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Kolumne MachtAngst schlägt Anstand

Bettina Gaus
Kolumne
von Bettina Gaus

Und Tschüss, Martin Schulz. Möchte man von einer Partei regiert werden, die so mit ihrem einstigen Hoffnungsträger umspringt? Ich jedenfalls nicht.

Ein Abschied sollte von Menschlichkeit geprägt sein: Schulz umarmt Gabriel (2015) Foto: reuters

M ehr Lüge war nie – Karrierist – Vertrauensbruch – zeigt mal wieder, dass alle Politiker nur an Posten und Pöstchen interessiert sind: Der geplante Wechsel von Martin Schulz, SPD-Vorsitzender auf Abruf, ins Auswärtige Amt, sorgte für Wut, Enttäuschung, Häme. Verständlicherweise, hatte Schulz doch noch vor wenigen Monaten eindeutig erklärt, niemals in ein Kabinett Merkel eintreten zu wollen.

Der Druck zeigte Wirkung. Nun hat Martin Schulz überraschend auf ein Ministeramt verzichtet. Und ist damit zur tragischen Figur geworden. Oder etwa nicht?

Zu Tragik gehört immer auch Größe. Die hat Martin Schulz seit seinem fulminanten Aufstieg zum SPD-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten – gerade mal ein Jahr ist das her – bisher nicht gezeigt. Allzu kleinteilig, allzu vage war der von ihm angeführte Wahlkampf, allzu viele Versprechen hat er gebrochen.

Das war allerdings nicht allein seine Schuld. Viele Partei-Granden und etliche nicht ganz so große Granden haben vor allem eigene Interessen in ihren jeweiligen Ländern verfolgt und wenig Rücksicht auf den neuen Hoffnungsträger genommen. Der konnte sehen, wo er blieb. Und sollte dennoch gewinnen.

taz am wochenende

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Vom Hof gejagt

Zumindest in dieser Hinsicht ist die SPD-Spitze sich offenbar treu geblieben. Wie einen räudigen Hund hat sie Schulz jetzt vom Hof gejagt. Angst schlägt Anstand. Zu groß war offenbar die Sorge, dass die Personaldiskussion das beherrschende Thema bei der Entscheidung der Parteibasis über den Koalitionsvertrag sein würde.

Dennoch darf man so mit Menschen nicht umgehen. Ja, die Entscheidung, Martin Schulz als Außenminister zu benennen, war falsch. Sie wirkte wie der elegante Ausweg aus einer schwierigen Situation, aber sie wirkte eben nur so. Sie war schlaumeierisch, das klassische Ergebnis endlos langer Sitzungen in Hinterzimmern.

Gab es wirklich niemanden, dem oder der in diesen Treffen eine Lösung eingefallen wäre, die Martin Schulz seine Würde gelassen hätte? Zum Beispiel: Ihn noch eine Zeitlang im Amt des Parteivorsitzenden zu halten und ihm dann einen Abschied zu seinen Bedingungen zu ermöglichen? Nein, offenbar gab es niemanden.

Gabriel hat sich öffentlich zum Horst gemacht

Von einer solchen Partei möchte ich nicht regiert werden. Ich habe die SPD oft gewählt, und ich bin in den letzten Wochen für die Bildung einer Großen Koalition eingetreten. Weil ich sogar eine langweilige, uninspirierte, aber immerhin professionelle Regierung für besser halte als gar keine.

Aber wenn eine Partei selbst ihren einstigen Hoffnungsträger so kalt abserviert – wie wird sie dann erst Leute behandeln, die keine Lobby haben? Geflüchtete und Kinder aus armen Familien? Ja, genau. Wäre ich SPD-Mitglied: dann würde ich jetzt gegen den Koalitionsvertrag stimmen.

Übrigens sollte auch Sigmar Gabriel nicht als Sieger vom Platz reiten und Außenminister sein dürfen. Er hat sich öffentlich zum Horst gemacht. Es ist ja verständlich, dass Gabriel enttäuscht war, sein Amt zu verlieren, aber über diese Gefühle hätte er mit seiner Ehefrau sprechen sollen. Nicht mit uns.

Das Auswärtige Amt ist kein Erbhof. Der Minister zeigte, dass er das anders sieht – und verhielt sich damit parteischädigend. Der ehemalige SPD-Vorsitzende hat das Ansehen, das er sich in jahrelanger Arbeit mühsam erworben hat, mit wenigen Sätzen verspielt.

Es geht nämlich in der Politik, anders als vielfach vermutet, tatsächlich nicht in erster Linie um Posten, sondern um Inhalte. Zumindest sollte das so sein.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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33 Kommentare

 / 
  • Wenn Bettin Gaus nicht ohnehin als gefeierte Alpha Journalistin Statur hätte, mit dieser Kolumne gewinnt sie diese. Danke

    Binnen eines Jahres wurde SPD Hoffnungsträger Martin Schulz von SPD-Granden in Bund und Ländern von Verrat zu Verrat an seinen Wahlversprechen erst in Hintergrundgesprächen gebeten dann öffentlich gedrängt, getreten, bis er einen nach dem anderen Verrat beging, sich dabei gleichzeitig zum Wohlgefallen genau jener Granden wie Klaus von Dohnanyi "Martin Schulz ist ein guter Kerl aber zum Kanzlerkandidaten taugt er nicht, wir werden doch von Angela Merkel gut regiert, dieses mal wähle ich nicht SPD" im öffentlichen Ansehen demontiert zum "Hans Wurst", zum Watschen Mann vom Willy Brandt Haus, mit Haar im Segel- Ohrfeigengesicht, dass ihm drohte, im Wetterbericht aufzutauchen, Island Tief, dunkler Wolken Wahn im Regenguss Anzug naht, Sturmwarnung für Deutsche Bucht, Personen mit Segelohren wird geraten, zuhause zu bleiben. Schulz, der zuletzt nicht mehr die SPD preis bot, sondern nur noch sich selber wie Sauer Bier auf einem Antialkoholiker Kongress, alle trockengelegt, im politischen Schleudergang besoffen zu machen.

    Der Verrat wird bei Gelegenheit geliebt, der Veräter nicht, der wird in die Wüste geschickt. So birgt Martin Schulz gegenwärtiges Los weniger Tragik denn Stoff für viele Optionen zu Racheakten, den SPD-Granden im Bunde mit Kevin Kühnert Jusos nun auf dem kommenden Parteitag mit einem "No Groko", unter dem Jubel der Berliner Journalisten Nordkurve, mittendrinnen Bettina Gaus, die Exit Rote Exit Karte zu zeigen.

     

    Was Oskar Lafontaine 2005 konnte, die SPD verlassen, die Linkspartei mit anderen gründen, kann Martin Schulz erst recht u nämlich auf europäischer Ebene.

    • @Joachim Petrick:

      Nur dass Martin Schulz mit Sicherheit keine linke europäische Partei gründen wird - selbst, wenn er das könnte.

  • Scheißverhalten taucht da öfter auf, wenn es um Macht, Ruhm, Karriere, Klüngeleien ... geht. Warum also Strukturen wie Regierung, Parteien... stützen, wodurch mensch selbst betroffen wird?

  • Die SPD geht mit armen, arbeitslosen oder / und alleinerziehenden schwachen Menschen seit 2003 so um; Es passt exakt zur Agenda-Politik. Lange sind die Zeiten vorbei, als Willy Brandt sich schämte, seine Sekretärin am Wochenende anzurufen, weil er sie dringend brauchte. Die SPD ist knallhart zu vielen Menschen - auch untereinander ist dies jetzt Standard - und es wirkt ansteckend. Vermutlich gibt es diese Verhaltensweisen auch bei den Linken und den Grünen. In Hamburg ist das bei den Linken aktenkundig gewesen. Bei den Grünen ging man auch schon mal mit harten Bandagen gegen Kritiker vor - so gelangte Ströbele mal zu einem Direktmandat. Politik ist nichts für zarte Seelen - die SPD sowieso nicht, die setzt auf die Macht und das Establishment und dort ist man extrahard untereinander. Wie man jetzt sehen kann.

  • Gut, Schulz ist also endgültig weg vom Fenster.

    Gabriel hat sich nicht nur „zum Horst gemacht“, sondern wegen einer persönlichen Kränkung mal eben das Außenamt der Bundesrepublik ruhen lassen. Dem Mann würde ich in Zukunft nicht mal mehr die Verantwortung für das Festkomitee eines Dackelzüchtervereins geben.

    Und dann Nahles. Die muss ihren Genossen erklären, warum der Vorsitz der SPD neuerdings bei Koalitionsverhandlungen mit dem politischen Gegner ausgekungelt wird. Wohlmöglich noch mit Beteiligung von Merkel und Seehofer.

    Ich würde keinen hohen Betrag mehr auf die Karriere dieser Drei setzen.

     

    Wer bleibt ? Richtig, die rote Null. Schon beeindruckend, wenn man als bundespolitischer Nobody in die GroKo-Verhandlungen geht und dann als Finanzminister und Vizekanzler wieder herauskommt. Wenn nun der Mitgliederentscheid zur GroKo positiv ausfällt, ist er der einzige, der aus diesem Sozen-Gemetzel ohne eine Schramme entkommt und sogar noch profitiert. Und wenn meine Einschätzung zu Nahles richtig ist ...

     

    Sauber !

  • Kompliment für diesen Artikel , der den Fall des Spitzenkandidaten Schulz in seinen Auswirkungen auf die politische Kultur nicht nur der SPD aufzeigt.

    Das Wort "Spitzenkandidat" war diese Woche in den Debatten des EU- Parlaments zur Vorbereitung eines

    neuen Wahlsystems für 2019 - es ist

    geplant Spitzenkandidaten der euro-päischen Parteien zu wählen und

    nicht mehr nationale Listenkandi-daten. Dieses Konzept, das die Grundbedingung für ein politisch geeintes Europa ist, hätte Martin Schulz konsequent unterstüzt.

    Sigmar Gabriel wird am Tag vor dem Abgang von Martin Schulz von der SZ als der ideale Aussenminister dargestellt - aber da hat er schon den Dienst quittiert und auch die Teilnahme an der Sicherheitskon-ferenz abgesagt. Gerade hatte er bei Netanjahu , der nächstes Wochenende an der Sicherheitskonferenz teilnehmen wird für gute Beziehungen gesorgt. Ein Aussenminister , der sich primär für Aufträge der Industrie einsetzt, ist in

    Unionskreisen sehr viel genehmer als einer der die politische Integration Europas vorantreiben will. Martin Schulz wünsche ich , dass er seine Erfahrungen und Einsichten in deutsche Politikkultur nützen kann,

    daran mitzuwirken , dass

    Europa ein demokratisch gewähltes Palament und vielleicht auch einen europäischen Aussenminister erhält .

  • Na ja - den meisten Wählern stellt sich die Frage, ob sie von einer Partei regiert werden wollen, ohnehin nicht. „Sie kennen mich.“

     

    „Wie einen räudigen Hund hat sie (die SPD) Schulz jetzt vom Hof gejagt.“

    Also - nee nich. Ich kann dazu nur soviel sagen: „Der Macron hat mich gestern angerufen.“

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Das Peter-Prinzip läßt sich in der SPD gut beobachten.

    Diesmal hat es jedenfalls nicht geklappt, jemanden, der mit seiner gegnwärtigen Tätigkeit überfordert ist, nach oben wegzuloben und zu befördern. Das war bei Schulz ja schon der Fall, als er vom Bürgermeisteramt ins Europaparlament geschickt wurde, wo ihn kaum ein*e Wähler*in kannte und er höchstens mal in die Blicke der Öffentlichkeit gelangte, als er Berlusconi einen Faschisten nannte. Aber dass er Würselen mit einem Berg Schulden für ein "Spaßbad" zurückgelassen hatte, das war so schnell vergessen. Mit vermeintlich weißer Weste konnte er als Hoffnungsträger der SPD inszeniert werden. Dabei hatte er, der so für Vereinte Staaten von Europa eintritt, es als Chef der Justizabteilung des Parlaments erst abgelehnt, gegen Luxemburg wegen Verletzung der EU-Verträge zu ermitteln.

    Aller guten Dinge sind drei heißt es, da wäre das Außenministeramt schon konsequent gewesen in der Anwendung des Peter-Prinzips. Meine Solidarität gilt allen, die sich in der SPD gegen diesen Status Quo gewendet haben, außer Sigmar Gabriel, der wurde ja auch Außenminister, weil er zu mächtig geworden war, um ihn wegen Unfähigkeit einfach abwählen zu können und nicht, weil er Experte in diesem Bereich wäre.

     

    Man sollte aber nicht so tun, als wäre das Peter-Prinzip nur in der SPD am Wirken. Die Oberste Heerführerin der CDU hatte ja auch von der Armee keinen blassen Schimmer, als sie noch Familienministerin war.

     

    Meiner Meinung nach sollten Minister*innen direkt gewählt werden, wobei jede Fraktion jemanden vorschlagen könnte. Das Geschacher bei Koalitionsverhandlungen würde sich dann vielleicht mehr auf Sachthemen konzentrieren und nicht auf Posten für Poiliker*innen, für die es nach dem Peter-Prinzip noch irgendeine Verwendung geben muss.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip

  • 4G
    42682 (Profil gelöscht)

    Anstand in Zusammenhang mit der Person Schulz? Passt irgendwie nicht, für mich.

    Was war mit seiner "Vetternwirtschaft" in der EU? Mit seinen alleinigen Entscheidungen?

    Alles vergessen? Seine verlogene Haltung zu TTIP?

    Den Umweltverbänden seine Ablehnung bekunden und intern für die Durchsetzung sorgen?

    Der Mann ist Multimillionär und gibt sich als Mann des Volkes aus, der für soziale Gerechtigkeit sorgen will.

    Wer soll das glauben?

    Warum nur soll ich ihn bemitleiden?

  • Mit solch Genossen könnte man ja fast Mitleid haben - wenn man sie nicht so verachten würde.

  • 9G
    97796 (Profil gelöscht)

    Ich glaub ich les nicht richtig. Der Mann, der großspurig tönte "keine Groko!", grabbelt sich mit seinen Schmierfingern letztlich den wichtigsten Ministerposten. Schulz? Weg und ganz schnell vergessen. Mit solchen Leuten wird die SPD noch um die 5% Hürde kämpfen müssen.

  • & nochens - Danke für das Fotto - wa!

     

    "Ein Abschied sollte von Menschlichkeit geprägt sein: Schulz umarmt Gabriel (2015)"

     

    Das Genossendu - is doch seit 68ff längst in der Tonne! Schonn!

    Da zerbiß neben mir kalkweiß vorWut -

    Der laufende Meter JuMi Gerhard Jahn

    - remenber someone? den - jaja -

    Großen Justizreformator!;)(

    Ob von 'nem SHBler "Genosse Jahn" angesprochen - coram publico -

    Unter seiner Löwenmähne riesig -

    Seine Dunhill - ehe die Pfeife

    &

    Inkea-Klappstuhl Björn an solchart

    Rumsuckelt & via Petitesse der

    Heide Simonis später aka Hupfdrohle

    Das Feld - öh räumte!

     

    Damit war die Aufkündigung der

    Solidarität - innerparteilich wie dess im

    Geundgesetz vorgesehen & intendierten Sozialstaat - doch doch -

    "Keiner soll nicht essen - ohne zu frieren - so er nicht arbeitet!"

    Münte voll auf Kante vergoebelt!

    Doch doch!

     

    kurz - Ein Trauerspiel - indeed.

  • In Ihrem Artikel kann ich jeden Satz nur unterstreichen, ist mir doch das Meiste davon in den letzten Tagen ebenfalls durch den Kopf gegeistert.

    Eine unbeantwortete Frage aber wird mir wohl immer wieder eine gequälte Grimasse bescheren: Wie schafft es eine Partei mit so langjähriger Erfahrung, nichts davon in die Gegenwart zu transportieren und aus alten Fehlern zu lernen? Einerseits rühmt sie sich ihrer Tradition - andererseits realisiert sie nicht einmal ihre strategischen Schwächen und die Kurzsichtigkeit, mit denen sie weder rechtzeitig die richtigen Leute an den richtigen Stellen positioniert, noch es schafft, die CDU und besonders die CSU an ihren Schwachstellen zu packen und diese strategisch für sich zu nutzen. Zuerst hat sie ihr soziales Herz unter Schröder den Linken überlassen. Der restliche Torso kreiselt nun irgendwie orientierungslos in der "Mitte" und hat panische Berührungsängste mit den "Ehemaligen". Und mit dieser Schwäche macht sie sich zum Opfer ihrer eigenen Kurzsichtigkeit, mit der sie von den C-Parteien hohnlächelnd mühelos imer und immer wieder über den Tisch gezogen wird.

     

    Der tragische Endpunkt des Umgangs mit glücklosen Mitgliedern, die nun auch noch mitleidlos in den Boden gestampft werden, ist nur noch eine Katastrophe. Von solch einer Partei will man nur noch - nichts mehr wissen.

     

    PS: Gabriel hat Deutschland nach einer mäßigen bis (im Energiebereich) ärgerlichen Wirtschaftsministerzeit als Aussenminister auch keine Lorbeeren gebracht. Aber auch das Bild kann er noch mit seinem würdelosen Verhalten gegenüber einem Aussenministerkandidaten Schulz noch ein Stück weiter ruinieren.

     

    Ergo: Eine Oppositionszeit hätte ihr beileibe nicht geschadet. Immerhin kann man noch ein wenig Hoffnung setzen auf eine zielbewusste Nachwuchsmannschaft, die vielleicht wenigstens aus der jüngeren Vergangenheit lernend mit den klaren Gedanken und Vorstellungen bspw. eines Herrn Kühnert die alte SPD erneuert und in bessere Bahnen lenkt.

  • Ok. Als grad noch Kriegskind

    &@Sätt. ~>

    Früh/ex&hoppDDR-ler!;)

     

    Ja wie? Nur bedingt - duck duck - wa!;)

    Als alter Sack!;)

    &

    Ok. Gelobe a weng Besserung! - öh

    Versuchs mal.;)

     

    Aber Akkuwechsel?

    Wer soll' s machen?

    Wer soll's sein - hm?

    &

    Nochens ~>

    Willy wollte wg 11%-Kluncker einst die

    Brocken hinschmeißen!

    Aber - den Klassenverrat - seiner

    Enkel&Grünlinge mit CDUCSUFDP-help!

    Hätte er sicher nicht mitgemacht!

    Schnelllebig&Schmallippig hinoderher!

    Das wär ihm keine Petitesse gewesen

    &

    Gerd van Acker con Münte&Co. - Gaarp

    Sowieso. Null-Ahnung aber auf Dicke Hose Dumme Sprüche ~> asozial!

     

    &

    Wieder hat aber auch Tucho recht -

    "Laßt sie doch ihren Weichfraß fressen!" - kerr!

     

    kurz - den von Ihnen aufgebauschten

    "Druck" - hatten die nach WK II-ler

    Politikaster - ja schon zuvor durchlebt.

    Auch da liegt Stück des Hasen im Pfeffer. Schnarchnasen a BT. gabs dennoch - satt! Newahr.

    &

    Der Druck fand im Bundestag -

    tlw. "brutalstmögliche" - Forstsetzung

    "Wer war Herbert Frahm?"

    "Alle Wege führen nach Moskau"

    Mauerbau Ostpolitik etc.

    (Immer den Top-Spion Hans-Adolf Kanther "inne Däsch" - In Wirtschaft CDU & über Bande Villa + Egon Bahr https://www.google.de/search?q=kanther+spion&ie=UTF-8&oe=UTF-8&hl=de-de&client=safari

    "Wichtiger als Guillaume"

    Markus Wolff!)

    &

    Wie sagte ein Weggefährte/Brüssel

    Zur anstehenden Kohl/Schröder-Wahl -

    "…aber Schröder&Lafontaine -

    Stehen für gar nichts!)

    &

    Das kannste dir querbeet hochrechnen!

    Wollnichwoll!

    &

    So - wird da schon eher 'n Schuh draus.

    • @Lowandorder:

      Frisch staubt's zutreffend aus der

      Mailtüte!

       

      "Charaktersauspieler

       

      "Eine Tragödie ohne Komik ist ein Trauerspiel." (Horst Sczerba )"

       

      Jau. So isset.

  • Schulz war von vornherein die falsche Wahl ... und Gabriel und die SPD hätten das wissen können.

    In Europa war er zum Zeitpunkt seiner 100%-Wahl gescheitert und für keinen Job mehr vermittelbar, weil er versucht hatte trotz gegenteiliger Vereinbarung an seinen Stuhl festzuhalten. Da war´s mit seiner Glaubwürdigkeit als Vertreter des europäischen Parlamentes vorbei.

    Dass er dann auch noch, selbst für Brüsseler Verhältnisse, als Spesenritter zu viel "des Guten" (für sich) getan hatte, kam dann noch dazu.

    Und jetzt war es doch genauso: Zuerst wollte er niemals in ein Kabinett Merkel eintreten, dann waren die Spesen- und Jobaussichten wichtiger als die eigene Glaubwürdigkeit.

    Schulz ist an sich selber, seiner Wankelmütigkeit und der fehlenden Glaubwürdigkeit gescheitert, nicht an der SPD, nicht an Parteikollegen. Letztere hätten gegen einen Glaubwürdigkeit ausstrahlenden Vorsitzenden nie eine Chance gehabt.

    Die SPD braucht jetzt eine Rundumerneuerung und dann auch mal die Kraft einen Parteivorsitzenden nicht gleich nach der ersten verlorenen Wahl wieder in die Wüste zu schicken. Wenn die CDU so wie die SPD mit ihren Parteivorsitzenden umgegangen wären, wären weder Kohl noch Merkel jemals Kanzler geworden.

    • @Martin74:

      Was für ein autoritärer Quatsch ist das denn? Zurück zu Adenauer oder was? Arunto, die stimmt dem auch noch zu, obwohl sie weiter unten doch gerade den Narzissmus der Primadonnas der Politik gegeißelt hat.

       

      Diese Leute haben einen Auftrag, und sonst nichts. Es geht nicht um sie, sondern um die Sache. Schulz musste am Wahlabend mit dem historisch schlechtesten Ergebnis zurücktreten. Dass die SPD ihn auch noch wiedergewählt hat, ist reine Nostalgie.

      Wir leben aber im Jahr 2018. Das hat sich jetzt gerächt, Schulz ist nowhere.

    • @Martin74:

      Das ist für mich tatsächlich ein entscheidendes Problem bei der heutigen SPD: Nach einer verlorenen Bundestagswahl ist der Kandidat weg vom Fenster.

       

      Auch Willy Brandt ist erst bei seiner 3.(!) Bundestagswahl als Kanzlerkandidat schließlich Bundeskanzler geworden.

      • @arunto:

        klar - & gegen viel Widerstand in seiner Partei!

        &

        Bis dato - war allein die CDU/CSU - ein

        Billiger Kanzlerwahlverein! Woll!

         

        kurz - Macht muß kalt genossen werden!

        (kl. Eichenlob ~> früher hab ich mal in dero Sinne per tel. naja Erfolg gehabt.

        Jedenfalls wurde noch nachdenklich zugehört - das ja! 'nem Parteilosen!)

        &

        Heute - Verweht - Vergessen - Vorbei!)

         

        Sandkastenschippenkrampfniveau!

        Newahr.

  • WO WIR GERADE DABEI SIND...

    in den chefetagen der parteien aufzuräumen nach all den lügen und gebrochenen versprechen - wie wär's denn nun mal mit merkel als "altkanzlerin der gebrochenen versprechen" - klima, pkw-maut, "wir schaffen das", pflege. wie gesagt - wo wir gerade dabei sind aufzuräumen.

    • 4G
      42682 (Profil gelöscht)
      @hanuman:

      @Frau Gaus.

      Ich schätze Ihre Artikel und Ihre politische Analyse ausserordentlich.

      In diesem Fall aber, teile ich sie nicht.

      Schulz ist alleine schuld an seinem unwürdigen Abgang. Das lag an seiner Verlogenheit, die er schon in der EU ausgiebig nutzte.

      Durch sein Verhalten ist er mir keineswegs sympathisch, eher mehr als suspekt.

      Er allein hat seine Würde verloren und in der sicheren Perspektive auf das Aussenministerium schnell den Vorsitz abgegeben.

      War zu erwarten, dass der Mann aus Goslar nachtritt.

      War es menschlich vertretbar, von Schulz, seinen "Freund" Siggi so eiskalt abzuservieren?

      Die beiden Männer schenken sich nichts. Von daher behalte ich meine Mitgefühl für wichtigere Dinge.

      • @42682 (Profil gelöscht):

        Mamamia - dann mal nur soviel!

         

        Niemand sitzt allein am Tisch.

        Auch nicht Martin Schulz.

        Vllt sogar - gerade er als "Reingeschmeckter" - nicht.

    • 4G
      42682 (Profil gelöscht)
      @hanuman:

      Ja, räumen wir auf, auch mit den Altlasten der CDU.

      Pst...

      Ich bin aber nicht überzeugt, dass es besser wird.

  • Wie erbärmlich: Zerrt seine kleine Tochter mit dummen Sprüchen über Schulz in die Öffentlichkeit (nicht einmal Lafontaines Abgang war so selbstdesavouierend). Gabriel agiert zu oft oberhalb seiner Talente und Möglichkeiten , als geerbter MP, Vereinsvorsitzender +Aminister. Wollte der Kumpel von allen sein und hatte zu keinem Zeitpunkt den Mut und die Eier, selbst in den WahlKAMPF zu ziehen. Besser er verzieht sich in seinen Garten und empfängt dort andere verletzte Narzisten und macht homestries - falls die einer will.

  • Das Wichtigste ist: Schulz ist weg! Ein ueberforderter Politiker, in Europa hochgepusht, schlechte Ausbildung, durchschnittlicher Intellekt. Jetzt müssten nur noch Nahles und Stegner abtreten, dann kann die Rest SPD auch keinen Schäden mehr anrichten.

  • Die SPD sollte über der Tür ihrer Parteizentrale ein Schild anbingen, worauf ein Satz aus Dantes Göttliche Komödie geschrieben steht: Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!

     

    "Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!"

  • Seit der Jahrtausendwende schauen wir uns die immer gleichen Gesichter auf den Führungsbänken der Parteien an. Der Niedergang der SPD begann mit Schröder. Vor einem Jahr kam endlich mal ein neues Gesicht in der SPD vor. Martin Schulz bekam viel Vorschußlorbeeren, machte ein paar taktische Fehler und und ist nun an allem Schuld was in der SPD schief ging in 20 Jahren. Er tritt ab und nimmt das versagen automatisch auf sich. Wirklich eine tragische Figur. Nun blicken wir wieder in die selben Gesichter wie schon vorher. Sie versprechen Erneuerung. Soll man das glauben ? So neu ist Frau nahles ja nun auch nicht. Wenn Menschen, die viel verbockt haben, jetzt auf einmal alles besser wissen, bin ich erst mal skeptisch.

     

    Sollte die GROKO erneut kommen, mit wieder den selben Figuren und einer Kanzlerin, visionslos einfach nur weiter da sitzen will, als ein weiter so, ist die SPD danach am Ende und CDU wie CSU verlieren auch. AfD gewinnt dann - hoffentlich nicht zu viel.

  • Angst schlägt Anstand? Ich würde sagen, Machtgier hat Anstand geschlagen, und zwar von Schulz Seite. Erst behauptenm in keine Regierung einzutreten und dann Koalitionsgespräche zu führen. Und dann auch noch von selbst sagen, dass man sich zum Außenminister krönt. Mit dieser erbärmlichen Lügerei hat Schulz sich entgültig als Lügenbaron enttarnt?

     

    Und ja, die Fallhöhe war hoch. Aber warum war sie das? Ich habe das Gefühl, dass die SPD verzweifelt einen Sanders oder Corbyn sucht und dachte, man habe mit Schulz diesen gefunden. Leider hat man ob dieser Suche nach einem authentischen linken Vorkämpfer vergessen, sich mal die Vita von Schulz anzugucken, die halt keineswegs so konsequent ist wie die von besagtem Sanders oder Corbyn. Daher hat man da einen falschen Helden bejubelt und dieser ist nun zu Recht (und durch eigenes Verschulden) gefallen.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Dubiosos:

      ...klar, der Schulz trägt die Schuld. Der Rest, von der SPD, stand daneben und hat ihn einfach mal machen lassen.

      Wenn Sie hier schon von "Machtgier" sprechen, dann dürfen Sie die übrigen Mitspieler, in diesem Kasperltheater, nicht vergessen, Gabriel, Nahles und den Rest der Führungsriege der SPD.

  • Ich habe irgendwo gelesen, dass die Leute eine Heilsbringerin brauchen, die auch schön aussieht, eine Mischung aus Lena und Dunya Halali, James Bond und Albert Einstein müssen Teil der Mischung sein (Schröder hatte den Bond, Gabriel den Einstein, aber bei Martin suche ich noch).

    Aber Scherz beiseite: Schulz ist ein relativ normaler, unverbogener Typ geblieben, hat aber zuletzt nicht mehr gesehen, dass außerhalb des Vorstands seine Felle weggeschwommen waren. Ich denke, er hat es nicht aus Karriere, sondern wegen Europa machen wollen: Hochgejubelt haben ihn ja die anderen. Ich bin Alter von Schulz: Was ich letzte Woche gesagt habe, blöd, habe ich doch glatt vergessen, irgendwas mit Frau Merkel.

    Der Druck, lieber Low and Order, ist heute höher als zu Willys Zeiten. Die Schnelllebigkeit auch. Und dann ist noch der Akku kaputt. Also hack mir nicht zu sehr auf die SPezialDämlichen ein.

  • "Es geht nämlich in der Politik, anders als vielfach vermutet, tatsächlich nicht in erster Linie um Posten, sondern um Inhalte. Zumindest sollte das so sein."

    So sollte es sein, aber so kann es nicht sein.

     

    Die Frage ist nämlich, welche Persönlichkeitseigenschaften jemand haben muss, um sich den jahrzehntelangen Machtkampf in der Spitzenpolitik anzutun. Und ohne ein gehöriges Maß an Narzissmus und ein hohes persönliches Machtmotiv wird es da in den seltensten Fällen gehen.

     

    Das sieht man jetzt bei Schulz und Gabriel, das sah man bei Heide Simonis ("Wo bleibe ich dann?"). Und das sah man bei Adenauer und Kohl, die sich für unersätzlich hielten, und zusehends sieht man es auch bei Merkel.

     

    So lange die impliziten Auswahl-Mechanismen in unserer Parteiendemokratie so sind, wie sie sind, macht es wenig Sinn, sich über deren Ergebnisse zu beklagen (auch wenn sie natürlich beklagenswert sind am theoretischen Anspruch der Demokratie gemessen).

    • @arunto:

      Mir fällt tatsächlich nur ein Mensch ein, der nicht in dieses Raster passt: Vaclav Havel.

      Aber über den haben die Tschechen auch gelästert wie sie bei uns über idealistische Grüne lästern, bis sie dann zu Hunderttausenden seinem Sarg gefolgt sind. O tempora o mores oder sowas, was für Zeiten, was für Sitten (paar tausend Jahre alter Stoßseufzer).

  • Ja & Jetzt?

    "Besser schlecht als gar nicht"?!

    Nee Nee - "War mutt - datt mutt!"

     

    "Willy - Aufstehen - Regieren!"

    Horst Ehmke - Stöberte so einst den -

    Abgedunkelten auf.

    &

    Wer reibt's heute den - Egoman-steuerlosen -

    Politikastern der SPezialDämlichen rein?

    "Odyssee - kein Land in Sicht!"

     

    Na Mahlzeit!