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Kolumne Geht's noch?Varoufakis drückt sich

Stefan Reinecke
Kolumne
von Stefan Reinecke

Schon wieder Varoufake! Der griechische linke Superstar tritt zur Europawahl an, will aber gar nicht ins Parlament. Was soll das Manöver?

Yanis Varoufakis, Spitzenkandidat von DiEM 25, hat Lust auf Wahl, aber nicht auf EU Foto: reuters

D iEM 25 ist eine erfreuliche, neue Bewegung, die die Demokratie retten will. „Demokratisieren wir Europa! Denn die EU wird entweder demokratisch sein, oder sie wird zerfallen“ so ist es bei DiEM 25 zu lesen. Das sind Sätze, bei der alle aufrechten Demokraten und Europafreunde naturgemäß nur nicken können. Denn, mag es auch kühn klingen, nur ein echtes Parlament in Brüssel und eine föderale europäische Republik können das Ziel sein.

Yanis Varoufakis ist geradezu abonniert auf Kühnheit. Der eloquente Wirtschaftsprofessor ist als tapferer, linker Konterpart von Wolfgang Schäuble zu raschem Ruhm gekommen. Er ist der Spitzenkandidat von DiEM 25. Die Wahlaussichten von DiEM sind übersichtlich, die Fraktion wird recht klein. Gregor Gysi hat dem Professor aus Athen im taz Interview sogar angeboten, bei der Linksfraktion im europäischen Parlament anzudocken. „Was soll er da sonst einsam rumsitzen?“, so Gysis sorgenvolle Frage.

Die Sorge ist, wie wir nun wissen, überflüssig, die Gefahr, dass Varoufakis in Brüssel vereinsamt, ist gebannt. Denn der will gar nicht ins EU-Parlament. Das gab er am Donnerstag, drei Tage vor Wahl, bei der Süddeutschen Zeitung zu Protokoll. Die Wahlen zum Europaparlament seien ja „viel wichtiger ist als das Parlament selbst“, so seine Analyse.

Ja Moment: Der Wahlkampf ist also brauchbares Debattenforum, das EU-Parlament an sich aber irgendwie uncool? Das ist für den Spitzenkandidaten einer aufstrebende Partei mit vibrierendem Idealismus eine erstaunliche Haltung. Diese als Demokratisierung der EU zu verkaufen, ist wahre Kühnheit. Sie siedelt nahe an dem, was in der trockenen Prosa des Strafgesetzbuches „Vorspiegelung falscher Tatsachen“ heißt (Paragraph 263, Betrug).

Klugheit und Moral

Klar, WählerInnen sind, was Politwerbung bei dieser Europawahl angeht, einiges gewohnt. KandidatInnen verjüngen sich per Fotoshop wundersam bis sie aussehen wie ihre eigenen Enkel. Für die Grünen macht Robert Habeck auf Großplakaten einen gewohnt lässigen Eindruck – dass man ihn oder Gregor Gysi, der auf Linksparteiplakaten altersweise lächelt, gar nicht in das EU-Parlament wählen kann, ist ja wirklich eine Spitzfindigkeit.

Uns umwerben Politiker, die wir nicht wählen können, dafür können wir einen wählen, der gar nicht in das EU-Parlament will. Varoufakis möchte lieber bei den nationalen Wahlen in Griechenland mit einer neue Partei antreten – wir nehmen an, als Spitzenkandidat. Das ist natürlich klug. Und wo steht schon, das Klugheit und Moral verschwistert sind?

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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63 Kommentare

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  • Ich bin froh, das diese sogenannte Demokratische Partei, zumindest in Deutschland sehr wenige Stimmen bekommen hat.



    Und dann mit einem Spitzenkandidaten anzreten, der gar nicht will, das passt zu dieser Partei, die sich in Deutschland DiB nennt und eigentlich nur in die Parteienfinazierung möchte, um nicht arbeiten zu müssen

  • Bin mal gespannt wie viele Stimmen DiEM25 bekommt.



    Sie haben ein gutes politisches Programm formuliert in dieser komplizierten Situation.

  • Diem25 kann damit dann leider zumachen. Einen Betrüger als Spitzenkandidaten?

    www.sueddeutsche.d...u-berlin-1.4459585

    • @stadtlandmensch:

      Nicht leider, sondern zum Glück. So einen Ableger braucjt kein Mensch, genauso wenig, wie die deutsche Tochter DiB

    • @stadtlandmensch:

      Das wäre eine vernünftige Reaktion von Diem25 bzw DiB, nur leider sucht man dort Vernunft vergebens

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Varoufakis? Den gibts wirklich? Ich dachte, der Typ sei ne Erfindung von Jan Böhmermann.

    Aber im ernst, natürlich sind Inhalte wichtiger als Personen. Aber es sind Personen, die für Inhalte stehen und Inhalte umsetzen. Es macht schon einen Unterschied, welche*wer von den Parteien in den Parlamenten arbeitet.

    Wenn aber offen im Vorfeld kommuniziert wird, dass eine bestimmte Person nur das Wahlkampfzugpferd sein soll, ohne ein Mandat anzustreben, dann ist es kein Betrug. Jede*r weiß, wen sie*er da unterstützt und was die vorhaben.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      28,6% stimmten bei der BT Wahl 2017 per Brief ab. Die Tendenz ist steigend. Drei Tage vor der Wahl ist da ein bisschen spät

      • @Rudolf Fissner:

        Die journalistisch lahme Herrje!-Betrug!-Nur-drei-Tage!-Ente ist hier im Forum bereits zwischen Mitternacht und Morgengrauen bis auf die letzte Feder gerupft worden. Jetzt lassen Sie doch das arme Tier mal in der Ecke sitzen und sich schämen.

        • @mats:

          korrekt - aber 's is halt Botforzionös 😈

          unterm——A 🌲chen blies - 👺



          www.mz-web.de/kult...t-gewaehlt-7460848

          Na Si’cher dat. Dat wüßt ich ever.



          Da mähtste nix. Newahr.



          Normal. 👹

  • Varoufakis Braucht keine Wahl.



    Er ist die Wahl

  • Man muss einfach eines wissen: Varoufakis ist ein Experte auf dem Gebiet der Spieltheorie. Muss es da einen noch wundern, wenn er die Möglichkeiten von Plattformen (hier: Europawahl) und den verschiedenen Medienkanälen (z.B. change.org) nutzt, um sich im Gespräch zu halten?



    Ein anderes Motiv als dieses ist für mich nicht ernsthaft erkennbar.

    • @Alfonso el Sabio:

      Spieltheorie

      Erst mal die Schloßstraße kaufen und dann gehts weiter wa?

  • Nicht mehr ernstzunehmen, die Type. Aber verstehen kann ich ihn. Wenn man Kohle oder Image braucht, macht man eben so einiges.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ach was.

    Varoufakis drückt sich vor gar nichts. Er macht das, was das oberste Gebot im Zeitalter der Inszenierungen ist - und er hat eine Performance, hinter der sich - außer Sonneborn und Semsrott - die Anderen verstecken können. Noch Fragen, Meister Fuchs?

    Medienprofis sollte das eigentlich wissen und nicht auf einen Einzelnen für das verbal einprügeln, was alle tun. Mehr oder weniger erfolgreich.

    Jamas, Varou!!!

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Noch weniger im Europaparlament sein als Sonneborn sein geht doch kaum noch. www.europarl.europ...s#mep-card-content

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Da ist er wieder: der Meister der angestrengten Bemühtheit ...

        Herr Fissner, das sollten Sie besser mit Sonneborn selbst klären - mit dem ich keinen Vertrag habe. Leider für Sonneborn. :-)

        Übrigens: Bewerbungen sind nicht beim Pförtner abzugeben.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Hä? Sonneborn hat im EU-Parlament seit 2015 nur schlappe 6 Redebeiträge und Sie reden dabei von „Performance“.

          Selbst wenn es ihnen nur um den Lacher geht im Parlament ist da doch kaum was, ähm nix, um sich zu beömmeln.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Glauben Sie allen Ernstes, die Anzahl von Redebeiträgen (egal, ob Ihre Angaben nun stimmen oder nicht) sei ein Indiz für Qualität?

            Und haben Sie schon mal von dem Affen und der Seife gehört? Ich bezweifle, dass die Seife, in die Sie mit Freuden beißen, mehrheitsfähig ist. Dass sie schmeckt ... ach, lassen wir das.

            Den baldigen Ergebnissen der Wahlen sehe ich mit Spannung entgegen. Was Österreich angeht, nicht wirklich.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              „Glauben Sie allen Ernstes, die Anzahl von Redebeiträgen„

              Wars das schon? Kommt da sonst nichts mehr? Habe ich da bei der Arbeit Sonneborns - Schenkelklopfer - etwas übersehen? :-)

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Varoufakis hat Diem25 ins Leben gerufen, hat diese Bewegung aufgebaut und möchte sich weiterhin der Politk widmen. Varoufakis hat nie einen Hehl daraus gemacht, das er nicht nach Brüssel möchte und bei Diem25 stand sehr lange zur Diskussion ob diese Bewegung überhaupt als Partei antreten möchte.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Das hätte sie bei den Nationalen Urheberparteien auch lieber sein lassen sollen.

  • Jungs, cool bleiben! Pamela Anderson springt stellvertretend ein: www.rtl.de/cms/bay...etten-4336293.html

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      .



      Wenn sie aufhört ihre Haare zu tönen, könnte sie sogar bei mir verfangen

      • @61321 (Profil gelöscht):

        …nen Heiermann in die Chauvikasse 👺

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Einer reicht nicht. Ein Bruder im Geiste ...

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            liegt schon abgezählt auf dem Tisch

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @61321 (Profil gelöscht):

              Gut, dann soll LOWie mit dem Schweinderl vorbeischauen. Freiburg, wenn ich nicht irre?

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Paschd scho.

                Hab nach Wahl - den loup de mer auf‘m Grill & die Blau-äugige mit den roten Hosenträgern an (ohneGürtel -👺



                Geht klar - Mr Fonda) & Monica at hand

  • Soso, §263 StGB, Vermögensdelikte ... Und falls das nicht, dann wenigstens moralischer Verstoß gegen ... mhmm ... den kategorischen Konsequentativ? Geht's noch?



    Man beginnt sich nach der (nicht offenbarten) Motivation zu fragen, aus welcher heraus der Autor hier überreißt.

  • Herr V. ist eben ein Demagoge. Mit zum Teil vernünftiger Weltsicht, aber doch mehr Schauspieler als „Macher“.

    Seine Rolle wird eine Nebenrolle sein. Gut so.

  • So, wie das hier dargestellt wird, muss man von Fake sprechen.

    • @Rolf B.:

      Stefan Reinecke von der taz verbreitet am Wahlabend Fake-News über DiEM25.

      • @TobiasK:

        ... nicht "am Wahlabend", es müsste "am Vorabend der Wahl" heißen ...



        Ich bitte um Entschuldigung.

        • @TobiasK:

          Für die Menschen, die bereits per Briefwahl gewählt haben, kommt die Ankündigung von Varoufakis, dass er nur kurze Zeit zur Verfügung steht zu spät. Nicht der Autor verbreitet Fake-News, die Fake-News sind die Spitzenkandidatur von Varouvakis.

          • @vulkansturm:

            Echt jetzt?



            Auf meinem Wahlzettel stehen Parteien zur Wahl, mit dahinterstehenden Kandidierenden, die Programm und Inhalte der Partei im Parlament vertreten wollen. Hatten Sie einen anderen?

            Wenn panaschieren möglich wäre, hätten Sie auch keinerlei Aussicht darauf, dass der Einzug in das Parlament genau in der Listenreihenfolge geschieht.

            Worauf gründen Sie ihre feste Annahme, dass lediglich Janis die Inhalte tatsächlich vertreten kann und nicht die weiteren Kandidierenden?



            Zumal auf EU-Ebene, wo die Musik eben leider nicht im Parlament, sondern in der Kommission und bei den Staats- und Regierungsleitenden spielt?

          • @vulkansturm:

            Wer Sturm säht - wird ein Windchen ernten.

            kurz - Lesen hilft.



            www.faz.net/aktuel...l-16158545-p2.html



            “VON OLIVER GEORGI UND JAKOB GUTMANN



            AKTUALISIERT AM 26.04.2019 - 17:45“

  • Es bleibt das Geld welches man „erntet“.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich glaub´ das braucht er nicht......

      • @Life is Life:

        Wovon finanziert sich DIEM denn? Von Varoufakis?

        • @Rudolf Fissner:

          Von der Pareienfinanzierung und Wahlkampfkostenerstattung und von sogenannten Bewegern, die so blöd sind den Betrug nicht zu bemerken.



          Ich beobacjte diese "Partei", die in Deutschland übrigens DiB heißt, seit ihrer Gründung im April2017

        • @Rudolf Fissner:

          Nun ja, die Bewegung muss ihre Aktivitäten ja irgendwie finanzieren.

          Meinen Sie da steckt sich jemand was in die Tasche und wird reich damit?

  • Gesellschaftliche Utopie statt Personenkult



    Danke Yanis, dass du für den "Green New Deal" und die Werte der Bewegung "Demokratie in Europa" eingetreten bist und in den letzten Monaten so viel dafür gegeben hast diese in die Öffentlichkeit zu bringen.



    Danke, dass du jetzt zurücktrittst und den anderen genialen Menschen in DiEM vertraust, dass sie diese in europäischen Parlament weitertragen.



    Danke, dass du dich in die nächste Debatte wirfst um DiEM25 auch in Griechenland deine Präsenz zu geben. Das ist dein Weg.



    Genauso wie es der Weg von Robert (Habeck) ist der respektorietierten Diskussionskultur bei den Grünen ein Gesicht zu verleihen. Auch er macht dies gut, was die große Zustimmung für die Partei eindrucksvoll beweist.



    Es geht hier also nicht um die Person, es geht hier um ein Wertesystem aus den jeweiligen Bewegungen, dass diese zwei Personen im öffentlichen Diskurs vertreten. Zur Wahl stehen jedoch die Parteien und von diesen Parteien erwarte ich eigentlich auch, dass sie für diejeweiligen Aufgaben die geeigneten Menschen finden. Da macht es für mich sehr viel Sinn, öffentlichkeitsarbeit von parlamentarischer Arbeit zu trennen. Dass du, lieber Stefan Reinecke, diesen Gedanken nicht einmal in betracht ziehst (obwohl er ja als urgrüner Gedanke einmal in der taz zu finden war) finde ich lächerlich spießig! Da bin ich mal wieder froh, dass die taz doch nur eine überschaubare Reichweite hat. Bis bald.

    • @TobiasK:

      Wahlbetrug bleibt Wahlbetrug. Habeck hat nicht für das EU-Parlament kandidiert, was wirklich jedem bekannt war.

      • @vulkansturm:

        Wahlbetrug?! ... für mich wenn Parteien ihre Inhalte verraten.



        Die Europawahl ist keine persönliche Wahl sondern eine Listenwahl auch wenn PR und Medien das so scheinen lassen.



        Yanis sagt schon seit Wochen, dass er nicht ins EP will um sich dort festzusetzen (Links zu den Statements findest du unten in den Kommentaren). Außerdem steht die Idee der Rotation auch in den Grundsätzen von DiEM25, hätte dir also auch bekannt sein können. Schade, dass du eine Utopie so sehr an eine Person hängst.

        • @TobiasK:

          Das gescheiterte Rotationsprinzip bei den Grünen sah einen Wechsel nach der Hälfte der Legislaturperiode vor. Als prominenter Spitzenkandidat Wähler einzufangen und dann nach nur sehr kurzer Zeit im Parlament zurückzutreten, das ist wirklich nur ein erbärmlicher Wählerbetrug.

  • Was hat denn der Autor wohl dafür bekommen, kurz vor der Wahl noch mal Stimmung gegen eine offensichtlich unliebsame Partei zu machen. Warens die Grünen oder die Linken, die da auf Wählerstimmen hoffen?

    Der Inhalt ist jedenfalls auf Luft gebaut und moralisierend ohne Not, kann man sich sparen.

    • @TV:

      Nein, dem Wähler ist klar, dass bei einer derartig kleinen Partei nur der Spitzenkandidat in das EU-Parlament kommen kann. Wer diese Partei wählt, will also Varouvakis im EU-Parlament sehen. Eine Partei, die ihre Wähler derartig betrügt, hat keine Stimme verdient.

      • @vulkansturm:

        Richtig, genauso sehe ich das auch.



        Das eine Partei von Anfang an, do auf Betrug aufbaut spricht gegen Varoufakis und gegen die DIEM25

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @vulkansturm:

        Sturm? Ein doch eher müdes und laues Lüftchen ... passend zur Siesta ...

        Wenn Sie diesen Maßstab bei allen Parteien anlegen, bleibt das EU-Parlament aber leer. So was von leer.

      • @vulkansturm:

        Ob Sie's glauben oder nicht, es gibt Wähler, die wollen ein Programm im EU-Parlament vertreten sehen.

        Auch für Sie gilt wie für den Autor: Die bloße Belegung mit möglicht skandalisierenden Begriffen mit juristischem oder moralischem Unterton produziert vor allem heiße Luft.

  • Das wurde von ihm von Anfang an total transparent, auch in den Medien, kommuniziert! Die Aussage "Das gab er am Donnerstag, drei Tage vor Wahl, bei der Süddeutschen Zeitung zu Protokoll." ist schlichtweg falsch und schlecht recherchiert.

    Schade das SZ und TAZ das nicht mitbekommen haben. Es geht hier nicht um Personenkult sondern um das transnationale Parteiprogramm und den Green New Deal von DiEM25.

    Wenn der Fall eintritt, würde Daniela Platsch aus Österreich, die schon seit Jahren bei der Partei Der Wandel aktiv ist und welche ebenfalls Mitglied des European Spring ist, übernehmen.

    • @Kai Bergmann:

      anschließe mich.

      unterm—-wer so wie hier daherkommt



      Sorry. Verabschiedet sich ersichtlich aus dem Kreis seriöser Journalisten. •

      kurz - “Da kannste deine Fische inn einwickeln!“ by Dick Brown.



      = Fischeinwickelgazette a Jouraillismus

  • Was soll die Aufregung?



    Das Brüsseler Operettenparlament hat keine Gesetzgebungsbefugnis. Die EU-Kommission wird ohnehin von den nationalen Regierungen ausbaldowert.



    Und PARTEI-Held Sonneborn wollte vor der letzten Wahl mit der Monatsrotierung ja was ganz Ähnliches (ihm hatte das die Geschäftsordnung nur nicht erlaubt).



    Varou macht's richtig. Hoffentlich nimmt er Kürzungs-Tsipras im Herbst viele Stimmen ab.

  • Das was Varoufakis da vor hat ist wirklich nicht exakt das was er und seine Partei fordern, nämlich Transparenz und Verantwortung übernehmen. Debattieren ist wichtig um eine Idee zu verbreiten und Mensch zu sensibilisieren aber nur vom Debattieren ist noch keine neue Idee Realität geworden.



    Wenn Varoufakis denkt, dass er nicht der richtige für die Umsetzung und die Kleinarbeit ist, dann ist das erst mal OK. Aber dann hätte er das von Anfang an so sagen sollen und jemand anders zur Wahl antreten lassen sollen. Er hätte seine Bekanntheit trotzdem im Wahlkampf einsetzen können. So stellt sich sein Verhalten als das eines Ego-Shooters dar, was m.E. die Initiative mit ihren guten Ideen nicht verdient hat. Zumindest sollte er aber vor der Wahl klar benennen, wer denn seinen Sitz übernehmen soll, damit der Wähler nicht die Katze im Sack kauft.



    Allerdings gibt die Aussage in diesem Artikel, dass Varoufakis nicht ins Europaparlament wolle, den Artikel der SZ verkürzt wieder. Dort heißt es, dass Varoufakis sein Mandat annehmen und im Parlament den 'New Green Deal' der DiEM 25 vorstellen will und erst danach und wohl auch erst nach der Wahl des neuen Präsidenten der EU-Kommission sein Mandat an einen Nachrücker übergeben will.

    • @Ressourci:

      Ich gebe Ihnen soweit Recht, das er es hötte sagen sollen, und gar nicht erst für die Diem25 antreten sollen.



      Aber diesem Satz: So stellt sich sein Verhalten als das eines Ego-Shooters dar, was m.E. die Initiative mit ihren guten Ideen nicht verdient hat.



      Muss ich entschieden widersprechen. Ich verfolge diese Initative seit ihrer Gründung April 2017 und gute Ideen fürs Volk habe ich da noch nicht gefunden.

  • Damit schwächt Yanis Varoufakis die Bewegung. Charisma allein reicht leider nicht, Präsenz ist gefragt.



    Diese Info kommt ein bisschen spät, aber immerhin... denn ansonsten entfaltet er ja bei diversen Konferenzen einiges an Dynamik, siehe u.a. die Debatte mit Elif Shafak und Srećko Horvat www.youtube.com/watch?v=AraqxOnOS64

    Die allg. Plakatierung zu den Wahlen ist in ihrer Mischung aus Langeweile, Phrasen von vorgestern und Photoshop-Gegrinse nicht zu überbieten. Ich hätte Prosa in weiß auf schwarzem Hintergrund besser gefunden, kleine Zitate aus dem Weltklimabericht, Statistiken vom Mittelmeerfriedhof, Bezifferung der von z.B. globalen Internetkonzernen uns vorenthaltenen Steuern.

    • @Ataraxia:

      Yanis Varoufakis hat schon vor einem Monat bei einer Wahlkampf-Veranstaltung in Frankfurt gesagt, dass er sein Mandat nach kurzer Zeit an die Zweitplatzierte auf der Europawahlliste abgeben wird. Das ist also keine neue Information. Srećko Horvat ist im Übrigen der Drittplatzierte auf der Liste von Demokratie in Europa - DiEM25. Mit viel Glück, wenn DiEM25 zwei Mandate bekommt, würde neben Daniela Platsch also auch Srećko Horvat nachrücken, was wiederum sehr gut wäre.

      • @Annette Frölich:

        Danke für die Hintergründe an alle. Trotzdem hatte ich auch früher den Eindruck, dass Varoufakis sich in Schlüsselmomenten gerne zurückzieht. Dass Griechenland irgendetwas frei entscheiden konnte, war doch sowieso eine Illusion; vieles war selbstverschuldet, und der verfrühte Eurobeitritt keine gute Idee.

  • Varoufakis hat dargelegt, dass die SZ seine Aussagen verfremdet wiedergegeben hat. Richtig ist, dass er alle disqualifizieren würde, die einfach nur einen Sitz im Parlament anstreben und dafür bereit sind, jedwedes Programm zu vertreten. Die Arbeit im Parlament sollte nur von denen verrichtet werden, die es als eine lästige Pflicht begreifen. Außerdem sollte die Zeit begrenzt sein, damit niemand es sich auf seinem Sitz bequem macht und den Anschluss an die Aktivist*innen auf der Straße und die Durchschnittsbürger*innen verliert. Varoufakis plant, eben zeitlich begrenzt im Parlament zu sitzen und danach Platz zu machen für DiEM25-Aktivist*innen, die das gleiche Programm vertreten, während er selbst dieses Programm in Griechenland, Italien, Großbritannien und wo immer nötig pusht.

  • „Das gab er am Donnerstag, drei Tage vor Wahl, bei der Süddeutschen Zeitung zu Protokoll.“

    Das gab er auch schon einen Monat vor der Wahl in der FAZ zu Protokoll:

    „Wenn ich ins Parlament gewählt werden sollte, werde ich den Wählern meine Vorschläge unterbreiten, wie man die Dinge in Europa verbessern kann – und danach werde ich das Parlament verlassen, um Wahlkampf in Griechenland zu machen. Meinen Sitz wird dann Daniela Platsch übernehmen, eine sehr fähige Ökonomin. Ich glaube, die Wähler werden das verstehen.“







    www.faz.net/aktuel...l-16158545-p2.html

    • @Jermaine Shure:

      Ja. Bleibt die fatale - wenn auch a gähn



      Erkenntnis:

      Recherche taz - das unbekannte Wesen.



      Hier hat‘s schonn was perfides.

      unterm——



      Sie haben schon angekündigt, dass Sie das EU-Parlament im Fall Ihrer Wahl nach kurzer Zeit wieder verlassen wollen, wenn im Herbst die griechischen Parlamentswahlen stattfinden. Ist das nicht ein Schlag ins Gesicht jener Wähler, die Sie vielleicht wählen, um dauerhaft Europapolitik zu machen?

      Die deutschen Wähler sind sehr klug. Sie verstehen, dass Personen in der Politik nicht so wichtig sind – und das auch nicht sein sollten. Und ich glaube, dass sie Politiker schätzen, die ehrlich und transparent zu ihnen sind und sagen: Seht her, ich mache das nicht aus Karrieregründen und auch nicht fürs Gehalt, ich will nicht ins EU-Parlament, um in einer Limousine zu fahren und ständig zehn Mitarbeiter um mich herum zu haben. Sondern es geht mir darum, die Lage zu verändern. Es ist doch ein Skandal, was in Deutschland passiert.



      Was meinen Sie?

      Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte, Ihr habt gleich vier Überschüsse: einen Handelsüberschuss, einen Haushaltsüberschuss, eine große Liquidität und große Ersparnisse. Und trotzdem glaubt mindestens die Hälfte der Deutschen, dass das Leben heute schwerer sei als vor 15 Jahren. Das liegt auch daran, dass das viele Geld nicht in die Dinge investiert wird, die dringend gebraucht werden – vor allem in gute Jobs, die die Deutschen verdienen. Wenn ich ins Parlament gewählt werden sollte, werde ich den Wählern meine Vorschläge unterbreiten, wie man die Dinge in Europa verbessern kann – und danach werde ich das Parlament verlassen, um Wahlkampf in Griechenland zu machen. Meinen Sitz wird dann Daniela Platsch übernehmen, eine sehr fähige Ökonomin. Ich glaube, die Wähler werden das verstehen.

      Viele dürften eher enttäuscht sein und sich hintergangen fühlen.

      Nein, das wären sie nur, wenn ich aus dem Parlament ausscheiden würde, um nach Miami zu fliegen und schwimmen zu gehen. Aber das werde ich nicht tun.“

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Nicht so ungewohnt zurückhaltend, wenn's Recht ist ...

        Worauf deutet etwas hin, wenn Einer, dessen tägliche Brot die Recherche ist oder sein sollte, sie unterlässt?

        Welches Label verteilen wir da? Populismus? Demagogie? Oder nur: schlechter Journalismus?

        Ob sich Herr Kahrs über Reineckes Kolumne gefreut hat? Ich gönne mir heute Abend einen Bergsträßer Riesling - entweder zur Freude oder zum Trost ...

        • @76530 (Profil gelöscht):

          …mach Bosse

          “…perfide…“ ist zurückhaltend^¿*



          Was gab‘s vorher - …? zu rauchen👹