Kobalt- und Kupfererz-Abbau im Kongo: Amnesty prangert Gewalt an
Die Rohstoffförderung führe im Kongo unter anderem zu Zwangsräumungen und Misshandlungen durch Sicherheitskräfte, heißt es in einem Bericht der NGO.
In dem Bericht „Powering Change or Business as Usual?“ (Den Wandel vorantreiben oder weitermachen wie immer) dokumentieren Amnesty International und die Nichtregierungsorganisation Initiative pour la Bonne Gouvernance et les Droits Humains Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit Bergbauprojekten multinationaler Unternehmen. Als Beispiel wird die Stadt Kolwezi in der Provinz Lualaba genannt: In einem Stadtteil seien rund 39.000 Menschen von der Zerstörung ihres Viertels betroffen, seit 2015 ein riesiger Kupfer- und Kobalterz-Tagebau den Betrieb wieder aufgenommen habe.
Hunderte Bewohner seien aufgefordert worden, das Viertel zu verlassen, hieß es weiter. Armeeangehörige hätten eine Siedlung bei Kolwezi abgebrannt. Die nahegelegene Mine werde von einer Tochtergesellschaft eines Unternehmens in Dubai betrieben. In einem anderen Fall sei eine Landwirtin, die versucht habe, ihre Ernte vor der Vernichtung einzufahren, von drei Soldaten angegriffen und vergewaltigt worden.
Amnesty-Expertin Kristina Hatas sagte, die staatlich unterstützten rechtswidrigen Zwangsräumungen im Zuge der industriellen Förderung von Kupfer- und Kobalterz zerstörten unzählige Leben. Rohstoffe aus dem Kongo spielten eine zentrale Rolle bei der Energiewende. Aber: „Die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft darf nicht auf Kosten der Menschen vor Ort ausgetragen und ihre Rechte dürfen nicht mit Füßen getreten werden.“
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