch weiter anschwellen. Für mich persönlich ist das widerlich und inakzeptabel.

     

    Natürlich kann die Petition scheitern (was ich auch glaube), ich erhoffe mir aber bei der Stadt ein Zeichen setzen zu können. Zu verdeutlichen, welche Verantwortung eine Kommune selbst trägt für die Aktionen ihrer Bürgerinnen und Bürger, ist enorm wichtig.

     

    Außerdem würde ich noch gern hinzufügen: wie viele Aktionen sind bereits gescheitert, von denen man sich im Vorhinein viel versprochen hat? Bevor man etwas ausprobiert zu sagen: „Bringt doch eh nichts“ ist für mich immer der falsche Ansatz.

    Und ehrlich gesagt, zeigt mir dieser Kommentar wieder einmal diese herablassende Art und Weise der vermeintlich besser-wissenden und gebildeten Intellektuellen. Mir ist ein „naiver Gutmensch“ lieber als jemand, der von oben tadelt.

     

    Oder bin ich die einzige, die in diesem Kommentar einen leicht-überheblichen Unterton verspürt?

     

    PS: und natürlich ist es mit dem Unterschreiben nicht getan. Am Gegenprotest teilzunehmen oder sich für die Leute einzusetzen, mit denen Pegida und Co. ein Problem haben, bleibt die wichtigere Aufgabe.

  • Gegenfrage: Was soll ein Artikel gegen die Petition genau bewirken?

     

    Die auf Facebook gewählte Überschrift hat ja beinnahe Bild Niveau, sie ignorieren Fakten.

    Aus einer Petition gegen fremdenfeindliche Hetze und zur Verlegung des historienträchtigen Ortes wird eine Petition "gegen die Demonstrationsfreiheit". Das ist schon ziemlich plakativ und peinlich.

     

    Zudem ist es großkotzig und naiv von den Menschen zu verlangen das sie Ursachen, nicht Symptome, bekämpfen sollen. Das ist für Einzelpersonen ziemlich schwierig, dafür braucht man die Hilfe von Politik, Medien & Wirtschaft.

     

    Aber wenn selbst die Taz. Journalisten nur sinnlos anschuldigende Artikel wie den ihren schreiben, wie sollen Menschen dann überhaupt darüber bewusst werden was die Ursachen sind und wie diese bekämpft werden?

     

    Sie haben nicht eine Alternative zur Petition aufgezählt. Nur gesagt das es so nicht klappt, na klasse, da sind wir wieder am selben Punkt wie vor der Petition.

     

    "Andere müssen sich einmischen" oder "Wer dagegen vorgehen will, darf nicht das Symptom bekämpfen, sondern sollte sich an die Ursachen halten."

    Wenn das das einzige ist was ihnen dazu einfällt, dann hören sie doch bitte auf solche Artikel zu schreiben.

     

    Sie begehen doch den selben Fehler wie die Petition, oder nennen sie das Ursachenbekämpfung was sie da betreiben?

  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    Pah! Wer hat denn bei Facebook ein Plakat der Antifa gepostet, das zum Blockieren einer AfD-Demonstration aufforderte, ohne sich davon zu distanzieren? Oder war das einfach nur "Berichterstattung"? Haltung war es jedenfalls nicht.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Ich würde das Grundgesetz (im Artikel 8) so ergänzen, daß der Anmelder einer Demonstration vor der Demonstration unterschreiben muss, daß alles unternommen werden wird, daß das deutsche Grundgesetz eingehalten wird und daß die Demonstrationsteilnehmer ausreichend darauf hingewiesen werden. Sollte ein Anmelder dies nicht unterschreiben, erlischt seine Anmeldeberechtigung. Da man die Unterschrift, das deutsche Grundgesetz anzuerkennen von Asylsuchenden verlangen will, kann es ja die Deutschen auch nicht überraschen. Ein paar Beispiele wären nicht überall so richtig populär: Artikel 1 - 4, 11, 13, 16a.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Probiere es doch einfach mal... das ist das automatische Ende jeglicher 1. Mai Proteste, jeglicher Blockupie-, Anti-TTIP-, Anti-G8-Gipfel- und sonstiger Proteste. Oder glaubst du, es findet sich dann noch ein Veranstalter der die alleinige (auch versicherungsrechtliche) Verantwortung für Ausschreitungen aller Art (auch von der Polizei provozierte!!) übernimmt? Oder glaubt ihr, dass Staat und Polizei so ein Gesetz nicht SOFORT ausnutzen werden, wie z.B. in Spanien?

      Mein Gott, warum glaubt eigentlich alle Welt, dass man Gesetze anpassen kann, wie es einem grad in den Kram passt, wenn es gegen erklärte politische Gegner geht? Ihr haut euch damit selbst mehr eine runter wie den paar Pegida-Hanseln und natürlich schafft ihr für eure Kinder Freiheiten on Mass ab. Deshalb haltet das aus, organisiert Gegendemos oder sonst etwas, aber Finger weg von der Gesetzgebung.

      • 4G
        4932 (Profil gelöscht)
        @Cypher:

        Ich dachte eigentlich nur, daß man auch bei Demonstrationen das Grundgesetz einhalten müsse. Und zwar jeder. Und daß dies bereits Bestandteil des Grundgesetzes sei. Aber wenn Ihnen oder Euch das 'grad nicht in den Kram passt', dann lassen wir es. Schöne Grüße an die paar 'Pegida-Hanseln'.

  • Auch ich habe die Petition unterschrieben. Nach einigem Überlegen zwar, eben weil ich auch an die Einschränkung der Demonstrationsfreiheit gedacht habe.

    Nur ich wohne recht weit weg von dem Geschehen, das ich nicht zu einer Gegendemonstration so mal eben erscheinen kann.

    Somit war das Unterzeichnen für mich ein Akt der Demonstration, das ich mit den Zielen von Pegida nichts am Hut habe.

    Und 75.000 Unterschriften aus ganz Deutschland sind ein Zeichen, das die paar Pegidademonstranten eben nicht "Wir sind das Volk" sind.

    • @Ehrlich:

      Mal abwarten wie viel Stimmen die PEGIDAS selbst einmal eventuell mit einer anderen Petition zusammen bekommen...

      • @Hanne:

        Soll ich jetzt einen Lachkrampf bekommen?

        • @Ehrlich:

          Wie Sie selbst schreiben, wohnen Sie recht weit weg vom "Zentrum" PEGIDAs.

           

          Und allein Sachsen, Thürngen und Sachsen-Anhalt haben über 8 Mio. Einwohner, davon eine Menge, ein paar aus Bayern und anderen Bundesländern, so abwegig schätze ich es nicht ein, als dass es zum Lachen wäre. Eher zum Heulen.

           

          Aber ich weiß auch, dass es sehr schwer glaubhaft zu beschreiben ist, was jenseits von "weit weg" gerade in D abgeht.

  • Trotzdem halte ich es für ein wichtiges Signal, gerade an diesem Datum eine rechts-extreme, ausländer- und judenfeindliche Demonstration zu verbieten an diesem Ort (ehem. Adolf-Hiltler-Platz) zu verbieten.

    Kein Platz für Nazis!

  • Ja guter Kommentar. Onlinepetitionen sind schnell mal unterschrieben, und dann?

     

    Wichtiger wäre es dem gegenprotest bei zu treten, oder aktiv Hilfe für diejenigen zu geben, die da "bekämpft" werden.

     

    Ob man nun gegen Pegida Demonstriert, gegen die restriktive Asylpolitik der Unionsparteien, oder aktiv Flüchtlingen bei der Integration hilft, all dies ist ein stärkeres zeichen als eine simple Unterschrift im internet aus seinem bequemen Sessel heraus. Die aktive Integration ist dabei das stärkste Zeichen. Aber eben nicht das Allheilmittel. Man darf die Regierung aus ihrer Sozialen Verantwortung deshalb nicht entlassen. Man muss ihnen auch Zeigen, dass der Staat eine Soziale Verantwortung hat, die er derzeit einfach nur Notdürftig wahrnimmt.

    • @Sascha:

      "all dies ist ein stärkeres zeichen als eine simple Unterschrift im internet"

       

      Woher wissen Sie denn, dass die Unterzeichner/innen nicht sowohl als auch tätig werden?

       

      Das eine schließt das andere nicht aus und 50 Mio. Unterschriften waren es ja nun auch wieder nicht.

  • Lieber Herr Kaul,

     

    ich glaube, dass hier wirklich etwas missverstanden wurde: Niemand in meinem Umfeld hat auch nur die leiseste Hoffnung, dass diese Petition etwas bringt. Ansätze gab es dafür schon einige, aber so recht getraut hat sich keiner. "Ach, das bringt nix" oder "Hmm, das macht sicher jemand anderer" sind nur ein paar der bekannten Ausflüchte. Nein - hier zeigen ein paar Leute, dass sie sich nicht alles gefallen lasse wollen. Das Wort "wollen" macht den Unterschied zu "gefallen lassen", denn letztere Umschreibung setzt doch irgendwie voraus, dass es einen hauch von Chance gibt. Gibt es vielleicht nicht. Aber irgendwer hat den Arsch bewegt gegen dieses Hetz-Gebilde.

    Darum geht es. Damit ist die Petition (Bittschrift) mehr als Symbol denn als Mittel zu deuten.

    • @Beatbox Racker:

      Den Arsch bewegen, wie du es nennst, tun die Leute, die sich den Demonstrationen von Dresden Nazifrei und Antifa-Gruppen in Dresden und der restlichen Republik anschließen und praktisch versuchen, die rassistischen Aufmärsche zu verhindern. Nicht diejenigen, die sich am PC mal kurz per Klick gegen die Versammlungsfreiheit aussprechen.

      • @SvMe:

        Es können aber nicht alle "ihren Arsch" nach Dresden bewegen, auch wenn das wichtig wäre. Wir können auch nicht alle nach Sierra Leone oder in alle Katastrophengebiete der Welt reisen. Ich denke aber, dass es aktuell in Deutschland wichtig ist, auch, aber nur auch, durch solche Aktionen ein Signal zu setzen, auch wenn es nur ein Klick mit Namen etc. ist. Viele sitzen hilflos entfernt von Sachsen und sind froh, dass sie wenigstens das machen können. Auch regte die Petition viele, auch Schüler/innen zum Nachdenken an. Heute wissen nun fast alle, dass der Platz mal A-H-Platz hieß (von 1933-45).

         

        Die Petition hatte auch insofern ihr gutes, dass es wirklich sehr viele Unterzeichner/innen geworden sind und der OB Hilbert u.a. auch zu dieser Aktion Stellung genommen hat. Die Petition hat somit "bewegt" und viele werden die Worte des OB lesen oder hören und das sind meines Erachtens für Sachsen wichtige Worte und Gedanken!

         

        Siehe auch

        https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2015/11/pm_026.php

        • @Hanne:

          @HANNE als würde es nicht überall in dieser Republik regelmäßig rassististische Aufmärsche wie jene von Pegida in Dresden geben. Völlig verständlich, wenn mensch es nicht an einem Montag bis nach Dresden schafft, aber vor der eigenen Haustür gibt es mehr als genügend Gelegenheit sich Rassist*innen in den Weg zu stellen.

    • @Beatbox Racker:

      Auch und gerade wenn es um Symbolpolitik geht, ist das kritisch. Die Galgen auf den Demos waren auch so gebaut, dass sie nie gehalten hätten und waren nur symbolisch gemeint.

      Mit solchen Sachen geht genau das kaputt, was wir alle verteidigen möchten: Eine offene freie und tolerante Gesellschaft.

      Oder anders gesagt: Hetze mit Gegenhetze zu beantworten ist einfach nur dumm!

      • @Velofisch:

        und wo genau in der Petition wurde gehetzt?

      • @Velofisch:

        Also was tun? Die Demo stattfinden lassen, an diesem speziellen Datum? Sicher ist es besser, gesamtgesellschaftlich zu wirken, sich zu engagieren etc. Aber heisst das, gegen diesen Aufmarsch wird man nichts tun?