piwik no script img

Kolumne WichtigRe: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re:

Schwul ist ko-schwanger, Schwuler allergisch und beide wollen Pfeife rauchen, auch wenn es albern wirkt. Aber Hauptsache Donatella kauft Kuchen.

Armani oder Versace, wer trägt die knapperen Höschen? Bild: imago/LFI

S chwul: Liebst du Katzen auch so wie Frau Stokowski?

Schwuler: Ich bin allergisch.

Schwul: Gegen Frau Stokowski?

Schwuler: Nein.

Die Idee

Schwul und Schwuler antworten hier auf die Kolumne von Margarete Stokowski. Für die längste taz-Kolumne aller Zeiten wechseln sich sechs AutorInnen täglich ab. Bisher erschienen: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7, Teil 8, Teil 9, Teil 10, Teil 11, Teil 12, Teil 13, Teil 14, Teil 15, Teil 16

Schwul: Ich lieeeebe Katzen. Meine ist die beste.

Schwuler: Ich fand die letztens unfassbar dreist. Kam ewig nicht zurück vom Streifzug im Hinterhof …

Schwul: … und ich hab mir stundenlang Sorgen gemacht. Die ist nicht gemacht für die Großstadt.

Schwuler: Und sie haart. Nach einer halben Stunde mit ihr in einem Zimmer muss ich niesen.

Schwul: Willst du mir ’ne Cola holen? Ich weiß nicht, ob ich Hunger habe oder mir schlecht ist. Holst du mir Kuchen?

Schwuler: Nö. Aber warum nochmal hast du gestern gekotzt? Bist du ko-schwanger?

Schwul: Ko-schwanger? Warum weiß ich davon nichts.

Schwuler: Woher denn? Egal, ich kaufe mir jetzt eine Pfeife.

Schwul: Oh ja, sag Bescheid, dann können wir gemeinsam Pfeife rauchen. Ich hab noch eine, die steht seit Jahren einsam in ihrem kleinen Ledersessel und wartet auf neuen Stoff.

Schwuler: Ist Pfeiferauchen nicht albern? Oder würde uns noch heißer machen?

Schwul: Bei mir kribbelt es jetzt auf dem Kopf.

Schwuler: Meinst du wegen dieser Knistervideos, dieses ASMR-Phänomen?

Schwul: Was ist dieses ASMR?

Schwuler: So Leute, bei denen es kribbelt, wenn sie zum Beispiel Videos sehen, wo jemand mit Bonbonpapier raschelt. Ich hab da einen Text gelesen und schon hat es gekribbelt.

Schwul: Du bist irre.

Schwuler: Gestern hast du noch gesagt, ich sei der unirrste Typ der Welt.

Schwul: Das war ich gar nicht, das war A.

Schwuler: Wer?

Schwul: Na B.

Schwuler: Ach so.

Schwul: D. will über Pornos schreiben und feiert sich ab.

Schwuler: Frechheit, da habe ich Gebietsschutz.

Schwul: Penis.

Schwuler: Hör auf. Wir wollten doch mal einen Text ohne Schwulis schreiben.

Schwul: Tun wir doch. Also mecker nicht und steh zu dir.

Schwuler: Das könnte jetzt auch so ein LSVD-Werbespruch sein. Die haben übrigens bald Geburtstag. Magst du den Verein?

Schwul: Nö.

Schwuler: War mir klar.

Schwul: Ich hab Kuchen gekauft. Jetzt hab ich überall Puderzucker auf der Hose.

Schwuler: Selbst schuld, wenn du immer nur Schwarz trägst. Da sieht man natürlich alles drauf.

Schwul: Ich sag dir, alles! Ich kleide mich so, wie Armani will. Männlich und nicht homo.

Schwuler: Wer?

Schwul: Dieser sonnengebräunte italienische Designer, der gerne knappe Badehöschen trägt.

Schwuler: Ah, Donatella Versace meinst du. Klar.

Schwul: Du hast echt keine Ahnung. Nein, die andere. Ach egal.

Schwuler: Ich gucke gerade Karrieretipps im Internet: „Wie bekomme ich Anerkennung von Kollegen.“

Schwul: Und?

Schwuler: Wir machen alles falsch.

Schwul: Egal.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Enrico Ippolito
Redakteur bei taz2/medien
Jahrgang 1982, ist seit 2011 bei der taz. Seit November 2012 wirkt er als Redakteur bei tazzwei/medien. Zuvor hat er ein Volontariat bei der taz absolviert.
Paul Wrusch
Redakteur wochentaz
Jahrgang 1984, hat Journalistik und Soziologie in Leipzig studiert. Seit 2009 ist er bei der taz. Nach seinem Volontariat war er Redakteur in der sonntaz, bei taz.de, bei taz2/Medien und im Inlandsressort. Bis 2024 Ressortleiter wochentaz, jetzt Politikredakteur.
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!